Mit meinem Fluglehrer hatte ich einige Einweisungsflüge vereinbart. Bereits beim ersten Testflug hatte er erhebliche Bedenken und bat mich den Flieger technisch genau überprüfen zu lassen, bevor ich selber damit starte.
Was hat der FL bemerkt?
Ich kann mir nicht vorstellen das ein schriflicher Hinweis auf die unfrallfreiheit von einer mündlichen Aussage der Ehefrau übertrumpft werden kann.
Hast du über dem Rücktritt noch andere Ansprüche gestellt? Rein psychologisch vermute ich mal das das Geld nicht mehr im vollem Unfang zur verfügung steht.
herrma schrieb:Und eben, wenn nichts Gegenteiliges im Kaufvertrag steht, gilt ein Auto automatisch als vertraglich zugesichert unfallfrei.
Angaben, die der Verkäufer eines Fahrzeugs in einem Internetinserat macht und die er vor Abschluss des Kaufvertrages nicht berichtigt,....
Einer Verhandlung kannst Du gelassen entgegensehen.
Chris
Moin!
Zu der rechtlichen und moralischen Seite ist wohl alles gesagt. Ich drücke die Daumen für eine Rückabwickelung incl. einer Entschädigung für die Zeit.
Aber es stellt sich für mich noch eine andere Frage. Wer hat den Flieger repariert? LTB? Hersteller? Wenn das alles ordnungsgemäß durchgeführt wurde ist der Flieger möglicherweise sogar besser als vorher.
Wir hatten einen ähnlichen Unfall mit einer Breezer. Die ging dann zum Hersteller zur Reparatur. Dabei wurden dann auch gleich die seit dem Originalbau eingeführten technischen Verbesserungen mit eingebaut. Da wurde einiges modifiziert. Zum Schluß war der Flieger besser als vorher.
Was ich damit sagen will: nicht gleich in Panik ausbrechen wenn etwas repariert wurde.
Nicht alles was bei einer Serienproduktion die Halle verlässt ist immer so perfekt wie es sein soll. (mglw. angelernte Arbeitskräfte? Ich weiß es nicht) Aber bei einer sorgfältigen Reparatur wird möglicherweise aufmerksamer in die Ecken geschaut als bei der Produktion.
Natürlich hast Du das Recht kein Vertrauen zu dem Gerät zu haben. Aber eine Saison nicht zu fliegen ist auch nicht befriedigend. Ist das mangelnde Vertrauen sachlich zu begründen? Aus meiner Sicht wäre hier entscheidend in welchem Zustand der Flieger nun ist.
Den Rechtsstreit kann man ja trotzdem führen.
Tom
Quax der Bruchpilot schrieb:Jede Stunde, die er damit jetzt fliegt, wird ihm bei einer Rückabwicklung in Rechnung gestellt und zwar nicht zu knapp.
Aber eine Saison nicht zu fliegen ist auch nicht befriedigend.
Chris
Quax der Bruchpilot schrieb:Naja anscheinend ist das nicht der Fall sonst hätte ja der Fluglehrer nicht gleich was bemerkt.
Wenn das alles ordnungsgemäß durchgeführt wurde ist der Flieger möglicherweise sogar besser als vorher.
Vor Gericht wird übrigens immer ein Urteil gesprochen und niemals Recht.
Quax der Bruchpilot schrieb:Es ist vollkommen egal wer die Reparaturen durchgeführt hat. Ein Unfallfahrzeug ist und bleibt ein Unfallfahrzeug.
Wer hat den Flieger repariert? LTB? Hersteller? Wenn das alles ordnungsgemäß durchgeführt wurde ist der Flieger möglicherweise sogar besser als vorher
Wäre auch beinahe auf die Nase gefallen, als ich mich vor gut 2 1/2 Jahren für ein UL interessierte. Der Verkäufer hatte "nur" einen Fahrwerksschaden mit fachmännischer Reparatur angegeben. Da ich nicht locker ließ, gab er mir den Namen des Fachbetriebes, welchen ich dann kontaktieren konnte. Dann klang das "bisschen" Reparatur ganz anders: bei Landung vor dem Pistenanfang Einziehfahrwerk abgerissen. Meine Frage nach dem Zustand der dabei zwangsläufig ausgefahrenen Landeklappen: beide aus dem Laminat herausgerissen, aber alles wieder repariert.
Wer so einen Flieger kauft, ist selbst schuld.....
An den Vorfall kann ich mich noch sehr gut erinnern, zumal der Flieger bei uns am Platz stationiert war. Von der Landung gab es im Net eine detaillierte Fotoserie von sicherlich 20 Fotos. Der Vogel wurde demnach sehr sanft und ohne Komplikationen auf den Fahrwerksstümpfen aufgesetzt. Zu den Beschädigungen habe ich keine Erkenntnisse, auch nicht vom Reparaturweg. Wenn es ein bei uns am Platz ansässiger Prüfer gewesen sein sollte, der die Maschine geprüft hat, dann kann ich aus langjähriger Erfahrung nur sagen, dass dieser extrem gewissenhaft arbeitet. Mich wundert allerdings, dass gerade dieser Vorfall nicht bis nach Dankern vorgedrungen ist, denn er war eine ganze Weile "das Thema" in der Umgebung und auf den Flugplätzen bekannt. So viele Zodiaks tummeln sich hier ja nicht in der Ecke. Juristisch dürfte die Sache eindeutig zu Deinen Gunsten laufen, wenn das Flugzeug als unfallfrei angeboten worden ist. Dabei ist der anschließende Reparaturweg unerheblich, denn ein Vorschaden ist immer ein wertbeeinflussender Faktor.
Persönlich habe ich die Erfahrung gemacht, dass in der Szene genauso rumgetrickst wird, wie bei den Autohändlern. Im Laufe der Zeit habe ich 4 Flugzeuge von "sauberen" Verkäufern erworben. Dazwischen sind mir alle möglichen Lügenbarone untergekommen. Vom gefälschten Prüfbericht zum Rettungsgerät, getürktem Wägebericht. Verfälschter Gesamtabflugmasse. Fehlender Zulassung. Einem kompletten Rücktritt vom Kauf, bis hin zu erlogenen Eigenschaften zum Motor und verwirrenden Besitzverhältnissen war alles dabei.
Für einen guten Freund habe ich eine Maschine vorm Kauf mal probegeflogen, die dokumentiert zuvor, von einem mir persönlich gut bekannten Fluglehrer, werkstattprobegeflogen worden ist. Nach dem Abheben rollte sie stark nach links und musste mit etwa einem Viertel Querruder geradeausgehalten werden, knapp oberhalb der Mindestgeschwindigkeit schüttelte sie so stark, dass man meinte, sie demontiert gleich in der Luft. Nebenbei war das Vario noch im Ar....... und noch ein paar "Kleinigkeiten", die für sich bei einer frischen Jahresnachprüfung ein no-go sind. Die Hauptursache war eine falsch zusammengebaute Höhenruderanlenkung. Dem vorherigen Eigentümer wurden von einem LTB einige tausend Euro für diese "Arbeiten" abgeknöpft. Er selber hatte mangels Flugschein den Vogel nie geflogen und unterm Strich eine menge Kohle versenkt. Mein Kumpel hat den Vogel gekauft und die Mängel haben wir gemeinsam beseitigt.
Allerdings sollte man niemals die Ruhe verlieren und ruhig einen Abend vorm allwissenden Google verbringen, bevor man losschlägt. Ebenso macht es Sinn jemand mit Mustererfahrung mitzunehmen, der nicht im "Kaufrausch" ist, sondern sich nüchtern damit auseinandersetzt. Ganz wichtig ist eine funktionierende Personenwaage, die bis mindestens 150 kg (besser 170) reichen sollte, damit man den Märchenbericht (Wägebericht) prüfen kann. Da purzelt ganz schnell mal, gerade bei den Plastikrennern, die reale Zuladung in 10 kg-Schritten. Wer einen Flieger hat, der hat auch einen Aktenordner (oder Karton) voll Rechnungen. Damit sollte man sich sehr genau auseinandersetzen. Selbst die Wartung durch namhafte LTB ist keine Garantie. Die machen nur das, wofür sie einen Auftrag haben. Wie gesagt. Nehmt einen mustererfahrenen Schrauber mit. Es nützt nichts, wenn der Typ das Ding "nur" gut fliegen kann. Viel Erfolg bei Deinem Verfahren.
924driver schrieb:
An den Vorfall kann ich mich noch sehr gut erinnern, zumal der Flieger bei uns am Platz stationiert war. Von der Landung gab es im Net eine detaillierte Fotoserie von sicherlich 20 Fotos. Der Vogel wurde demnach sehr sanft und ohne Komplikationen auf den Fahrwerksstümpfen aufgesetzt.
Eine Fotoserie von der Notlandung in Leer ohne Fahrwerk habe ich bei meinen Recherchen auch im Netz gefunden.
http://www.kreisfeuerwehr-leer.de/presse/212presse2503nutterm.php4
Die Schäden am Propeller und dem Höhenleitwerk sind aber bei der Bruchlandung auf Norderney entstanden. Laut dem Prüfer (BM) ist das rechte Hauptfahrwerk mit Landegeschwindigkeit gegen das rechte Höhenleitwerk geschlagen und dort großen Schaden angerichtet. Durch den Schlag (Hebelwirkung) kann man von Folgeschäden am gesamten Flieger ausgehen.
Bei der Notlandung auf den Fahrwerksstümpfen in Leer wurden dann noch beide Einstiegshilfen abgerissen, bei der - trotz einer sanften Landung - natürlich enorme Kräfte auftraten. Eine Zodiac ist ja schließlich kein Helikopter.
Meine beiden bisherigen Flugzeuge waren Unfallmaschinen, die erste habe ich selber wieder aufgebaut. Wenn sowas bei Kauf klar kommuniziert wird und auch der Preis entsprechend passt, ist alles fein.
Chris
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