UL-Absturz in Sachsenhausen (bei Wertheim)

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  • Lese ich da leise Zweifel zur Funktion der BFU? Nun, dann ist das ganze System ja ohnehin in Frage zu stellen, oder? Tatsächlich hast du aber wohl nur nicht genug BFU gelesen und noch nicht genug BFU-Erkenntnisse mitgekriegt, denn was du da geschrieben hast, entbehrt einfach jeder Grundlage. Untersuchungen dauern. Wenn du das schneller kannst, darfst du gerne alternative Vorschläge machen und eine BFU2 eröffnen. Tatsache ist aber nun mal, dass Forendiskussionen die Sache ÜBERHAUPT NICHT weiter bringen, weil niemand bisher auch nur ein Auge auf die Teile geworfen hat. Überspitzt formuliert müßten nach deiner Lesart nun erstmal 1000 C42 neue Seitenruderpedale bekommen, damit der Unfall nicht mehr passiert. Bei allem Verständnis, das ist nicht sachgerecht, oder?

    Die Jungs werden schon was herausfinden und es der Öffentlichkeit dann mitteilen. Leider ist es ja nun auch so, dass die überwiegende Anzahl der Unfälle nicht wegen versagender Technik passiert, sondern - so ungerne man es hören mag - wegen des Egos der Piloten. Auch ungerne gehört: Es sind auch nicht die Anfänger, die die Fehler machen, sondern es ist der innere Schweinehund, die eigene Überheblichkeit, die "Ich hab ja die Erfahrung"-Einstellung, die Flugzeuge ungeplant an den Boden bringt. Nicht zwangsläufig der falsche Lagerblock. Mein Standardwerk, wenn ich mal wieder glaube, meinen Ego-Zenith erreicht zu haben: Gantenbrink. Lies es mal durch und wenn du dann immernoch auf die BFU schimpfen möchtest, dann nehme ich es einfach als weitere Spezialität der im Luftsport versammenlten Egos wahr.

    Truxxon
  • NEIN, noch NICHT antworten. Erst wirklich ganz bis zum Ende lesen.
  • Hervorragendes Dokument von Bruno Gantenbring, wenn es auch eigentlich auf die Segelfliegerei und hier vorwiegend auf die Wettbewerbsfliegerei bezogen ist.  Vieles kann man auch auf die ULerei anwenden.

    Mich hat vor paar Jahren auch mal ein Schüler gefragt, wie gefährlich die UL-Fliegerei ist. Er wollte von mir hören, dass es völlig ungefährlich ist ("Die Fahrt zum Flugplatz sei ja bekanntlich gefährlicher...) , denn das wollte er seinen besorgten Eltern weiter berichten, damit sie beruhtigt sind. Ich habe ihm damals gesagt, dass die Kleinfliegerei (also alles bis zur Cessna-Klasse) allgemein etwa so gefährlich ist, wie Motorradfahren.  Der Schüler war etwas schockiert, hat aber dennoch mit Erfolg und auch recht zügig das Fliegen erlernt.  Mit einer guten Portion Gefahrenbewustsein + mentalem und physischen Training  + einem Sack voll Glück kann man aber auch in der Kleinfliegerei alt werden.
  • truxxon schrieb:

    Überspitzt formuliert müßten nach deiner Lesart nun erstmal 1000 C42 neue Seitenruderpedale bekommen, damit der Unfall nicht mehr passiert. Bei allem Verständnis, das ist nicht sachgerecht, oder?

    Truxxon

    Das ist die Empfehlung von Comco:

    Gegenstand:


    IKARUS C42 und C42B: Seitenruderpedal


    Betreff:


    alle IKARUS C42 und C42 B bis Ser.-Nr. 0603-6799


    Anlaß:


    Bei einer C42 kam es zum Bruch des linken Copiloten-Pedals.


    Maßnahmen:


    1. Kontrolle der Schweißnaht an der Pedalwurzel auf Rissbildung gemäß nachfolgender Arbeitsanweisung


    2. Wir empfehlen den Austausch der betroffenen Pedale


    Der Gantenbrink Artikel ist bekannt.

    Und zur BFU.: Es gab einen (aus meiner Sicht) vergleichbaren Unfall, der  von der BFU untersucht worden ist. Man hat also von September 2008 bis Mai 2009 untersucht. Bericht 3X144-0/08.
    Und den finde ich nicht besonders informativ. Z.B. kein Hinweis auf die Motorleistung beim Aufschlag. Das wurde in früheren Berichten noch erwähnt. Kein Hinweis, weshalb möglicherweise der Motor ausgefallen ist. Allein die Motorbetriebszeit wird es ja wohl nicht gewesen sein. 


     


     


    2. Wir empfehlen den Austausch der betroffenen Pedale

  • bkühn schrieb:
    wer sich den Höhenruderlagerbock einer C42 anschaut, ein klein wenig technisches Verständnis mitbringt und das Fluggerät ab und zu einmal auch von innen anschaut, wird mir zustimmen, dass ein totales Versagen dieses Bockes und damit ein totales Versagen der Höhenrudersteuerung unmöglich ist.

    Bertus
    Wenn die Steifigkeit einer Ruderanlenkung nicht mehr gewährleistet ist kann so ein Teil auch mal anfangen, zu flattern. Was dann alles versagen kann ist eine ganz andere  Geschichte.
     
  • @Nurmi A

    ich versuche es noch ein letztes Mal.
    Bei Beiden hier angesprochenen Unfällen mit der C42 handelte es sich
    um Unfälle mit hohem Anstellwinkel (Steigflug) und gewolltem oder
    ungewolltem Leistungsverlust des Motors. Das haben Zeugen ausgesagt.
    Selbst wenn man davon ausgeht, dass der Höhenruderlagerbock in einem
    Augenblick komplett versagt, verbleibt das Höhenruder in Neutralstellung bzw kleine
    Ausschläge je nach Trimmlage.
    Als Pilot hast Du bestimmt schon festgestellt, dass zum Auslenken des Höhenruders
    einige Kraft aufgewendet werden muss und das dieses (anders als die Seitenruder)
    sich selbst zurückstellt.
    Im Übrigen vertraue ich auf die Untersuchung der BFU.

    Bertus

    Der Unfall in Österreich ist mit diesen Beiden nicht vergleichbar. Holding, unerfahrener Pilot auf
    Dreiachsern verliert Kontrolle wegen Verkehrs, reagiert falsch und blockiert Steuerung - alles aus dem Bericht. 

  • Der Gantenbrink Artikel ist bekannt.

    Und zur BFU.: Es gab einen (aus meiner Sicht) vergleichbaren Unfall, der  von der BFU untersucht worden ist. Man hat also von September 2008 bis Mai 2009 untersucht. Bericht 3X144-0/08.
    Und den finde ich nicht besonders informativ. Z.B. kein Hinweis auf die Motorleistung beim Aufschlag. Das wurde in früheren Berichten noch erwähnt. Kein Hinweis, weshalb möglicherweise der Motor ausgefallen ist. Allein die Motorbetriebszeit wird es ja wohl nicht gewesen sein. 




     1. Gantenbrink: Schön. Aber woher dann die Technik-Fixierung. Er bringt es auf den Punkt: Nicht die Technik bringt Leute um, sondern Human errors oder das Thema Überschätzung.

    2. Zur BFU: Wenn sie in dem Fall nicht gefunden haben, schreiben sie auch nichts. Gemäß ihres Auftrags sind sie dazu da, etwas FESTZUSTELLEN, nicht zu spekulieren. Wenn sie an den Überresten nichts feststellen konnten, können sie dazu auch nichts schreiben.

    Das steht dann auch so im Bericht. Die BFU sieht sich irgendwie nicht in der Zwangslage, Spekulationen auszusäumen. Es steht dort also NICHT: Spekulationen deuten in Richtung Motorprobleme, wir konnten aber nichts finden. Sie haben es sich angesehen, konnten nichts feststellen, was man als Fehlfunktion hätte identifizieren können, also steht da nichts dazu. Was DU daraus für Schlüsse ziehst, bleibt dir zum Glück selbst überlassen. Andere lesen das halt genau so, wie es kommt.

    Was sie aber feststellen konnten war, dass ein 1500 h Motor bis 2340 h betrieben wurde und ihnen war irgendwie nicht klar, was zwischen 1500 und 2xxx Stunden gemacht wurde. Ich verstehe jetzt grad nicht, was daran nicht zu begreifen ist.

    Es gibt eben Dinge, die einfach so passieren. Human Errors, Luftblasen ... was auch immer. Vielleicht gab es eine Störung im Motor? Keine Ahnung. Nur gefunden hat man nichts. C′est tout.

    Truxxon
  • bkühn schrieb:
    @Nurmi A

    ich versuche es noch ein letztes Mal.

    Als Pilot hast Du bestimmt schon festgestellt, dass zum Auslenken des Höhenruders
    einige Kraft aufgewendet werden muss und das dieses (anders als die Seitenruder)
    sich selbst zurückstellt.
    Im Übrigen vertraue ich auf die Untersuchung der BFU.

    Bertus

    Danke für Deine Geduld. Ich werde auch nichts mehr zur BFU sagen. 
    Ich habe am Wochenende aufmerksam die Steuerung meines Fliegers beobachtet.
    Für mein Höhenruder reicht die Kraft des kleinen Fingers. Und mein Seitenruder geht in die Neutrallage zurück. Mach ich was falsch?
  • ich behaupte nicht, dass Du etwas falsch machst.
    Du sprichst von Deinen Erfahrungen - ich von meinen. 
    In einem Forum werden wir uns deshalb wohl nicht einigen können.

    Bertus
  • Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Mosbach und der Polizeidirektion Tauberbischofsheim
    Vorläufiges Untersuchungsergebnis zum Flugzeugabsturz in Wertheim liegt vor

    Wertheim – Wie berichtet, stürzte am Dienstag, 25. Mai, auf dem Ultraleichtsonderlandeflugplatz zwischen Sachsenhausen und Dörlesberg (bei Wertheim im Main-Tauber-Kreis) gegen 18.50 Uhr ein Ultraleichtflugzeug ab. Die beiden Insassen, ein 48-jähriger Pilot aus Wertheim und ein 58-jähriger Mann aus Lohr, wurden tödlich verletzt.

    Aufgrund des vorläufigen Untersuchungsergebnisses waren beide Personen berechtigt das Ultraleichtflugzeug zu fliegen. Das Flugzeug befand sich in einem lufttüchtigen Zustand. Technische Mängel wurden bei der Untersuchung nicht festgestellt.

    Quelle:http://www.main-netz.de/nachrichten/region/wertheim/berichte/art4021,1231805

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