Ich überlege, mir eine andere Kamera anzuschaffen, möchte aber ausschließen, dass ich den gleichen Effekt dann wieder habe (ich kann ja nicht 10 Cams in den Flieger mitnehmen und austesten).
Weiß jemand mehr ?
PS: Bislang habe ich zum Filmen meinen Foto genommen (Panasonic Lumix FZ-8). Die Bildqualität der Vids war zwar schlechter, aber der Propeller war im Film nicht zu sehen (so wie das eben auch in der Realität ist, man nimmt der Propeller nur schemenhaft war).
Grüsse Mattthias
Das Problem hängt mit der Verschlusszeit zusammen. Vergleiche mal dieses Video mit diesem Video. Sind beide mit der gleiche Kamera gedreht worden. Beim zweiten Video war durch die dichte Wolkendecke weniger Umgebungslicht im Spiel, weswegen die Verschlusszeit länger und damit der Streifeneffekt weniger stark war.
Du könntest mal ausprobieren, ob Du der Videokamera eine "Sonnenbrille" (ND-Filter) verpassen kannst, damit nicht mehr so viel Licht ins Objektiv fällt. Schau Dir dazu mal dieses Video an, wo zunächst ohne ND-Filter gedreht wird und mitten im Video ein ND-Filter aufgesetzt wird - Ist übrigens mit einer Kodax Zi8 gedreht worden.
Bei teureren Kameras kannst Du die Blende hochsetzen (und dadurch längere Verschlusszeiten verursachen) oder einen eingebauten ND-Filter vorschalten, um den Effekt zu reduzieren.
Ich bin übrigens auch gerade auf der Suche nach einem ND-Filter für meine Aiptek, den ich zusammen mit meinem Weitwinkelkonverter verwenden kann.
@Bananenbieger
Welche Software nutzt Du zum schneiden?
Moin,
Bananenbieger liegt genau richtig - mit Blende, Filter und Verschlusszeit ist vielleicht etwas zu machen, falls die kleine Kamera die Anschluss- bzw. Einstellmöglichkeiten bietet. Ein gänzlich anderer Ansatz wäre die Montage der Kamera außerhalb des Propellerbereichs, z.B. am Flächenende. Selbst große SD-Chips sind heute so preisgünstig, dass man komplette Flüge aufzeichnen und die langweiligen Teile einfach wegschmeißen kann. Eine Fernbedienung ist nicht mehr erforderlich.
Edit: Bitte an geeignete Befestigung denken; unverlierbar und aerodynamisch vernünftig sollte es schon zugehen. :)
Gruß ColaBear
@sukram: Die Filmchen habe ich mit iMovie geschnitten.
Für größere Projekte habe ich Final Cut Studio. Damit dauert aber das Schneiden von kurzen Videos, die mit Low-End-Consumerkameras gedreht wurden, deutlich länger, da man das Quellmaterial erst umkonvertieren muss.
@ColaBear: Ich starte auch einfach die Kamera am Boden und beende die Aufzeichnung, wenn ich wieder on Blocks bin. Bei den günstigen Kameras muss man nur darauf achten, dass man einen ausreichend starken Akku hat, sonst geht die Kamera vor der Landung aus...
Hallo Matt,
Der "Streifenpropeller" ist genauso wie der "Wobbeleffekt"
ein Problem der neumodischen, preiswerten und stromsparenden
CMOS Bildsensoren in einfach-Digitalkameras. (auch iPhone)
Bei CMOS Sensoren ergibt sich durch das zeilenweise Auslesen
der Bildinformation der sog. "Rolling Shutter" Effekt.
Die Streifen in Deinem Video sind einfach das Interferenzmuster
aus dem Zeilenablauf des Sensors und dem sich drehenden Propeller.
Ein solches Video ist praktisch nicht zu gebrauchen.
Die klassischen CCD Sensoren hingegen belichten das Bild immer progressiv,
d.h. "die ganze Bildfläche auf einen Schlag" innerhalb der Zeit X.
Bei diesen CCD Sensoren hast Du dann je nach Belichtungszeit einen
stillstehenden oder einen durch Bewegungsunschärfe verwischten
Prop - das sieht dann deutlich coooler aus :-)
Wenn Du auf Nummer sicher gehen willst, benötigst Du also eine
Cam mit CCD Sensor - da gibt es zwar andere "Nebeneffekte,
wie z.B. Smear - aber bewegte Sachen gehen damit einfach besser.
BlueSky9
Hallo,
vielen Dank für Eure Erklärungen.
Wenn Du auf Nummer sicher gehen willst, benötigst Du also eine
Cam mit CCD Sensor - da gibt es zwar andere "Nebeneffekte,
wie z.B. Smear - aber bewegte Sachen gehen damit einfach besser.
@Bluesky
Und woher weiß ich, welcher Sensor verbaut ist ? Aud der Packung wird das eher nicht draufstehen.
Eine Kamera mit den Maßen und der Qualität der ZX-1, aber mit CCD Sensor wäre eine prima Sache.
Gruss Matthias
Der Sensortyp findet sich normalerweise in den technischen Daten.
Bluesky9 hat die Situation völlig korrekt beschrieben. Leider bieten die Hersteller von Foto- und Videokameras fast nur noch CMOS Sensoren an. Die “scannen” jedes Bild und müssen diese Daten auf den Träger speichern. Bei Bewegungen sind das so viele Informationen, dass die Kamera das nicht schafft und Bildinformationen “falsch plaziert”= gebogener Propeller und wobbeln. “SD” ist heute nicht mehr state of the art. “HD” ist angesagt. Und wenn Du googelst nach “HD CCD” landest Du bei Kameras der höheren Preisklasse, die nix mehr mit Lumix, Aiptek oder sonstigen zu tun haben. Die Software für die Postproduktion, gleich auf welchem Level kann diesen Aspekt der CMOS-Qualität auch nicht mehr ändern.
Wobei das meines Wissens nach (ich bin aber kein Sensorexperte) weniger an den CMOS-Sensoren und mehr an der schwachen Elektronik liegt (die schafft gerade im Consumerbereich keine HD-Progressive-Echtzeitverarbeitung und kann die CMOS-Sensoren nicht schnell genug auslesen)