Danke Dir, Werner, für den Link mit dem Artikel vom Sydney Morning Herald. Wirklich interessant.
www.smh.com.au/business/companies/boeing-s-737-max-software-outsourced-to-12-80-an-hour-engineers-20190629-p522h4.html
Der offenbart eine Situation, die wir mittlerweile leider in vielen Branchen so vor finden. Das hat verschiedene Ursachen. Versuche mal in D noch einen Softwareentwickler zu finden, der Embedded programmieren will und kann. Selbst für sehr gutes Geld. Sowas will heute hier keiner mehr studieren und später mal machen - anscheinend zu anstrengend.
Dazu kommt noch der Kostendruck in den Unternehmen. Billig kann dann sehr schnell teuer werden, so wie‘s der Artikel anschaulich darstellt.
Das ist alles sicherlich irgendwo vielleicht nicht optimal, aber noch verkraftbar, solange die Arbeitsergebnisse mittels entsprechender Expertise hinterher gereviewed werden.
Wenn ein Management aber mal auf so einem schrägen Brett angekommen ist, dann ist‘s auch nichts mehr mit Expertise.
„Rabin, the former software engineer, recalled one manager saying at an all-hands meeting that Boeing didn′t need senior engineers because its products were mature.“
Ich frag‘ mich dann schon, wer die Flugzeuge künftig dort entwickelt.
@G3 Flieger
Ein inkrementalencoder verliert die referenz wenn man das System ausschaltet und wieder einschaltet. Man kann nicht schnell den trimm ganz unten und dann ganz nach oben schieben, um am referenzpunkt zu kommen.
Der Resolver hat klar versagt. Man sehe den Log. Er hat auch keine reliable (glaubhaftigkeit) prüfung. Und als analogsignalgeber ist er anfällig. Erregerspannung und an allfällige kabelfehler. Dies wurde von vier unabhängigen verpetzern am faa vor dem zweiten unfall auch telefonisch und anonym gemeldet.
Ich dachte, vielleicht fälschlicherweise, das der Resolver hier, mehrere umdrehungen macht. So wie der minutenzeiger. Die stunden werden hingegen gezählt. Wenn die referenz verloren geht, weiss man nicht wo der stundenzeiger sein soll, aber die minuten werden absolut angezeigt.
Werner1966 schrieb:Aus diesem bemerkenswerten Artikel eine wichtige Aussage (übersetzt):
www.smh.com.au/business/companies/boeing-s-737-max-software-outsourced-to-12-80-an-hour-engineers-20190629-p522h4.html
"....Mehrere Ermittlungen - darunter eine strafrechtliche Untersuchung des US-Justizministeriums - versuchen herauszufinden, wie und wann kritische Entscheidungen über die MAX-Software getroffen wurden. Während der Abstürze von Lion Air- und Ethiopian Airlines-Flugzeugen, bei denen 346 Menschen ums Leben kamen, hat das MCAS-System die Flugzeuge aufgrund der schlechten Daten eines einzelnen Sensors in unkontrollierbare Tauchgänge getrieben.
Dieses Design verstoße für Generationen von Boeing-Ingenieuren gegen grundlegende Redundanzprinzipien, und das Unternehmen habe offenbar nie getestet, wie die Software reagieren würde, sagte Lemme.
"Atemberaubendes Scheitern"
"Es war ein atemberaubender Fehlschlag", sagte er. "Viele Leute hätten an dieses Problem denken sollen - nicht eine Person - und danach gefragt.".....
Too big to fail: das ist Boeing selbstverständlich, deshalb werden auch diese Machenschaften "nur" deren Bilanz verhageln:
https://www.focus.de/finanzen/boerse/medienbericht-boeing-ingenieur-warnt-vor-sicherheitsmaengeln-bei-vorzeigemodell-dreamliner_id_10992992.html
Hier mal ein sehr gutes Video, wo alles rund um MCAS erklaert wird und meine Sichtweise darauf komplett geaendert hat:
Chris
Software-Fehler (MCAS) waren bereits 2016 bekannt!!!!
"In einer Erklärung der Pilotenvereinigung der US-Airline Southwest heißt es: „Dies ist ein weiterer Beweis dafür, dass Boeing Piloten, Regierungsbehörden und andere Luftfahrtfachleute über die Sicherheit der 737 Max in die Irre geführt hat. Es ist klar, dass die Nachlässigkeit und der Betrug des Unternehmens das fliegende Publikum gefährden.“
ganzer Artikel hier:
https://www.welt.de/wirtschaft/article202145948/Schwachstellen-waren-bekannt-Beunruhigendes-737-Max-Dokument-koennte-Boeing-Chef-stuerzen.html
Bemerkenswert. Ein Manager hat eine Firma im monetären Höhenflug gebracht.
Es gibt eine höhere Wahrscheinlichkeit das er von der schlechten Arbeit der eigenen Leute wusste. Aber er hat nicht reagiert. Kein wirksames Update, kein Bullettin der was bringt.
2 Unfälle, 338 Tote.
Der Log der ersten Flugs spricht Bände. Aber immer noch nichts.
Jetzt riskiert er grad und grat einen Rausschmiss mit milionen Dollar Boni.
Berufspiloten sind Leidträger. Aber die reagieren nicht. Keine Entschädigungsanspruch, keine Lust auf einer strafrechtlichen Revanche. Nur ein Streik wegen einer keinen Gehaltserhöhung.
Wenn so ein Vorfall eine europäische Firma in den USA betreffen würde, hätte man längst miliandenansprüche gestellt.
Im Gegenteil. Die Usa setzen wegen den Airbus Subventionen Strafzölle auf europäische landwirtschaftliche Erzeugnisse.
Moin,
ob die 737 max je wieder fliegen wird?
Ein Untersuchungsbericht weist ihr grundlegende Konstruktionsfehler nach.
Oder auf Deutsch: https://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/infoline_nt/wirtschaft_nt/article206392975/737-Max-Abstuerze-Scharfe-Kritik-an-Boeing-und-FAA.html
cbk schrieb:Es wird hier zwar nicht erwähnt, aber nur schon der Umstand, dass man bei high speed die Trimmung nicht mehr manuell betätigen kann (stattdessen werden roller coaster-Manöver empfohlen...), ist imho nicht zulassungsfähig. Eine Trimmung muss immer funktionieren!
Ein Untersuchungsbericht weist ihr grundlegende Konstruktionsfehler nach.
Chris
Mir scheint das man manuell nur nicht entgegen der Logik leicht trimmen kann. ZB im langsamflug ist es zwar möglich den Trim nach up zu betätigen, aber ganz down ist extrem mühsam.
Was aber die Sache deswegen nicht ausbügelt, denn den Trimm sollte man schon in jeder Stellung bringen können
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