Warum nutzen wir Fuß statt Meter?

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  • JaRa schrieb:
    Und die Behauptung, die Seemeile als eine Winkelminute Breitengrad am Äquator sei ja naheliegend für die Navigation muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen. Was bitte hat das für die alltägliche Navigation für einen Nutzen?
    War historisch nur für die Seefahrt von Nutzen, denn das Koordinatensystem korreliert mit den Seemeilen: die Breitengrade zwischen Äquator und Nord- bzw. Südpol haben fast identische Abstände, also 60 Seemeilen. Mittels des Sextanten zu navigieren, war damals die einzige Möglichkeit und dafür hatte sich dieses Längenmaß als 60stel - Teilung des Breitengrades bewährt.

    Für die Fliegerei ist das allerdings weniger sinnvoll, denn ich kenne keinen Piloten, der mit dem Sextanten navigiert, außer den Bobby Schenk, der das sogar anlässlich des Fluges mit seiner Mooney 252 quer über den Atlantik nach Brasilien praktizierte. Gelang ihm aber kaum, dazu benötigt man ja den Winkel zwischen Horizont und Sonnenstand und oben gab es meist reichlich Wolken.

  • Hallo,

    >
    > Dafür darf der arme angehende Pilot im ohnehin schon nervigen Lernstress Zeit
    > mit dem Auswendiglernen völlig unnötiger Umrechnungsfaktoren verschwenden.
    >

    dass man Umrechnungsfaktoren lernen muss, dass macht wirklich keinen Sinn,
    da ich ja im Grunde überhaupt nichts _umrechnen_ muss  :-))

    An einem Luftraum steht: Untergrenze 3500 (Bananen)
    und auf meinem Höhenmesser steht der Zeiger kurz unterhalb 3500 (Bananen).
    Jetzt weiß ich als geneigte Luftsportgeräteführer: nicht mehr steigen!

    Wenn ich auf der Karte eine Strecke in NM abgreife, dann kann ich auch sagen,
    wie lange ich dafür brauche, wenn ich weiß, dass ich xxx kts fliege...

    Beim Steigen/Sinken wirds bei einer ft/min Anzeige sogar noch deutlich einfacher
    und logischer als bei einer m/s Anzeige auf dem Vario:
    Ich bin 2000 (Bananen) über Platzrundenhöhe und werde mit 500 (Bananen pro Minute)
    Sinken. Wieviele Minuten vor Erreichen der Platzrunde muss ich damit anfangen?

    Umrechnen macht da m.E. keinen Sinn ;-)))

    BlueSky9

  • sozusagen schrieb:
    die Breitengrade zwischen Äquator und Nord- bzw. Südpol haben fast identische Abstände, also 60 Seemeilen. Mittels des Sextanten zu navigieren, war damals die einzige Möglichkeit und dafür hatte sich dieses Längenmaß als 60stel - Teilung des Breitengrades bewährt.
    Noch ein wichtiger Punkt dazu: beim Navigieren mit dem Sextanten spielt auch die exakte Uhrzeit eine unverzichtbare Rolle und die Stunden, Minuten und Sekunden haben auch die 60stel - Teilung.
  • Ich spekuliere auch wg. ft und Meter mal: 

    Es kommt noch aus einer Zeit als ein Flugkapitän mit Fliegerhemd, Schulterklappen, cooler Mütze und Sonnenbrille noch der uneingeschränkte Herzenbrecher war.  Wenn der einer Stewardess das Mass von einem Fuß erläutern konnte
    und ready for take off, Baby" sagte, lag  ihm die  Schöne schon zu Füßen. Mit Meter funktioniert das nicht. :) 

    Ähnlich wie noch heute bei den Ärzten. Die ziehen sich einen weißen Kittel über und faseln was von Appendizitis, allerdings eher  um ein höheres Honorar abrechnen zu können.  Kleine OP im Unterbauch wäre da auch zu banal. :) 

    Man erkennt sich in der Community. :) 

    QDM 

  • Im Jahre 2018 sinds mindestens 50Jahre her, das es unsinnig geworden ist:

    Ein Längenmaß nach der Fußgröße oder Daumengröße des alten Königs von England, der längst gestorben ist, festzusetzen. 

    Ein Winkelmaß in 360stel, dann 60 und dann nochmal 60 Teile zu bestimmen. Dann aber wieder nach dem Komma das Zehnersystem. 

    Ein Tag in 2 Mal 12 Stunden, 60Minutien, 60 Sekunden, dann wieder Sekundenbruchteile nach dem Zehnersystem zu unterteilen. 

    Ein Druck in PSI, inHG/MAP 

    Ein Volumen in USGallonen oder UKGallonen. 

    Ein Gewicht in völlig losgelößten Einheiten, wie OZ, Lb, anstatt sich auf das Wassergewicht zu beziehen. 

    Bei welcher temperatur das Wasser gefriert oder Verdampft, ist mir nicht scheissegal. 

    Man versucht sich mit diesem Unsinn zu arrangieren. Man erzählt den Schülern das es villeicht doch Sinn macht. Man will ja dem eigenen Leben ein Sinn geben. Wie manch einer immer noch behauptet das eine Staatsgrenze von Ausreisewilligen zu verteitigen sein. 

    Auch ich will aus diesem Unsinn austreten! Und du? 

    Ja, wir möchten alle das universelle, und vor allem reproduzierbare Maßeinheiten gebraucht werden. Wir sind fürs Zehnersystem, nicht fürs 60er. 

  • Werner1966 schrieb:
    Man versucht sich mit diesem Unsinn zu arrangieren. Man erzählt den Schülern das es villeicht doch Sinn macht. Man will ja dem eigenen Leben ein Sinn geben
    Muss immer alles Sinn machen? :-)

    Man sollte ja auch denken, in der Wissenschaft gelten Meter, Kilogramm und Sekunde. Dann kommt NASA daher und hat ′ne Navisoftware, die in Fuß und nautischen Meilen denkt und - zack - schon ist ′ne Marssonde verloren... *grins*

    Manchmal reicht doch auch der Spaß! ;-)

    QDM schrieb:
    Ähnlich wie noch heute bei den Ärzten [...] allerdings eher  um ein höheres Honorar abrechnen zu können. 
    Auch nicht alle: War beim Arzt, weil ich glaubte Hypochonder zu sein aber er meinte nur ich bilde es mir nur ein... *breitgrins*

    Gruß Lucky

  • #QDM:

    Das geht auch im metrischenSystem, es sind die Schulterklappen! 

    Ich habe noch mal nachgeschaut, Wassertiefen wurden in Faden gemessen, und ein Faden entspricht 6 Fuß. Daher kommt das mit den Fuß ebenso wie die Art der Navigation, die Termini und sogar Teile der Sprechgruppen im Funk aus der Seefahrt.

    Aber es ist völlig egal, in welcher Einheit das alles gemessen wird, wie BlueSky schon exemplarisch hergeleitet hat. Fliegen ist abstrakt und muss quasi komplett erlernt werden, deswegen ist das Referenzsystem egal. Außer für den reinen Infogehalt muß beim VFR-Fliegen niemand Fuß in Meter umrechnen, weil alles in Fuß ist: Platzhöhe, Hindernishöhe...

    Bei NM und Knoten auch nicht, da kommt am Ende der Planung  auch die Zeit in Stunden und MInuten raus und die Spritmenge je nach Wunsch in LItern, Gallonen oder Kilogramm; ist also vom Aufwand her vernachlässigbar.

    Raller

    Achso, noch was vergessen: auch wenn es ein besseres System geben sollte, ein bestehendes System auf ein Neues umzurollen ist quasi unmöglich. Du brauchst ja einen Stichtag, an dem das Neue gilt, bis dahin müssen unfassbar viele Systeme zweigleisig fahren, nur um das Gleiche Ergebnis zu erzielen. Das zahlt niemand, und die Reibungsverluste auch in Menschenleben nimmt keiner auf sich. Wir leben halt nicht auf ner Insel ( zum Glück ) und deswegen müßten alle weltweit umstellen. Die kleingeistige Haltung aus dem Kaiserreich, alles im eigenen Reich nach eigenen Regeln zu gestalten, funktioniert heutzutage noch viel weniger als damals. Würden wir in Deutschland nach den guten deutschen Einheiten fliegen, wäre mit etwas Pech an der Grenze Schluß, weil der böse Franzose oder der böse Engländer sein eigenes Süppchen kocht. Oder alle müßten tatsächlich rechnen wie die Großen...

  • Ich poste dazu mal ein Bild:



  • Wenn man das beinahe Unmögliche verwirklichen will, gibt es enorme Reibungsverluste, wie Raller beschrieb.

    Zur Grafik von Sukram: ein weltweit gültiges metrisches System müsste dann auch noch auf Längen- und Breitengrade angewendet werden, dazu passend (unverzichtbar) ebenso auf die Zeiteinheiten (100 Sek. = 1 Minute, 100 Min.=1 Stunde, der Tag sollte ebenfalls nicht 24 Stunden haben (4 mal 6) usw. usw.

    Ist wohl illusorisch, ich glaube, es gibt aktuell wichtigere Baustellen.

  • BlueSky9 schrieb:
    An einem Luftraum steht: Untergrenze 3500 (Bananen)
    und auf meinem Höhenmesser steht der Zeiger kurz unterhalb 3500 (Bananen).
    Jetzt weiß ich als geneigte Luftsportgeräteführer: nicht mehr steigen!

    Wenn ich auf der Karte eine Strecke in NM abgreife, dann kann ich auch sagen,
    wie lange ich dafür brauche, wenn ich weiß, dass ich xxx kts fliege...

    Es sind aber nicht in allen Flugzeugen Instrumente mit imperialen Einheiten verbaut. Und selbst wenn sind sie inkonsistent: Rechne mal Fuß in Seemeilen um (etwa zur Abschätzung eines Gleitwegs für die Motorlosen). Es gibt genügend weitere Fälle, wo man sich mit den lästigen Knaub-Einheiten rumschlagen muss.

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