"High Performance" ULs

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  • Liebe Fliegerkameraden,


    auch auf die Gefahr hin, dass solche Fragen in diesem oder anderen Foren schon mehrfach gestellt wurden: Wie beurteilt ihr die Verwendbarkeit von "High Performance" ULs in Vereinen?
    In meinem Verein wird derzeit der Kauf eines neuen ULs diskutiert. Derzeit haben wir eine Fascination, die zwar über 300 h im Jahr geflogen wird, allerdings nur von einem eingeschränkten Pilotenkreis.

    Jetzt wird überlegt, ob man erneut ein "High-Performance"-UL (z.B. Fasci-Nachfolger F100) oder ein einfacheres Modell anschaffen soll (C42 etc.). Was haltet Ihr davon?
    Ist eine Fasci (FK 14/VL3/Dynamic o.ä.) von einem "Hobbypiloten" mit mäßiger Flugerfahrung, was sicherlich das Gros der Piloten in einem Verein ausmacht, sicher beherrschbar? Ist Reiseflug mit einer C42 so sehr eingeschränkt? Oder liegt die Wahrheit in der Mitte (Eurostar oder ähnliche)?

    MFG

    Martin
  • Dazu müsste man natürlich Euren Verein und die Leute besser kennen. Habt Ihr denn, mal ausgenommen von der Fascination, noch ein anderes UL? Naja, meine Meinung:

    Die C42 ist sicherlich ein guter Vereinsflieger. Sie ist vergleichsweise günstig, relativ einfach zu warten, sehr gutmütig und auch robust. Sie würde sicherlich am ehesten Fehler ungeübter Kameraden verzeihen. Die Nachteile liegen meiner Meinung nach in der eingeschränkten Reisetauglichkeit. Das Ding ist langsam und sehr Anfällig durch gegebene Wettereinflüsse. Sprich, es schaukelt teilweise ganz schön. Das liegt unter anderem an der schlechten bzw. der nicht vorhandenen aerodynamischen Verarbeitung bzw. am fehlenden Finish. Andererseits weißt Du bei der C42 was Du hast. Wie die aktuelle Werbeanzeige des Unternehmens schon sagt: 1000fach bewährt...

    Eine FK 14, VL3 oder auch eine Dynamic sind natürlich ganz schön schnelle und auch sehr teure Schlitten. Es könnte sein, dass es aus diesem Grund vielleicht nicht richtig angenommen wird, weil sich der ein oder andere evtl. gar nicht traut ein solches "Gerät" in Eigenverantwortung zu fliegen. Wer keine oder wenig Übung hat, fliegt doch lieber mit dem UL, welches man meist auch in der Ausbildung geflogen hat bzw. mit als gutmütig geltende Flieger. Etwas konventionelles à la C42 eben. Was man im Verein jedoch gut anbieten könnte, wären regelmäßige Trainingsflüge auf einer solchen Maschine. Man schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe: der Pilot gewinnt ein wenig mehr Erfahrung und Vertrauen zum Flugzeug und kann seine Grenzen besser einschätzen und ihr könnt gleichzeitig das Traininsintervall auf den Piloten abstimmen, wodurch Ihr letztendlich eine gute Kontrolle habt.

    Ich an Eurer Stelle würde vermutlich zu einem schnittigen Tiefdecker tendieren, der jedoch nicht in Richtung High-Performance geht, sondern viel mehr gutmütig zu fliegen ist. Da bietet sich natürlich der Eurostar an, wobei Ihr auch mal einen Blick auf den Breezer werfen solltet. Auch ein aerodynamisch top abgestimmter Vogel, wie z.B. die FK9 käme für mich in Frage. Ebenfalls sehr gutmütig und gleichzeitig recht schnell...
  • Eine nicht ganz unerhebliche Frage wäre aber auch, ob geschult werden soll.

    Michael
  • Hallo!



    > Die Nachteile liegen meiner Meinung nach in der eingeschränkten
    Reisetauglichkeit.



    Sorry - aber da muss ich mal relativ deutlich wiedersprechen...



    Es ist meiner Meinung nach eher der Pilot, der die Reisetauglichkeit
    anhand

    irgendwelcher "Faktoren" einschränkt oder eben auch nicht.  :-)



    Nur als kleines Beispiel zur C42:



    Schon seit Jahren fliegt eine UL-Schule aus Mittelhessen regelmässig

    mit einer C42 nach Mallorca(!)



    Eine C42 ist uneingeschränkt reiesetauglich - man muss es eben nur
    machen.

    Es gibt Leute, die sind mit einer C22 durch halb Europa geflogen, und es

    gibt andere, die sind mit einer Dynamic noch nichtmal an den Rand ihrer

    ICAO-Karte gekommen.



    > Das Ding ist ...  sehr Anfällig durch gegebene Wettereinflüsse.

    > Sprich, es schaukelt teilweise ganz schön.



    hä?    ?-)





    BlueSky






  • @flyhi



    Du
    beantwortest deine Frage doch schon selbst: wenn ein Charter-Flieger ohne
    Schulung (?) 300h/pa bringt, würde ich nie und nimmer diesen Goldesel aufgeben.
    Dann lieber noch ein evtl. gebrauchtes low & slow Fliegerle dazukaufen.



    Nicht
    wenige Vereine wären froh, 100 Charterstunden pro Flieger (ohne Schulung)
    zusammen zu bringen.





    Grüßle

  • BlueSky9 schrieb:
    > Die Nachteile liegen meiner Meinung nach in der eingeschränkten
    Reisetauglichkeit.

    Sorry - aber da muss ich mal relativ deutlich wiedersprechen...



    --------------------------------



    > Das Ding ist ... sehr Anfällig durch gegebene Wettereinflüsse.

    > Sprich, es schaukelt teilweise ganz schön.



    hä? ?-)

    Zur ersten Aussage:
    Ich weiß natürlich, dass man auch mit der C42 reisen kann. Ich hatte auch nie behauptet, dass das nicht geht. Meine Aussage war wohl etwas undeutlich. Ich wollte vor allem die niedrige Geschwindigkeit und die fehlende aerodynamische Abstimmung erwähnt haben. Aber Prinzipiell: Klar kann man mit der C42 reisen. Keine Frage!

    Zur zweiten Aussage:
    Flieg bei Wind und Wetter mal eine gemütliche runde C42 und setz Dich danach bei gleichen Bedingungen in eine FK9 und flieg den Turn nochmal. Dann wirst Du vielleicht wissen/merken was ich meine.
  • flyhi schrieb:
    Liebe Fliegerkameraden,


    ...Derzeit haben wir eine Fascination, die zwar über 300 h im Jahr geflogen wird, allerdings nur von einem eingeschränkten Pilotenkreis.

    Jetzt wird überlegt, ob man erneut ein "High-Performance"-UL (z.B. Fasci-Nachfolger F100) oder ein einfacheres Modell anschaffen soll (C42 etc.). Was haltet Ihr davon?
    Ist eine Fasci (FK 14/VL3/Dynamic o.ä.) von einem "Hobbypiloten" mit mäßiger Flugerfahrung, was sicherlich das Gros der Piloten in einem Verein ausmacht, sicher beherrschbar? Ist Reiseflug mit einer C42 so sehr eingeschränkt?
    MFG

    Martin
    Flyhi, das ist so ähnlich, wie mit dem Spornradfliegen. Meeensch....das ist schwer!!! Desch könne nur Egschperdde!

    Es ist eine Frage des Wissens um bestimmte Gegebenheiten, die persönliche innere Einstellung und natürlich die Frage einer gewissenhaften Einweisung. Ein Flugzeug mit Verstellprop, Einziehfw, und entspr. Aerodynamic ist schon ein wenig komplexer als eine C22.

    Als wir unsere D4 BK gekauft haben, wurden wir ausführlich in die Eigenheiten der Maschine von einem erfahrenen Fluglehrer (Klaus Pöllmann) eingewiesen.
    Wir waren 2 PPL-A-Scheininhaber mit einiger Erfahrung und einem Frischling, der gerade eben seine SPL-Prüfung gemacht hatte. Ja, und wer flog die Fasci zunächst am Besten, machte die saubersten Landungen? Der Frischling.
    Resumeé: Siehe Satz 1.

    Bevor wir die Maschine angeschafft haben, gabe es die Diskussion, ob man denn eine Morane 880, m. 100 PS, oder eine Katana kaufen sollte. Die Morane schied aus, weil es plötzlich wegen der Ethanolbeimischungen unsicher und damit zus. teurer wurde, denn man musste mit Avgas fliegen.

    Wir wollten damals in erster Linie billig fliegen.
    Dann haben wir den Einsatzzweck betrachtet. Mal um den Flugplatz rumgondeln war nicht unsere Vorstellung.
    So habe ich dann den Preis eines Fluges m. Benzinpreis, Flugzeit und Verbrauch mit unterschiedlichen Flugzeugen gegenüber gestellt. Also schnell, sparsam und teuer, gegenüber billig, langsam und säuft viel Avgas/Std. Wir haben auch einen Teil der Finanzierungskosten eingerechnet.

    Und siehe da, der Berlintrip (Hin und zurück ca.800 Km) mit der Morane wurde sehr teuer, während der gleiche Flug mit der Katana wesentlich und mit der Fasci viel, viel billiger wurde.
    Resumeé: Wer nur um die Ecke fliegen will, ist mit einem langsamen Flieger gut beraten. Wenn es auf zurückgelegte Strecke ankommt, dann ist die Strecke durch Flugzeit mal Stundenkosten schon ein Faktor.

    Ich würde sagen: Sieh zu, dass ihr beide Konzepte im Verein nutzen könnt.
  • moin moin
    mein Verein besitzt eine Dynamic wt9  diese wird auch zur Schulung eingesetzt.
    Ich kann schon sagen es ist schon ein immenser Arbeitsaufwand mit all denen Instrumenten ,
    aber es macht richtig Laune dieses Ding.
    Gruss Heiko
  • monstertyp schrieb:

    mein Verein besitzt eine Dynamic wt9 diese wird auch zur Schulung eingesetzt.
    Ihr bildet damit wohl nur zierliche Frauen und Galopp-Jockeys aus??

    Michael
  • Wo gibt's denn in unseren Breiten zierliche Frauen?
    Jockey's schon eher (siehe Trabrennbahn Barenfeld) ! 


    Fliegergrüße vom
    Pio
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