Auflastung ... was wünscht Ihr euch von den neuen ULs?

Forum - Allgemeines & Aktuelles
  • Das programmierte Sozialverhalten sieht eigentlich einen Rudelverbund vor, in dem sich die Bedürfnisse der Reifeverteilungen in dem Rudel aufeinander abstimmt. Artgerechte Haltung ist vielleicht etwas abgeschmackt, aber die Gesellschaft muss sich die Frage gefallen lassen: Warum müssen eigentlich 85-Jährige in der Intensität am Straßenverkehr teilnehmen? Abgesehen vom Lust- und Mobilitätsgewinn ist es doch auch eine Komfort-Frage der Jüngeren, sie müssen sich nicht kümmern. Vielleicht etwas weit gesponnen, aber Nicht-Kümmern können wir uns eshalb leisten, weil Ältere länger an Mobilität teilnehmen.

    Der eine Eigoismus treibt eben andere Risiken an anderer Stelle.

    Frank

  • So jetzt muss ich noch was schreiben, weil ich mich in eine falsche Ecke gedrängt fühle:

    Im Alter nimmt die Sehkraft, das Reaktionsvermögen, die geistige Leistungsfähigkeit, körperliche Beweglichkeit ab.

    Aber, wiçhtiges aber, nicht bei jedem gleich. Ich will jetzt von altersbedingten  Erkrankungen gar nicht sprechen. Deswegen sind Regelungen die einfach das Alter beachten hochgradig unfair. 

    Das ist ein banaler Fakt und kann auf unzählige Arten verifiziert werden. Das hat nichts mit Hass zu tun. Je mehr eine Gesellschaft altert desto dringlicher müssen solche Fragen diskutiert werden.

    Wenn der Opa vor mir mit 40 vor sich hintuckelt und alles im Griff hat oder am Platz sagt ′bei dem Wind gehe ich nicht mehr raus′ dann ist doch alles super. Wenn aber ein Autofahrer gar nicht mehr in der Lage ist eine Vorfahrtsituation an einer Kreuzung abzuschätzen, dann wird′s heikel. 

    Ich hoffe für mich, dass ich dann noch zumindest die geistige Fitness habe um mich selber einzuschätzen und Fahren/Fliegen rechtzeitig zu beenden.

  • Tarutino schrieb:
    Womit dann dein Teufelskreis perfekt wäre, das schreien nach neuen Regeln. Wo hakt`s eigentlich?
    MITNICHTEN streite ich für mehr Regeln. Im Gegenteil - ist streite schon immer, immer intensiver, für die Reduzierung von Regeln. Lies Dir hier doch mal die unsäglichen Diskussionen durch und die Freude, mit der immer mehr Leute um immer mehr Regeln streiten und sich vor lauter Suche nach Regeln nicht mal mehr in Platzverkehre einordnen können. Nein, ich bin ganz deutlich Mr. Weniger-Regel-mehr-Urteilsfähigkeit-mehr-Entscheidungsfähigkeit-meeeeehr-LEBEN!

    Und jetzt wollt ihr den paar fliegenden 80-Jährigen noch das Fliegen und Fahren verleiden? Weil Ihr den Leuten scheinbar nicht mehr zutraut, die eigene, situative Flugfähigkeit einzuschätzen?

    Frank

  • Ich bin gegen Medical. Ich will einem 80 jährigen nichts verleiden. Ich will auch nichts fordern. Ich wollte eigentlich nur ein Thema diskutieren.

    Freundschaftlicher Gruss an alle - und jetzt langsam ausatmen und Ooom sagen

    Uli

  • FranHaus schrieb:
    MITNICHTEN streite ich für mehr Regeln. Im Gegenteil - ist streite schon immer, immer intensiver, für die Reduzierung von Regeln.
    Na wenigstens bedeutet das ja dann im Umkehrschluß: Ein paar Regeln sind ok. Einverstanden. Würde ich auch immer differenziert rangehen.
    FranHaus schrieb:
    Und jetzt wollt ihr den paar fliegenden 80-Jährigen noch das Fliegen und Fahren verleiden? Weil Ihr den Leuten scheinbar nicht mehr zutraut, die eigene, situative Flugfähigkeit einzuschätzen?
    Wer sagt das denn hier? Weiter oben habe ich schon mal im "Peter Lustig Stil" versucht, das Entwickeln einer differenzierten medizinischen Betreuungs-Regelung anzuregen. Und da steckt bestimmt auch eine Lösung drin.

    Hier wird oft auf "dem Medical" rumgedroschen. Dieses ist ja vielleicht auch noch entwicklungsfähig. Aber diese ewige Schwarz-Weiß Malerei in diesem Zusammenhang ist mir zu einfach und zu blöd. Medical ist schei... und habe fertig. Flasche leer. 

    Aber das ist ja auch gesellschaftlich so ein unsäglicher Trend, nicht nur hier....

    Thomas

  • FranHaus schrieb:
    Irgendwann wird es wirklich absurd und es stellt sich die Frage, ob selbstbestimmtes Leben nicht auch einen schützenswerten Raum benötigt.
    100% Zustimmung.

    Aber: Unfälle passieren und wenn man am Straßenverkehr teilnimmt, muss man mit diesem Risiko Leben. Es gibt allerdings kaum einen Bereich des öffentlichen Lebens, der so stark durch Gesetze und Verordnungen reglementiert ist, wie der Straßenverkehr:

    • Betrunken Fahren –-> Verboten!
    • Mit 80km/h durch die Tempo 30 Zone semmeln –-> Verboten!
    • Unangeschnallt fahren –-> Verboten!
    • Kleinkinder auf dem Vordersitz unangeschnallt und ohne Kindersitz transportieren –-> so was von verboten!

    Und diese ganzen Regeln willst du jetzt alle abschaffen und alle diesbezüglichen Entscheidungen dem, wie wir ja alle wissen, stets verantwortungsbewusstem Autofahrer nach eigenem Ermessen selbst überlassen? Nicht wirklich oder?

    Und jetzt komme ich daher und erlaube mir aufgrund von eindeutigen Unfallstatistiken eine Fahrtauglichkeitsprüfung für die Zielgruppe 70+ zu diskutieren. Alles natürlich als Analogie zum medical, sonst würde es in einem Fliegeforum ja keinen Sinn machen.

    Ich meine, dass man darüber in einem Forum wie diesem zumindest einmal NACHDENKEN können sollte (ich fordere es ja nicht explizit) ohne, dass man hier in den Verdacht gerät, alte Menschen zu hassen oder einen Verbots- und Überwachungsstaat mit orwellschen Ausmaßen zu propagieren.

  • Stephan2 schrieb:
    Wenn Du einem immer grösser werdenden Anteil Eurer Bevölkerung unter dem Vorwand "dringend notwendiger Risikominimierung" und damit verbundener Angstmache irgendwelche Tests auferlegen willst ( Wo legt man da eigentlich die Grenzen fest? Wenn man den Kopf nur noch um 130° anstatt 131° nach hinten drehen kann?) und diesen dann bei Nichtbestehen grundlegende Freiheiten wegnehmen möchtest dann nenne ich das Populismus. Oder wenn Du das "Medical" mit gleichen Argumenten verteidigst obwohl eigentlich weltweit mittlerweile bekannt sein dürfte dass es nichts bringt. Du Dich aber als professionellen Statistiker ausgibst und es trotzdem nicht einsehen möchtest. Mir unterstellst mit meinen Meinungen billigen Populismus zu betreiben weil ich der Ansicht bin dass unser Hobby eben nicht von Horden an potentiellen Selbstmördern unterlaufen ist und demzufolge für ein maximales Erhalten und Wiedergewinnen von Freiheiten eintrete und mich immer, wo es nur geht, gegen unnützes Einmischen des Staates in mein Leben einsetze. Ok, dann nenne mich eben Populist. 
    Stephan, dein Problem ist, dass du dir nicht wirklich durchliest, was ich schreibe. Du siehst nur, dass sich hier einer erlaubt das medical nicht von vornherein zu verteufeln. Da brennen bei dir offensichtlich alle Sicherungen durch und du haust drauf, dass die Schwarte kracht.

    Noch mal speziell für dich in aller Klarheit:

    Nein, ich verteidige nicht das medical. Ich habe es in seiner jetzigen Form in diesem Thread sogar mehrfach für wenig Sinnvoll und vermutlich auch als wirkungslos bezeichnet.

    Zugleich erlaube ich mir darüber nachzudenken, ob eine regelmäßige Tauglichkeitsprüfung für die Zielgruppe 75+ zumindest nicht einmal DISKUTIERT werden solte. Und das auch nur im Zusammenhang mit dem Transport von Passagieren. Der 85jährige Alleinflieger soll in seiner C42 von mir aus ohne medical täglich dem Sonnenuntergang entgegenjuckeln und wenn er das möchte, auch bis seinem finalen Flug.

    Darüber hinaus habe ich nicht geschrieben, dass ich Statistiker bin. Ich habe allerdings beruflich viel mit Statistik zu tun. Ich erstelle regelmäßig selbst Statistiken und ich bin recht geübt darin Statistiken zu lesen und zu interpretieren. Das ist aber nichts, was jeder durchschnittlich Begabte mit etwas Übung und etwas höherem Zeiteinsatz nicht auch hinbekommen kann.

  • Wenn Medical, dann fuer alle Fortbewegungsmittel: Auto, Mopped, Fahrrad, etc. Und fuer Menschen jeden Alters, sicher ist schliesslich sicher. Natuerlich mit maximalen Anforderungen, mind. auf Niveau Linienpiloten, besser Astronauten. Sicher ist sicher....

    Chris

  • Moin,

    also wenn ich das hier so lese bin ich dafür, daß das Medical nur von einem Nervenarzt abgenommen/ausgestellt

    werden darf.

    Gruß, Stefan

  • Für die Schwarz-Weiß Fraktion: Gegen MEHR Regeln zu sein, bedeutet nicht, Regeln insgesamt in Frage zu stellen. In einem dynamischen System Leben ist es allerdings durchaus angebracht, Regeln, existierende und neue, stetig zu hinterfragen. Eine Regel ist ja nicht einfach nur Schutz - in unserem Fall vor angenommen irrational handelnden Senioren - sondern auch gesellschaftlicher Aufwand, die Regeln zu schaffen, zu installieren, zu überwachen und zu sanktionieren. Dabei soll ja auch noch eine Abwägung statt finden, wie intensiv ich unbetroffene mit Aufwand treffe, um ein paar Leute vor Betroffene zu schützen. Ist denn das theoretische Risiko wirklich so imens groß, dass ich mit einer allgemein gültigen Keule eigentlich mehr Leute auf dem Weg zum Doc mit dem Auto/Ebike umbringe, um 7 Leuten von der Luft fern zu halten?

    Regeln? Kein Problem. Nur GUT und intellliigent müssen sie sein. Um in diesem Thema zu bleiben, hat möglicherweise niemand etwas dagegen, bei der Jahres-Grippe-Impfung mal kurz den Hausarzt zu fragen, ob er Bedenken gegen Fliggen hätte. Das z.B. sind effiziente Systeme. Zu dem kann ich hin laufen, zu meinem Fliegerarzt miss ich 60 km fahren, MITTEN durch Hamburg und das bringt mich viel sicherer um.

    Frank

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