Meine Wünsche:

AP - die Sensorik hat sich in den letzten 20 Jahren so weiter entwickelt, dass es heute billiger ist ein EFIS einzubauen (incl künstl. Horizont). Das Argument ′techn. zu kompliziert′ kann ich nicht nachvollziehen, da Einziehfahrwerke mechanisch mindestens genauso kompliziert sind.

Medical - Nachdem beim MTOW hoffentlich eine realistische Lösung gefunden wird, die die Realität (zb das durchschnittliche Gewicht zweier Männer) berücksichtigt und nicht von irgendwelchen theoretischen oder weltfremden Annahmen ausgeht, hoffe ich dass selbiges auch beim Medical passiert. Es muss wohl eine Lösung geben, wie alte Menschen auf ihre Tauglichkeit für ′Herausfordernde Tätigkeiten′ geprüft werden. Hauptgrund dafür ist weniger Fliegen sondern viel mehr Auto und (E-)Bike. Also eher etwas im Rahmen einer allgemeinen Vorsorge Untersuchung. Medical zu Beginn der Ausbildung ist ok. Alles dazwischen schafft nur eine Pseudosicherheit.

Was ich nicht als notwendig ansehe:

NVFR, dafür fehlt in Deutschland und Europa die Infrastrukur.

Kunstflug, Anforderungen an Maschine sehr gross. Das sollte von Profis gewartet werden.

Und ich bringe mal wieder die Klassentrennung ins Spiel. Da hier ja wohl mal wieder auf der einen Seite eindeutig wird, dass "Ul"-Piloten nicht zufriedengestellt werden können (kaum sind die 600kg durch geht es fröhlich weiter mit den Forderungen....) und ich auf der anderen Seite auch sehr gegen Verbote bin, der Bürokratie aber nur so weit über den Weg traue wie ich sie werfen könnte, müssen eben zwei Klassen her: Die Pseudo Ul-Klasse in der Ihr alles fordern könnt was Ihr wollt und dafür eben auch gern weitere Einschränkungen in kauf nehmt, und die Ul Klasse in der alles schön einfach bleibt und wo man sich dann gezielt für weitere Entrümpelung einsetzen kann und wo das Fliegen eben bezahlbar bleibt, wo sich die Tüftler, Bastler und Heimwerker auch weiterhin entfalten können. Damit das Fliegen nicht am Schluss wieder einer betuchten Elite vorbehalten bleibt. Damit könnten wir vielleicht einen gemeinsamen Nenner finden, oder nicht? 

Und was diesen idiotischen Hass auf ältere Leute anbelangt: Autofahren verbieten, E-Bike fahren verbieten. Was kommt dann? Wollt Ihr denen nicht auch den Rollator im Strassenverkehr verbieten? Hindernisse und gemeingefährlich auf Strassen und Gehwegen. Am besten allen ab 65 Lebensfreude und Freiheit verbieten und einsperren. Denn dadurch könnten ja sicher hunderte von Leben jährlich gerettet werden. Und das von Deutschen. Ihr habt ja bald keine jungen Leute mehr. Stell mir das so richtig toll vor: behütetes Altern. Finde gerade das Smiley für den Vogel zeigen nicht...

Lucky hat völlig recht! Ich hab wesentlich mehr Schiss vor dem 18-jährigen der seiner Freundin mal zeigen will wie man Auto fährt als vor dem 80-jährigen der eventuell mit 40 vor mir hernuckelt.

Gruss Stephan

So isses! Und noch viel schlimmer finde ich die Tendenz, keine Begründung zu scheuen, um Dinge zu verbieten - Freiheiten abzuschalten - um theoretische Risiken zu minimieren. Unfälle passieren, basta. Wenn das Leben nur noch existieren kann, wenn vorauseilend Risiken, auch die, die noch so klein sind ("Und wenn auch nur ein Menschenleben gerettet wird, ist es den Aufwand ...") durch Verbot von Leben bereinigt wird.

Was wachsen da für Menschen und Sozialisierungen heran?

Frank

@Stephan2

Hass auf ältere Menschen????

Sonst alles klar bei dir?

Ich habe schon von Hörhalluzinationen gehört aber dass es das auch beim Lesen gibt, ist mir neu. Oder an welcher Stelle wird deiner Ansicht nach "Hass aul Ältere" propagiert.

Aber letztlich passt es in Bild. Eine sachliche Diskussion scheint bei dem Thema nicht möglich zu sein. Wie am Stammtisch: Möglichst emotional und populistisch draufhauen, dann ist einem hier die Zustimmung sicher.

EDXJ schrieb:
Eine sachliche Diskussion scheint bei dem Thema nicht möglich zu sein. Wie am Stammtisch: Möglichst emotional und populistisch draufhauen, dann ist einem hier die Zustimmung sicher.

Streiche mal emotional/populistisch und rede mal über das Streichen von Freiheit. Dann istt es weniger technisch-statistisch, es reduziert sich auf die Kernfrage: Muss ich denn auf jeden Fall statistisch treffend mit einer Lösung -> Verbot/Reduzierung von Freiheit -  antworten? Irgendwann wird es wirklich absurd und es stellt sich die Frage, ob selbstbestimmtes Leben nicht auch einen schützenswerten Raum benötigt.

Frank

Stephan2 schrieb:
[...] und die Ul Klasse in der alles schön einfach bleibt und wo man sich dann gezielt für weitere Entrümpelung einsetzen kann und wo das Fliegen eben bezahlbar bleibt, wo sich die Tüftler, Bastler und Heimwerker auch weiterhin entfalten können.

Noch ist die Hoffnung nicht gestorben, es gibt ja 120 kg. Der Erfolg oder Mißerfolg dieser Klasse wird zeigen, wie viel Interesse es in unserer "fliegendes Wohnzimmer"-Welt tatsächlich noch am puristischen Fliegen gibt.

Hi Stephan,

Ich habe keinen Hass auf Ältere. 

Ich sehe in meinem Umfeld, dass es eine Reihe von Alten gibt, die super mit ihrem Alter umgehen können. Das ist die Regel. Ich sehe aber auch den 85 jährigen Opa, der fest an seinem Führerschein festhält oder mit einem 45km/h E-Bike durch die Gegend braust obwohl man eigentlich sage müsste, dass das nicht mehr geht.

Das muss, weil es immer mehr Alte gibt, die zum Glück körperlich länger fit bleiben, angesprochen werden.

Wie gesagt, da ist Fliegen nur ein verschwindet unbedeutender Aspekt.

Was mich stört (ist ja meine erste Teilnahme an einer Diskussion hier), dass laufend versucht wird die Meinung der anderen ins Extreme zu deuten. So als ob man gar kein Interesse daran hat seine Ideen auszutauschen sondern nur hofft das eine Diskussion eskaliert und der andere dann auch emotional zurück schiesst...

FranHaus schrieb:
Streiche mal emotional/populistisch und rede mal über das Streichen von Freiheit.

Damit wären wir mal wieder beim Grundgesetz. Artikel 2.

FranHaus schrieb:
Dann istt es weniger technisch-statistisch, es reduziert sich auf die Kernfrage: Muss ich denn auf jeden Fall statistisch treffend mit einer Lösung -> Verbot/Reduzierung von Freiheit -  antworten?

Man muß gar nichts. Außer irgendwann abtreten.

Aber um so einen Riesenhaufen von 80 Millionen Figuren einigermaßen vor sich selbst zu schützen, sind Statistiken zumindestens ein hilfreiches Instrument. Mich kotzen hier echt die ganzen "Einfachantworten Ritter" an. Wenn ihr so ein System wollt, dann sorgt dafür, dass wir wieder einen Kaiser krönen. Der sagt dann ganz einfach was läuft und was nicht. Demokratie ist vielleicht auch eine Krücke, aber was Besseres ist uns in 2000 Jahren noch nicht eingefallen.

Für die Statistiker hier mal ne Arbeitsgrundlage:

ADAC Unfallstatistiken

FranHaus schrieb:
Irgendwann wird es wirklich absurd und es stellt sich die Frage, ob selbstbestimmtes Leben nicht auch einen schützenswerten Raum benötigt.

Womit dann dein Teufelskreis perfekt wäre, das schreien nach neuen Regeln. Wo hakt`s eigentlich?

Thomas

Zweiklassen UL, wie der Vorposten auch schon geschrieben hat, ist eine gute Idee und wird doch mit der 120kg Regelung versucht. Allerdings habe ich von Händlern gehört, dass das Interesse minimal ist.

Und zum Argument:

"Jetzt hamse noch nicht Mal die Auflastung und schon gehen die Forderungen weiter."

Soweit in den Thread verstanden habe geht es hier einfach darum zu diskutieren (nicht fordern), in welchem Bereich die UL Regeln verbessert werden könnten. Ich fordere gar nichts, ich bin 3 Jahre in Thailand geflogen und weiss was Behörden Willkür bedeutet. Deutschland ist Paradies für private Flieger und dessen bin ich mir sehr wohl bewusst und dankbar.

Da hast Du nicht Unrecht, lieber Ul-Sinus. Ich gebe gern zu dass mir bei gewissen Themen hier manchmal die Nerven durchgehen. Ich habe vor dreissig Jahren Deutschland den Rücken gekehrt weil es für mich dort schlicht unmöglich war mich, wie soll ich sagen, zu entfalten? :-) Alles ist erstmal verboten. Geht nicht, darf nicht sein. Eigeninitiativen müssen zuerst auf den Prüfstand des TÜV, der Handwerkskammer, des Gesetzgebers, ja der moralischen Zensur des Nachbarn... Egal, ich habe auf jeden Fall noch nicht einen Tag Heimweh gehabt und komme mit meiner Lebensart in Frankreich eben wesentlich besser zurecht. Lasst die Typen in Paris ruhig machen. Wir finden immer einen Weg. Diese Mentalität passt mir nunmal besser als "Wir haben unsere Vertreter demokratisch gewählt und müssen dann eben auch gehorchen." Ich respektiere dies aber gern auch. Für Euch, in Deutschland.

So und was EDXJ anbelangt (Gott wie finde ich das lächerlich. Kannste nicht mit irgendeinem Vornamen unterschreiben? Muss ja nicht der richtige sein... :-)) ). Auch du hast recht. Vielleicht sollte ich Worte wie "Hass" vermeiden in den gegenwärtigen Zeiten, wo seit Trump und Konsorten nur noch mit mit "Haters", "Bigotry" und "Libtards" in allen Sprachen herumgeworfen wird und Ausdrucke wie "Populismus" wieder salonfähig werden. Ich ersetze es dann eben durch z.B. "Auf ältere Menschen herabschauen". Geht das? 

Wenn Du einem immer grösser werdenden Anteil Eurer Bevölkerung unter dem Vorwand "dringend notwendiger Risikominimierung" und damit verbundener Angstmache irgendwelche Tests auferlegen willst ( Wo legt man da eigentlich die Grenzen fest? Wenn man den Kopf nur noch um 130° anstatt 131° nach hinten drehen kann?) und diesen dann bei Nichtbestehen grundlegende Freiheiten wegnehmen möchtest dann nenne ich das Populismus. Oder wenn Du das "Medical" mit gleichen Argumenten verteidigst obwohl eigentlich weltweit mittlerweile bekannt sein dürfte dass es nichts bringt. Du Dich aber als professionellen Statistiker ausgibst und es trotzdem nicht einsehen möchtest. Mir unterstellst mit meinen Meinungen billigen Populismus zu betreiben weil ich der Ansicht bin dass unser Hobby eben nicht von Horden an potentiellen Selbstmördern unterlaufen ist und demzufolge für ein maximales Erhalten und Wiedergewinnen von Freiheiten eintrete und mich immer, wo es nur geht, gegen unnützes Einmischen des Staates in mein Leben einsetze. Ok, dann nenne mich eben Populist. 

Gruss Stephan

PS: noch eine kleine Ergänzung: Guckt Euch mal die Jungs von "the real live guys" auf YouTube an. Da könnte bei mir schon fast wieder ein bisschen Hoffnung in die deutsche Jugend aufkommen von wegen lasst mich leben, machen und schaffen... :-))