Nein, nicht jeder Luftraumverletzung wird angezeigt, dass ist unsinn.
Schon mehrmals habe ich miterleben dürfen, dass ein Luftraum verletzt wurde, man darauf freundlich hingewiesen wurde und alles war gut. Vorraussetzung ist natürlich FIS/Radar/Türmer kann einen ansprechen. Die anonymen Flieger mit Mode S bekommen dann eben "Post". Ach ja und nur als Hinweis. Ist mir nicht selber passiert, war Copilot.
Ja und man kann sehr wohl auch mit besten Wissen und guter Flugvorbereitung Luftraumverletzungen begehen. Vor etwa 10 Jahren hatte ich im Prager Luftraum das Problem, meine Höhe nicht halten zu können!? Die Thermik war dermaßen extrem, dass ich nicht in der Lage war, unterhalb des "Deckels" zu bleiben. Ist sicher nicht die Regel, aber so etwas gibt es schon mal. Aber selbst das war problemlos händelbar und der Loze hat mich fein dahingehend unterstützt, niemanden in den Weg zu fliegen. War völlig problemlos. Hab mich auch echt nett bedankt und alles war gut.
Grüße vom Carlson
Carlson schrieb:Letzten Winter hat eine Fluglotsin von Langen Information einen Vortrag gehalten. Sie sagte das jede Luftraumverletzung (in der BRD) zur Anzeige gebracht werden müsse und das es keinen Spielraum gäbe. Wenn das im Einzelfall unterblieben ist: Glück gehabt.
Nein, nicht jeder Luftraumverletzung wird angezeigt, dass ist unsinn.
Was Langen Information macht ist präventiv auf Luftraumverletzungen hinweisen (wenn Zeit ist), selbst wenn der Pilot sich nicht angemeldet hat. In solchen Fällen kommt vom Piloten fast nie eine Rückantwort, aber fast immer eine Umkehrkurve :)
In seltenen Fällen bleibt eine Umkehrkurve aus. Ich selbst habe am Funk gehört das Langen Information einen Piloten auf eine baldige Luftraumverletzung hingewiesen hat : "In vier nm verletzen Sie Luftraum C.". Antwort des Piloten: "Kann nicht sein.". Selbst in diesem Fall hat Langen Information nicht aufgegeben, sondern die potenzielle Luftraumverletzung ausdiskutiert.
VG
Thomas
Moin,
ich bin auch schon mal in eine "C" gekommen, meine Copilotin hatte mich abgelenkt und ich habs erst gemerkt als ich schon drin war, damals hatte ich noch keinen Transponder und bin sofort wieder raus aus der Zone, habe zum Glück nichts bekommen.
Das hat mit Flugvorbereitung überhaupt nichts zu tun, man ist abgelenkt oder müde und ruchzuck ist man im falschen Luftraum.
Ja, das habe ich auch gehört das sie dazu angehalten worden sind. ( Wie üblich wenn mal die Bürokratie eine Einnahmequelle sucht) .In der Praxis gibt es aber einen Spielraum und der wird sehr fair von den Mitarbeitern genutzt.
Im aktuellen Aerokurier ist übrigens ein Statement von FIS indem darauf hingewiesen wird, dass man sich in Notfall ( Wetter) doch an sie wenden soll und keine Angst um den Schein oder "horrende Kosten" haben muss.
Die mir bekannte Fälle für einen Verstoß wurden alle deutlich unter 1000 Euro behandelt.
QDM
Gibt es denn von dem vermissten Piloten nichts Neues ?
OK Thomas,
du hast es so gehört, ich kenne ja die Aussage der DfS auch. Ohne dies als "Aufforderung zur Luftraumverletzung" zu werten kann ich sagen, weil ich es selbst erlebt habe (und nicht nur gehört!), dem ist in der Praxis nicht so.
Die Beweggründe der DfS sind doch klar, sie wollen keine Luftraumverletzungen und briefen entsprechend streng, was auch gut so ist. Wir Flieger möchten ja auch immer möglichst "an die Grenze", insofern macht es für die DfS Sinn den "Zahn" gleich von vornherein zu ziehen.
Es ist richtig, dass das BAF ziemlich heftige Rechnungen schreibt, wenn bewußt (unbewußt) in gesperrte Lufträume eingeflogen wird. Mir ist aber bisher kein Fall bekannt, wo ein versehentlicher Einflug unter FIS/Radar/Tower begleitung geahndet wurde. Wer mir gegenteiliges darüber berichten kann, sehr gerne. (PN)
Ich frag mich, was das "Bangemachen" hier soll. Die DfS ist doch nicht unser Feind. Jeder hier hat schon irgendwelche Horrorgeschichten von übelsten Strafen gehört, die aufgrund von Luftraumverletzungen fällig wurden. Leute, die Praxis sieht doch ganz anders aus. Niemand will bewußt uns Flieger für irgendetwas belangen. Die DfS hat, zumindest sind das meine Erfahrungen, immer sehr gut, geduldig und kompetent grade in "undurchsichtigen Situationen" geholfen. Da gibt es dann auch keine Rechnungen, kein "dududu" oder was auch immer.
Nur: Wer durch die Gegend kachelt, Lufträume ignoriert und dabei erwischt wird, der wird belangt. Das ist auch gut so, sonst werden diese Lufträume automatisch immer größer, um diese Deppen auf möglichst großen Abstand zu den vernünftigen Fliegern zu halten.
Grüße!
Carlson schrieb:Volle Zustimmung!
Ich frag mich, was das "Bangemachen" hier soll. Die DfS ist doch nicht unser Feind. Jeder hier hat schon irgendwelche Horrorgeschichten von übelsten Strafen gehört, die aufgrund von Luftraumverletzungen fällig wurden. Leute, die Praxis sieht doch ganz anders aus. Niemand will bewußt uns Flieger für irgendetwas belangen. Die DfS hat, zumindest sind das meine Erfahrungen, immer sehr gut, geduldig und kompetent grade in "undurchsichtigen Situationen" geholfen. Da gibt es dann auch keine Rechnungen, kein "dududu" oder was auch immer.
Ich kann dazu auch nur den Bericht im Aerokurier empfehlen. Wenn man natürlich (Negativbeispiel aus dem Bericht zum Thema ob jemals die Höchststrafe vergeben wurde) unangemeldet mit nem Fallschirm aus nem Flieger springt um auf seinem Privatgrund zu landen, und dann später behauptet man wäre beim Fotografieren aus der Kabine gefallen und das zufällig über seinem eigenen Haus, der braucht sich auch nicht wundern... ;)
die kollissionsgefahr ist meiner meinung nach bei an-oder abflug am größten. ic geh auf fis um mich zu informieren ob ein luftraum auf meinr strekce aktiv ist oder nicht. dann schalte ich allerdings meist auf leise oder wieder aus. dieses gequake bringt auf dauer schlechte laune - wenn ich diese ausführlichen statusmeldungen höre die nur die frequenz blockieren - und wenn viel los ist gibt es eh keine verkehrsinformation. ich hatte nur einmal eine vernünftige beratung - als ich bei marginalem wetter knapp an manching vorbei wollte hat mich münchen gebeten manching radar zu kontaktieren. da waren tatsächlich zwei eurofighter in meiner höhe unterwegs - die kooperation mit den militärs war professionell - die haben die eurofighter in guter sichtweise an mir vorbeigelassen.
aber im allgemeinen gilt für mich eher der spruch - wer glaubt das ein flugleiter den flug leitet - der glaubt auch das ein zitronenfalter zitronen faltet. deshaln selbst aufpassen - zeitig in die passenden frequenzen reinhören sich ein bild vom verkehr im luftraum machen - und möglichst die klappe halten und frequenzen für notfälle freihalten
Positiv schrieb:Unsinn. Aus mitgehörtem Funk wie auch von Aussagen von FIS-Mitarbeitern beim VFR-Pilotentag ist die Erfahrung, dass unabsichtliches Anschneiden einer CTR oder versehentlicher Einflug in einen Luftraum C wegen Verwechslung der Flughöhe nett behandelt werden. Ein einfacher Hinweis am Funk und gut is.
Und ja jeder einflug wird angezeigt.
Da kann der von der FIS auch nichts machen, Er muss.
Ein ganz anderer Schnack ist es, wenn einer minutenlang quer durch aktive ED-Rs brettert und im Funk nicht antwortet. Da bekommt er bei Wiederaufnahme einen Anschnauzer von Bremen Information, der durch ganz Norddeutschland hallt, und darf dann nach der Landung dort anrufen. Dem geht es dann sicher weniger gut.
Man sollte sich bewusst sein, dass bestimmte Luftraumverletzungen schlicht und ergreifend Straftaten sind und man ggf. Menschenleben gefährdet.
Was das Ausschalten bzw. Nicht-Benutzen von Transpondern angeht: Auf die Straße umgemünzt wäre das so, als würde man sein Kennzeichen abkleben damit man als Falschfahrer auf der Autobahn nicht erkannt wird. Ich habe absolut kein Verständnis dafür, wenn jemand sicherheitsrelevante Einrichtungen abschaltet nur um im Fall des eigenen Verschuldens nicht so leicht erwischt zu werden.
Und wenn es dann doch mal passiert, hat man doch bitte den A. in der Hose, antwortet im Funk, entschuldigt sich für das eigene Versehen und schaut dass man den Fehler schnellstmöglich korrigiert. Wäre ich Fluglotse, dann wäre das das Mindeste, was ich erwarten würde. Und hätte ich dann einen Ermessensspielraum (den es fast immer in irgendeiner Form gibt), dann würde ich bei dem Kollegen, der ohne zu antworten die Umkehrkurve fliegt, sicherlich keine Rücksicht walten lassen.
Schon Dein erster Satz ist kompletter Unsinn. Bei Luftraumverletzungen handelt es sich nicht um eine Straftat sondern um eine Ordnungswidrigkeit. Das ist juristisch ein erheblicher Unterschied.
Spätere Ergänzung:
Bevor ich hier gleich verbal "gelyncht" werde, korrigiere ich mich besser selbst: Nach erweiterter Recherche zeigt sich, dass "normale" Luftraumverletzungen (unerlaubter Einflug in eine Kontrollzone, nicht einhalten der Lufträume) Ordnungswidrigkeiten sind, während Einflüge in EDRs tatsächlich als Straftaten gewertet werden können.
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