FranHaus schrieb:
Es passiert recht häufig, dass ich an verkehrsreiche Plätze oder zu Veranstaltungen fliege und bis Ende Gegenanflug praktisch keine Chance habe, irgendeine Meldung abzugeben, weil durch intensiven Funk vorher keine Lücke entsteht.

Das finde ich persoenlich nichtmal so schlimm, man weiss dann wenigstens, dass da viel los ist. Nebenbei: Es waere viel mehr Platz im Funk fuer Positionsmeldungen, wenn dieses sinnlose Gequatsche mit dem ebenfalls sinnlosen Flugleiter aufhoehren wuerde.

Viel gefaehrlicher ist es, wenn an einem Platz scheinbar nichts los ist und dieser Schein truegt, weil da 1-2 Vollidioten unterwegs sind, die keine Positionsmeldungen durchgeben.

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Chris

Chris_EDNC schrieb:
Viel gefaehrlicher ist es, wenn an einem Platz scheinbar nichts los ist und dieser Schein truegt, weil da 1-2 Vollidioten unterwegs sind, die keine Positionsmeldungen durchgeben.

... und im schlimmsten Fall der anfliegende Verkehr sich auch zu spät meldet, weil da ja ohnehin kein Verkehr in der Luft zu sein scheint.

By the way: Für "kein Verkehr in der Luft" sind hier in Hamburg gerade bannich viele "fuel-to-noise-converter" unterwegs und drehen ihre Runden.

Gruß Lucky

Mr. Lucky schrieb:
By the way: Für "kein Verkehr in der Luft" sind hier in Hamburg gerade bannich viele "fuel-to-noise-converter" unterwegs und drehen ihre Runden.

Off-Topic ON: Diese Flugverbotszone geht mir dermaßen auf den Sack ... hast Du schon das Ding aus Schildbürg-Neumünster gehört? Dort geht die Zone etwas südlich der Hartpiste durch, also Motorflugbetrieb ist o.k. mit Nordplatzrunde, Segelflugstart ist nicht o.k., weil der Windenschlepp teilweise in die Verbotszone geht. Das ist grotesk! In Uetersen und Itzehoe gefühlt 8 Polizisten mit dem merkwürdigen Einsatzbefehl beim verbotenen Start den Start zu melden, sofern man ihn mit normalen Mitteln nicht unterbinden kann.

Off-Topic OFF

Auch nochmal off-topic:

Mach′s wie beim unliebsamen Besuch der buckligen Verwandtschaft: Klappe halten, nicht ärgern lassen, die sind bald wieder weg... :)

Oder fahr ′ne Runde midd′n Moped (oder Fahrrad)

Dass Flugleiter einigermaßen sinnfrei u.U. sogar schädlich sein können, darüber bin ich mit den meisten hier einig. Die Kommunikation auf der Platzfrequenz sollte in erster Linie dazu dienen, dass alle in Platznähe sich ein Lagebild machen können.

Wie im Detail die Positionsmeldungen idealerweise abgegeben werden sollten, dazu gibt es aber offensichtlich sehr unterschiedliche Ansichten. Ich lerne ja gerne dazu, aber was an der Positionsmeldung X Nautische Meilen nördlich besser sein soll, als X Minuten nördlich erschließt sich mir nicht.

Die Ankündigung "zur Landung" (egal ob Entfernungsangabe in NM oder Minuten)  adressiert folgende Zielgruppen:

1.  andere Piloten in ähnlicher Entfernung, die auch planen auf dem Platz zu landen wissen, dass sie in der Platznähe mit anderen Maschinen zu rechnen haben
2. Flugschüler (und Lehrer) in der Platzrunde wissen, dass sie gleich mit anderen Maschinen in der Platzrunde zu rechnen haben. Das ist m.E. der wichtigste Aspekt, denn es gibt nicht wenige Flugplätze, an denen 90% und mehr des Platzrundenverkehrs durch Flugschüler verursacht wird.
3. Piloten auf dem Platz kurz vor dem Start wissen, dass eine Maschine anfliegt. Sie können je nach Stand der eigenen Startvorbereitung entscheiden, ob sie vor oder nach der Landung dieser Maschine starten.

Gerade für die Zielgruppen 2 und 3 ist m.E. eine Zeitangabe deutlich zielführender als eine Positionsangabe. Und die Vorstellung, eine Positionsangabe im Sinne von „8NM nördlich“ könne in auch nur in geringster Weise zur Kollisionsvermeidung in diesem entfernten Sektor beitragen halte ich für völlig realitätsfern. Dafür ist das Areal, welches eine solche Angabe abdeckt, viel zu groß.

Die einzige Positionsmeldung die zusätzlich noch Sinn machen könnte, wäre die anhand geografischer Merkmale. Zum Beispiel „befinde mich über der Ortschaft X“ oder über „überfliege gerade den Kanal Y“.

Meine Standardmeldung daheim: "F-JRSA, position Sursee, 4000ft, inbound for landing via sector west."

Auch an fremden Plaetzen lege ich wenn moeglich den Anflug so, dass ich in einigermassen passender Entfernung was vernuenftiges ueberfliege, um die Positionsmeldung referenzieren zu koennen.

"5min zur Landung" finde ich ebenfalls komplett sinnfrei...

Chris

Chris_EDNC schrieb:

Auch an fremden Plaetzen lege ich wenn moeglich den Anflug so, dass ich in einigermassen passender Entfernung was vernuenftiges ueberfliege, um die Positionsmeldung referenzieren zu koennen.

"5min zur Landung" finde ich ebenfalls komplett sinnfrei...

Angaben zur Position anhand geografischer Merkmale sind sehr sinnvoll. Da sind wir uns einig.

Aber: "5 Minuten nördlich zu Landung" (A) ist genauso sinnvoll oder sinnlos wie - "8NM nördlich zur Landung" (B). Die von BlueSky postulierte kollisionsvermeidente Wirkung von (B) in einem 50-100 Quadratkilometer großen Areal ist m.E. völlig realitätsfern.

Es kommt darauf an die drei oben von mir genannten Zielgruppen mit Informationen zu versorgen. Das macht Meldung (A) tendenziell etwas besser als Meldung (B).

Ich würde mich freuen wenn die Flugsicherung mal eine Untersuchung zum Thema Anflugsmeldung , Zeit- oder Meilen Angabe durchführen würde.   Man nimmt mal eine größere Anzahl Freizeitpiloten ( Z B Pilotentag)  mit  40 bis über 1000 Flugstunden und dann auch bitte alle Altersgruppen und gibt denen mal eine Meilenangabe.  Innerhalb von wenigen  Sekunden (das ist so ein Zeitraum wo man die Konzentration vielleicht vom übrigen Verkehr sich ablenken lassen sollte)  soll der Testpilot dann den Flieger auf der Karte bestimmen und sich über die Verkehrslage im  Klaren sein.( zb B Simulator)  Vielleicht noch eine zweite Meldung mit einbauen. wäre interessant.  

Das eine Meilenangabe denn immer genau 5 Minuten vorher abgesetzt wird entspricht doch auch nicht der Realität.  Kommt er in 5 Minuten nicht durch sagt er einfach eine andere Meilenzahl ist aber in 3 Minuten am Platz.  Da fliegt doch keiner in der Praxis  zurück und kreist am "Fünfmintenpunkt"   ! Nein, er sagt einfach eine andere Meilenzahl !   Allein die Unsicherheit das bei der Meilenangabe die Zeit nicht übermittelt wird, verunsichert enorm. Der kann in 3 Minten vielleicht mit mir gleichzeitig in die Platzrunde  einfliegen oder ist 2 Minuten später. Soll ich mich jetzt ein bissen beeilen oder die Breme reinhauen ?  DA wird krampfhaft nach dem Meilenflieger auschau gehalten der sehr hohe oder gar keine Relevanz hat.  Was bringt dann diese Meldung?  

Das kann ich aber bei der Zeitangabe sehr gut einschätzen ! Und die wird meistens exakt vom Navi abgelesen.   ( Aus welcher Richtung wird ja auch übermittelt, das ist ja identisch) 

Es gibt auch die die ohne NAvi noch fliegen. Die sollen mal bitte die Meilen schätzen.   Das könnte FIS auch gerne mal im Simulator testen.  Höre ich auch immer " Position 3 Meilen nördlich von was"   Das sollen die  FISler mal nachmessen.  Sind es 4 oder 2 ? zumal wir ja in der Masse der Bevölkerung gar nicht das Meilengefühl haben, sondern Kilometer.  Da kommen interessante Ergebnisse bei den Hobbypiloten .  Das das bei Berufspiloten anders ist ist klar.  

Lieber bluesky, lieber Thomas Borchert,  Ihr habt halt die Flug-Weisheit eben gepachtet.  Das vernebelt schon mal den Blick für die Realität. :)

QDM  

BlueSky hat vor laengerer Zeit mal eine Grafik gepostet, die sehr schoen veranschaulicht hat, warum eine Entfernungsangabe viel besser ist. Vielleicht hat er die ja noch?

Chris

@Chris_EDNC

Soll er mal posten. Mir schwebt auch schon eine Grafik vor, die genau das Gegenteil belegt.