Der Begriff IFR ist vielleicht unglücklich gewählt, weil es den Eindruck vermittelt, dass das UL alles können muss, was ein großes IFR-Flugzeug kann. Das muss gar nicht zwingend sein, um unabhängiger vom Wetter zu fliegen. Und um zu ermitteln unter welchen Bedingungen das automatische Fliegen sicher/sinnvoll ist, sind wie bereits erwähnt Erprobungen und Untersuchungen von Nöten. Wenn wegen deiner angesprochenen Vereisungsgefahr das IFR-Fliegen zunächst auf den Sommer oder auf bestimmte Höhen eingeschränkt wird, dann ist das immer noch ein Gewinn für Uler, weil es mehr Freiheit bedeutet. Und wer weiß, vielleicht ist in 10 Jahren die Technik dann so ausgereift, dass sich auch ökonomisch ein UL bauen lässt dass solche Beschränkungen nicht mehr haben muss. Dafür muss man aber erstmal den Grundstein legen, denn wenn man das bereits von Anfang an als Blödsinn, zu teuer und zu unsicher abstempelt wird das natürlich nichts werden.
Und es ist nicht so, dass es absolut unrentabel wäre, ein UL grundsätzlich so auszurüsten. Der von dir angesprochene Kostenpunkt darf natürlich auch nicht vergessen werden, aber solange es optional bleibt gibt es da kein Problem. Moderne ULs bekommt man ab ~100.000€, wenn es dann mit der entsprechenden Technik beispielsweise 110.000 oder 115.000€ kosten würde, kann ja jeder Pilot selbst entscheiden ob es ihm die Sache wert ist. Konkrete Beispiele habe ich aktuell nicht zur Hand, die kann jemand, der da Ahnung von den aktuellen Preisen hat, gerne nachreichen.
tachchen
also ich glaube dass ein Ul alleine schon von seiner Konstruktion her ein Spassgerät bleiben soll.
Sprich soweit wie möglich puristisch und einfach.
Gruss
Heiko
Mal ein Zwischenfazit:
Mann will also mit günstigen Fliegern (ich meine Neupreise) und einem einfachen Schein, der nicht mal für ein Segelflugzeug reicht IFR fliegen dürfen????
Da werden lange Streckenflüge vorgeschoben um Autopiloten zu begründen.
Es soll der Sicherheit dienen!!?
Wer nicht 2Stunden oder mehr ermüdungsfrei fliegen kann, der sollte es lassen. Wer nicht fliegen und rausschauen kann, der muss Fliegen üben bis es nach Gefühl (Arschgefühl) klappt. Dann bleibt Zeit für Luftraumbeobachtung.
Wir haben Luftsportgeräte gewählt, Nicht IFR-Reiserenner. Dafür reicht unsere Ausbildung, die Festigkeit der Geräte und die Zuladung nicht.
Ich habe nichts gegen schnelle UL`s, wirklich, aber mehr bitte nicht.
Rüdiger
Kawwim schrieb:
Dafür muss man aber erstmal den Grundstein legen, denn wenn man das bereits von Anfang an als Blödsinn, zu teuer und zu unsicher abstempelt wird das natürlich nichts werden.
Ich kann Dich gut verstehen, Kawwim. "Zu teuer, zu kompliziert, zu gefährlich" ist der Tod der Innovation. Aus Sicht des Ingenieurs wäre es ein interessantes Bastelprojekt, ein UL auf autonomes Fliegen umzurüsten (vielleicht mal vorerst ohne Start und Landung) und dank günstig verfügbarer guter Technik könnte man das an sich auch mit etwas Know How selbst als Amateur umsetzen. Aber dann käme der Zulassungskram. Gerade die Fliegerei ist voller stumpfsinniger realtitäsfremder Bürokratie, an der sich "die da oben" immer wieder aufs Neue aufgeilen. Es könnte einiges viel besser, sicherer und vor allem moderner sein, wenn diese Hürden nicht wären.
Es mag schwachsinnig klingen, einen Bonus abzulehnen, aber wir haben auch so schon genügend Baustellen und sind zur Abwechslung mal froh, wenn wir manche Dinge so einfach wie möglich halten können, um nicht noch tiefer in den Sumpf des überregulierten Schwachsinns gezogen zu werden. Es besteht praktisch kein Interesse, das UL zur eierlegenden Wollmilchsau zu machen. Fliegen macht bei guter Sicht einfach am meisten Spaß :-)
JaRa schrieb:Naja, das macht mein Flieger ja heute schon: Flugplan (=Wegpunkte) in den AP laden und der Flieger schaukelt meinen Hintern gemuetlich zum Ziel... Die Zeit kann ich dann zum Pennen nutzen oder ein gutes Buch lesen oder... ;)
Aus Sicht des Ingenieurs wäre es ein interessantes Bastelprojekt, ein UL auf autonomes Fliegen umzurüsten (vielleicht mal vorerst ohne Start und Landung) und dank günstig verfügbarer guter Technik könnte man das an sich auch mit etwas Know How selbst als Amateur umsetzen.
Chris
Er soll aber auch noch den Luftraum beobachten und sinnvoll reagieren, wenn′s eng wird.
Anyway, alles neumodischer Schnickschnack. Wenn ich die Wahl hätte zwischen nem AP, der nicht mal die Fluggebühren teilt, und ner on board-Espressomaschine, dann würd ich gleich noch ne Minibar mitbestellen.
JaRa schrieb:Achso, ja das wird ebenfalls noch laenger dauern...
Er soll aber auch noch den Luftraum beobachten und sinnvoll reagieren, wenn′s eng wird.
Chris
Chris_EDNC schrieb:....genau durch die herannahende Gewitterfront mit schwersten Turbulenzen, Hagel und Vereisung :-)
Naja, das macht mein Flieger ja heute schon: Flugplan (=Wegpunkte) in den AP laden und der Flieger schaukelt meinen Hintern gemuetlich zum Ziel...
Wenn′s nur um das gemütliche "fliegen lassen" geht, okay - jedem das seine. Wenn ich irgendwo hin MUSS, nehme ich die Lufthansa. Ein UL ist kein Airbus.....
Willst Du gut und sicher reisen, setz′ dich in die Bahn aus Eisen...
Chris
924driver schrieb:Na, dann kuck mal in den Nachtschrank Deiner Frau... *grins*
Bin mal gespannt, wann die ersten Assistenzsysteme für die Vögelei entwickelt werden
Aber zum Thema:
Ich wünsche mir schlicht, dass hinsichtlich der Ausrüstung "...alles darf aber nix muss...". Dann könnten die Puristen und die Hightechjunkies immer noch in der selben Klasse fliegen. Auf eigene Verantwortung - versteht sich. Also nix auf den Hersteller der Assist-Systeme abwälzen, sonst kommen wir wieder in den Bereich der Zertifizierung und könnten gleich in die Echo-Klasse wechseln.
UL-Reisen sind sicher schön (im doppelten Wortsinn auch mit Betonung auf sicher!) aber hin und wieder scheint die einzige Verbindung zum LuftSPORTgerät die recht sportliche Ambition des Piloten zu sein, das Ankommen bei jedem Wetter um jeden Preis hinzubekommen.
Gruß Lucky
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