Martin12 schrieb:Da muss ich Martin12 zustimmen, denn ich fand ihn auch sehr lesenswert.Nanu,
wo ist denn der Link zum Fliegermagazinartikel "Smaragd/Jänschwalde" vom letzten Abend abgeblieben? War sehr lesenswert.
mike.lima
BlueSky9 schrieb:Im Langsamflug werden die 1500fpm schwierig, aber wenn man ansticht, kommt man auch schneller runter, zumindest mit den durchschnittlichen aerodynamisch eher bescheidenen ULs. Bei Flugzeugen von aerodynamisch hoher Güte wäre der Gleitwinkel entsprechend flach und die Sinkrate nicht ganz so hoch.
Eine Sinkrate von 1500fpm kann ich aber nicht (kaum) fliegen!
Und die Methode von Techbär mit der Steilspirale...hmmmm...
Das kontrolliert dauerhaft durchzuziehen, während der Vogel
gerade "thermisch umgewandelt" wird?!?!
Wenn′s kokelt zählt jede Sekunde und da muss es nicht immer der Weisheit letzter Schluss sein, die strukturell sanfteste Methode zu wählen.
Diese Diskussion sollte eher als Sammlung von Anregungen betrachtet werden, die jeder selbst mit den Eigenschaften seines Fliegers und seinen Fähigkeiten abstimmen kann. Von pauschalen Empfehlungen kann ich nur abraten, dafür ist die Anzahl der Szenairen einfach zu groß.
Hallo ihr alle,
einen "Nachtrag" hätte ich noch:
Ich finde es echt toll, wie ihr bisher mit diesem Thema umgeht. Das sich bisher niemand über "Wortwahl" oder "Auslegung" aufregen musste und das sich niemand von einem "Ausdruck", einem "Satz" oder einem "ganzen Beitrag" angegriffen fühlt. Darüber hinaus sind wir immer noch beim Thema "Schirm ziehen oder nicht".
Dafür einmal "DANKE" an euch alle. Auch an die, die im Hintergrund mit lesen!
Super Diskussion!
Ich habe mal auf der website des Cirrus Forums nach unserem Thema gesucht und folgenden Artikel gefunden und auszugsweise übersetzt:
CAPS ( Cirrus Abkürzung für Rettungssystem) : How Low Can You Go? Or How High Do You Need to Be? (Cirrus Pilot Jul-Aug 2015)
Wie niedrig öffnen?
Die Daten zeigen sehr deutlich, dass Öffnungen über 1000 ft über Grund überlebbar sind. Niemand ist in diesen Fällen gestorben.
Darunter wird es kritisch.
Wie hoch mindestens öffnen?
Ein paar hundert Fuß über Grund waren nicht genug. Zu tiefe Auslösungen des Rettungssystems haben zu 15 Todesfällen bei 8 Unfällen geführt.
528 feet beim Trudeln nahe Indianapolis, Ind. in 2006 (1 Todesfall)
Weniger als 50 feet beim Trudeln nahe Deltona, Fla. in 2009 (2 Tote)
Weniger als 200 feet nach Motorausfall durch Treibstoffmangel bei Carrollton, Texas in 2011 (1 Toter)
Niedrige Auslösungen in der Platzrunde bei Waxhaw, N.C. in 2008; Asturias, Spain in 2011; Melbourne, Fla. in 2012; Lanseria, South Africa in 2013 (8 Todesfälle gesamt).......
... die niedrigste überlebte Auslösung, basierend auf Daten der Flugunfalluntersuchung, waren 386 ft AGL nahe Idabel, Okla., nach einem Motorausfall. Der Passagier wurde leicht verletzt.
Zwei andere Unfälle werden noch untersucht aber hatten noch niedrigere Auslösehöhen und kritischere Verletzungen zur Folge.
.......
Ende des übersetzten Textauszugs.
Für mich überraschend werden dort Zeiten von Auslösung bis volle Entfaltung des Schirmes und Erreichen der gewünschten Lage des Flugzeuges von mehr als 10 Sekunden erwähnt.
Frage an die Experten im Forum:
1. Sind die Cirrus-Fälle mit unseren UL′s vergleichbar was die Mindesthöhe angeht?
2. Wie lange dauert es bei unseren Rettungssystemen zwischen Auslösung und stabilem Sinkflug am Schirm?
3. Wer hat schon so eine Situation erlebt und kann darüber berichten?
Gruß
Günter
Also ich bin kein Experte.
In inet ist wenig zu finden.
- Pipistrel gibt als Auslösezeit für die Rettung im Alpha Trainer und SInus 912 mit 3,8 bzw. 3,2 sec. an
- Der DULV hatte sich mit dem Thema beschäftigt: Lufttüchtigkeitsanforderung für Rettungsgeräte
- Bei Vs = 0 darf die Entfaltungshöhe 80 m nicht überschreiten oder
- die Entfaltungszeit 4 sec. nicht überschreiten
- max. 1477 fpm Sinkgeschwindigkeit im Mittel
Unterschiede zwischen Cirrus und UL gibt es schon. Die Cirrus hat - natürlich - eine höhere MTOW und mehr Zuladung. Der Fallschirm ist im Verhältnis zum UL eher ein Zirkuszelt. Die Entfaltungszeit wurde in diesem Thread mit 7 sec. angegeben.
Trotzdem ist - zumindest in Einzelfällen - eine Auslösung in geringer Höhe gut zu überleben:
Cessna 182 sinkt am Rettungschirm aus 300 - 400 ft AGL zu Boden
Hersteller von Gesamtrettungsgeräten geben gerne Beispiele an
Altitude Deployed: 150 ft Aircraft: FK-9
Altitude Deployed: 250 ft. Aircraft: RANS S-12
Bei einem Hersteller hat der Pilot einer Cirrus SR22 bei 150m AGL Auslösehöhe überlebt; ich finde aber nicht mehr die Seite.
Der Terminus "lives saved" kann natürlich auch mit "alle Knochen gebrochen" übersetzt werden ...
VG
Thomas
Haben Gebiete wo der Fallschirm selten ist (Frankreich) wesentlich mehr tote Piloten als dort wo sehr gerne der Fallschirm gezogen wird (Deutschland)? Oder sogar umgekehrt? Natürlich gewichtet mit den geflogenen Stunden.
Hallo,
>
> Haben Gebiete wo der Fallschirm selten ist (Frankreich) wesentlich mehr tote Piloten als
> dort wo sehr gerne der Fallschirm gezogen wird (Deutschland)? Oder sogar umgekehrt?
> Natürlich gewichtet mit den geflogenen Stunden.
>
Ich fürchte, dass hier für sinnvolle statistische Aussagen einfach
die Grundgesamtheit der Vorfälle viel zu gering ist, um das Ergebnis
nicht im zufälligen "Grundrauschen" untergehen zu lassen.
Zum Glück... :-)
BlueSky9
Breezer Karl schrieb:
Ich finde es echt toll, wie ihr bisher mit diesem Thema umgeht. Das sich bisher niemand über "Wortwahl" oder "Auslegung" aufregen musste und das sich niemand von einem "Ausdruck", einem "Satz" oder einem "ganzen Beitrag" angegriffen fühlt.
Schirm ziehen is für Pussies!
Mir kommen bei den Stichworten Brand und Rettungsschirm neue Stichworte in den Sinn:
Ich glaube, dass man den jeweiligen Flieger speziell im Brandfall in die Notfallüberlegungen mit einbeziehen sollten!
Gruß Lucky
Aktuell sind 28 Besucher online, davon 1 Mitglied und 27 Gäste.