Moin, ich möchte keinem die Illusion über die Auslastung bestehender Maschine oder neuer 472,5 Kg Modelle nehmen.
Ich bin im Moment bei 2 Flugzeugen für die 600 Kg. Zulassung involviert.
Bei dem einem Flieger hatten wir 2014 auf Basis der 472 Kg. schon die gesamten Berechnungen und Nachweise erstellt, haben dann aber in Hinblick auf das Gewicht und Informationen auf das höhere kommende MTOW das Vorhaben zurückgestellt und haben jetzt die 600 Kg in der Zulassung.
Die neue Bauvorschrift basiert auf der alten aber, die Berechnungsparameter hängen alle von einander ab. So sind 2 oder 4G nicht nur auf das höhere Gewicht zu sehen, sondern da gibt es noch einen vorgeschriebenen Multiplikator für das Lastvielfache.
Ist der z.B, das 1,5 fache der Mindestanforderungen, so sind das bei 4 G zusätzliche Belastungsanforderungen von 765 Kg. auf das entsprechend Bauteil (statt zusätzlich 510 Kg.).
Es reicht aber nicht wie bei der US LSA eine Eigenerklärung des Herstellers, sondern muss nachgewiesen werden, z.B einen neuen Droptest für das Fahrwerk mit dem Gewicht aus entsprechender Höhe (ähnliches gilt auch für die Fallschirme und deren Befestigungen).
Das gilt auch für die Flugtests. Alle Parameter hängen von einender ab Vx, Vd usw. Auch ein Flattertest (Eigenresonanz) der Flächen kann unter Umständen fällig werden bzw. für die neue Konfiguration notwendig sein.
Waren die Lastvielfache nicht schon vorher sehr überdimensioniert ausgelegt und nachgewiesen (war ja auch die Anforderung leer unter 300 Kg, zu bleiben), müssen umfängliche Änderungen an der Konstruktion durchgeführt UND NACHGEWIESEN werden (z.B. Holme, Fahrwerk, Beschläge usw.). Nicht die Baukosten des Fliegers steigen viel, sondern die Kosten für die Zertifizierungen, Nachweise,Konstruktion, Werkzeuge, Formen etc. werden auf die wenigen verkaufbaren Exemplare umgelegt. Unter mindestens 10 K zusätzlich wird es nicht werden.
Die etwa 4K netto für den 600 Kg. Fallschirm sind da noch nicht einmal berücksichtigt.
Oliver_K schrieb:Wenn dem (also >14k€) so sein sollte, dann kann ein Hersteller vielfach gleich sein lassen. Vermutlich werden es ohnehin nur die neueren Modelle eines (Volumen-?)Herstellers sein, da hier wahrscheinlich schon umfangreiches Zahlen- und Testmaterial zur Verfügung steht ... und natürlich die Flieger für die nun notwendigen Doppel-T-Träger nicht komplett zerlegt werden müssen :-)
Unter mindestens 10 K zusätzlich wird es nicht werden.
Die etwa 4K netto für den 600 Kg. Fallschirm sind da noch nicht einmal berücksichtigt.
Bye Thomas
Neue Rettung und bissi Papierkram, mehr waere mir das nicht Wert. Denn fliegen tut der danach exakt gleich. Und mehr zuladen wuerde ich dann auch nicht...
Chris
Nur zur Info- Das Ringen um die Notwendigkeiten vollzieht sich zwischen beteiligten Herstellern und Verbänden sowie beteiligten
Sachverständigen . Es bestehen noch keine endgültigen Festlegungen. Alle Beteiligten versuchen sichere Regelungen zu finden. Alles also als Zwischeninfo zu werten. Nur die Parameter 1. Festigkeitsnachweise und folgende..2. Schirm oassend.
3. Tacho neu bekleben bei anderen V-Parametern 4. Bürokratiekosten / sind Parameter die gehandelt werden.
Wir werden auf die Verbandsfestlegung en warten müssen. Dennoch sind die Firmen schon an Schirmfächerumbau, Schirmneuentwickeln (Junkers mir Schirm für 550 kg MTOW) für bestehende Schirmfächer etc dran am arbeiten.
Der Firmenmarkt brodelt in Aktivitäten. M.E. interessante Thematik!!!!
Chessy schrieb:Seit 30 Jahren fliegen die UL′s mit exakt den Abflugmassen, auf die sie nun "offiziell" gepimpt werden sollen, sicher und absolut unauffaellig durch die Landschaft. Es wurde also ueber einen sehr langen Zeitraum mit tausenden UL′s im Feld der Nachweis erbracht, dass die auch mit >550kg nicht ploetzlich auseinander fallen.
Sachverständigen... sichere Regelungen... Festigkeitsnachweise
Nur mal so am Rande bemerkt...
Chris
Typisch deutsch, überreguliert und am Leben vorbei und jeder will seinen Arsch absichern. Vollkaskomentalität.
Es ist doch in der Realität längst wie Chris es beschrieben hat. Die meisten erzählen es Ihren Fliegern vor dem Start halt nicht das sie was pummelig ist und man fliegt dann halt etwas sanfter. Da es sich eh meist um zusätzlichen Sprit für lange Strecken handelt, ist das Thema dann nach 1,5 - 2 Stunden Flugzeit eh passé. Zur Kappenfestigkeit erinnere ich gerne an den Unfall in Koblenz als eine Z602 im Landeanflug mit einem Segler zusammengestossen ist und dieser Segler sich mit der Z602 verhakte. Beide Maschinen sind mit 3 Insassen ohne grössere Blessuren sicher zur Erde gesegelt. Da hatte der Schirm dann kurzzeitig mal eben vermutlich um 700kg zu schleppen. Also reine Geldschinderei!
Meine Maschine ist z.B. für 590 kg gerechnet und weist laut Datenblatt dabei eine Festigkeit von +6/-6G auf. Da diese Maschine in grossen Teilen ähnlich der Zenair CH601XL ist und so seit Jahrzehnten weltweit sicher fliegt (Mit Rotax/Jabiru,Continental oder Lycoming!), frage ich mich wie man hier ernsthaft noch eine Festigkeiterhöhung um 1,5 verlangen kann! das sind gut 9G, da klappen schon manche Militärjets zusammen....Eine Phantom hat max. 8.5G...ohne Strukturschäden.
Zudem würde eine grösseres Packmass für eine neue Kappe nicht passen da der Softcontainer direkt hinter dem Armaturenbrett ist und dort Funk/Transponder und Kollisionswarner teilweise schon mit den Steckern am Softpack sind. Es sei denn es wird breiter.
Fraglich ist auch ob für meine Maschine diese Auflastung überhaupt machbar wäre. Das war noch eine Maschine eines Zulieferers die dann in Neuhausen zusammengebaut wurde. Das ist echt schade das meine Karre dann von solch einem Wertverlust betroffen wäre denn es ist ein so solides Arbeitspferd.
Bottom Line für mich ist, man modifiziert die VLA`s runter auf UL und die Hersteller hoffen so auf einen neuen Schub an Bestellungen. Ich würde mich schonmal als gut Situiert bezeichnen und kann trotzdem kategorisch ausschliessen das ich für Spielzeug (und mehr isses nicht) keine 100 Kracher bereit bin hinzulegen obwohl klar ist das es keinerlei Unterschiede im Flugverhalten zur jetzigen Situation haben wird. Dann gehe ich lieber in die "E" klasse und kaufe mir eine schöne gebrauchte RANS oder Glasair oder ich charter nur noch. Bei den 30 Stunden im Jahr die ich maximal hinbekomme ist es eh schon lange unlogisch eine Maschine eigenständig zu halten. Das sind inkl. Verein und Versicherung sowie Hangar schon jetzt um die 370,-- im Monat nur damit ich ein eigenes Flugzeug besitze und ohne irgendeine Stunde geflogen zu sein und Rücklage sowie Wartung.
BlueSky9 schrieb:Ehm nein, die Gewichtsgrenze haben beide Verbände dem LBA vorgelegt. Das LBA wollte diese Gewichtsgrenze nicht, da es sie in der Zulassung von Flugzeugen so auch nicht gibt. Was du da in Klammern schreibst ist einfach eine Unterstellung. Muß doch nicht sein, können wir doch froh sein, dass die Verbände das für uns erreichen konnten.
So wie es scheint sind die Verbände schon wieder auf dem Weg
auch die echten 350kg Maximalrüstmasse "aufzuweichen"
(es wird wohl bereits wieder mit Dingen wie "Sprit für eine Stunde"
u.Ä. rumgehampelt, weil sonst die Blech-Einziehfahrwerk-Blei-Enten
Fraktion auch für die "neuen 600kg" bereits zu schwer wären?!? ;-)
Grüße!
Edit: zu spät (also ich)
Was die Bestandsflieger angeht, kann ich die Aufregung ohnehin nicht nachvollziehen. Es wird doch niemand gezwungen aufzulasten. Jeder der möchte kann weiterfliegen wie bisher. Durch die Auflastung wird doch nur eine Option für einige Muster geschaffen, die man ziehen kann oder nicht. Niemandem wird etwas weggenommen.
Zum Gebrauchtmarkt: Meine Beobachtung ist, dass derzeit wenige gute gebrauchte Flieger angeboten werden. Und wenn, dann sind sie nach meiner Einschätzung sehr teuer. Da werden z.B. 10 Jahre alte WT9 mit 800h für 100k angeboten. Ich führe diese Entwicklung v.a. auf die Flaute bei den Neuflugzeugen zurück. Ich vermute, dass im Moment viele Interessenten von Neuflugzeugen darauf warten, dass die Flieger mit 600kg auf dem Markt sind. Sobald diese verfügbar sind, wird auch wieder Schwung in den Gebrauchtmarkt kommen und dann könnte es natürlich zu einem deutlichen Preisverfall kommen.
Ich persönlich zumindest habe das Thema Kauf - egal ob neu oder gebraucht - in diesem Jahr erst mal von der Agenda gestrichen.
Aktuell sind 41 Besucher online, davon 1 Mitglied und 40 Gäste.