Wo ist BRAVO in der CTR Schönefeld?

Forum - Allgemeines & Aktuelles
  • Für eine Fehleinschätzung, Falschhandlung, vielleicht auch Dummheit oder Eselei ist jeder gut. Ich gewiss eingeschlossen.

    Aber ich rate Euch von diesem öffentlichen Foren-Striptease ab.
    In Foren ist immer die Gefahr, dass man Euch später diese Geschichte aufs Brot schmiert, rumdreht oder mit aus dem Zusammenhang gerissenen Fragmenten gegen Euren gerade aktuellen Beitrag ins Feld führt.
    Am Ende seit ihr die Deppen. Wenn nicht heute, dann übermorgen.
  • Carlson schrieb:

    PS: Und natürlich hat LeCiel gegen geltendes Luftrecht verstoßen: § 3a LuftVO Flugvorbereitung.
    Nee, hat er nicht. Man kann ihm vorhalten es nicht gründlich genug betrieben zu haben, weil ihm was entgangen ist, aber ein "Verstoß" kann ich nicht erkennen.
    Einerseits sagst Du lautstark Nein zu einem Verstoß gegen § 3a LuftVO, räumst aber gleichzeitig ein, dass ihm eine nicht ausreichende (gründliche) Vorbereitung vorzuhalten sei.

    Das verstehe wer will!

    Wenn er dem § 3a LuftVO nicht zuwider gehandelt hat, kann man ihm auch in diesem Zusammenhang nichts weiter vorwerfen, oder?

    Michael
  • Carlson schrieb:

    Ich find es übrigens sehr gut, dass hier auch mal gemachte Fehler angesprochen werden. Davon lebt ein Forum. Klugscheißer gibt es im Leben genug. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, das irgend ein Pilot immer alles "Richtig" macht. So einen kleinen, absolut unbedeutenden Fehler derart harsch zu verurteilen wie hier geschehen, kann ich nicht verstehen. Wenn der Kontroller gemeckert hätte, ok, aber wir als Fliegerkameraden!??
    Dem kann ich nur zustimmen. Dieses offene Fehlermanagement wird doch schon im Theorieunterricht propagiert.

    Interessant in diesem Zusammenhang ist dieser Artikel bei Spiegel Online, in dem es um Ärztepfusch geht und wo auf die "Fehleraufarbeitungskultur" der Piloten Bezug genommen wird (wohlgemerkt als positives Beispiel!).

    Daher auch ein Appell: Lasst uns untereinander helfen. Hochnäsige, herablassende Belehrungen helfen keinem - Das bekommt man in jedem Führungskompetenztraining auch gleich am Anfang eingetrichtert. Aktive Unterstützung ist gefragt. Wer den Mut hat, eine Frage zu einem Fehler zu stellen oder über eigene Fehler zu berichten, der zeigt auch, dass er aktiv an der Erhöhung der Luftsicherheit beitragen will. Und damit verdient er sich auch eine sachliche Antwort, die dazu beiträgt, dass er und andere davon profitieren. 

    Mir war es z.B. auch nicht bewusst, dass BRAVO nicht auf der ICAO-Karte ist (gut, ich darf ja auch noch nicht in CTRs). Damit habe ich schon mal wieder etwas dazugelernt.
  • FlyingDentist schrieb:
    Einerseits sagst Du lautstark Nein zu einem Verstoß gegen § 3a LuftVO, räumst aber gleichzeitig ein, dass ihm eine nicht ausreichende (gründliche) Vorbereitung vorzuhalten sei.

    Das verstehe wer will!

    Wenn er dem § 3a LuftVO nicht zuwider gehandelt hat, kann man ihm auch in diesem Zusammenhang nichts weiter vorwerfen, oder?

    Michael
    Michael, das iust genau der Teil in deinem Rechtsverständnis, der - in Foren ausgebreitet - immer wieder zu Konflikten führen wird.

    Gesetze sind so, wie sie sind und oft hat der Gesetzgeber Dinge bewußt undeutlich gelassen, um Spielräume zu schaffen. Du bist fit im Recherchieren, also such mal den Zusammenhang zwischen Vorbereitung und AIP. Sicher, "Good Airmenship" wirst du immer finden. Die "Vorbereitung" ist aber nirgends definiert. Ein Richter kann den Punkt also schon mal abhaken. Betrachten wir die Kontrollzone. Gibt es dazu Erläuterungen oder Forderungen, wie man in eine solche einzufliegen hat? Auch nicht. Wenden wir uns nun der Kausalität zu. Ist etwas passiert? Ist jemand zu Schaden gekommen? Ist gegen Vorschriften verstoßen worden? Ebenfalls nichts. Was sollte also so ein Verfahren und folglich, was wäre der Fehltritt gewesen?

    §3a LuftVO gibt eine Idee, was man machen sollte. Sie hällt sich aber ganz bewußt aus den Details heraus. Kann von einem ULer erwartet werden, dass er im Hinblick auf alle Eventualitäten die gleiche Doku mit sich rumschleppt wie ein 737-Jockey? Ist ein Meldepunkt an irgendeiner Stelle navigationsrelevant? Das sind alles HILFEN, aber Navigation muss auch ohne gehen. Der Turm muss auch gefunden werden, ohne das Bravo dransteht.

    Das Führen eines Lfz in einer Kontrollzone ist nicht an die Anwesenheit eines Anflugblattes gekoppelt, sonst würde es in den Luftraumklassifizierungen vermerkt sein. Ich muss Kurse halten und Anweisungen befolgen können. Mehr nicht.

    Insofern ist tatsächlich §3a hier Schall und Rauch, weil genau das gemacht wurde und am Ende erfolgreich war. Der Blick auf Paragraphen ist kein Wetteifer mit der Frage, wie man sich noch besser hätte vorbereiten können und man muß diesen Eifer auch nicht vorauseilend erbringen. Dein Blick auf die Paragraphen mit deinen sehr engen und schlicht wirklichkeitsfremden, viel zu schmalen Blickwinkeln, verpaßt hier grad den Kern der Sache. Es sitzt nicht hinter jedem Busch ein Denunziant und nicht alles, was läuft, läuft prinzipiell schief. Wenn wir die Flugstunden aller Poster hier zusammenzählen und mit der Zahl der geahndeten Verstöße in Relation setzen, sehen wir wahrscheinlich eine Zahl von ca. 18.000 Stunden Flüge pro geahndetem Verstoß. Rein statistisch sehe ich der Tatsache gelassen entgegen, dass ich wahrscheinlich noch ca. 90 Jahre fliegen muss, um mal geahndet zu werden.

    Mir gefällt einfach der permanente Hinweis auf unser aller so nachlässiges oder bedrohtes Fliegen nicht. Es ist nicht so. Fehler können und dürfen gemacht werden und nicht jeder "Fehler" ist ein Verstoß geben ein Gesetz. Das sehen nichtmal Richter und RPs so, warum du?

    Truxxon
  • @Bananenbieger

    Es tut mir leid, aber der Ansatz ist schlicht falsch.
    Was hier auch im letzten Posting zitiert wird, betrifft doch ausschließlich den porfessionellen Bereich. Ein Chirurg im Krankenhaus am OP-Tisch oder ein Berufspilot im Cockpit muss müssen. Sie haben keine Wahl.

    Wir Hobbypiloten dürfen aber wollen und das ist ein himmelweiter Unterschied.

    Niemand hat LeCiel schließlich dazu gezwungen durch die CTR zu fliegen. Er hätte sich also sehr wohl mit dem entsprechenden Kartenmaterial ausstatten und sich mit den Besonderheiten eingehend befassen können, ja sogar müssen.
    Und da liegt der Hund begraben.
    Wenn er hier vorher gefragt hätte, "ich will gern quer durch die CTR Berlin, sacht ma Jungs, was muss ich'n da beachten", dann wäre natürlich jede suffisante Kritik oder ein herablassendes Verhalten völlig fehl am Platze.

    So aber reiht sich LeCiel in die große Zahl der UL-Piloten ein, die gerne einmal große Welt gespielt wollten und dann nur als MickeyMouseFlieger aufgefallen sind, die uns alle weiter in Misskredit gebracht haben.
    Darüber darf man bestimmt eine bisschen ärgerlich sein!

    Michael
  • Eine verengte Sicht vorzuwerfen halte ich für falsch. Truxxon, Du hast entgegengesetzt genau so eine besondere Sichtweise. FD verteidigt mit Nachdruck seinen Standpunkt, Du auch.
    Der Unterschied liegt darin, dass FD selten beleidigend und herabwürdigend wird.

    FD legt den Finger in die Wunde der Unwissendheit. Hier und da mag er sich auch schon mal vergallopiert haben. Aber nie hat er Rechtsbrüche verniedlicht, negiert oder auf Unrecht bestanden, sondern er hat das ggf. sofort richtggestellt. Auch und gerade die unsägliche Verfolgungsgeschichte, für die er selbst überhaupt nichts konnte. Gerade da hast Du aber immer wieder sehr gern eingehakt.

    Im Konfliktfall ist der Paragraph das Maß aller Dinge. Dessen sollte sich ein Pilot stets bewusst sein. Seine Höhen- und Kurswahl, sein Beladeplan usw. kann böse Folgen haben, wenn er sich über die Rechts-/Regellage nicht im Klaren ist.

    Andererseit ist es sicherlich auch richtig, wenn man dem Regelwerk etwas unverkrampfter gegenüber steht. Reichsbedenkenträger können jede Freude versauern.
  • Ich stimme Michael weitestgehend zu. Ich denke auch, dass, lassen wir die ganzen § mal weg, jeder Pilot sich vor Einflug in einen ihm eher unbekannten Luftraum mit der dortigen Struktur vertrautmachen sollte. Und um ehrlich zu sein: derartige Grundlagen müssten bekannt sein, wenn man sein BZF absolviert hat.
    Aber sei es drum, es ist passiert und niemand ist zu Schaden gekommen. Grundsätzlich finde ich die Idee gut, Fehler anzusprechen und zu diskutieren. So hat jeder etwas davon.
  • FlyingDentist schrieb:
    "Es tut mir leid, aber der Ansatz ist schlicht falsch.
    Was hier auch im letzten Posting zitiert wird, betrifft doch ausschließlich den porfessionellen Bereich. Ein Chirurg im Krankenhaus am OP-Tisch oder ein Berufspilot im Cockpit muss müssen. Sie haben keine Wahl.

    Wir Hobbypiloten dürfen aber wollen und das ist ein himmelweiter Unterschied."


    Hobbypiloten haben häufig auch keine Wahl. Da ist eine CTR im Weg und entweder man MUSS drumrum/drüber oder man MUSS durch. Drüber ist häufig keine Option und drumrum bedeutet meist einen riesigen Umweg.

    Ob hinten im Flugzeug zahlende Passagiere sitzen oder ob man einfach selber "irgendwohin" will spielt keine Rolle - Wenn da eine CTR im Weg ist, ist eine CTR im Weg.


    "So aber reiht sich LeCiel in die große Zahl der UL-Piloten ein, die gerne einmal große Welt gespielt wollten und dann nur als MickeyMouseFlieger aufgefallen sind, die uns alle weiter in Misskredit gebracht haben.Darüber darf man bestimmt eine bisschen ärgerlich sein!"

    Mit einem BZF/AZF in der Tasche hat man die volle Berechtigung in der CTR rumzudüsen. Als "große Welt" würde ich das nicht bezeichnen.

  • wenn ich ein BZF habe, weiß ich aber, wo ich Infos über die Pflichtmeldepunkte finde...
  • truxxon schrieb:

    Michael, das iust genau der Teil in deinem Rechtsverständnis, der - in Foren ausgebreitet - immer wieder zu Konflikten führen wird.
    Natürlich kann man über mein "Rechtsverständnis" geteilter Meinung sein. Das ist jedem unbefangen.
    Ob dem allerdings großes Konfliktpotiential innewohnt, möchte ich doch sehr stark bezweifeln.

    Ganz anders aber bei Dir:
    Dein Rechtsverständnis wird hinreichend durch eine Akte über ein eingestelltes Straftverfahren gegen mich mit Verweis auf den Privatklageweg dokumentiert , welche immer noch auf meinem Schreibtisch liegt und nach Erledigung verlangt. Du hast ja dann aber den Schwanz eingezogen, ich hatte mich leider vergeblich gefreut!!

    Wen's interessiert, PN an mich.

    Michael
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