Breezer Anfängertauglich?

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  • Moin, 

    nachdem ich meine "Umschulung" vom Moschi-Flieger zum 3-Achser-Flieger endlich letzte Woche beendet habe, stellt sich die Frage nach einer eigenen Maschine. Klar Chartern oder Haltergemeinschaften würden auch gehen.

    Aber nehmen wir an, ich hätte mich in eine Breezer verliebt. ;-)

    Ist so ein Flieger anfängertauglich?  Ausbildung habe ich auf einer C42 gemacht, was sonst :-)

    Einen netten Vereinskameraden und Fluglehrer habe ich am Platz, der mich bestimmt auch ein paar Stunden einweisen würde.

    Ich würde aber zusätzlich gerne Eure Meinung wissen. Ist das zu "heiss" für den Anfang. 

    Bei den 3-Achsern gibt es ja leider die Unterscheidung wie bei Gleitschirmen nicht. Das weiss ich als Anfänger, dass ein B oder C zugelassener Flügel nix für mich ist und ich schön erst mal mit dem A rumschaukel.

    Danke 

    Klaus

  • ... Ich bin gespannt in welcher Richtung sich der Trend bei den Antworten bewegt. Grundsätzlich kann ich deine Frage mit einem "ja" beantworten. 

    Die etwas detaillierte Antwort versuche ich mal mit einem "pragmatischen" Vergleich mit einer C42. Hochdecker oder Tiefdecker? Ist schon fast eine "Glaubensfrage" Von Erscheinungsbild her sieht ein Breezer sicher eleganter aus. Der erste Punkt geht also an den Breezer. Nach dem du das Ein- und aussteigen geübt hast wirst du feststellen, das dieser Punkt an die C42 geht. Zum Thema Platzangebot. Ich kenne deine Masse nicht, ich selbst bin 186 lang und etwas über 90 Kilo schwer. Bei dieser Bauart geht der Punkt meiner Ansicht und Erfahrung nach klar an die C42. Beim strahlenden Sonnenschein wirst den Schatten über deinem Kopf in einem Hochdecker/C42 schätzen wobei die Schiebehaube bei dem Breezer leistet zumindest beim Rollen gute Dienste. Flugverhalten? Eigentlich darf man beide Muster unter normalen Wetter Konditionen als unkompliziert bezeichnen, beim starken Seitenwind wirst du dich als Anfänger in der C42 etwas wohler fühlen. Bedingt durch die Bauweise, Konzept etc. benötigt der Breezer die feinere Knüpel Führung. Es ist schwierig beim Vergleich von Flugeigenschaften eine eindeutige Antwort zu geben. Nach einer gründlichen und soliden Einweisung wirst du mit Breezer sicher keine Probleme haben. Zum Thema Kauf. Das Angebot an gebrauchten C42 ist um einiges grösser. Für jeden Budget  findest du garantiert das passende Angebot. Beim Breezer ist das Angebot  wesentlich kleiner. Was das Chartern betrifft, fast in jeder Ecke der Republik findest du eine C 42 zum chartern. Du hast sicher festgestellt das ich mich an deiner Stelle eher für eine C42 entscheiden würde. Ich bin überzeugt das du für dich die richtige Entscheidung triffst, vor allem nach paar Probe-Stunden in einem Breezer.

    Ich glaube jeden von uns ist in etwa so ähnlich ergangen. Nach den vielen Schulstunden in der Good Old C42 verliebte man sich schnell in eine vermeintlich schnittigere Konkurentin. Auch ich betrachtete nach dem Scheinerhalt mit sehnsuchtsvollen Blicken all die VL3, Dynamics usw. Heute 2 Jahre, paar anderen Muster und Ca. 100 Flugstunden später stelle ich fest, dass gar nicht so wichtig ist womit ich ich fliege, Hauptsache ich fliege so oft ich kann.

  • Ich habe auch meine 3achs Ausbildung auf C42 gemacht und bin dann direkt auf Breezer umgestiegen.

    Lass dich durch einen Breezer-erfahrenen Lehrer einweisen und alles ist gut. Wir mussten damals für die Versicherung 5 Einweisungsstunden nachweisen - die haben mir auch gut getan. Danach war das Fliegen mit links und das Drehgas in Fleisch und Blut übergegangen, auch das bei der C42 beliebte Slippen, was beim Breezer kaum bis keinen Effekt bringt, hatte ich mir abgewöhnt und dieses durch Ziehen der Landeklappen in die höchste Stufe gelernt zu kompensieren.

    Ich kann den Breezer wirklich empfehlen, flott, gutmütig und robust. Auch der Service hat uns damals immer gerne geholfen, wenn mal was nicht in Ordnung war.

    Gruß,

    forumspass (der 50h Breezer geflogen ist)

  • Ich kann mich forumspass nur anschließen - habe jetzt gut 80h auf dem Breezer, und habe wie du von Motorschirm auf 3-Achs umgeschult. Das Flugverhalten ist sehr gutmütig, und das Platzangebot ausreichend, der Service Klasse, und die Verarbeitung auch sehr gut. War grade Montag in Bredstedt und konnte mir einige Breezer in verschiedenen Rohbaustufen ansehen.

    Die größte Umstellung von der Flugschul-Pioneer 200 und Tecnam P92 auf Breezer war das "Drehgas", aber das geht schnell in Fleisch und Blut über. Heute möchte ich das nicht mehr missen, weil es selbst mit schnellen Handgriffen sehr präzise einstellbar ist.

    Wie mein Vorredner schon schrieb - slippen kann man sich als Methode zum Höhenabbau (leider) schenken, dafür ist die dritte Klappenstufe wie ein Fahrstuhl.

    Gebraten wird man bei Sonnenschein natürlich ganz gut unter der Glocke. Wir haben dagegen so ein Schieberollo, sowie so eine durch statische Aufladung selbsthaftende Sonnenschutzfolie im Format DIN A4, die man sich ggf. gegen Blendung da hin peppen kann, wo das Rollo nicht hinreicht.

    Eine Sache auf die man wie ein Luchs aufpassen muss: Die Alubleche sind zum Teil wirklich sehr sehr dünn. Wenn man die Maschine am Heck runter drücken will, sollte man schon wissen wo man das tun kann, sonst hat das Höhenleitwerk schnell Dellen. Außerdem Passagiere immer gut Einweisen, wie man auf und wieder von der Fläche absteigt. Der Rumpfbereich vor der Scheibe ist sehr dünn und würde durch Abstützen schnell verdellen.

    Gruss

    Sebastian

  • Eine Sache die Du bei der Breezer beachten solltest ist, das die Maschine den Tank vor Dir, direkt hinter dem Motor hat. Das hat Einfluss auf die Schwerpunktlage und im Falle eines Unfalles hast Du den Brandstoff direkt vor Dir. Meins wärs nicht aber ansonsten ist der Flieger gut verarbeitet.

  • Hallo zusammen,

    bei uns im Verein wird auf Breezer geschult und ich hab als Fußgänger angefangen, also nicht mal irgendwelche Motorschirmvorkenntnisse vorweisen können. Geht auch. Die C 42 Eigner müssen jetzt mal sehr tapfer sein oder schlicht ′nen anderen Thread lesen: Ich find die C 42 sowas von §%$&#*, dass ich lieber wieder zu Fuss gehen würde! (Ja, ich weiß, wie man sich Feinde macht... *grins*)

    Bei den Stallübungen in 4000 ft reagiert der Breezer absolut gutmütig, fängt langsam an zu vibrieren, wird dabei immer rappeliger bis er sich richtig schüttelt und (wenn man dann den Knüppel immer noch voll gezogen hält) sachte immer wieder mit der Nase voran nickt , bis man gnädigerweise den Knüppel wieder in Neutralstellung bringt und er Nase voran wieder Fahrt aufnimmt.

    Querlagen sollte man dann tunlichst mit dem Seitenruder ausgleich. Mein Fluglehrer hat mir mal demonstriert, was passiert, wenn man in Schräglage stallt und dann das Querruder kräftig in Gegenrichtung drückt:

    Man sollte ja meinen, dass unsere Erde eine verdammt große und vor allem ruhig und stoisch im Weltraum seine Bahn ziehende Masse ist. Von wegen! Das Aas kann echt behände seitlich hochspringen und plötzlich über Dir auf Dich zu schweben! Interessantes Gefühl, wenn die Erde plötzlich in wenigen Sekunden 500ft dichter an Dich herankommt, um mal zu sehen, wer da in dem komischen Vogel sitzt. Wusste gar nicht, dass die Erde sooo neugierig ist! Bringt man Knüppel und Seitenruder wieder in Neutralstellung, verzieht sich die Erde auch wieder dahin, wo sie beim Normalflug hingehört, nach unten.

    Fazit:

    Der Breezer ist durchaus anfängertauglich und verzeiht ′ne Menge!!!

    Gruß Lucky

  • Hallo Skyfool,

    nun wie mein Name ja schon sagt, bin ich Breezerflieger und ich bin von der Schule = Comco C-42 direkt in den Breezer umgestigen.

    Ich habe mich zu Anfang meines Breezer da seins sehr schwer getan, weil ich nicht damit gerechnet habe, wie gravierend der Umstieg vom Schulterdecker auf Tiefdecker ist. Es ist alles etwas Agiler - Lebhafter wie in der C-42. Nicht überraschend oder sogar böse, sondern direkter - gehorsamer.

    Ja, es hat gut und gerne 20 Landungen gebraucht und ich habe mir vom Fluglehrer auch angehört, dass es ja mein Flieger ist und ich selber wissen muss, wie ich damit umgehe.  Aber dann, nach der 20-ten oder 25-ten Landung hat es "Klick" gemacht und plötzlich war es "Mein" Flieger. Und den werde ich so schnell auch nicht wieder her geben.

    Reise um die 180 - 190 / Stallspeed um die 60 und das mit 310 KG Leergewicht. Gutmütig und 116 cm Kabinenbreite, wo dann auch mal zwei etwas "kräftigere" nicht direkt Schulter an Schulter im Schneidersitz sitzen. 

    Und wenn ich dann lesen muss, das der Tank ja vor dem Piloten ist und wie schlimm es bei einem Absturz ist, dann muss ich fragen: Wäre denn der Tank hinten besser und dann schön mit Benzin übergiessen wenn es brennt? 

    Meine Empfehlung, setz dich in den Flieger und lerne damit um zu gehen bevor du eine Entscheidung triffst. Wie gesagt die Umstellung war schon deutlich spürbar, aber für mich  -  und für viele andere auch  -  hat sich diese Geduld ausgezahlt.

    Und lass uns bitte wissen, wie es weiter geht!

    Gruss, Karl

  • I love my Breezer. Ich bin Anfänger und habe auf einer C22 gelernt. Dann ein Probeflug mit einem Tiefdecker und es war um mich geschehen! Der Breezer ist absolut alltagstauglich. Bin vorgestern mit 85 h eigener Flugerfahrung in Baltrum auf anhieb sicher gelandet bei 15 kn. Ich stand bei 50% der Strecke einwandfrei. Das Cockpit ist ideal und vor allem bekommst Du mit Zelt etc alles für einen Wochenendtrip rein.

    D-MYCK

  • Nochwas: schau mal bei youtube nach weekly breeze. Da findest Du zahlreiche Videos vom Werk etc. Klein aber fein.

    Die Schiebe-Haube war für mich Kaufentscheidung! Kein roter Kopf am Rollhalt im Sommer ;-) Kannst sogar beim Flug mit 180 kmh die Haube 20 cm sicher öffnen. 

    Mein Breezer steht in EDGM falls Du mal in der Ecke bist.

  • Möchte nicht vom Thema ablenken, aber mal was ganz anderes, ich sehe das sich hier ja schon etliche Breezer-Flieger melden. Bei uns am Platz stehen mittlerweile vier von diesen Flugzeugen. Einer schöner wie der andere. Gäbe es ein Interesse, sich mal bei uns am Platz (ist ca 25km westlich Köln/Bonn fast in der Verlägerung der 24) ganz zwanglos zu treffen? Dann könnten wir reden und brauchten nicht immer so lange auf Antwort zu warten.

    Gruss,

    Karl

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