In Italien gilt der Flugplan nur als Wunschzettel. Also keine garantierte Freigabe, nirgends und auch kein Flughöhen versprechen. Auch keine Garantie das dein Flugzeug im Gastland flugtauglich sei.

Hallo Frank,


>
> Flugplan: Ist es eurer Erfahrung nach "besser", den FPL über Funk einzureichen,
> oder sollte dies im Vorfeld "schriftlich" erfolgen.
>

Digital und auf jeden Fall vorher!   AirFIL nervt wie sau...  :-)

Mein Tip:

registiere dich hier kostenlos:

https://secais.dfs.de/pilotservice/home.jsp

und baue dort ganz in Ruhe, webbasiert deine Flugpläne zusammen
und gib sie dort auch auf. Du bekommst eine Bestätigungs SMS
und eine e-Mail in der der FPL nochmals drinnen steht und
auch mögliche Änderungen aufgeführt wären.

Öffnen lässt du deinen FPL dann von FIS.


Alles super easy!

Kleines Beispiel:

FPL werden automatisch auf ihre "Konsistenz" geprüft
und als ich mal irgendwann bei einem Zielflugplatz Loactor
ein paar Buchstaben vertauscht hatte, klingelte wenige
Minuten nach der Aufgabe des Plans mein Handy und ein netter
DFS Mitarbeiter fragte, wie ich bitte mit 90 knoten in nur 2 Stunden
Flugzeit von Nord-Frankreich bis nach Kroatien kommen wollte :-)))

Wir haben uns beide etwas belacht, er hat den Plan
aus dem System genommen und ich habe onlinie den
korrigierten nochmals aufgegeben.  ;-)


>
> Angaben im Flugplan wirklich minimal halten,
> Stichwort "VFR" bei Angaben zur Höhe, Kurs und Route .
>

Jain  :)

Kurz ist gut, bei Reiseflughöhe kannst du "VFR" eintragen,
aber eine "Route" brauchst Du natürlich schon.
Einige Länder möchten irgendwie keine Flugplatz Locator
als Wegpunkt (keine Ahnung warum)

Ein guter Tip ist hier: nimm IFR Waypoints! Das geht super
und irgendwo findest du immer einen.

Bei ROUTE steht dann z.B.

DCT VELOK DCT ODENI DCT TRACA

(DCT steht für "direct")

>
> Angaben zum Grenzüberflug machen?
>

Ja, auf jeden Fall   :-)

Im Feld "Andere Angaben (18)" trägst du bei EET/ die Flugzeit
bis zum Grenzübertritt in Stunden und Minuten ein.

Als Grenze nimmst du einfach die FIR Region, in die du dann einfliegst.

Beispiel:
Du fliegst mit 90kts von EDFZ nach LFSH, dann wirst du
nach ca. 36 Minuten die Grenze nach Frankreich überfliegen und
in die FIR Reims (LFEE) einfliegen.

also schreibts du bei EET/ einfach "LFEE0036" rein.

Den FPL für den Rückflug baust du dir auch schon bei der
DFS im Web zusammen und speicherst ihn dort ab.
Du kannst dich dann in Frankreich vor dem Abflug einfach
wieder bei der DFS einloggen, deinen FPL laden, die
Startzeit anpassen und ihn aufgeben.


Beim Rückflug LFSH - EDFZ steht dann bei EET/ aber "EDGG0010"

(EDGG ist FIR Langen)


>
> Sind die C und D Räume automatisch freigegeben, wenn ich diese im FPL angebe?
>

NEIIIIN!!!!

Garnix ist "automatisch freigegeben"  :)))




>
> Welches Land bietet sich für die erste Auslandserfahrung an? Ideal wären BeNeLux oder Frankreich.
>

Hmmm... Belgien kostet dich 80 Eur für die UL-Einflug Permission,
die Luftraumstruktur in Belgien ist die Hölle und NOTAMS
übersähen das ganze Land...

Die Franzosen und die Luxemburger waren bisher immer tiefenentspannt...

Ich persönlich mag Holland und Frankreich sehr (Dutch Mill macht den FIS in NL)

Achtung, in Frankreich sind z.Zt. noch einige Fussball-EM NOTAMS aktiv!!


BlueSky9

Hallo Frank,

ich persönlich würde Dir Dänemark empfehlen, aus folgenden Gründen/Argumenten:

1) Dänemark hat eine komplette und ständig aktuelle, kostenfreie AIP Online veröffentlicht. Dies macht die Flugplanung sehr einfach und angenehm.

2) Wenn du einfliegst/ausfliegst kannst du in Tønder (direkt an der Deutsch-Dänischen Grenze) zwischenlanden und Dich über sehr günstige Kraftstoffpreise freuen! Die Jungs und Mädels dort sind wirklich sehr lieb und hilfsbereit. Sogar ein spontaner Hangerplatz steht immer zur Verfügung.

3) Ohne Angst machen zu wollen! Dänemark bietet immer viele Landstriche die sehr wenig bebaut und beackert sind, solltest du mal Probleme haben (Motor oder Wetter) kannst du so gut wie überall zwischenlanden, da dort oben noch richtig große, schöne Flächen vorhanden sind.

4) Die Flugzeugwerften in Dänemark sind fit! Soll heissen; selbst wenn du mit einem exotischen Flieger mal was brauchst, die haben es oder können es reparieren. Bsp. Bei meiner alten Jodel aus Baujahr 1956 (das Mädchen ist dieses Jahr 60 geworden ;)) ist der Kabinenverschluss kaputt gegangen. Kein Problem, eine ähnliche stand zum ausschlachten zur Verfügung. Somit war Ersatz schnell zu haben.

5) Die Leute selbst. Dänen sind sehr höflich und nett. Niemand wird laut oder Dich böse anmachen wenn Du Fragen hast oder einen Fehler machst.

Hallo,

Dänemark ist schön - aber nach meinen Infos für ULer
nur mit permission zu machen. Hier der Text vom dänischen DULFU:

NOTE! If you are going to visit Denmark in your Ultralight aircraft, please notice:
You are not allowed to enter Danish airspace without prior permission from Dulfu.

Die Permission ist zwar kein Problem, braucht aber etwas "Vorlauf" ;-)

Ansonsten kann ich Luftgekühlts Aussagen bestätigen, obgleich ich
noch keine Werft benötigt habe :)

BlueSky9

Belgien kostet dich 80 Eur für die UL-Einflug Permission,
die Luftraumstruktur in Belgien ist die Hölle und NOTAMS
übersähen das ganze Land

Bitte kein Quatsch ′rumstreuen. Das mit den 80€ is nur Theorie - nicht alles was gedruckt steht wird auch praktiziert, auf diesem Gebiet sind wir ein besonders Lateinisches Land. Die Luftraumstruktur sieht auf Papier kompliziert aus, ist es aber nicht wirklich. Im Wochenende sind sowieso nur die wenigsten Gebiete aktiv. Dazu bekommt man sehr gute Hilfe vom FIS Brussels Information. Bitte auch verstehen das der Belgischer Luftraum nicht kompliziert ist - schaue dich mal die Karten von Süd-Frankreich oder Süd-England an! Nur ist der Deutscher Luftraum einfach... ;) Ihr Deutsche habt es leicht, auf diesem Punkt.

NOTAMs: zugegeben, heute und morgen gibt es viele. In der Regel sind es weniger als 5, für das ganze Belgische Luftraum. Die NOTAMs finden sich unter https://www.belgocontrol.be/web/guest/aim-meteo-briefing

Ich entrate Holland - teuer! ELT-Pflicht! Mode-S-Pflicht ab 1200′, mode C total verboten! - und Frankreich (Radio auf Französisch!) oder du musstest dich mit der örtliche Sprache auskennen. Luxemburg geht leider nicht mehr, deren einzigen UL-Platz ist geschlossen.

Belgien geht, aber doch beachten:

* Luftraum A-C-D geschlossen für UL, das heisst u.A. immer unterhalb 4500′ bleiben;

* damit sind auch die grossen Flughäfen unverfügbar (mit Nuancen).

* MoGas gibt es nur selten von der Pumpe.

* Alle Plätze verlangen PPR, also mal kurz anrufen.

* Am besten machst du das im Wochenende.

Aber keine ELT-Pflicht, Landegeld meistens 5€, auf manchem Platz gute Küche.

Ich würde empfehlen nach Büllingen EBBN zu fliegen, nur wenige Kilometer über der Landesgrenze - von Dahlemer Binz kannst du aufsteigen und dann gleich die Landung in Büllingen einsetzen... Man spricht dort eben Deutsch, diese Region war Preussisch, dann Kaiserlich, bis 1919. Brussels Information brauchst du eben nicht anzurufen.

Von Büllingen kannst′ dan vielleicht weiterfliegen nach Verviers Theux EBTX, ich meine die haben ′ne MoGaspumpe. Etwas achten auf den Segelflieger, allerdings.

Wirklich schön wird es wenn du dann durchfliegst nach meinem Heimplatz EBZH, das ist allerdings ein Bißchen anstrengend mit all dem kontrolliertem Luftraum um Liège und Maastricht. Aber es gibt soviele visuelle Referenzpunkte das es nie schwierig wird.

Und wenn du trotzdem nach die Holländer wollst, hier ein Tipp: NUR 15 € Landegeld und mann bekommt dafür eben was zu Essen! http://www.eacm.nl/fly-in-2016/

Rechtschreibungsfehler bitte vergeben.

Nachtrag: Überfluggehmigung braucht ein UL für jedes Ausland, theoretisch - aber diese Pflicht ist nicht nur in Belgien rein theoretisch.

Und noch ein Nachtrag: Flugplan ist Pflicht für Frankreichflüge aber nicht für BE. Für NL weiß ich nicht, weil ich nie dorthin fliege.

Gerne verfügbar für weitere Infos, auch per Privatbericht.

BlueSky9 schrieb:
Dänemark ist schön - aber nach meinen Infos für ULer
nur mit permission zu machen.

Das stimmt zwar, aber auf eine einfaches Anschreiben per Mail (plus die gewünschten Unterlagen) hatte ich bis jetzt immer ,binnen 2 Tagen, einen positiven Bescheid. Ist also easy, und in Dänemark fliegt es sich wirklich gut :-)

Ansonsten hat BlueSky in seiner ersten Mail alles gesagt ...

MfG

fly96

Wie sieht das denn mit Österreich, Schweiz oder Tschechien aus?

Fred

Ich fliege ab und zu von Worms nach Haguenau in Frankreich, ist recht nah, auch von Mainz aus, und in Bezug auf Lufträume sehr einfach. Gehst Du folgendermaßen vor:

Am Vortag bei https://secais.dfs.de/pilotservice/home.jsp die Flugpläne für Hin- und Rückflug aufgeben. Lege dabei Deine Abflugzeiten recht spät. Wenn Du z.B. um 9 Uhr starten willst, kannst Du ruhig als EOBT (estimated off-block-time) 12 Uhr angeben. Wenn der Flugplan dann doch um 9 Uhr geöffnet wird, ist das kein Problem. Wenn Du aber 9 Uhr als EOBT angibst und kommst aus irgendeinem Grund erst nach 10 Uhr zum Start, so ist Dein Flugplan mittlerweile verfallen, er gilt nämlich nur eine Stunde. Den Flugplan lässt Du dann beim Start von Mainz Info öffnen. (Worms macht das so, dann wird es Mainz wohl auch können.)

Nach dem Start meldest Du Dich bei Langen Information an, die begleiten Dich dann bis Schweighofen. Dann bitten sie Dich , auf Strasbourg Approach zu wechseln (119,575). Jetzt geht′s in englisch weiter. (Wenn Du es kannst, natürlich auch in französisch.)

5 Minuten vor Haguenau verlässt Du Strasbourg Approach wieder und machst auf 120,625 Deine Meldung für Hagenau, jetzt auf französisch. Der Turm ist dort nicht besetzt, Deine Meldung geht an die anderen Piloten, die gerade in der Luft und am Boden sind.

Nach der Landung rufst Du das BRIA Bâle an und lässt Deinen Flugplan schließen (0033-389 90 26 15). Erste Hälfte geschafft!

Den Flugplatz verlässt man durch ein Tor mit einem Codeschloß. Raus kommt man so, wenn man wieder rein will muß man 1206 eintippen, das sind die ersten 4 Stellen der Platzfrequenz!

Beim Rückflug machst Du vor dem Start wieder Deine französischen Blindmeldungen, dann nach dem Start zu Strasbourg Approach wechseln und bitten, den Flugplan zu öffnen. Ab Schweighofen wieder Wechsel zu Langen Information, und am Schluß nach der Landung Mainz Info bitten, den Flugplan zu schließen.  Das ist alles.

Gruß

playman

@playman: eine solche Antwort ist das schönste was es auf einem Forum geben kan. Danke schön, wird auch für mich noch Nutz haben! Aber ich verstehe doch richtig das funken auf FR wirklich nötig ist, in Hagenau?