Modellfliegerei ade und Außenlandeübungen zukünftig nur noch mit verstärkter Frontscheibe.
Dann können wir uns in Zukunft wohl folgende Hobbys komplett abschminken:
Die meisten der oben aufgeführten Fluggeräte haben ja eine generelle Außenlandegenehmigung und müssen entsprechend überall in D den dann gesperrten Luftraum passieren. Die Idee die Drohnen nur rund um Flugplätze am Boden zu halten, ist also totaler Mumpitz.
Ich hoffe mal, daß Amazon mit dem Mist gehörig auf die Nase fällt. Kann so eine Amazon-Drohne nicht mal einem Ami auf den Kopf fallen, dessen Angehörige dann auf ein paar Milliarden $US Schmerzensgeld klagen?
Meiner Meinung nach gehört die Auslieferung von Paketen durch Drohnen zu den technischen Fortschritten, die in Zukunft nicht nur zunehmenden Einsatz finden werden, sondern auf Dauer sicher die Paketzustellung erheblich beeinflussen werden (und wir unsere UL-Ersatzteile, ICAO-Karten usw. genau auf diesem Weg beziehen werden). Es ist also keine Frage des "ob", sondern nur noch des "wie" und "wann".
Daher ist es aus meiner Sicht wichtig und richtig, sich frühzeitig damit auseinander zu setzen, wie diese Geräte in den Luftraum integriert werden. Schließlich hat ja auch schon DHL mit den Geräten im Feldversuch experimentiert (http://www.dhl.de/paketkopter).
Der Vorstoß von Amazon als Branchenriese oder -primus ist also logisch und konsequent. Dass eine Amazon- oder DHL-Drohne weniger "berechtigt" sein soll, den Luftraum zu nutzen als ein Kinderdrachen, Modellflugzeuge oder sonstige Sportgeräte, erkenne ich im Moment nicht, lasse mich aber gern eines Besseren belehren.
Zu dieser Diskussion gehört natürlich auch, sicherheitstechnische Aspekte zu berücksichtigen (genauso wie auch z.B. Umweltaspekte und nicht zuletzt wirtschaftliche Überlegungen). Natürlich könnte man sich schon jetzt darüber aufregen, dass durch Drohnenzusteller viele Paketzusteller und Paketfahrzeughersteller und -werkstätten ihren Job verlieren werden. Man könnte auch argumentieren, dass dafür auf der anderen Seite Drohnen-Händler und Drohnen-Techniker neue Jobs geschaffen werden. Damit meine ich nur, dass es sicher sehr viele verschiedene Blickwinkel gibt, die berücksichtigt werden müssen. Der Aspekt der Luftraumnutzung ist dabei kein unwichtiger, bei weitem aber nicht der einzige.
Persönlich kann ich mir nicht vorstellen, dass wir bald vor lauter gelben Drohnenschwärmen, die Tag und Nacht über unsere Köpfe hinweg dröhnen, kein Auge mehr zu machen werden. Ich glaube vielmehr, dass sich der Einsatz der Drohnen schon aus wirtschaftlichen Gründen eher auf schwer zugängliche Gebiete und damit nur einen kleinen Teil des allgemein zugänglichen Luftraums beschränken wird.
Finisher schrieb:Ich sehe halt das Problem darin, daß Amazon vorgeprescht ist und den Luftraum zwischen 200ft und 400ft AGL mal gerade eben komplett für sich beansprucht. Also das da Drohnen rumschwirren, darin sehe ich nicht das Problem, wenn das mit der automatischen Hinderniserkennung denn mal funktioniert. Aber das sie den Luftraum für alle anderen komplett dicht machen wollen, das bringt mich auf die Barrikaden.
Der Vorstoß von Amazon als Branchenriese oder -primus ist also logisch und konsequent. Dass eine Amazon- oder DHL-Drohne weniger "berechtigt" sein soll, den Luftraum zu nutzen als ein Kinderdrachen, Modellflugzeuge oder sonstige Sportgeräte, erkenne ich im Moment nicht, lasse mich aber gern eines Besseren belehren.
Mal ganz abgesehen davon, stellen sich mir zwei Fragen:
Finisher schrieb:
Dass eine Amazon- oder DHL-Drohne weniger "berechtigt" sein soll, den Luftraum zu nutzen als ein Kinderdrachen, Modellflugzeuge oder sonstige Sportgeräte, erkenne ich im Moment nicht, lasse mich aber gern eines Besseren belehren.
Das ist die klassische Frage, wie sehr man bereit ist, die Freiheiten anderer dem Kommerz zu opfern. Leidenschaftliche Modellflieger sehen diese empfindliche Einschränkung ihres Hobbys sicher anders. Die geplante Deckelung bei 61 Meter - und selbst unterhalb dieser Höhe will Amazon ja als "low speed transit zone" operieren - würde den Großteil der jetzigen Modellfliegerei unmöglich machen. Klar, man könnte Modellflugplätze ausklammern, aber wie gut stehen dann in Zukunft die Chancen auf Zulassung eines neuen Geländes? Schon heute müssen sich Vereine immer wieder eine neue Wiese suchen, weil was wichtig€r€s auf ihr Terrain kommt. Mal ganz zu schweigen von den Wildfliegern.
Eine sichere gemeinschaftliche Nutzung des Luftraums mit autonomen Drohnen wäre nur mit Kollisionswarnsystemen möglich, die die Modellflieger teuer und einige davon zu schwer machen würden (bei Leistungsmodellen zählt jedes Gramm). Wie das dann bei Vogelschwärmen funktionieren soll, würde ich mal gerne sehen.
Was würdest Du davon halten, wenn Amazon aus Sympathiegründen vorschlagen würde, die Drohnenzustellung in Höhen zu legen, die Otto Normalbürger bei seinem Feierabendnickerchen im Garten nicht so sehr stören, sagen wir mal ins Höhenband 2000 - 2500 ft? Kein Problem, man muss dazu ja nur jedes Privatflugzeug mit ADS-B ausrüsten.
Finisher schrieb:
Persönlich kann ich mir nicht vorstellen, dass wir bald vor lauter gelben Drohnenschwärmen, die Tag und Nacht über unsere Köpfe hinweg dröhnen, kein Auge mehr zu machen werden. Ich glaube vielmehr, dass sich der Einsatz der Drohnen schon aus wirtschaftlichen Gründen eher auf schwer zugängliche Gebiete und damit nur einen kleinen Teil des allgemein zugänglichen Luftraums beschränken wird.
Die Vermutung, dass das anfangs wahrscheinlich wenig sein werden, tröstet nicht viel. Mal ganz abgesehen davon, dass so ein Teil auch vom Himmel fallen kann. So schnell wie sich diese Technologie in den letzten Jahren entwickelt hat, dürfte man mit so einer Drohne in absehbarer Zeit unter die Straßen-Transportkosten kommen und spätestens dann ist es kein Nischenservice mehr.
JaRa schrieb:Genau deshalb glaube ich, dass es eben nicht wirtschaftlich sein wird, die Paketdrohnen massenweise für jeden erdenklichen Transport einzusetzen, sondern dass es sich nur dort lohnt, wo Menschen nur schwer erreichbar sind, wie z.B. im Gebirge, auf Inseln und Halligen oder (wenn man mal über den deutschen Tellerrand hinausschaut, denn ich glaube, dass Amazon nicht primär nur an seine deutschen Kunden denkt) auch in wirklich ländlichen Gebieten, wo es preiwerter ist, eine unbemannte Maschine stundenlang über unbewohntes Gebiet fliegen zu lassen als einen Menschen loszuschicken. Die Gefahr einer Kollision ist hier glaube ich nicht so immens, vor allem dann nicht, wenn es zuvor festgelegte Gebiete bzw. Höhenbänder für die Nutzung gibt.
Die Vermutung, dass das anfangs wahrscheinlich wenig sein werden, tröstet nicht viel. Mal ganz abgesehen davon, dass so ein Teil auch vom Himmel fallen kann. So schnell wie sich diese Technologie in den letzten Jahren entwickelt hat, dürfte man mit so einer Drohne in absehbarer Zeit unter die Straßen-Transportkosten kommen und spätestens dann ist es kein Nischenservice mehr.
Nichts und niemand kann - bei allem technischen Fortschritt - ausschließen, dass so ein Teil ungeplant runter kommt und dabei Sachen - oder viel schlimmer - Menschen zu Schaden kommen. Dafür würde dann nun mal der Verursacher haften. Und je höher die Anzahl der Geräte, desto höher auch die Gefahr ungeplanter Abstürze und damit einhergehender Schäden. Das Risiko wird glaube ich weder Amazon noch DHL oder irgendein anderer Frachtführer in Kauf nehmen.
Die abgelegen wohnenden Menschen stellen im Gegensatz zur breiten Masse einen viel zu kleinen Kundenkreis dar, um das Programm attraktiv zu machen. Amazon zielt auch auf dicht besiedelte Gebiete und zeigt jetzt schon mit den Zielmatten-Tests (s. Video unten im verlinkten Artikel), dass sie praktisch überall hin liefern können.
Den Vorschlag meinen Amazon & Co sehr ernst - das Risiko, dass jemandem so ein Ding aufs Hirn fällt, ist da längst einkalkuliert.
Was jetzt noch als "Forderung nach Gleichberechtigung" verkauft wird, wird sehr bald ins Gegenteil umschlagen, sobald die ersten Euros fließen. Dann liegt schnell ein Gutachten auf dem Tisch, wie sehr die oben genannten "Nischenhobbys" die mittlerweile alltägliche Drohnenzustellung doch gefährden.
Das einzig positive daran wäre, dass die Drohnenbauer zukünftig für Ersatzteile nur noch Portokosten zahlen müssten.
Die Behauptung, dass Amazon beabsichtigt, auch dicht besiedelte Gebiete zu versorgen, kann ich nicht widerlegen. Dass ein solcher Konzern u.U. schwere oder tödliche Verletzungen von Menschen sehenden Auges einkalkuliert, kann ich mir jedoch wirklich nicht vorstellen. Da hat doch gerade erst jemand Starbucks auf 5 Mio. USD verklagt, weil zu viel Eis im Eiskaffee war (geht's eigentlich noch...: http://www.focus.de/finanzen/news/wirtschaftsticker/klage-wegen-zuviel-eis-im-eiskaffee-starbucks-kalter-kaffee_id_5493653.html).
Nur um es mal klar gestellt zu haben: mir geht es weiß Gott nicht darum, ein neues Amazon-Geschäftsmodell zu verteidigen. Meine Position ist, dass wir (mit "wir" meine ich vor allem die Lobbyisten, die auch unsere Interessen als Hobbyisten und Sportpiloten vertreten) uns direkt an der Diskussion beteiligen müssen, um so eine für alle Betroffenen brauchbare Lösung finden.
Ich finde, man sollte sich nicht mit dem Argument der Diskussion verschließen, dass der Einsatz dieser Drohnen de facto die Abschaffung unserer Hobbys zur Folge hat und daher verboten gehört. Dass die Teile irgendwann kommen, ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Unter welchen Rahmenbedingungen, ist aber längst noch nicht in Stein gemeißelt.
Danke aber bis hierher für den wirklich angenehmen Gedanken- und Argumenten-Austausch :-)
Gruß
Peter
bei allem fortschritt frag ich mich ... was braucht man sameday was amazon am lager hat?
und sollte es was geben - wie hoch sind die flugkosten?
alle frachtführer haben seit jahre overnight express... teilweise bis 8uhr.
und so nebenbei ...wie stellen die denn hier zu...
am fenster?
Aktuell sind 29 Besucher online, davon 2 Mitglieder und 27 Gäste.