Erstmal ein Danke schön an Miklima für das Update. Leider von meiner Sicht aus hat sich nichts Wesentliches geändert. Das einzige was fest steht ist, dass es keine gesamt eruopäische Lösung gibt. Ob und wenn eine deutsche 600 kg MTOW gibt steht weiterhin in den Sternen. Selbst wenn es Mitte nächstes Jahres entsprechende Bauvorschrfiten ausgearbeitet werden, gibt es keine Garantie, dass die UL Hersteller bei der Sache mitmachen. Angesichts der Stückzahlen die auf dem deutschen Markt verkauft werden, wird jeder Hersteller ganz scharf kalkulieren ob sich die Entwicklungs und Herstellung Kosten für eine "deutsche Variante" wirklich lohnt. Klar wird es anders sein, wenn paar andere Länder mitmachen, aber auch dann ist es nicht sicher, ob z.B. eine französische Bauvorschrift mit den deutschen kompatibel ist. 

BravoEcho schrieb:
Es wäre sicher auch jetzt schon für den geneigten UL Hersteller möglich, sein Prüfverfahren und das Kennblatt auf 600 kg umzustellen und in das Kennblatt zu Schreiben: "Dieses UL ist gem. den Anforderungen an ein UL mit 600 kg gebaut. Es darf  momentan nur mit 472,5 kg in Verkehr gebracht werden."

Nehmen wir Bristell (brmaero.com) als Beispiel. Die bauen ihre Maschine in drei Ausführungen: LSA, UL und HD. LSA und HD können verbrieft 600 kg, unterscheiden sich aber z.B. in Spannweite, Stallgeschwindigkeit und Va. Solange keine Bauvorschriften existieren ist nicht sicher, ob eine dieser beiden Ausführungen für die 600kg Klasse zugelassen werden kann.

VG

Thomas

Die ganze Initiative könnte man damit als nahezu gescheitert betrachtet, da ja das eigentlicheZiel, Ultraleichtflieger Mtow-bezogen zu legalisieren, nicht erreicht wurde. Der Erfolg dieser Aktion wird so erst in Jahren eintreten, wenn die jetzt bereits fliegenden allmählich verschrottet sind. Solange keine Möglichkeit geschaffen wird die Flieger, die konstruktiv die nötigen Voraussetzungen haben, aufzulasten, war dies alles viel Rauch um nichts!!

Yankee schrieb:
Solange keine Möglichkeit geschaffen wird die Flieger, die konstruktiv die nötigen Voraussetzungen haben, aufzulasten, war dies alles viel Rauch um nichts!!

Zu diesem Thema wurde schon sehr oft darauf hingewiesen, dass von Seiten der Hersteller zu nichts Stellung genommen werden kann, was als technische Anforderung - übersetzt: eine neue Bauvorschrift - noch nicht existiert. Das kann sogar ich als nur Pilot nachvollziehen. Warum ist es für einen Teil der Piloten so schwer nachvollziehbar? Warten wir erst mal die EU-Entscheidung ab und dann treten wir DAEC/DULV wegen der neuen LTF-UL auf die Füße und erst DANN wird sich zeigen, welcher Hersteller mit welchem Aufwand welche Möglichkeiten bietet. Dieses ewige, vorauseilend-pessimistische Gejammere ist langweilig und offenbart eher Unwissenheit als Solidaritäts-Mitleid. Zumal es in diesem Land sehr viele Leute gibt, die schon heute angesichts pfleglichem Umgang mit ihrem Körper und sorgfältiger Partnerwahl hervorragend mit den existierenden Limits klar kommen. Tut nicht immer so, als ob es ein General-Problem ist. Und die, für die es ein Problem ist, brauchen einfach nur Geduld. Etwas nicht zu machen (KEINE Auflastungs-Diskussion), weil einem der Weg zu weit ist, war noch nie eine gute Lösung.

(Andererseits, hätte damals Columbus den Weg nach Westen gescheut, weil er nicht wusste, was ihn dort erwartet, hätten wir heute ein paar Probleme weniger ...)

Frank

Hallo,

es war von Anfang an sehr erheiternd zu erleben, wie eine Menge
Leute dem "goldenen Kalb der 600kg" regelrecht hinterherhechelten,
gerade so als würden morgen bereits die Alt-Auflastungen wie
Milch und Honig geschmeidig vom Himmel regnen... 

Naja... ich warte dann einfach auf die 600kg Comco C62 für nur 180.000,- Eur.
...auch nee... die gibts ja schon...   klick **

scnr    ;-)))))


BlueSky9



**P.S.:

>
> AC4  -  Leergewicht 365 kg
>

...d.h. selbst bei dem VLA Pappdrachen bin ich schon bei nur noch
  235kg Maximalzuladung!?!?!
und das für schlappe 180.000,- Euro

Mal sehen, wie die UL-Hersteller dann mit den 600kg "umgehen" werden ;)

das wird ganz super!!    :-DDDD

"Zumal es in diesem Land sehr viele Leute gibt, die schon heute angesichts pfleglichem Umgang mit ihrem Körper und sorgfältiger Partnerwahl hervorragend mit den existierenden Limits klar kommen. "

Das ist doch Unsinn. Was, wenn der nicht untergewichtige Partner schon vorher da war? Was, wenn man auch mit anderen Kollegen fliegen will? Was, wenn man sein Idealgewicht im Alter nicht mehr halten kann? Ja sicher, PPL-A machen....

UL zu zweit fliegen heisst, von seltenen Ausnahmekonstellationen abgesehen, ueberladen fliegen, wenn es ueber die Platzrunde hinausgeht und man vernuenftige Spritreserven (=Sicherheit!) mitnimmt. Da gibt es nichts zu diskutieren.

Ob die 600kg die Loesung sind, weiss ich nicht (vermute aber schon, wenn der Rahmen richtig definiert wird), aber so wie jetzt gehts nur so, dass es einem mehr oder weniger egal ist, ueberladen zu fliegen. 

Chris

Chris_EDNC schrieb:
Das ist doch Unsinn. Was, wenn der nicht untergewichtige Partner schon vorher da war? Was, wenn man auch mit anderen Kollegen fliegen will? Was, wenn man sein Idealgewicht im Alter nicht mehr halten kann? Ja sicher, PPL-A machen....

Gutmenschler-Totschlags-Argument. Warum soll nicht auch der Blinde fliegen können? Komm, was spricht dagegen? Es ist schlicht meine visuelle Realität, dass die gegenwärtige Grenze für einen für mich erkennbaren Personenkreis kein Problem ist. Ich will das jetzt nicht auf 472 KOMMA FÜNF Kilo festmachen, aber eine erstaunliche Zahl von Leuten kommt damit klar. Meine Wahrnehmung, Du kannst eine andere haben und sie sei Dir gegönnt. Aus dem Teil des Marktes, der damit Probleme hat, einen Preisverfall und den Untergang des Abendlandes zu dämonisieren, hat etwas Populistisches. Wenn es mal irgendwas gibt, wird es auf absehbare Zeit meine Entscheidungen und Kaufverhalten nicht beeinflussen, ich sehe das Problem nicht in der Bedeutung für mein Fliegerleben. Wenn Du mit fetten Kollegen fliegen willst oder Dir vor Jahren eine Rubens-Partnerin gesucht hast und im Alter die Disziplin zur gesunden Ernährung nicht aufbringen kannst, ist nicht der Gesetzgeber, die EU, die EASA, DAEC und DULV dafür verantwortlich, dass DU völlig zügellos allen Neigungen nachgehen kannst.

Begradigung von kurvigen Bergpässen auf Steuerzahlerkosten, damit DU im Hummer rasen kannst?
Vertiefung aller Schwimmbäder, DU könntest ja vorbei kommen und auf 12 m tauchen wollen?

Deine Meinung, ist schon o.k., sie erscheint ja im richtigen Chris-Licht und Chir hat bekanntlich immer Recht.

Frank

FranHaus schrieb:
Zumal es in diesem Land sehr viele Leute gibt, die schon heute angesichts pfleglichem Umgang mit ihrem Körper und sorgfältiger Partnerwahl hervorragend mit den existierenden Limits klar kommen. Tut nicht immer so, als ob es ein General-Problem ist.

Ich bin 1,90m und 90 kg. Meine Frau 1,75m und 65kg. Jetzt ziehen wir uns mal an, dann sind das mit Jacke und Schuhen 160-165kg. Beides sportliche, sehr gepflegte Körper (wie wir gegenseitig finden :o)  ). Da wir meistens als unauffällig in jeder Gesellschaft durchgehen, sind wir bestimmt so was wie Mainstreamtypen.

Von daher ist das Gewichtsproblem wohl schon ein General-Problem. Sind ja nicht alle Hobbits.

@ BlueSky

Die Auflastung kommt sowieso.  Es ist eine Notwendigkeit und am Ende setzt sich immer die Vernunft durch. 

Auch mit dem Geld für den hohen Kaufpreis  gibt es kein Problem, es ist doch genug da.  Das gibt es für fast nix bei der Bank dann kauft man sich einen Sachwert ( Aktie oder Immobilie) , wartet ein bisschen, transferiert es wieder in Geld und das Flugzeug gibt es fast umsonst. :)

Man muß noch nicht mal viel arbeiten. Es wächst fast von alleine, wie das Durchschnittsgewicht der Bürger. :)   (Wenns dann knallt geht alles wieder von vorne los) . 

In der Zwischenzeit fliegt man und kämpft für den 600 KG Komfort. :) 

QDM

PS  @ FrankHaus  ist das nicht schon ein bisschen rassistisch gegen den schlanken 2 Meter Mann mit schweren Knochen und dem Wunsch nach nicht zu kleiner Partnerin ?  :)   Die Höhe einer Haus-Eingangstür wurde ja seit dem Mittelalter auch angepasst :) 

Ohne das ich mir jetzt Feinde machen möchte oder irgendwem auf den Schlips treten möchte...

Fakt ist:

Wir leben in einer Wohlstandsgesellschaft. Gerade was das Essen angeht. Es ist immer und überall in großem Angebot für jeden erschwinglich erhältlich. Die Werbung trägt auch deutlich dazu bei das wir gerne und schnell zugreifen und warum sollte man dieses tolle Angebot nicht wahr nehmen?

Vielen schmeckt die Pizza halt doch besser als der Salat mit leichtem Kräuterdressing oder auch lieber das Stück Schockolade, Kuchen, Teilchen vom Bäcker als ein Teil Obst aus dem Supermarkt.

Über Vernunft möchte ich hier nicht sprechen und jeder ist seines Glückes Schmied.

Vom Gesundheitsrisiko beim Übergewicht mal ganz zu schweigen (ich war selbst stark übergewichtig und weiss wovon ich spreche).

Jeder zweite ist gemäß Studien in Deutschland zumindest übergewichtig. Viele sogar stark übergewichtig oder fettleibig.

Fakt ist - oberhalb einem BMI von 25 ist man übergewichtig. Personen über 60 erlaubt man einen BMI von 27. Alles was drüber ist wird als übergewichtig bezeichnet.

Ich wiege bei einer Größe von 168cm nunmehr knapp 70 Kilo. Damit bin ich Normalgewichtig, treibe Sport und achte auf meine Ernährung.

Wenn ich mir viele meiner Fliegerkollegen ansehe (überwiegend die Männer, alle sehr nett - ich spreche nicht von Charakter) stelle ich fest das der überwiegende Teil weit darüber liegt.

Das durchschnittliche männliche Abfluggewicht liegt bei 90 - 110 Kilo. Damit ist selbstverständlich die Überladung des UL vorprogrammiert.

Der Verein bittet immer wieder darum das Abfluggewicht etwas zu reduzieren. Alle schimpfen aber niemand ist bereit den bequemen Lebensstil zu verändern.

Und genau diese Kollegen sind es auch, die Sonntags sofort "hier" rufen wenn es darum geht das Mittagessen in der Pizzeria vor Ort zu organisieren.

Wie gesagt, ich habe keinerlei Vorurteile. Das kann und soll jeder halten wie er möchte und hat nichts damit zu tun was für ein Charakter der Mensch hat aber wenn es darum geht ein Flugzeug nicht zu überladen und ich weiss, ich bin eigentlich zu schwer für mein Hobby - sorry, dann denke ich sollte ich mich an meine Nase packen und überlegen, wie ich daran etwas ändern kann und meine Lösung ist es nicht, die Gewichte nach oben zu setzen sondern über mein eigenes Essverhalten nachzudenken und eine Diät in Erwägung zu ziehen.

Zugegeben, ab einer gewissen Grösse (um das Beispiel von oben aufzugreifen, 190cm bei 90Kilo) reden wir sicher nicht von Übergewicht. Hier sehe ich ein ganz anderes Problem - muss man sich bei der Größe nicht schon zeimlich in den UL rein "falten"?

Wie gesagt, ich würde es auch begrüssen wenn die Gewichte etwas hoch gesetzt werden aber eher um mehr Gepäck oder Treibstoff mit zu nehmen - und nicht um ein gesellschaftliches Problem zu lösen.

Dafür ist jeder selbst verantwortlich.

Sorry.