Offener Leserbrief zum Editorial des DULV Magazin aus Februar 2016 - 600 kg

Forum - Allgemeines & Aktuelles
  • QDM schrieb:

    Der Vorteil das in den Ländern zu regeln ist super. Man sollte sowieso da wieder mehr hin delegieren.
    Pluralismus  ist das Zauberwort für Wettbewerb und Erfolg.
    Wetten wir das die Franzosen dann die Deutschen , Tschechischen,  Italienischen, etc.  600 KG ULs kaufen ?

    Moin,

    das sehe ich genau andersrum. Dieser Pluralismus, die Kleinstaaterei und des Bestreben jeder Regierung das Rad neu erfinden zu müssen, ist in meinen Augen das Grundproblem der Geschichte.

    Warum nicht einfach eine Norm, die sich anscheinend bewährt hat und für die eh alle Hersteller schon konstruieren, einfach 1:1 übernehmen? Ja genau, ich meine LSA.

    Und nein, komm mir jetzt nicht mit Einziehfahrwerk und Verstellpropeller.

    Warum sind die aktuellen ULs denn so teuer? Weil der Markt zu klein ist, als das die Hersteller ihre Entwicklungskosten auf eine brauchbar große Stückzahl umlegen könnten. Und je kleiner diese Nischenmärkte durch abweichende nationale Regelungen werden, desto schlimmer wird das.

    Wenn ULs günstig werden sollen, muß hingegen die Stückzahl so groß werden, daß eine Fließbandproduktion sinnvoll wird. Und ja, mir wäre ein bezahlbares UL, mit dem man legal (also eben nicht überladen) unterwegs sein kann, wichtiger als Spielereien wie Einziehfahrwerk, Autopilot, IFR-Instrumentierung was einem da sonst noch so einfallen mag.

    Ach ja, wenn noch einer fragen sollte, wie Massenproduktion funktioniert, ab Minute 10:48: https://www.youtube.com/watch?v=PJAAZ1p-LT4

  • Automobilfirmen die Flugzeugteile herstellen? Dazu fällt mir ein fast visionärer Aufkleber ein, den ich von bald 40 Jahren gesehen hatte: "Oppel fahr′n is wie wennze fliechst" :)

    Natürlich hast Du recht: Es spart zumindest Entwicklungskosten wenn man ein und dasselbe Modell (mit angepasster Ausstattung) auf verschiedenen Märkten verkaufen kann. Die Fertigung selbst dürfte kaum billiger werden (Beispiel Bristell: Drei Ausführungen mit vielen identischen Teilen).

    VG

    Thomas

  • CBK das ist leider eine Illusion und passt nicht zur Realität.  Wir hätten gar nicht die Hallen und Infrastruktur um die tausende billige ULs unterzubringen.

    Hier in der BRD ist in Großstadt-Nähe ( und nur da gibt es die vielen Piloten)  zu wenig Platz und der Grund ist zu teuer.

    Der immer wieder hervorgekehrte Traum vom billigen Volksflieger bleibt Utopie. Da hilft auch nicht die Serienproduktion. Die Stückzahlen im Verhältnis zum Auto sind  verschwindend gering.  Auch die Anzahl der Flugscheine. 

    Vielleicht haben  die autonomen Drohnen mit Personen an Board die  vernetzt sind eine Chance mal billig in Massen herumzuschwirren.

    Aber das ist dann kein Fliegen mehr wie wir es gelernt haben und kennen. 

      QDM 

  • QDM schrieb:

    CBK das ist leider eine Illusion und passt nicht zur Realität.  Wir hätten gar nicht die Hallen und Infrastruktur um die tausende billige ULs unterzubringen.

    Hier in der BRD ist in Großstadt-Nähe ( und nur da gibt es die vielen Piloten)  zu wenig Platz und der Grund ist zu teuer.

    Genau darum spreche ich ja von einer weltweit einheitlichen Norm, auf die man sich doch bitte einigen solle. Dann braucht kein Hersteller mehr für so einen kleinen Nieschenmarkt wie Deutschland zu fertigen, sondern kann sich voll auf ein einziges Modell für alle Märkte konzentrieren.

    Der deutsche Markt ist viel zu klein, um tausende ULs aufzunehmen, da gebe ich dir Recht. Aber der weltweite Markt ist groß genug, um zehntausende ULs zu fassen.

    Und was die Infrastruktur generell angeht, die kommt mit der größeren Menge an Geräten schon von ganz alleine, weil es sich irgendwann für die Betreiber dieser Infrastruktur rechnet. Ford hat das ja damals mit dem Modell-T vorgemacht. Früher wurden Autos in Manufakturen gefertigt wie heute ULs, einzeln, Stück für Stück. Mit der massenhaften Verbreitung des Modell T kamen auch bessere Straßen und Tankstellen.

    Natürlich war danach ein Auto kein Statussymbol mehr wie vorher.

  • cbk schrieb:
    Dann braucht kein Hersteller mehr für so einen kleinen Nieschenmarkt wie Deutschland zu fertigen, sondern kann sich voll auf ein einziges Modell für alle Märkte konzentrieren.
    Das machen sie doch heute schon. Es wird ein Flieger fuer den Weltmarkt mit z.B. MTOW 560kg entworfen und gebaut, bei dem fuer den deutschen Markt kommt halt ein Aufkleber rein: MTOW 472,5kg. Fuer andere Laender halt andere Aufkleber. Sooooo viel Mehraufwand ist das nun auch wieder nicht...

    Kleinstaaterei ist das einzige, was gegen den Moloch EU (hier genauer: EASA) hilft und ich hoffe sehr, dass dies auch so bleibt, mindestens was die verhaeltnismaessig wenig regulierte UL-Fliegerei betrifft. Glaub mir, Du willst nicht der EASA unterstellt sein, wenn Du ein eigenes Flugzeug haeltst.


    Chris

  • Chris_EDNC schrieb:
    bei dem fuer den deutschen Markt kommt halt ein Aufkleber rein: MTOW 472,5kg. Fuer andere Laender halt andere Aufkleber. Sooooo viel Mehraufwand ist das nun auch wieder nicht...
    Mmh,

    also zumindest bei der Evektor ev97 Eurostar bzw. Sportstar scheint das nicht der Fall zu sein. Wir haben die Maschine am Platz. Einmal als "Eurostar" mit UL-Zulassung und einmal als "Sportstar" mit 600kg MTOW und Echo-Zulassung. Währen sie nicht unterschiedlich lackiert (gelb und weiß), man könnte sie von außen nicht unterscheiden.

    Die Eurostar hat nach dem Tragflächenabriß im Flug (--> http://www.ecolight.ch/Images/U_Eurostar_Zernez.pdf ) komplett neu konstruierte Tragflächen bekommen, die Sportstar nicht. In dem Zusammenhang haben viele Piloten auch mal ganz genau nachgeguckt, ob die Sportstar auch betroffen sein könnte. Dabei fiel auf, daß die Maschinen unterm Blech doch an manchen Stellen anders aufgebaut sind.

    Ansonsten würden sie hier die Eurostar so langsam gerne ausmustern, weil sie halt doch alt wird, insb. was die Anzahl der Starts (mit Segelflugzeug im Schlepp) angeht. Aber so lange die gesetzlichen Regelungen zur Auflastung nicht durch sind, wird da nicht investiert. Man weiß ja nicht, ob heute gekaufte Modelle morgen dann nachträglich wirklich aufgelastet werden können oder nicht.

  • cbk schrieb:
    also zumindest bei der Evektor ev97 Eurostar bzw. Sportstar scheint das nicht der Fall zu sein.
    Das trifft natuerlich nicht auf alle Maschinen zu.


    Chris

  • cbk schrieb:
    Aber so lange die gesetzlichen Regelungen zur Auflastung nicht durch sind, wird da nicht investiert.
    Und was noch schlimmer ist, es wird auch von den Piloten nichts gekauft. Denn wenn ich schon eine fette Summe hinlege will ich auch sicher sein, dass ich dann bei der Auflastung die 600 KG bekomme. Das kann aber heute keiner garantieren, da man nicht weiß was da noch nachgerüstet oder umgebaut, neu Beantragt , etc werden muß.   Mit dem Fallschirmen ist ja auch nicht so alles klar was denn dann drin sein soll.  

    Das macht den Hersteller und den Kunden gleichermaßen keinen  Spass.

    Ich schau mir schon gar nicht mehr neue ULs an, da ja auch nichts abzusehen ist.

    Vielleicht geht ja Frankreich nach der nächsten Wahl auch noch aus der EU. ( was ich nicht hoffe) 

    Dann erledigt sich das auch von alleine.

  • QDM schrieb:
    Und was noch schlimmer ist, es wird auch von den Piloten nichts gekauft. Denn wenn ich schon eine fette Summe hinlege will ich auch sicher sein, dass ich dann bei der Auflastung die 600 KG bekomme. Das kann aber heute keiner garantieren, da man nicht weiß was da noch nachgerüstet oder umgebaut, neu Beantragt , etc werden muß.   Mit dem Fallschirmen ist ja auch nicht so alles klar was denn dann drin sein soll.
    Da ist irgendwo auf jeden Fall was dran.

    Aus diesem Grund ist es ja nun auch wichtig, die Informationen so zu streuen, dass selbst die Politiker zu Experten werden und keine Gefahr mehr sehen. Der Standpunkt der Franzosen war in der Diskussion die Freiheit. Sie sind mit Ihren 450 kg absolut zufrieden und möchten da auch nicht dran schrauben. Es wurde nur nicht verstanden, dass die 600 kg Initiative eine Option ist. Es ist - auch für die Franzosen - also völlig unerheblich, ob die Gewichtsgrenze nun angehoben wird. Denn national kann Frankreich weiterhin "bestimmen", dass deren Grenze bei 450 kg bleibt. Dann ändert sich für die auch nichts. Parallel könnten wir national z.B. sagen, dass die Grenze nunmal bei 600 kg liegt - national geregelt.

    Rein subjektiv gesehen, resultiert diese Unentschlossenheit aus reiner Angst (einige Länder wie Frankreich z.B. sowie die Segelflieger, die überhaupt nicht betroffen sind) und Unwissenheit (Politiker). Diese Angst muss man den Ländern erst einmal nehmen und das Wissen an die Politiker bringen. Wenn das funktioniert, kann sicherlich auch die Entscheidung beschleunigt werden. Aber wie sagt man so schön: Da steckste nicht drin!

    VG Markus

  • sukram schrieb:
    Rein subjektiv gesehen, resultiert diese Unentschlossenheit aus reiner Angst (einige Länder wie Frankreich z.B. sowie die Segelflieger, die überhaupt nicht betroffen sind) und Unwissenheit (Politiker). Diese Angst muss man den Ländern erst einmal nehmen und das Wissen an die Politiker bringen. Wenn das funktioniert, kann sicherlich auch die Entscheidung beschleunigt werden.
    Da hast Du sicher recht Markus,

    in diesem Zusammenhang ist die Unterstützung dieser so ntwendigen Initiative durch uns Piloten noch immer ziemlich dürftig. Wir sollten da mehr tun finde ich. Denn es gibt bestimmt so schnell keine weitere Chance wenn die Änderung des MTOW's entschieden ist.

    Gerd

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