Sehr wahrscheinlich LFZ abhänging aber wer ein gut wirkendes Seitenruder hat und den Slip schnell ausleiten kann oder von einem links Slip schnell auf rechts wechselt, hat gute Chancen den zurücklaufenden Flügel zu stallen.
So ist es mir vor vielen Jahren beim Üben in größerer Höhe geschehen. War auch reproduzierbar ;-)
Gruß UWEMoin Leute,
versuchen wir mal, dieses Thema ernst anzugehen.
Wenn also Jemand davon redet, dass er im Slip ist ..... die Fussgänger meinen dann wohl, dass sie die Hand im Höschen der Freundin haben. Piloten reden vom Seitengleitflug. So betrachtet also zwei unterschiedliche Vorgänge. Fussgänger kennen nur die erste Version, Piloten oft beide, durchaus aber oft auch in unterschiedlicher Perfektion. Beide Versionen haben auch Gemeinsamkeiten:
1.) Man(n) versucht möglichst schnell, Höhe abzubauen. Also entweder die Freundin flachzulegen oder den Flieger näher an den Boden zu bringen.
2.) Wenn man(n) das beherscht, dann können beide Varianten auch Spass machen. Wenn man(n) es nicht kann, dann wird das auch schon mal zu Frustation führen. Beides sollte also bis zur (Selbst)Beherschung geübt werden.
Jetzt aber zu der Eingangsfrage ----- zu hoch und zu nah am Platz und mit Cruisespeed slippen? Warum sollte man das tun. Besser wäre, Gas raus und Nase runter oder, wenn man noch näher dran ist, Geschwindigkeit raus und slippen. Normalerweise wird ja die Sinkrate mit einem zeitlichen Faktor betrachtet --- m/sec --- In einer definierten Zeit kann man also x-Meter oder Fuss Höhe abbauen. Wenn man also relativ langsam über Grund fliegt, dann legt man in dieser Zeit auch weniger Strecke zurück. Bei hoher Speed bin ich also bei gleicher Sinkrate deutlich schneller am Platz. So betrachtet würde also ein Slip bei Cruisespeed kurz vor dem Platz weniger Sinn machen.
Natürlich kann man auch bei Cruisespeed slippen, ich mache das z.B. wenn ich sehen will, was genau unter mir liegt. Flieger auf die Seite legen und durch die Seitenscheibe den Boden betrachten. Das geht auch ohne Höhe zu verlieren. Wenn die Cruisespeed aber höher ist als die zugelassene Manövergeschwindigkeit, dann natürlich nicht mit vollen Ruderausschlägen.
Theoretisch darf man bei allen Fliegern bis zur Manövergeschwindigkeit volle Ruderausschläge geben. Ob das aber auch für gekreuzte Ruder gilt, dass kann nur das Handbuch oder der Musterbetreuer beantworten. Da gibt es deutliche Unterschiede bei den verschiedenen Modellen. Hier sollte jeder Pilot die Daten für seinen Flieger kenn.
Jetzt zu der Frage, warum man im Seitengleitflug eine höhere Sinkrate erreicht.
1.) Mit stark gekreuzten Ruder fliegen wir also schiebend, mit (in den Wind) hängender Fläche.
2.) Quer- und Seitenruder sind deutlich ausgeschlagen, dadurch wird auch etwas der Widerstand erhöht. Bei den meisten Mustern wird auch noch das Höhenruder teilweise abgeschottet und es gibt ein Nickmoment, die Nase will runter. Deshalb muss das Höhenruder deutlich mehr gezogen werden, erhöht dann auch noch den Widerstand.
3.) Der wirksamste Widerstand wird aber vom schräg angeströmten Rumpf erzielt (durch die Kräfte an den Rudern wird dieser Zustand ausgeglichen) ---- Das Seitenruder alleine kann gar nicht so viel Widerstand erzielen. Dadurch wirken die benötigten Ruderkräfte deutlich höher als bei normalen Landungen
4.) Die Tragflächen werden auch schräg angeströmt, dadurch verkleinert sich die Auftrieb erzielende Fläche, auch das angeströmte Profil verändert sich durch die schräge Anströmung. Dadurch erzielen die Tragflächen weniger Auftrieb bei gleicher Geschwindigkeit --- und es gebt schneller abwärts.
Natürlich sollte man den Slip nicht im Bereich der Stallspeed fliegen sondern besser noch etwas Zuschlag geben. Bei den meisten Fliegern wird in diesem schiebendem Zustand die Geschwindigkeit nicht mehr korrekt angezeigt. Pitorohr und ggf. Statikport werden ja auch schräg angeströmt. (es gibt sogar Muster, die zeigen im starken Slip Null Geschwindigkeit an)
Wenn man also diese Bedingungen beachtet, dann sollte das Ausleiten des Slips auch nicht zu einem Stall führen. Jedenfalls nicht unbedingt durch eine rückläufige Tragfläche. (man kann natürlich alles übertreiben) Oft ist es so, dass der Slip mit Betätigung der Quer- und Seitenruder ausgeleitet und dann das Höhenruder "vergessen" wird ---- siehe oben Punkt 3 --- Seitenruder abgeschottet und dadurch muss mehr gezogen werden. Wird also beim Ausleiten das Höhenruder nicht nachgelassen (abhängig vom Muster) und man achtet nicht auf die Speed, dann kann man schneller im Stall sein als einem lieb ist oder der Abstand zum Boden hergibt.
Wann muss der Slip ausgeleitet werden? ---- Wenn man genug Höhe abgebaut hat. Wer also den Endanflug nicht völlig verpeilt hat, der wird noch deutlich vor der Schwelle wieder die Nase grade zur Bahn haben. ----- Je höher ich anfliege, desto mehr Reserven habe ich für den Fall des Falles ----- Mit etwas Übung kann man aber auch bis nach dem Abfangbogen slippen. Ausschweben im Slip geht deutlich kürzer. Spätestens bevor die Räder Bodenkontakt bekommen sollte der Flieger aber wieder grade sein. Bevor man mich wieder prügelt .... eine Seitenwindlandung mit hängender Fläche ist im Prinzip nichts anderes als ein Slip, nur dass der Flieger grade zur Bahn gehalten wird. Aber auch hier wird noch im Ausschweben "geslipt" und man landet mit hängender Fläche auf einem Rad.
Bevor jetzt aber gelandet wird, mit oder ohne Seitengleitflug ---- immer noch vor Verlassen der Reiseflughöhe die Freundin wieder in eine aufrechte Position bringen und auch unbedingt das Höschen (Slip) zurück geben. (sorry Mädels, ich mache ja nur Spass)
Viele Grüβe
JOS
Jos, jmmd!😉
Danke, Jos.
Das war der fehlende Beitrag. Alles gesagt.
Rüdiger
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