Family & Co. - UL-Fliegen als Familienvater

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  • guten Abend
    also ich denke die Fliegerei ist genau so gefährlich wie man es zu lässt  das will heissen will man alles reinrechnen bleibt man besser zu Hause , kann aber auch gefährlich werden.
    Ich glaube aber auch ein Restrisiko bleibt immer.Wenn man aber immer über mögliche Gefahren grübelt muss ja was passieren.
    Gruss
    Heiko
  • Hallo Andreas,
    diese Frage, glaub ich, beschäftigt uns so lange wir mit dem
    Hobby ( das ist es doch oder?) umgehen. Ich fliege seit 20
    Jahren E,K ,Mike's und Segelflugzuge... In den jahren hab
    ich eine menge Erfahrung mit der Fliegerscene machen können.
    Alle Unfälle,auch die tötlich verlaufenen , die ich miterlebt habe, waren auf menschliches
    Versagen zurückzuführen.!!. In den meisten Fällen noch dazu von sog.
    erfahrenen Piloten. ( >300-500std.)
    Sicheres fliegen ist meiner Meinung nach eine Sache des Charakters und der
    eigenen Disziplin. Die Technik der Flugzeuge ist weitgehens ok. wenn man sich nicht irgentwelche
    Exoten anschafft. Betriebsgrenzen lt. Handbuch beachten, Checklisten lesen und umsetzen,
    und sich selbst immer überprüfen.. bin ich fit, kein Zeitdruck, oder rauscht da irgentwo
    eine Unsicherheit um meinen Kopf.
    Zum Glück müssen wir nicht fliegen...
    Meine 11jährige Tochter sitzt einmal die Woche auf einem 156cm hohem Pferd ???
    Ich bin vor meiner "Fliegerzeit" als Motorradfahrer von einem zuckerkranken Autofahrer
    fast tötlich verunfallt. Der Kerl hatte mich schlicht weg übersehen....

    Für mich ist fliegen genauso gefährlich oder ungefährlich wie viele andere Hobby's
    Es erfordert vielleicht ein bischen mehr disziplin als es für die Taubenzucht nötig ist.
    Ciao Reinhard
  • haus-air schrieb:
    Hi nur ein kurzer Beitrag, da ich gleich weg muss.
    Wenn wir theoretische Statistiken hin und her rechnen, dann kann doch ein Mathematiker eigentlich mittels Wahrscheinlichkeitsrechnung das Risiko ausrechnen ???
    Kenne mich da nicht so gut aus ;-)
    Gruss Fabian
    Man kann sehr viele Risiken ausrechnen. Nur bringen die nackten Zahlen recht wenig. Man muss sie immer richtig einordnen.

    Ein Fußgänger mit Flugangst, der nie in ein Flugzeug steigen wird, der hat auch 0% Risiko bei einem Flugzeugunglück ums Leben zu kommen.
    Ein Pilot, der sich betrunken in eine seit Jahren nicht gewartete Maschine ohne Rettungsgerät setzt, die nur 2 Liter im Tank hat und eine Flugstrecke wählt, die über riesiges, dichtes Waldgebiet führt, wird nach dem Start mit 100%iger Wahrscheinlichkeit einen schweren Flugunfall haben.

    Daher wird zum Beispiel Studien meistens ein Methodenbuch beigefügt, anhand dessen man das Zahlenmaterial einordnen und bewerten kann.

    Wie ich gerade anhand des Beispiels gezeigt habe, kann man alleine durch eine geschickte Auswahl der Stichprobe, die Statistik komplett ändern. Und will man einen Spruch wie "das gefährlichste an der Fliegerei ist der Weg zum Flugplatz" mit statistischen Mitteln überprüfen, so ist das eigentlich schon unmöglich, da solche Analogien viel Interpretationsspielraum bieten und keine sachlich formulierte These darstellen, die man wissenschaftlich überprüfen kann (ich habe auch noch nicht mitbekommen, dass jemand den Spruch "viele Köche verderben den Brei" mit statistischen Mitteln angefochten hat)

    Wollte man Probleme bei der Sicherheit im Flugverkehr aufzeigen, dann würde ich persönlich die Piloten in verschiedene Gruppen segmentieren und den Anteil der verunglückten Piloten in jeder Gruppe im Verhältnis zur Anzahl der Piloten jener Gruppe setzen.
    So ist ersichtlich, wer relativ am häufigsten in Unfälle verwickelt ist. Und bei einer Variation der Gruppierungsmerkmale (Flugstundenzahl, Trainingsstundenzahl, Anzahl Landungen, Anteil an Soloflügen in der Ausbildung, Flugzeugeigner, risikofreudiger Flieger, Vorflugcheckschlamper und und und) lassen sich dann die Kriterien ermitteln, auf die es bei der Flugsicherheit ankommt - Oder es kommt die Feststellung heraus, dass kein Kriterium sich auf die Flugsicherheit auswirkt, und dass das Fliegen generell ein Russisches-Roulette-Spiel ist.
  • Hallo Andreas,

    meine Situation war der deinen sehr ähnlich; bin zwar kein Familienvater (wenn auch durchaus mit Anhang, was ja ähnliche Überlegungen auslöst), aber auch ich war vor einer halben Ewigkeit bereits der Fliegerei verfallen, habe dann 12 Jahre nichts gemacht und vor zwei Jahren wieder mit UL angefangen.

    Früher habe ich Segelflug betrieben und schließlich noch "eben schnell" den UL-Schein gemacht, den es damals so eigentlich noch gar nicht gab (C-22).

    Dann,  über 10 Jahre später, hat es mich erneut gepackt, die Gelegenheit war günstig, der Flugplatz nahe, der Fluglehrer auch noch ein alter Bekannter von mir, da gab es kein Halten mehr.

    Was ich dir eigentlich sagen will: Ich habe mich sehr schnell wieder frei geflogen, wußte was ich zu tun habe, Fliegen verlernt man wohl nicht mehr. Trotzdem blieb bei mir längere Zeit ein etwas ungutes Gefühl, schließlich saß ich jetzt in einer Remos G3, früher in einer C22, beides mit insgesamt eher sehr wenig Flugstunden (abgesehen von meiner Segelfliegerkarriere).
    Prüfung ? Keine, nicht gefordert. Paar Stunden fliegen, Stempel drunter, und gut.
    Es hat gedauert, bis ich wirklich das Gefühl hatte, alle Aspekte der "neuen", heutigen UL-Fliegerei hinreichend im Blick zu haben, wenn ich mich auch wegen meiner früheren Segelfliegerei in der Luft stets "zuhause" fühle.
    Also, laß dir genügend Zeit beim Wiedereinstieg, die Flugzeuge haben sich sehr verändert. Aber ich habe deinen Berichten entnommen, daß du das auch genau so siehst.

    Ansonsten, was das Risiko anbelangt: Ich bin (leider?) eher ein Pessimist, mir fallen stets 100 Dinge ein, die schiefgehen können.
    Ja, ich glaube, Fliegen ist gefährlich. Ich tue es aber trotzdem. Durch Nachdenken darüber kann man mit Sicherheit den einen oder anderen Grund für einen Unfall schon im Vorfeld entschärfen, immer wird das leider nicht gelingen.
    Ich würde gerne auch noch mal ein paar Aspekte die Flugsicherheit betreffend erörtern, aber hier wird das jetzt glaub′ ich zu lang ....

    Grüsse,
    Matthias
  • Hallo Zusammen,

    ich danke Euch für Eure Meinung und ich freue mich auch, dass Ihr meine Gedanken gut nachvollziehen könnt und ich nicht Antworten wie "mach es oder lass es" erhalten habe. Ich war mir da schon ein wenig unsicher...

    Danke besonder Reinhard und Matthias für Eure Beiträge. 

    Ich kann Euch jetzt spontan auch nicht direkt sagen, ob ich es auf jeden Fall mache oder nicht.  Ich denke, wenn demnächst wieder mal schönes Wetter ist werde ich einfach mal anfangen 1-2 Stunden mit FI zu fliegen und zu schauen, wie sehr ich es genießen kann.


    Ich finde es schon sehr spannend zu sehen, dass sich diese Leidenschaft über die Jahre nicht verlebt, sondern einen wirklich nicht loslässt. 

    Auf jeden Fall halte ich Euch auf dem Laufenden, sobald es Neuigkeiten gibt.

    Danke.

    Andreas

  • Dann also viel Spaß beim Probefliegen!

    Viele Grüße
    ColaBear

    PS: Ja, ich habe es getan, nicht nur einmal, sondern schon öfter: hab die Maschine gecheckt, hatte eine komplette Flugvorbereitung zur Hand, alle äußeren Umstände waren okay, und dann bin ich trotzdem nicht losgeflogen - einfach wegen eines schlechten Bauchgefühls, die Gedanken bei Frau und Kind. Man kann nicht wissen, ob etwas passiert wäre. Aber auf diese Weise ist gewiss, dass nichts passiert ist, schließlich es geht mir gut. Gut auch für die Statistik! :)
  • @ColaBear: Starten kann man, Landen muß man. Mit Sicherheit eine gute Entscheidung, egal wie und warum. Das war es, was ich in meinem Beitrag mit "Ehrlichkeit zu sich selber" meinte - selbst wenn es mal keinen konkreten Anlaß zum "nicht-starten" geben mag.  

    Hut ab !

  • Hallo Andreas

    meiner Meinung / Erfahrung nach als Mann halte ich von der Aussage

    (Zitat). Eine Kollegin hat mir auch extra nochmal gesagt, dass Ihr Mann ja auch sein Motorrad nicht mehr benutzt.

    überhauptgarnix!

    Ihr Mann fährt garantiert nicht weil Sie es nicht will, da könnte ich aus der Hose platzen.. sorry musste jetzt sein. Ich / Wir haben auch 2 Kinder 5+12J alt und wollten uns für die Zukunft ein gemeinsames Hobby zulegen. ( In der Hinsicht das die Kinder immer selbstständiger werden ) Als erstes sollte es der Bootsführerschein sein ....... ich machte Ihn zuerst und meine Frau dann nicht mehr. Nach einigen Fahrten 
    auf dem Wasser haben wir festgestellt das es doch nix für Sie ist. Eines Tages hatten wir über Bekannte eine Einladung zum Probeflug für Ultraleicht.......... mh die mit dem Drachen aufm Rücken dachten wir
    na ja fahren wir mal hin. Was soll ich sagen es waren keine "Drachen" da, wir sind mit einer C42 mit geflogen und waren sofort Feuer und Flamme. Die Aussicht, das Fluggefühl .. und Deutschland wird klein
    in wenigen Minuten waren wir da wo wir mit dem PKW ne halbe Stunde unterwegs sind. NAch einigen Abenden zu Hause mit dem Laptop auf der Coutch..... und den tollen Reiseberichten der UL-Piloten sollte unser Hobby nun das UL Fliegen werden. 14 Tage später haben wir dann schon Unterricht gehabt, im Dezember war die Theorie fertig.   ............nun warten wir auf Flugwetter ;-(

    Zur Gefährlichkeit  will ich sagen das wir es nicht gefährlicher einschätzen als auf der Strasse Auto zu fahren, zumal Du den grössten Teil der Gefahr durch Gewissenhaftigkeit in der Planung / Wartung / Vorbereitung selber bestimmen kannst.

    Worauf wartest Du ?


    Gruss Guido


      

     
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