Gebrauchtkauf im Ausland

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  • Das versteh ich nicht so richtig, lieber Stefan. Ich gehe nach Italien z.B. und will einen Flieger kaufen.
    Habe also eine Annonce gefunden die mir zusagt. Dann geh ich dahin, hab die Kohle in der Tasche, untersuche den Flieger, stell ihn auf die Waage und fliege ihn probe. Er sagt mir danach immer noch zu, ich will ihn haben, verhandele den Preis (das geht auch mit Händen, Füssen und Kugelschreiber sehr gut) und kaufe ihn. Selbstverständlich hab ich mich vorher in D über die Hürden aufgeklärt.
    Dann bringe ich ihn nach Hause und habe den Verkäufer schon vergessen. Da ist es mir völlig egal ob dieser jetzt chinesisch, kroatisch oder marsisch sprach. Er wird nie wieder etwas von mir hören. Welche späteren Auseinandersetzungen also? Das echte Problem sind hier mal wieder Deutschland und seine idiotischen Zulassungsverfahren. Aber doch mit Sicherheit nicht irgendeine Sprache...
    Oder sehe ich da mal wieder etwas mit Honigaugen?

    Gruss Stephan
  • Ach Stephan,

    wir sind doch Deutsche. Wir wollen jeden entdeckten "verdeckten" Fehler dann gerne beim Vorbesitzer reklamieren, oft noch nach Jahren. Nur liegen da so viele "Steine" zwischen Deutschland und Italien. Und in Italien ticken nun mal die Menschen anders als in Deutschland. Das möchte der Deutsche nicht. Deshalb darf man aus Italien nur Frauen und Pizza einkaufen. Pauschal gesagt. Alles andere verbietet sich einfach. Italiener gehen grundsätzlich brutalst mit ihren Flugzeugen um, sind ja auch alle Mafiosis. Die wollen uns Deutschen nur was schlechtes, jaja, so ist das.

    Italeinen UL kaufen....., ihr seid ja alle wahnsinnig!! Ich meine sogar, da wird auch grad an ein Gestz gearbeitet, welches die Einfuhr von Flugzeugen aus Italien verbietet!! Ja genau, um uns Bundesbürger vor dem gememeinen Italiener an sich zu schützen!!

    Cheers!

    Carlson
  • Oh Gott, meine Welt ist wohl wirklich zu simpel... :-))

    Gruss Stephan
  • ...ich würde sie eher "überschaubar" nennen ;-)
  • Also: Wenn ich mir die "Willkommenskultur" ggüb. Flüchtlingen in DE ansehe, dann ist eine negative Grundeinstellung zu Ausländern beim Kauf eines Flugzeugs kein Wunder. Mit "Käufern" aus dem Ausland habe ich allerding auch keine guten Erfahrungen gemacht.
    Übrigens, das Ablehnen von Flüchtlingen hat hier eine alte Tradition: Siehe der Umgang mit den Deutschen aus den ehem. dt. Ostgebieten zw. 1944 - 1948. Eine Schande bis ins Mark !!

    Aber zum Thema:
    Einerseits ist das Problem die Entfernung und die Sprache. Die Gefahr, dass man sich vor Ort nicht einig über Zustand und Preis wird, ist ja möglich. Wer das in Kauf nehmen will und Ahnung von Materie und Sitten, inkl. Sprache des Verkäufers hat, kann vielleicht ein Schnäppchen schießen.
    Andererseits weiß ich von einer Seneca, die mit abgelaufenen Motoren nach Ungarn verkauft wurde und die am nächsten Tag !! mit kompl. überholten Aggregaten inkl. Zertifikaten einem anderen deutschen Käufer angeboten wurde....
    Die Frage ist eben, was sind Bescheinigungen in manchen Ländern tatsächlich wert?
  • Andererseits weiß ich von einer Seneca, die mit abgelaufenen Motoren nach Ungarn verkauft wurde und die am nächsten Tag !! mit kompl. überholten Aggregaten inkl. Zertifikaten einem anderen deutschen Käufer angeboten wurde....
    LOL :)
    Hauptsache zertifiziert.


    Chris
  • Chris EDNC: >Was gebrauchte UL dort betrifft: Ich habe dort soviele Sachen gesehen
    und mich mit Leuten unterhalten, die dort leben, so dass ich _extrem_
    vorsichtig waere, dort ein gebrauchtes zu kaufen.<


    ...und Deine einst heißgeliebte P96 D-MUXL war neu oder doch eher gebraucht?

    Nun , es ist ja so, daß die Italiener schon als begnadete Mechaniker und dto. faulende Fußballer auf die Welt kommen, improvisieren können, daß die Heide wackelt und Deutschen erst mal per Manual - natürlich in heißgeliebtem unnachahmlichen Denglish - der Unterschied zwischen Rechts- und Linksgewinde erklärt werden muß, weil sie es sonst erst beim Abreißen (Bolzen oder Schraube) merken: Nach ganz fest kommt nämlich ganz lose.

    Der Musterbetreuer: Er ist dem dt. Größenwahn einer Amtsvergabe ( Beauftragte) angemessen ( Gib dem Deutschen ein Amt, und Du wirst schon sehen, was er daraus macht...) ...und wurde also für ein Sportgerät der großen Luftfahrt entlehnt - wo er zweifelsfrei nützlich und sinnvoll-erforderlich war, nee: geklaut. Nu hamwa den Salat der hemmungslosen Selbstbedienung, hierzulande "Gebühren" genannt. Früher waren das Wegelagerer, derer man sich ohne Prozeß entledigte. Hierzulande wurde er eingeführt, um den Beauftragten die Arbeit, von denen sie nach eigenem Bekunden nicht mal den Schimmer von Ahnung haben müssen, völlig "selbstlos" auf dem Silbertablett darzureichen, frei nach dem Motto: Lüge *und* Wahrheit (Ur-Smaragd): Nicht nur überflüssig wie ein Kropf, sondern krebsig-gefährlich, also kanzerogen.  Dann zahlt und zahlt und zahlt mal schön, Ihr blöden Deutschen ...bis in alle Ewigkeit (sinngemäßes Zitat von Prof. Dr. Gertrud Höhler zur Griechenland-Debatte).

    hob
     
  • Meine Pioneer 200 habe ich letztes Jahr in Deutschland gekauft, aber sie hatte zu der Zeit eine französische Zulassung.

    Für die notwendige Umregistrierung auf D-M... war von essentieller Bedeutung, dass die Maschine den deutschen Bauvorschriften entsprach. Sie war ursprünglich in Deutschland zugelassen. Wäre sie für Frankreich gebaut gewesen, hätte ich Null Chance gehabt, weil für F grundlegende Fertigungsdetails anders sind (Fläche!).

    Für die Überführung habe ich eine vorläufige Musterzulassumg bekommen und das mit ausgezeichneter Unterstützung von meinem Musterbetreuer und den Mädels beim DULV innerhalb von drei Tagen.

    Vor der Zulassung war dann eine Stückprüfung fällig (auf Übereinstimmung mit den deutschen Bauvorschriften). Das war aufgrund der sachlichen Gegebenheiten keine echte Hürde, mehr eine sorgfältige Kontrolle und ein formaler Akt.

    Mein Musterbetreuer war und ist eine ausgezeichnete Unterstützung bei allen Fragen rund um den schönen Vogel.
    Soweit meine Erfahrungen

    Gruß Techbär
  • Das versteh ich nicht so richtig, lieber Stefan. Ich gehe nach Italien z.B. und will einen Flieger kaufen.
    Habe also eine Annonce gefunden die mir zusagt. Dann geh ich dahin, hab die Kohle in der Tasche, untersuche den Flieger, stell ihn auf die Waage und fliege ihn probe. Er sagt mir danach immer noch zu, ich will ihn haben, verhandele den Preis (das geht auch mit Händen, Füssen und Kugelschreiber sehr gut) und kaufe ihn. Selbstverständlich hab ich mich vorher in D über die Hürden aufgeklärt.
    Dann bringe ich ihn nach Hause und habe den Verkäufer schon vergessen. Da ist es mir völlig egal ob dieser jetzt chinesisch, kroatisch oder marsisch sprach. Er wird nie wieder etwas von mir hören. Welche späteren Auseinandersetzungen also? Das echte Problem sind hier mal wieder Deutschland und seine idiotischen Zulassungsverfahren. Aber doch mit Sicherheit nicht irgendeine Sprache...
    Oder sehe ich da mal wieder etwas mit Honigaugen?

    Gruss Stephan

    Ach lieber Stephan was habe ich nur wieder für einen Blödsinn geschrieben,

    obwohl ich in den letzten 30 Jahren viele Autos aus Schweden, Italien, Frankreich, England, USA nach Deutschland geholt habe, habe ich auch so meiner Erfahrungen mit den Verkäufern gemacht,
    was machst Du wenn Dir in Italien ein Flieger verkauft wurde, wo sich nach 3 Monaten rausstellt, daß der Motor nicht 1000 sondern 3000 Stunden runter hat?
    Ach ich habe ja vergessen, Du als alter Hase hast ja beim Probefliegen gemerkt, daß der Motor exakt das runter hat was auf der Uhr steht, nun gibts aber auch Menschen die nicht so helle sind wie Du und es nicht gemerkt haben und die dann merken, daß sie allein auf weitem Feld und Flur stehen.
    Schlimmer ist es noch wenn sich rausstellt, daß der Flieger mal richtig auf der Nase gelegen hat, ist aber alles völlig egal, Hauptsache er fliegt oder.
    Ihr seid echt schon tolle Typen, so richtige Fliegerhelden.

    Gruß, Stefan, der aber auch von nichts ne Ahnung hat aber wenigstens eine Deutsche Rechtschutzversicherung ;-)
  • Na ja, da Du mir die Frage so direkt stellst was ich in diesem Falle machen würde hier meine Antwort:
    nichts... Weil mir die Stunden die ein Flieger oder ein Motor runter hat absolut schnuppe sind. Ist genauso wie beim Auto. Da interessieren mich die Kilometer ganz genauso wenig. Hauptsache er läuft gut und sieht gepflegt aus. Aber ich beginne mal wieder zu bemerken dass ich wohl schon zu lange woanders lebe und die von Carlson und Dir so schön beschriebenen Aspekte des deutschen Michels gern mal mit etwas verwunderten Augen betrachte. Ich kann Dir also nur empfehlen Deine Flieger aus deutschen und demnach ehrlichen Händen zu erwerben von jemandem der noch so richtig Angst vor Deiner Rechtsschutzversicherung hat und der Dir schriftlich gibt dass sein zum Verkauf stehender Flieger am 03 September 2002 um 15h33 und 54 Sekunden beim Rollen ein rechtswidrig zu nahe am Taxiway herunterhängendes Blatt gestreift hat und daher einen eventuell nicht sichtbaren Schaden in den ersten anderthalb Mikronen der Lackschicht verursacht haben könnte und das er freiwillig ein verlängertes Rückgaberecht einräumt, immer noch aus Angst vor jahrelangen Prozessen, solltest Du nach 4 Jahren feststellen können dass er in der ansonsten penibel geführten Lebenslaufakte des Motors zwei Minuten Leerlaufzeit vergessen haben sollte einzutragen.
    Ich will Dir aber wirklich nicht persönlich an die Karre fahren, lieber Stefan. Du bist mit Sicherheit ein echt lieber Kerl und eben voll integriert in dieser modernen deutschen Gesellschaft. Was ja auch in Ordnung ist. Aber erlaube uns von aussen dann doch ab und zu einen etwas kritischen und manchmal auch kopfschüttelnden Blick auf dieses deutsch Wesen welches uns immer fremder wird. Ständige Drohungen im alltäglichen Leben mit Anwalt, Rechtsschutzversicherung, die Verweigerung jeglicher Risikobereitschaft, das ständige Suchen nach einem anderen Schuldigen ausser sich selbst und Eure permanente Angst dass die ganze stinkfaule Welt aussenrum nur aus Betrügern besteht die an das schwerverdiente Geld des mühsam arbeitenden und fleissigen Deutschen will wird eben meist als lächerlich empfunden. Zu recht denke ich.
    So das war mal wieder ein kleiner Einblick in meine Denkweise welche freilich von niemandem adoptiert werden muss und nichts weiter sein soll als meine ureigene Meinung. 

    Gruss Stephan
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