• Einen schönen, guten Tag an alle Fliegerkameraden und die, die es noch werden wollen.
    Ich hätte da mal eine grundsätzliche Frage zum Thema Vereine. Ich habe vor ca. 6 Wochen meine SPL Prüfung abgelegt und letzte Woche die Passagierberechtigung erworben. Das alles in einer Flugschule. Jetzt suche ich Anschluß zu einem Verein. Ich meine, in meiner näheren Umgebung gibt es bereits zwei Vereine, allerdings handelt es sich dabei wohl eher um eine Art Interessengemeinschaft. Dort sind keine Vereinsmaschinen vorhanden, die man evtl. chartern könnte sowie auch nur ein sehr begrenztes Vereinsleben. Gehe ich grundsätzlich mal von Voraussetzungen aus, die es evtl. überhaupt nicht gibt oder habt ihr da andere Erfahrungen gemacht?
    Vor einiger Zeit habe ich mal mit einem Bekannten gesprochen, der meinte das in seinem Verein sehr viel gemeinsam unternommen wird. Da war die Rede von Ausflügen, (mit Flugzeug, bzw. auch mal mit Bus / Auto), u.v.m.

    Viele Grüße Herbert
  • Hallo Herbert,

    Verein ist nicht gleich Verein, da gibt es schon gravierende Unterschiede.

    In unserem Verein gibt es keine Vereinsflugzeuge. Der Verein kümmert sich um die Bereitstellung der Infrastruktur (Fluggelände, Halle, Genehmigungen etc.), die Mitglieder unterhalten eigene Flieger, alleine oder in Haltergemeinschaften. Auch Schulung oder Charter ist bei uns am Platz nicht mehr möglich, also in der Tat eine Art Interessengemeinschaft.

    Wenn Du zukünftig in einem Verein mit dem Fluggerät des Vereins fliegen möchtest, musst Du Dir einen solchen Verein suchen, meistens sind das Segelflug- oder Motorflugvereine, die auch ein oder mehrere UL haben. Während die Vereinsmaschinen für Vereinsmitglieder deutlich preisgünstiger zu chartern sind, als dies in einer professionellen Flugschule oder bei bei einem professionellen Vercharterer möglich ist, stehen auf der anderen Seite die oft nicht unerheblichen Vereinsbeiträge wie Jahresbeitrag, Fliegergrundgebühren, Anschaffungszuschüsse, Arbeitsstunden (die finanzielle abgegolten werden können) etc. Wenn man die Gesamtkosten unter dem Strich addiert, sieht die Welt oftmals wieder ganz anders aus, denn keiner dieser Vereine ist ein Caritasverein zur Unterstützung bedürftiger Flieger. Die Entscheidung, wie man sein weiteres Fliegerleben einrichten will, sollte also gut überlegt und kalkuliert werden.

    Umsonst ist nur der Tod - und selbst der kostet das Leben :-)

    Gruß,

    Dietmar

  • Hallo Dietmar,
    vielen Dank für Deine Antwort. Nun bezüglich der Kosten, ist mir das schon bewusst. Wenn ein Verein eine eigene Maschine hat, müssen selbstverständlich auch die Beiträge entsprechend sein. Wie du ganz richtig geschrieben hast, kommen dann da auch noch Arbeitsstunden, Kosten bei Neuanschaffungen, etc. dazu. Mir geht es eigentlich mehr um die gegenseitige Motivation.
    Viele Grüße Herbert
  • Bei uns im Westen gibt es zahlreiche Luftsportvereine, die in verschiedenen Sparten (Motorflug, UL-Flug, Segelflug, etc.) tätig sind. In vielen dieser Vereine gibt es auch ein aktives Vereinsleben, mit Ausflügen, gemeinsamen Grillabenden, etc.

    Die Kosten pro Flugstunde sind in den Vereinen häufig günstiger als bei Charteren, bzw. als beim eigenen Flieger. Bei Mitgliedsbeiträgen von +/- 300 Euro pro Jahr (Referenz aus eigener Erfahrung) kommst du immernoch günstig in die Luft, wenn die C42 oder FK9 irgendwas um die 60-80 Euro pro Stunde kostet.

    Die Arbeitsstunden, die in den meisten Vereinen gefordert werden, sehe ich persönlich nicht als zusätzliche Kosten. Für mich ist das Zeit, die ich gerne am Flugplatz verbringe, um zusammen mit den Vereinskameraden die Geräte und Infrastruktur zu pflegen.

    Schau dir am besten ein paar Vereine in Ruhe an. Das heißt verbringe den ein oder anderen Tag am Flugplatz zusammen mit den Vereinskameraden und erlebe das Vereinsleben.
  • Ein wichtiger Aspekt ist auch die Entfernung zu Deinem Wohnort . Die sollte man nicht unterschätzen. Am Anfang ist man motiviert und nimmt auch größere Strecken gern in  Kauf.   Aber so wie ich Dich einschätze suchst Du ja auch den "Fliegerkontakt" zu Gleichgesinnten. Da fährt man  auch mal nur auf einen Cafe  in den Club.  Das geht natürlich besser wenn die Entfernung nicht zu weit ist.  Also erst mal schnuppern gehen. 
    Dann sich Referenzen einholen,  denn das Vereinsleben kann sehr unterschiedlich ausfallen. 


     

  • denn keiner dieser Vereine ist ein Caritasverein zur Unterstützung bedürftiger Flieger.

    Was aber wohl eher daran liegt, daß das einfach selten möglich ist. Es gibt immer viele verschiedene Kostenpunkte oder Bezahlmodelle. Mal lohnt sich der Verein für den Wenigflieger, mal für den Vielflieger. Mal unterhält er eigene Infrastruktur, mal muß er Mieten aufbringen. Mal gibt es ehrenamtliche Buchhalter, Flugzeug- und Platzwarte, Flugleiter und Fluglehrer und mal müssen diese bezahlt werden. Wie es sich auch konkret darstellt, ich kenne keinen Verein, der darauf aus ist, Geld zu machen. 

    Und man darf nie vergessen: Der Verein sind nicht die Gebäude, Flugplätze und Flugzeuge, sondern die Menschen. Man sollte sich also einen Verein suchen, der zu einem vor allem menschlich passt. Ob dann die Flugstunde 80 oder 90 Euro kostet ist irrelevant, wenn man dafür mit Spaß zum Flugplatz fährt und mit Freunden der Fliegerei frönt. 


  • Vielen Dank für eure vielen Antworten. Es freut mich dass
    ich diese Diskussion in Gang bringen konnte. Genau darum geht es, Spaß an der
    Sache zu haben. Das wir uns mit der Fliegerei ein Hobby ausgesucht haben, das
    jetzt nicht gerade zu den günstigsten gehört, ist so denke ich jedem klar. Aber
    genauso wie Quax schreibt, auch einfach mal auf nen Kaffee an den Platz zu
    fahren, mit den Kameraden zu plaudern, fachsimpeln, oder die neuste Errungenschaft
    eines Fliegerkameraden, fachmännisch zu beurteilen. Darum sollte es gehen.



    Bei mir selbst, gibt es in ca. 3 Km Entfernung von meinem
    Wohnort einen UL Flugplatz. Hier ist im Moment eine Entwicklung der
    Infrastruktur sowie des Zusammenhalts im Verein zu beobachten. Mein ehemaliger
    Fluglehrer sowie einige andere Bekannte die auch noch ihre Maschinen
    verchartern sind auch in diesem Verein. Die Tendenz geht doch dahin, über kurz
    oder lang in diesem Verein beizutreten.

    Klar geht es auch darum, an ein Flugzeug zu kommen. Gerade als Einsteiger in dieses schöne Hobby ist man bezüglich der Entscheidung, ob oder was für ein Flugzeug für einen in Frage kommt doch etwas überfordert. Na ja, und letztendlich sind die Kosten zur Anschaffung und Unterhalt ja auch nicht ganz unerheblich. Da bietet sich dann der Kontakt zu Vereinskameraden an um ggfls. eine Haltergemeinschaft zu gründen, Tipps und Tricks zur Anschaffung einer Maschine, oder eben auch das Chartern zu erleichtern.



    Beste Grüße Herbert

  • Mal eine kleine Frage. Ist es in Euren Vereinen gar nicht üblich sich gegenseitig mal die Maschinen zu verleihen? Ich weiss nicht aber bei uns ist das eigentlich normal. Meine kann immer jeder von uns haben der dann eben Sprit reinschüttet. Und die anderen halten das eigentlich auch so. Also wenn einer mal keinen Flieger hat ist das eben nicht das grössere Problem...

    Gruss Stephan
  • Ist es in Euren Vereinen gar nicht üblich sich gegenseitig mal die Maschinen zu verleihen?

    Der war gut !!!!  

    Im Vollkaskoland ist verleihen , verchartern. 

    Vereine zeichnen sich dadurch aus, das es für Rangierschäden immer 30 mögliche Kandidaten gibt von denen es aber nie einer war.

    LG
  • Stephan 2, darum hab ich was eigenes, wie meine Frau (fast!)

    Rüdiger

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