Luftraum C verletzt...

Forum - Allgemeines & Aktuelles
  • Hallo Fliegerkameraden,

    letzte Woche ist es mir passiert. Flug ordnungsgemäß
    vorbereitet, netten Passagier dabeigehabt. Der Passagier hat mich gebeten, an
    einer bestimmten Ortschaft vorbeizusteuern. Dabei habe ich den Luftraum Charly
    übersehen und bin kerzengerade durchgekachelt. Schon beim Zahlen der
    Landegebühr kam der Anruf aus München. Sachverhalt kurz und sachliche dargelegt,
    von der Behinderung eines anderen LFZ war keine Rede.

    20 Jahre Flugerfahrung, 1500h, der erste große Fehler - ich
    könnte mich in den Allerwertesten beißen…

    Aber ich habe den Fehler gemacht und muss und will dafür
    gerade stehen. Die Gesetzeslage ist mir klar, LuftVO i.V.m. §58 I Nr. 10 LuftVG.
    Was ich noch nicht weiß: Was wird mich der Fehler ungefähr
    kosten? Die Höchststrafe von 50.000 € wird es jetzt wahrscheinlich nicht
    werden, aber womit kann ich ungefähr rechnen? 3-stellig, 4-stellig?

    Danke für’s beantworten.

    Ein beschämter und beunruhigter

    Erzengel

  • 4 Antworten:

    1. Als Erzengel wirst Du eh beschützt...
    2. Normalerweise sagt Dir der Mann am Telefon schon, was er mit Dir vorhat, also Anzeige usw.
    3. Das Ganze ist ja nun auch wieder nicht so ganz ungewöhnlich. Kann durchaus sein, dass man das unter den Tisch fallen lässt. War bei mir auch so.
    4. Sollte es ernst werden, nimm Dir einen in diesen Dingen erfahrenen Anwalt.
    Viel Glück !
  • Ich bin in der Nähe von Frankfurt EDDF in einem Verein. Dort habe ich gehört (von einem DFS-Mitarbeiter) dass die Höhe der Strafe auch davon abhängt wie groß der Schaden war. Gab es Verzögerungen im Flugverkehr (Anflug- oder Abflugroute blockiert) kann es schnell fünfstellig werden...

    Bei Dir war dies ja nicht der Fall. Gottseidank. DIe Flugsicherung ist angehalten jede Luftraumverletzung zu melden. Trotzdem würde ich an Deiner Stelle erstmal abwarten ob überhaupt Post kommt. Wenn ja, dann würde ich ebenfalls einen Anwalt nehmen.

    Zusätzlich würde ich ein Gedächtnisprotokoll über den Sachverhalt selbst und den Verlauf des Telefonats schreiben. Sicherheitshalber.

    VG
    Thomas
  • Hallo,

    danke für die schnellen Antworten!

    @ DAL4
    zu 1: Dein Wort in Gottes Ohren ;-)

    @ Lindoriel
    Fünfstellig wäre das Ende meiner Fliegerei. Aber von Behinderung war beim kurzen Telefonat keine Rede. Und das würde ich mir dann doch sehr genau beweisen lassen. 

    Einen Anwalt ziehe ich zu Rate, wenn mir das Bußgeld unverhältnismäßig hoch erscheint, oder wenn es auf ein mögliches Vergehen hinausläuft. Nur weiß ich eben nicht, was in so einem Fall noch im Verhältnis steht. Denn wer redet schon gern drüber, was er abdrücken musste. 
    Wer′s dennoch tun will: Private Nachricht. 
    Ich wäre dankbar. 

    Viele Grüße

    Erzengel
  • Von dem, was ich gelesen habe könnte es im höheren 3 bis unteren 4-stelligen Bereich werden wenn nicht gerade ein Airliner wegen Dir Warteschleife drehen durfte. Auf jeden Fall - bevor Du Dich zu irgendeiner Einlassung oder Aussage hinreissen lässt - erst durch einen Anwalt Deines Vertrauens Akteneinsicht geben lassen...
  • Ok, das ist dann mal eine Hausnummer.... :-(
  • Tipp für später bzw. andere Piloten:
    Immer schön bei FIS anmelden, dann melden die sich rechtzeitig vorher (sehr freundlich !) und mögliche Fehler kann man vermeiden. Erst bei Nichtbeachtung wird es kritisch.
  • Vor nicht all zu langer Zeit ist bei uns am Platz auch ein Pilot mit einem Motorsegler in den C-Luftraum eingeflogen. Wie tief und wie lange die Luftraumverletzung stattgefunden hat, kann ich leider nicht sagen. Soweit mit bekannt hat den Piloten dieser Ausflug rund 500 Euro gekostet.
  • Ist mir vor laengerer Zeit in Muenchen auch passiert, C nicht nur angekratzt ;) Es kam aber nie etwas nach.


    Chris

  • Immer schön bei FIS anmelden, dann melden die sich rechtzeitig vorher (sehr freundlich !) und mögliche Fehler kann man vermeiden. Erst bei Nichtbeachtung wird es kritisch.

    Aufpassen, FIS kann, darf und wird kein klassisches Flight Following geben. Dafür ist das System nicht ausgelegt und besonders an guten Wetterlagen reicht auch die Kapazität nicht aus. Im Norden bekommt man teilweise nichtmal eine kurze Frage unter vor lauter An- und Abmeldungen, da ist FIS keiner Hilfe in irgendeiner Form. Ich habe es bereits häufiger vernommen, daß FIS denjenigen erst angesprochen hatte, als er bereits in einen Luftraum eingeflogen ist. Sich darauf zu verlassen, daß FIS rechtzeitig warnt, programmiert schon die nächste Luftraumverletzung. Da kann man besser die Alarme des GPS großzügiger Einstellen oder die Flugvorbereitung intensivieren und sich die Lufträume im Vorfeld anschauen und großräumiger umfliegen - oder halt nach einer Einflugfreigabe fragen. 
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