Moin,

ein guter Freund von mir war hier in Fritzlar Hubschrauberpilot bei der Bundeswehr, ein Typ wie ein Kleiderschrank, wo der hinhaute wuchs kein Gras mehr.
Im November 1990 besuchte Er in Hannover Lehrgang der Bundeswehr, Er war laut Aussage Seines Vorgesetzten Lehrgangsbester, hatte sehr viele Flugstunden auf dem Buckel, ein echter Freund und Kerl.

Freitags nach Lehrgangsende ging Er bei Hannover in einen Wald und nahm den Strick, Er hinterließ keinen Brief, keiner weiß warum Er es machte.

In 2006 ging ein Bekannter von mir, ebenfalls Hubschrauberpilot in Fritzlar, hier ins Feld, setzte sich auf eine Bank und schoss sich in den Kopf, ebenfalls ohne jegliche Vorzeichen und auch Er hinterließ keinen Brief.

Ich würde keinen der Beiden als Psychopath bezeichnen.

Stefan

Der Spruch unserer Bundeskanzlerin: "Jegliche Spekulation verbietet sich........." sollte eigentlich auch jetzt noch Gültigkeit haben! Kein weiterer Kommentar!

Die Sprüche der Bundeskanzlerin jucken mich mind. hierzu nicht - die sagte auch "Mit mir wird es keine Maut geben".

Und Diskussion hat sie ja nicht verboten -und hier umfasst sie eben auch Spekulation - und dazu sind Foren, auch dieses durchaus da. 

Meine Meinung.

 "Jegliche Spekulation verbietet sich........."

Nichts anderes wird aber seit dem Absturz gemacht. Das einzige was sofort ausgeschlossen wurde nach der Hausdurchsuchung, war ein Anschlag mit religiösem oder terroristischem Hintergrund! Hä? Wie geht das denn so schnell?
Was mich noch interessieren würde, ist es wirklich nicht ungewöhnlich, dass man mit einem ATPL 11 Monate als Flugbegleiter in der Warteschleife hängt? Also da würde ich wohl auch eine depressive Episode bekommen...
     Gruß

@ Postbote

Deine traurigen Beispiele sind ein Beleg für die Einsamkeit von psychisch erkrankten Menschen und vielleicht auch für das mangelnde Verständnis von uns allen, weil Depressionen etc wie alle psychischen Erkrankungen mit einem Tabu belegt sind. Wir wissen damit nicht umzugehen, weil wir auch zuwenig darüber wissen. Trotzdem würde niemand solche bemitleidenswerte Opfer ihrer Krankheit abfällig als Psychopathen bezeichnen.

Sollte aber in diesem Fall, sich die Befürchtungen bewahrheiten dann hat das eine andere Qualität. Hier hat sich niemand zurückgezogen um allein zu sterben, sondern er hätte dann sehr viel Menschen bewusst in den Tod und das Unglück gestürzt. Das kann nur einer tun, der selbstsüchtig andern die Schuld für sein vielleicht sogar unverschuldetes Versagen gibt. Es ist empathielos und zutiefst verantwortungslos. Diese Wesenszüge waren aber nach meiner unmassgeblichen und nicht fachwissengetragene Meinung schon vorher vorhanden. Und somit ist sein asoziales Verhalten in keiner Weise zu entschuldigen.

Da muss man auch fragen, welche Verantwortung haben die Menschen, die von den Problemen wussten und nichts unternommen haben. Denn sie wären es gewesen, die die Katastrophe hätten eventuel verhindern können.

Immer noch mit Restzweifeln versehen finde ich die Meinung von QuaxC42 deshalb kurz und treffend:

Er war keiner von uns.

Gerd

Ich würde keinen der Beiden als Psychopath bezeichnen.

Ich auch nicht.

Natuerlich sind Depressionen eine Krankheit, die kann jeden treffen, keine Frage.
Die Frage ist vielmehr, wie jemand damit umgeht.

Mich wundert dieses diesem Massenmoerder entgegengebrachte Verstaendnis doch sehr. Bringen diese Leute einem Alkoholiker, der stinkbesoffen mit seinem Auto eine Gruppe Schulkinder umnietet, auch so ein Verstaendnis entgegen? So nach dem Motto: Er konnte nicht anders, Alkoholismus ist doch schliesslich eine Krankheit?
Oder ein Paedophiler, der sich an Kindern vergreift? Paedopaelie ist ebenfalls eine Krankheit. Na, wie schauts hier mit dem Verstaendnis aus?

Wer unter so einer Krankheit leidet, hat die Verantwortung, alles zu tun, damit niemand sonst dadurch zu Schaden kommt. Ein verantwortungsvoller Alkoholiker wird also einen Arzt aufsuchen, sein Auto verkaufen und den Fuehrerschein abgeben. Ein Paedophiler wird ebenfalls zum Arzt gehen, sich von Kindern fernhalten und nicht auch noch extra Trainer einer Kinderfussballmannschaft werden. Und ein depressiver Verkehrspilot wird zum Arzt gehen und seinen Beruf solange nicht ausueben, bis er geheilt ist.
Wenn diese Leute all das nicht tun, weiter besoffen Auto fahren, Kinder missbrauchen oder mit sich knapp 150 andere unschuldigen Leute (incl. Kinder, Babys...) in den Tod reissen, dann bringe ich denen NULL Verstaendnis entgegen.

Und ja, dieser Pilot war ein Psychopath, welcher unermessliches Leid ueber die Angehoerigen gebracht hat (neben dem ganzen anderen Schaden fuer LH, Germanwings und die Luftfahrt allgemein).


Chris

Vielleicht sollten alle die hier einen Massenmörder verurteilen, sich erst einmal bei einem Psychologen erkundigen  wie die seelische Verfassung eines solchen Menschen ist. Sicher sind Selbstmörder immer irgend wie egoistisch, aber die können allein aus dieser Nummer nicht mehr raus.
Und dann war der Copilot allein im Cockpit, die Tür war zu und damit die Menschen hinter ihm ausgeblendet. Ähnlich der OP-Abdeckung bei einer Operation.
Hier ist wieder viel kenntnisfreier Sachverstand unterwegs.
bb
hei

hier ist wirklich viel einfühlungsvermögen und verständnis unterwegs. das ist ja eigentlich eine schöne tugend.

ich möchte bloss wissen, wieviel davon noch übrig geblieben wäre, wenn so ein mitfühlender in so einem flieger gesessen wäre und mitkriegt hätte, was gerade abläuft.

da kann man dann anscheinend nur hoffen, dass ein psychologe neben einem sitzt, der einem erklärt, dass der da vorne halt grad ein bisschen krank ist, oder?

wenn ich bei wicki die definition von "psychopath" lese, kann ich nur sagen: passt

servus, qax

ich hoffe und bete nur inständig, dass nicht doch seine Konvertierung zum Islam eine Rolle bei seinem Handeln spielte......

...es macht sehr wohl einen Unterschied ob die Jungs, von denen Postbote berichtet hat das für sich und mit sich ausmachen oder ob jemand einen vollbesetzten Airbus dabei mit sich reißt und noch nicht mal den Mumm hat, selbst Hand anzulegen, sondern den AP "die Arbeit" machen lässt...