Absturz Airbus A320 Airline Germanwings

Forum - Allgemeines & Aktuelles
  • Was hätte der Co denn gemacht, wenn der Kapitän bei dem Flug das Cockpit nicht verlassen hätte? Er konnte ja bei einem zweistündigen Flug nicht damit rechnen, dass der andere auf jeden Fall raus gehen würde.

    Das bedeutet entweder, dass die Tat komplett spontan war, einem Impuls folgend. Oder, dass er den Entschluss gefasst hatte und nur noch auf die richtige Gelegenheit gewartet hat.

    Da sitzt also jemand, der vielleicht schon seit mehreren Flügen eine so unfassbare Tat plant und der das so gut vor der Außenwelt verbirgt, dass er nicht nur keinem seiner Kollegen umgewöhnlich oder auffällig erscheint, sondern auch noch in der Lage ist, seinen Job ohne Beanstandung zu erledigen. 

    Ist das plausibel? Kann ein Mensch so unter Spannung stehen und sich nichts anmerken lassen? Haben wir schon das ganze Bild? Oder fehlen da noch Fakten um das Bild vollständig zu machen?

    Tilbo
  • Da sitzt also jemand, der vielleicht schon seit mehreren Flügen eine so unfassbare Tat plant und der das so gut vor der Außenwelt verbirgt, dass er nicht nur keinem seiner Kollegen umgewöhnlich oder auffällig erscheint, sondern auch noch in der Lage ist, seinen Job ohne Beanstandung zu erledigen.

    Regelmaessig liest man nach Verbrechen, dass der Taeter vollkommen unauffaellig war, treundlich, verbindlich, "dem haette ich das NIE zugetraut" etc pp. Und das betrifft nicht nur spontane Sachen.
    Ja, solche Psychopathen koennen 2 Gesichter haben und auch Psychologen jederzeit taeuschen.


    Chris
  • Hallo zusammen.

    @TeeJay:
     Die Pointe deiner Aussage ist richtig: Sicherheitskontrollen sind nur bedingt und stark eingeschränkt wirkungsvoll. Ab einer gewissen Gränze sind die nur ein Würgegriff. Ich las vor einem Jahr ein Artickel in der britischen Presse, in dem genau das Angeklagt wird im Bezug der Entwicklung der algemeinen Luftfahrt in GB nach 1945. Dennoch würde ich jetzt das nicht in deiner Wortwahl zum Ausdruck bringen wollen. Es schürt bei manchen überempfindlichen aber dennoch entscheidungstragenden Zeitgenossen nur Angst und davon haben wir zur Zeit mehr als genug. Angst ist nicht nur zum Politikum geworden sondern auch zur Verkaufstrategie, dem Leitmotiv und einer Entscheidungsmotiv in der Geselschaft  und triebt unsere Geselschaft aktuell in den vernunftlosen, leicht zu manimpulierenden Haufen zusammen.

    Algemein:
    Ich würde trotzdem mit meinem Urteil über dem Pilot noch lange warten, obwohl eine Aussage einer Staatsanwaltschaft heutzutage mehr Glaubwürdigkeit aufweist als irgendeine Gazete, Zeitung oder andere Quelle aus der "freien Pressse". Es ist leicht zu sagen: "gelebt wie ein egozentrisches Arschloch und gestorben wie Einer". In meinen Augen ist es aber wahrscheinlich ein gesellschaftliches Problem, dass hier die langreichende Wirkung gezeigt hat, und das Branchenübergreiffend ist.

     Arbeitende Menschen, ...ach was - Studenten und generell sehr viele sind heutzutage zugeritten, ausgelaugt. Der Personalverschleiss ist in die Personalstrategie vieler Firmen oft einkalkuliert und es zeigt sich sogar in den Stellenauschreibungen z.B durch solche Anforderungen: "Flexiebel, Belastbar, Bereitschaft für dies uns jenes abnormales". Nach 5 bis 8 Jahren dreht da jeder am Rad, die folgen sind Depressionen, Soziale Isolation, Burnout etc.. Aber Alles in einer "natürlichen Personalrotation" kalkulierbar erfasst. Dass das lange gehen kann sehen wir aktuell. Ich denke es kann über Generationen hinweg gehen, aber spätestens nach der dritten Generation fehlt es am Nachwuchs.

    Vor Allem ist es auch für die prestigeträchtigen Berufe typisch! Und Pilot einer Airline ist einer dieser Berufe. Was dabei immerwieder übersehen wird, das bei einem Wahl des Berufs die eigene Möglichkeiten und Fähigkeiten selten gebürend berücksichtigt werden, selbstkritisch, reflektiert. Das ist deswegen so kontrastreich in der Fliegerei zu erkennen, weil die Piloten am Besten , im Vergelich zu meisten anderen Berufen, sich der Selbsteinschätzung sich häufiger in ihrem Altag aussetzen, wenn es um die Entscheidungfindende Kriterien geht, als andere es nötig haben. Aber es ist dennoch für gesammtgeselschaftliche Lage bezeichnend

    In diesem Sinne hoffe ich nur, dass wir längerfristig unser Berufliches, Kollegiales, Altägliches miteinander überdenken.

    Grüße.
  • Chris_EDNC: ..."Ja, solche Psychopaten koennen 2 Gesichter haben und auch Psychologen jederzeit taeuschen."

    Also, es scheint keinen Zweifel mehr zu geben, dass der CoP in voller Absicht die Maschine zum Crash fliegen ließ.

    Laut seiner Ärzte war er krank. Laut seiner Fliegerfreunde war er ein begeisteter Flieger.
    Mit dieser Krankheit dürfte er aber nie mehr fliegen, jeder Fliegerarzt zieht einen Piloten bei dieser Diagnose für immer oder mindestens langfristig aus dem Verkehr.
    Um fliegen zu können, hat er sich Hilfe geholt. Nicht beim Fliegerarzt sondern offenbar bei Spezialisten. Vermutlich waren die Diagnosen aus seiner Sicht negativ, d.h. er wusste wohl, sein Fliegerleben würde beendet.

    Wer eine Krankheit hat, wird aktiv, geht zum Arzt, nimmt Schmerzmittel, und wenn es gar nicht mehr geht, nimmt man sich u.U. das Leben. Dafür empfinden viele Verständnis.

    Wenn jemand aber Depressionen hat, was dann? Die (seelischen) Schmerzen werden immer schlimmer, die Welt ist nur noch dunkel und man kann fast nichts dagegen machen. Viel Verständnis finden die Betroffenen i.d.R. nicht.

    Ich habe selbst den letzten (Einweisungs-) Flug mit einem Freund und Fluglehrer gemacht, der den Strick, mit dem er sich 2 Tage nach unserem Flug erhängte, am Tag zuvor gekauft hatte.
    Wir haben uns dann alle gefragt: " Warum hat er das nicht "standesgemäß" gemacht, d.h. sich mit einem Flugzeug in den Tod gestürzt?
    (Was für ein Glück, dass er das nicht z.B. bei der Landung dieses Einweisungsfluges gemacht hat)

    Und ich habe sogar noch eineinhalb Std. vor seiner Tat mit ihm telefoniert.
    Nicht das Geringste habe ich geahnt, obwohl ich von seinem Arzt Bescheid wusste, dass er Probleme hatte.

    Robert Enke, der Torwart von Hannover 96 und Nationaltorhüter, hat lange Zeit gegen diese Schatten angekämpft und hat diesen Kampf dennoch verloren. Man hat ihn hoch geschätzt, auch und gerade nach seinem Freitod.

    Der CoP der Germanwings-Maschine hat zudem noch 149 Menschen mit in den Tod gerissen. Er hat damit unsägliches Leid verursacht, unfassbares Entsetzen für die Hinterbliebenen ausgelöst. Und sogar seine  ihm mehr oder weniger nahestehenden Kollegen haben ihn nicht einhalten lassen. Das Leid, das nun seine Eltern/Geschwister zu ertragen haben, auch das hat ihn nicht von seinem Entschluss abbringen können.

    Er war krank, schwerst krank. Seine Seele, sein Verstand war in der Nacht gefangen. Er war so krank, dass im nichts wichtiger war, als bei der sich jetzt bietenden Gelegenheit sein Leben zu beenden.

    Den Satz den hier einer losgelassen hat, ist unsäglich: "Kennt den jemand?" Gedacht um die Hatz zu eröffnen? Pfui !
    Die den CoP kannten, in Montabaur, haben ihn gelobt und haben ihn gemocht.

    Ein gesunder Mensch würde soetwas niemals tun, es sei denn, er wäre kriminell oder verrückt.
    Ich kann nur verstehen: Er konnte das nur tun, weil er krank war. Er war krank !

    Deshalb glaube ich nicht, dass wir das Recht haben, über ihn zu urteilen und ihn z.B. Psychopaten zu nennen, Chris..
  • Dann war er eben ein kranker Psychopath, ein narzistischer Massenmoerder, nichts anderes. Fuer sowas habe ich null Verstaendnis.
    Wenn sich jemand in seiner Kammer umbringt, von mir aus. Aber nicht so.


    Chris
  • Man hat zerrissene Atteste und Krankmeldungen bei der Hausdurchsuchung gefunden................Beim Arzt ist normalerweise bekannt, was man beruflich macht und jeder Arzt wäre bei so einem Befund verpflichtet gewesen die Luftfahrtbehörde zu informieren, daher glaube ich nicht an die Geschichte, die uns in den Medien aufgetischt wird. Die Bestimmung eines Sündenbocks ging viel zu schnell. Irgend etwas ist nicht "koscher" an der Geschichte.
  • Sorry Chris, da bin ich komplett anderer Meinung:

    (Selbstzensiert, aber hier stand ein ziemlich deutlicher Satz)

    Ob es Depressionen oder irgendeine andere Krankheit war sei dahingestellt.
  • Was soll das ? Und wem bringt es etwas, hier - in diesem Forum - jetzt so auf die Trommel zu schlagen ?

    Wem hilft das ?

    Lasst doch bitte mal die Kirche im Dorf !
  • Ich finde, egal wer was hier schreibt - er/sie will und muss es los werden - und das ist auch gut so. In dieser Ausnahmesituation, in der sich wohl viele von uns auch kleinen UL-Piloten befinden, muss man seinem Herzen einfach Luft machen - und auch dafür ist in diesem Falle aus meiner Sicht das Forum ein durchaus geeignetes Ventil. 

    Vielleicht hätte dem Selbst- und Fremdmörder schon die Anmeldung und anonyme Kommunikation in einem Forum geholfen!? Und ihn von einer solch schrecklichen Tat abgehalten.
  • Depression ist eine Erkrankung. Depression schürt nicht die Lust andere unschuldige Menschen zu ermorden. Die Betroffenen haben Anspruch auf ärztliche Hilfe. 149 Menschen mit voller Absicht hinterhältig zu ermorden ist schwerst kriminell. Depression ist kein rechtfertigender Grund für Massenmord! Ich kann es nicht ertragen, wenn niedrige Beweggründe mit individueller seelischer Disposition, Vergangenheit, Erkrankung gerechtfertigt werden. Es liegt auch in der Verantwortung von Germanwings/Lufthansa seine Passagiere vor kriminellen oder seelisch gestörten Piloten zu schützen. Wenn es in der Vergangenheit Hinweise auf eine seelische Erkrankung gab und die Germanwings/Lufthansa die Aufsichtspflicht grob fahrlässig vernachlässigt hat, trifft die eine massive Mitschuld.
Jetzt anmelden

Passwort vergessen

Umfrage Archiv

Plant ihr, einen Autopiloten in eurem UL zu installieren?

Nein
50.6 %
Ja
49.4 %
Stimmen: 170 | Diskussion
Anzeige: Roland Aircraft
Statistik Alle Mitglieder

Aktuell sind 24 Besucher online, davon 3 Mitglieder und 21 Gäste.


Mitglieder online:
Heli  raller  Pruberi 

Anzeige: EasyVFR