Absturz Airbus A320 Airline Germanwings

Forum - Allgemeines & Aktuelles
  • Bis heute gegen 13:00 Uhr stand eine "normale" Todesanzeige für den Fliegerkameraden Andreas L. auf der Homepage des Flugsportvereins Westerwald, bei dem er mit Segelfliegen angefangen hatte,  inzwischen ist die homepage verständlicherweise abgeschaltet. 

    Das übersteigt jegliches Vorstellungsvermögen, was aus Fliegerkameraden werden kann.
  • Wenn das alles stimmt, dann zeigt es wieder die Absurdität totaler Sicherheit in Form von Cockpittüren, die sich nur von Innen öffnen lassen. Diese Variante hatte wohl niemand auf derListe.
    Mir tut jetzt vor allem die Familie des Co′s leid.
  • Natürlich ist die Nachricht unglaublich schockierend und man ist nahezu fassungslos. Gerade auch deswegen, weil er mit dem Fliegen scheinbar genau das getan hat, wovon er immer träumte (laut Aussagen seiner Nachbarn). Damit hätte ich absolut nicht gerechnet. 

    Aber meiner Ansicht nach kann man nicht alles kontrollieren. Es ist sicherlich schwierig psychologische Sicherheit in Form erweiterter oder sich wiederholender Tests zu gewährleisten. Zum einen ist es, wie auch beim Medical, lediglich eine Momentaufnahme. Zum anderen schauen auch Psychologen den Menschen nur vor den Kopf. Natürlich haben sie das Interpretieren gelernt bzw. studiert. Aber schafft so etwas Sicherheit? Kann man mit Gesprächen dieser Art eine so umfassende "Betreuung" leisten, dass das Risiko nachhaltig minimiert werden kann? Offenbart man Psychologen wirklich das wahre Ich? Würde ein suizidgefährdeter Mensch unter Eid tatsächlich die Wahrheit sagen und "auspacken"? Daran zweifel ich...

    Natürlich läge der Vorteil auf der Hand, dass ggf. gefährdete Personen im Vorhinein bzw. fortwährend ausgesiebt werden könnten. Dazu müsste es jedoch auffällige Verhaltensmuster geben. Betrachtet man das Ganze aber von der anderen Seite, frage ich mich, wie viele Piloten mit normalen und alltäglichen negativen Faktoren (z.B. Stress, schwierige Lebensumstände, Unzufriedenheit, Schulden oder was weiß ich) bei nachträglichen Psychotests wohl bestehen bzw. durchfallen würden?! Ich bin da momentan noch etwas indifferent eingestellt.

    Und speziell in diesem Fall: Alle reden davon, dass er ein toller, lustiger Mensch gewesen sei. Was soll ein Psychologe davon halten? Inwieweit kann man in nur wenigen Minuten oder Stunden hinter die "Kulissen" eines solchen Menschen schauen? Und würde ein Psychologe einen Menschen richtig einschätzen können, der eiskalt, ohne ein Wort zu sagen und ruhig atmend 150 Menschen in den Tod fliegt, während sein Umfeld scheinbar überhaupt keinen Gedanken an ein solches Szenario verschwendet hat?

    Das Ganze kann man immer weiter aufdröseln. Wo zieht man die Grenzen. Inwieweit muss die Fliegerei kontrolliert werden. Wer muss kontrolliert werden? Nur die, die beruflich fliegen? Oder auch die, die zum Spaß fliegen oder sogar nur mitfliegen? Szenarien dieser Art gab es in "unserer Branche" schließlich auch schon.

    Ich bin mir nicht sicher...
  • PANORAMANeuigkeiten aus Deutschland und der WeltBERLINER KURIERNEWS  PANORAMAEr ließ den Airbus abstürzenSo gedenkt der Fliegerverein LSC Westerwald des Co-Pilot (†) von Flug 4U9525

    Als Jugendlicher wurde Andreas Mitglied  im Verein, er wollte seinen Traum, das Fliegen, verwirklicht sehen. Als Jugendlicher wurde Andreas Mitglied  im Verein, er wollte seinen Traum, das Fliegen, verwirklicht sehen. 
     Foto: Screenshot

    Diese Nachricht ist ein Schock: Co-Pilot Andreas L. ließ den Germanwings-Airbus absichtlich abstürzen – er riss 149 Menschen mit in den Tod.

    Am Donnerstag hatte der Fliegerverein LSC Westerwald eine ergreifende Anzeige auf seiner Homepage postet. Es ist die Traueranzeige, mit der die Vereinsmitglieder um den verunglückten Co-Piloten des Germanwings-Fluges 4U9525 trauern. Um den Mann, der – wie jetzt klar ist – den Absturz absichtlich herbeiführte.

    Mit großer Bestürzung haben die Mitglieder des LSC Westerwald e.V. am gestrigen Tage vom Absturz des Germanwings Fluges 4U9525 gehört. Mit Entsetzen müssen die Montabaur Flieger nun zur Kenntnis nehmen, dass unter den Todesopfern ein langjähriges Mitglied des Vereins ist. Andreasstarb als erster Offizier im Einsatz auf dem tragischen Flug.

    Andreas aus Montabaur hatte 630 Flugstunden für die Airline absolviert und war zuvor von der Verkehrsflieger-Schule der Lufthansa in Bremen ausgebildet worden.

    Als Jugendlicher wurde Andreas Mitglied  im Verein, er wollte seinen Traum, das Fliegen, verwirklicht sehen. Er begann als Segelflugschüler und schaffte es bis zum Piloten auf einem Airbus A 320. Er konnte sich seinen Traum erfüllen, den Traum den er jetzt so teuer mit seinem Leben bezahlte“, hieß es auf der Seite.

  • Zuvor war es möglich, etwa mit einer an Bord vorhandenen Axt die
    Türen im Notfall einzuschlagen, wie das österreichische Flugmagazin
    "Austrian Wings" im Mai 2014 schrieb. Seither wurden sie massiv
    verstärkt und sind nun mit einem elektronischen Code gesichert.

    Wie funktioniert der Verriegelungsmechanismus beim Airbus A320 genau?

    Die Cockpit-Tür wird durch drei Riegel gesichert, drei Videokameras
    überwachen den Bereich davor. Im Fall eines Druckverlusts im Cockpit
    sollte sich die Tür automatisch öffnen. Ansonsten wird der Zugang durch
    das sogenannte Cockpit Door Lock System (CDLS) geregelt. Es verriegelt
    die Tür elektronisch beziehungsweise gibt diese frei.



    Um das Flugdeck zu betreten, muss ein Zahlencode auf einem Tastenfeld
    an der Außenseite der Cockpit-Tür eingegeben werden. Der Code ist je
    nach Airline bis zu sieben Stellen lang.

    Es gibt zwei verschiedene Modi, die Tür zu öffnen - "Routine" und
    "Emergency". Im Routinefall ertönt für wenige Sekunden ein Summer im
    Cockpit, sodass der verantwortliche Pilot die Verriegelung elektronisch
    lösen kann.



    Im Notfall hingegen bleibt der Summer dauerhaft an - und die Tür
    sollte sich nach kurzer Zeit auch ohne Hilfe von innen öffnen lassen. Je
    nach Fluglinie liegt die Zeitspanne zwischen 15 und 120 Sekunden.

  • Ich hoffe nur, daß man wirklich in alle Richtungen denkt und sich wirklich sicher ist, wenn man schon nach so kurzen Ermittlungen von einem vorsätzlichen Herbeiführen des Absturzes spricht...

    In Trauer, Matthias
  • sukram: >Dazu müsste es jedoch auffällige Verhaltensmuster geben.<

    Interessanterweise ist für Psychologen nur ein Vollidiot völlig unauffällig.

    Zitat von Karl Valentin, geklaut aus dem gleitschirmdrachenforum:

    Es ist schon alles gesagt; nur noch nicht von mir.

    Gruß hob

  • Hm
    es hieß, es könne auch sein, dass man den aktuellen Code, der ja öfters verändert werde, vielleicht nicht wusste bzw. vergessen hatte, außerhalb - gerade in Stresssituationen hat man oft die einfachsten Dinge im Kopf nicht parat ..!?

    Und: in manchen Berichten sah man einen roten Sicherungshebel, der zusätzlich von innen angebracht wird, sodass man auf keinen Fall, auch nicht mit Code, gegen den Willen der Cockpitbesatzung reinkommt.  Wohl ein zusätzlicher Schutz, damit evtl. Terroristen nicht den Code vom gerade außerhalb befindlichen Piloten erpressen können...!?

    Nun gegen Selbstmörder gibts wohl keine absolute Sicherheit - man denke nur an den Straßenverkehr, wo absichtlich in de Gegenverkehr gerast wird. 

    OF
  • Der schlimmste Spekulant hätte sich nicht getraut, in diese Richtung zu gehen, was sich heute nach Aussage des Marseiller Staatsanwaltes zugetragen haben soll!
    Das ist wirklich furchtbar für die Betroffenen, die im letzten Moment wohl gemerkt haben, was ihnen bevorstand und nun für die Hinterbliebenen, die mit diesem sinnlosen Geschehen und diesen grausamen Folgen fertig werden müssen.

  • Hm
    es hieß, es könne auch sein, dass man den aktuellen Code, der ja öfters verändert werde, vielleicht nicht wusste bzw. vergessen hatte, außerhalb - gerade in Stresssituationen hat man oft die einfachsten Dinge im Kopf nicht parat ..!?


    Wahrscheinlicher ist, dass der Co-Pilot die Tür verriegelt und somit das Öffnen per Code um 5 - 20 Minuten hinausgezögert hat: http://www.dw.de/so-funktioniert-eine-cockpit-t%C3%BCr/a-18342859

    Thomas
Jetzt anmelden

Passwort vergessen

Umfrage Archiv

Plant ihr, einen Autopiloten in eurem UL zu installieren?

Nein
54.3 %
Ja
45.7 %
Stimmen: 140 | Diskussion
Anzeige: Roland Aircraft
Statistik Alle Mitglieder

Aktuell sind 6 Besucher online.

Anzeige: EasyVFR Anzeige: EasyVFR