Notlandung eines Schülers beim Solo mit einer C42

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  • Ich glaube, ich bleibe bei der C-22.

    Da ist jede Landung ein gesteuerter Absturz und man kann sie brutal in jeden noch so kleinen Acker reinfliegen.
    low and slow halt, dass war der ursprüngliche Sinn der UL Klasse.
  • Luftzerleger, Strömungsabrisse etc. sind für mich Abstürze.
    Als mißglückte Not-, Sicherheits-, oder Aussen- Landungen würde ich sowas nicht bezeichnen wollen.
    Hier gehts doch um stehenbleibende Motoren, die führen nur in der B..D-Zeitung direkt zum Absturz.

    Eine Außenlandung ist eine geplant durchgeführte Landung außerhalb eines zugelassenen Geländes. Für Luftfahrzeuge, die den Ort der Landung nicht vorherbestimmen können, eine völlig normale Sache....

    Da im UL nach den Zulassungsregularien und Betriebshandbüchern ja jederzeit mit einem Motorausfall zu rechnen ist,
    ist eine Landung danach für mich eigentlich genau so eine Aussenlandung wie die eines Segelfliegers, dem überraschend die Thermik ausging.

    Das geht natürlich auch mal schief, ist in der Regel aber kein Problem.

    Als ich mit dem UL-Fliegen anfing, wurde mit Motoraussetzern genau so umgegangen und entsprechend geflogen.
    Heute scheint das für manche anders zu sein, muß aber jeder selber wissen.

    Gruß
    Thomas
  • seehund schrieb:
    Luftzerleger, Strömungsabrisse etc. sind für mich Abstürze.
    Was ist ein Absturz anderes als eine missglückte Notlandung?
    Oder glaubst Du etwa, ein Pilot versuchte nicht bis zum letzten Moment die Maschine und damit sich selbst heil an den Boden zu kriegen, also notzulanden??
    So nach dem Motto, "oh je, das wird jetzt wohl ein Absturz, dann kann ich eh nix machen ...."
    ... ist eine Landung danach für mich eigentlich genau so eine Aussenlandung wie die eines Segelfliegers, dem überraschend die Thermik ausging.
    Das ist natürlich falsch. Eine solche durch Triebwerksstillstand erzwungene Landung ist luftrechtlich niemals eine Außenlandung sondern immer eine Notlandung mit den entsprechenden Konsequenzen!


    Michael
  • Moin Michael,

    so ein bisschen erinnert mich die Aussage an "hot shots" und zwar die Szene, wo Charly Sheen auf dem Flugzeugträger "landet".

    Ob es offizielle Interpretationen gibt, weiß ich nicht? Meine sehen zumindest so aus.

    Deutsche Landung: Das was man geplant und geregelt auf einem dafür vorgesehen Flugplatz hinbekommt und auch noch die technische Möglichkeit hat, ohne zwischenzeitliche Bastelarbeiten und medizinische Eingriffe wieder (durch) starten zu können.

    -Sicherheitslandung: Das gleiche, wie unter Landung, nur mit den Maßgaben, nicht zur geplanten Zeit und nicht am geplanten Ort, mit Zwängen, die während des Fluges eingetreten sind, jedoch ohne unmittelbares Absturzrisiko.

    -Außenlandung: Das gleiche wie zuvor, nur mit der Einschränkung, aktuell keinen aktiven Flugplatz zur Verfügung zu haben.

    -Notlandung: Ausreichend steuerbares Luftfahrzeug, welches mehr oder weniger gezielt zu Boden gebracht werden kann. Z. B. Motorausfall, Leistungsverlust, Beschädigungen, die drohen, sich zu verschlimmern, etc. pp..

    -Absturz: Keine koordinierte Eingriffsmöglichkeit auf die Flugbahn, mit totalem Kontrollverlust. 

    Die Grenzen zwischen diesen Szenarien sind schwimmend.

    Klar sein dürfte, dass das Wort "Landung" in Flugabläufen, wo der Pilot als sabberndes Wrack, zusammengesunken hinterm Knüppel hockt, oder sich beide Randbögen schon mal die Hand gereicht haben oder das Höhenruder eine eigenständigen Reiseweg eingeschlagen hat, nichts zu suchen hat, selbst wenn noch irgendwelche aerodynamischen Vorgänge stattfinden und selbst, wenn der Pilot noch bestimmen kann, ob er mit nem rechtsdrehenden Spiralsturz in den Grund schlägt oder andersherum.

    Klar ist auch, das es Leute gibt, die nach Steuerknüppeltotalausfall, mittels Leistungshebel und im Cockpit gewichtsverlagerten Bierplautze, eine Landung auf der Schwelle hinkriegen, während manch anderer Zeitgenosse nach Ausfall seines I-Phone-Pats-Glas-Dingensbumsens schon den roten Griff vorsichtig tätschelt. 

    Gruß

    Edgar

  • Hallo Michael,

    also, wenn ein Flügel wegbricht o.ä., dann ziehe ich die Rettung und probiere aber gar nichts anderes mehr aus.
    Wenn der Motor ausgeht sieht das ja im Normalfall wohl etwas anders aus.

    Was ein Motorausfall rein luftrechtlich bedeutet ist klar, deshalb habe ich ja geschrieben "für mich".
    Wenn man das luftrechtlich sehen wollte, dürfte man mit dem UL ja sowieso nicht ausserhalb einer Landemöglichkeit im Gleitwinkelbereich fliegen, da jederzeit mit dem Ausfall des Motors zu rechnen ist.
    Aber wer macht das denn heute noch so?
    Vielleicht ist deshalb die Angst so groß?

    Gruß

    Thomas
  • Und ich wüsste gern mal wofür mein Dietmar hier die roten Daumen bekommen hat? Etwa von Dir Mexx? Er hat hier nämlich völlig recht. Wir können aber gern mal zusammen den Versuch machen. Du mit Deiner Hightech Plastiktüte und ich mit der Savannah, oder einem Sunny, oder einer C22 oder egal welchem richtigen UL. Du wählst den ersten Acker, ich den zweiten. Und dann wollmer mal sehen... Und dann machen wir es noch ein bisschen spassiger und starten auch wieder raus. Das heisst ich. Denn Du wirst sehr wahrscheinlich noch ein paar Stunden damit verbringen diverse Plastikteile aus der Furche zu graben... :-)) Also ehrlich. Es gibt nunmal Flieger die fliegen von Beton zu Asphalt und umgekehrt oder à la limite schweizer Golfrasen und dann gibt es die ULs die praktisch überall runter können. Ist doch eigentlich ganz einfach. Und übrigens bin ich auch der Meinung dass der Bursche das mit seiner C42 hier für seinen Trainingsstand perfekt hinbekommen hat. Zum Glück hatte er keine CT oder ähnliches hier zu landen.

    Gruss Stephan
  • 08.04.2013 : Unfall mit tödlich Verletzten mit COMCO IKARUS - C 42 in Neustadt-Glewe, Germany AZ: BFU 3X014-13
    Zumindest hier muss ich Einspruch einlegen. Die C42 ist fast senkrecht in unsere Halle eingeschlagen. Der Schüler war mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit bewustlos. Das schließt zumindest einen "bewussten" Notlandeversuch aus.

    Bye Thomas
  • Naja, nach Deiner Rechnung müssten es dann 140 sein!
    Soviele sicher nicht, wenn man die nicht relevanten Sachen aus Deiner Liste rausnimmt (bin ich grad zu faul zu).
    Zaehle doch mal die zusammen, von denen andere Piloten hier im thread berichteten, meine 6, von denen ich weiss. Dazu die Toten, von denen hier die Leute mitbekommen haben (bis jetzt genau 0) und Du kommst sehr nah an die Realitaet.
    Ich bleibe dabei: Gefuehlte 99% gehen gut insofern, als dass es keine Toten gibt. Lass es 95 sein. Weniger ist es ganz sicher nicht.

    Ich denke, wir können uns darauf einigen, dass eine Notlandung für jeden Piloten immer eine Herausforderung darstell und es weiß Gott keine Garantie (99%ige Wahrscheinlichkeit) für einen glücklichen Ausgang gibt.
    Garantien gibt es nirgends. Aber wenn der Motor im Reiseflug stehenbleibt, muss man keinesfalls panisch werden im Sinne von: Zu 50% habe ich den Loeffel bereits abgegeben. Denn das wuerde bedeuten, dass man auf jeden Fall nach Motorausfall die Rettung zieht, denn hier waere die Ueberlebenswahrscheinlichkeit garatiert hoeher als 50%. Wuerdest Du das etwa befuerworten? In letzter Konsequenz muesstest Du das.


    Chris
  • Ok, 99% aller Notlandungen gehen gut und die BfU wird aufgelöst ...

    Michael
  • Michael, wir reden hier von schlichten Motorausfaellen in einem UL...


    Chris
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