Notlandung eines Schülers beim Solo mit einer C42

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  • Nun auch mal mein Beitrag :

    Es wird -auch hier im Forum - häufig diskutiert, welcher Flieger wie schnell und wie agil und wie toll ist....

    Eher selten liest man etwas dazu, wie die Eigenschaften eines Fliegers in Bezug z.B. auf Außen- Sicherheits- oder Notlandungen sind. Das scheint zunächst nicht wirklich von Interesse zu sein, aber die Kurzlandeeigenschaften der Savannah S, die Robustheit, die im Vergleich zu anderen Modellen bemerkenswert niedrige "geringste Anfluggeschwindigkeit", die hervorragenden Slipeigenschaften ( kurzum STOL-Eigenschaften) waren für mich absolut kaufentscheident.

    Mir ist es wichtiger, im Notfall "auf jedem Acker landen zu können" (wie man so schön sagt), als mit einer um 30-40 km/h höheren Reisegeschwindigkeit aufwarten zu können.

    Letztlich muss das aber jeder für sich entscheiden. Mit einer Fasci, einer CT oder anderen "Schnellen" möchte ich nicht auf einen Acker runter müssen.

    Allzeit happy landings,

    Dietmar
  • Ich bin Flachland- auch Segelflieger.
    Dann war in Kulmbach Spatzentreffen. Bin da so etwas mit meinem L-Spatz rumgeflogen und dachte mir, was die nur haben. Außenlandefelder ohne Ende.....
    Bis ich im Auto gefahren bin, und die Gefälle, kleinen Felsen im Boden usw. gesehen habe.
    Da hab ich mir das "Klugscheißen" abgewöhnt.
    Rüdiger
  • Ich denke die Wahrscheinlichkeit des Überlebens ist eher bei 90 % denn es gibt viele Außenlandungen die dar nicht gemeldet werden oder in keiner Statistik auftauchen .

    Es ist natürlich ein Unterschied im süddeutschen oder sonstigen bewaldeten Gebieten zu fliegen oder in der norddeutschen Tiefebene.

    Auch die Jahreszeit ist ein Thema. Im Frühjahr und Sommer sind die Acker bewachsen oder im Winter durchweicht, im Spätsommer gibt es die abgeernteten Mais- und Getreidefelder die gut verdichtet sind.

    So war es auch im Film . Der Schüler hat eher Glück gehabt.

    Er hat gar kein gezieltes Landefeld angeflogen sondern grob in Flugrichtung ein Landefeld wahrscheinlich durch Farbwahl ausgewählt.  Dieses war auch richtig und sah auch geeignet aus. Er war aber zu hoch und ist dann auf den Acker zwangsläufig gekommen.  Dann kam eben der verdichtete Mais-Acker. Der war glücklicherweise nicht umgepflügt. Sehr gut von ihm auch das er nicht sich noch kurzfristig umentschieden hat. Da gibt auch die Stalls wenn was unbedingt erreicht werden soll.

    Für mich einzig lehrreich was die C 42 so  wegstecken kann. Wichtig auch das Bugrad noch mehr oben zu lassen.

    Und einfach noch eine Portion Glück bestellen.  

  • @Chris
    Es gibt eine Statistik zu genau Deiner Aussage. Ich muss diese nur nochmal wieder finden.
    Diese haben wir in unsere Unterrichtspapiere eingearbeitet. Ich glaube der Ursprung dieser Daten ist die EASA. Ein interessanter Indikator ist die Landegeschwindigkeit. Diese Statistik betrachtet nicht nur Aussenlandungen o.a., sondern auch Unfaelle auf Airports, etc.
    (Landegeschwindigkeit = Zeitpunkt des Aufsetzens oder Einschlag Hinderniss, etc.)

    Liegt diese bei 100 km/h (oder höher) ist die Überlebenswahrscheinlichkeit in Kleinflugzeugen sehr niedrig. (Diese Statistik ist nicht UL spezifisch)
    Liegt die "Landegschwindigkeit" bei 60 km/h (oder niedriger) liegt die Überlebenschance lt. dieser Statistik bei >50%. Geschwindigkeiten werden aufgrund von Materialdeformation rekonstruiert und/oder basieren auf Radardatenaufzeichnungen.

    Ich werde mal in den Unterlagen kramen.

    Beste Gruesse,
    Laotse




     
  • Liegt die "Landegschwindigkeit" bei 60 km/h (oder niedriger) liegt die Überlebenschance lt. dieser Statistik bei >50%.
    Mehr als 50% sind auch 99% :)

    Nee mal ehrlich, wenn es wirklich eine ungefaehre Ueberlebenschance von 50% bei einem simplen Motorausfall im Reiseflug gaebe, ich wuerde SOFORT mit der Fliegerei aufhoeren. Es gaebe jede Woche mehrere Beerdigungen von Piloten...
    Man stelle sich auch vor, jemand glaubt das und hat demnaechst einen Motorausfall. Derjenige denkt in diesem Moment also: Zu 50% bin ich jetzt tot. Ob das hilft, rational und ruhig zu handeln, darf bezweifelt werden.

    Statistik hin, Statistik her, ich kenne sehr viele Faelle, wo eine Notlandung glatt verlaufen ist. Ich kenne keinen einzigen, wo sich jemand auch nur verletzt hat. Und erst recht keinen, wo sich jemand dabei umgebracht hat.


    Chris
  • Ich kenne auch drei Fälle wie von Dir beschrieben. Hier in Laos hat sogar mal eine Cessna Caravan eine "Aussenlandung" im Reisfeld (aeusserst ungünstig durch den Schlamm und die Erdwaelle) hinbekommen - das Resultat: "nur" Verletzte. Der Rest ist eh Versicherungssache.
    Leider kann ich Deine generelle Aussage zum Ausgang der "Aussenlandungen" in diesem Teil der Erde nicht bestaetigen. Meist dauert es schon eine ganze Weile bis die Flieger überhaupt mal gefunden wurden. Dennoch hoffe ich Du hast Recht.

    Safe landings,
    Laotse
  • Chris_EDNC schrieb:
    Nee mal ehrlich, wenn es wirklich eine ungefaehre Ueberlebenschance von 50% bei einem simplen Motorausfall im Reiseflug gaebe, ich wuerde SOFORT mit der Fliegerei aufhoeren.
    Davon - diesem "Spezialfall einer Notlandung" nämlich - habe ich doch gar nicht geschrieben. Ich meinte alle Notlandungen in der allg. Luftfahrt, und das sind alle Landungen die durch Treibstoffmangel, technischen Defekt oder gesundheitliche Probleme unaufschiebbar erzwungen werden.
    Dazu gehören mehr oder weniger alle Untersuchungen der BfU, abgesehen vielleicht von Luftfahrzeugen die bereits in der Luft auseinanderfallen und komplett unsteuerbar werden.
    Diese Statistik dürfte wohl den Aussagen von Laotse entsprechen.

    Michael
  • Hallo Dietmar,

    Mit einer Fasci, einer CT oder anderen "Schnellen" möchte ich nicht auf einen Acker runter müssen.

    ich würde gern mal wissen woher Deine Erkenntnisse stammen. Deshalb meine Frage, bist Du schon mal eine von den "anderen schnellen" geflogen?

    Grüße
  • Also ich muss Chris recht geben, zumindest das gefühlte...
    Solange die Steuerung funktioniert sehe ich eigentlich auch nicht so große Probleme, ob das Flugzeug dabei heil bleibt ist ja vollkommen egal.

    Meine Erfahrungen in meinem Verein und im Nachbarverein sind.

    2 x Money außengelandet, jedes mal Sachschaden, aber kein Personenschaden.
    1 x Cessna in 150m höhe, kein Schaden entstanden
    1 x Dimona nach dem Start, kein Schaden entstanden
    1 x Falke, geringer Fahrwerksschaden
    1 x Remo Fahrwerk ab

    In keinen dieser Unfälle gab es Personen schäden, deswegen hätte ich jetzt auch eher gesagt dass bei einem Motorausfall ( je nachdem welche Höhe ) auch über 70% überlebbar sein müsste.
    Das ist aber nur meine subjektive Meinung ;) 

    Was das Thema kleine Hügel beim Landen angeht, ist das eher ungesund für das Flugzeug..
    Ich kenne einen der ist auf einem Golfplatz gelandet, das Fahrwerk war weg aber der Rest hat gepasst, also was solls.
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