Hallo Leute,
z. Z. habe ich in meinem Flugzeug vom Vorbesitzer einen kleinen Pulverlöscher. Das sind die am weitesten verbreiteten, die auch im Auto i. d. R. eingesetzt werden.
Ich war jetzt auf einer Brandschutzschulung und da erklärte der Löschexperte, dass die Pulverlöscher zweifelsohne sehr gut löschen, jedoch man nach Anwendung im Umkreis von etwa 10m alles (insbesondere) sensible Elektrotechnik getrost vergessen könne. Der Hauptgrund für die weite Verbreitung seien in erster Linie die geringen Kosten des Salzpulvers. Er schwärmte dagegen von den (ebenfalls sehr preiswerten und handlichen) Löschspraydosen, die in der Anwendung ähnlich einfach wie Haarspray etc. sind und eine Flüssigkeit verwenden, die nur begrenzten Kolateralschaden anrichten.
Ich frage mich jetzt, ob diese nicht ggf. die bessere Alternative (300-Euro-Halonlöscher mal außen vor) gegenüber den Pulverlöschern darstellen bei einem Kabinenbrand, den ich ja überhaupt nur während des Fluges bekämpfen kann. Andererseits könnte ich mir vorstellen, dass sich das Pulver auch hinter dem Dashboard besser verteilt. Im Fahrzeugbereich dürfte so ein Feuer ja ganz anders bekämpft werden, denn man wird i. d. R. anhalten und aussteigen.
Ideen, oder noch besser, Erfahrungen aus der Praxis ;-) ?
VG Roland
@Stefan und MCRider - danke schon mal für eure Antworten.
•das Feuer ganz schnell gelöscht ist,
•ich noch etwas sehen kann und
•ich nicht ersticke
Das hätte ich ja eben mit der Löschdose auch. Ich habe gesehen, wie der Brandschutzexperte das an einem Feuer demonstrierte und ich war von der Wirkung auch beeindruckt.
Es entstehen halt keine Gesundheitsgefahren durch das verwendete Löschmittel - im Gegensatz zu Halon und es ist im Umfeld nicht alles hinüber (wie bei einem Pulverlöscher).
Einen Halonlöscher würde ich nie in einem geschlossenen Raum benutzen, da wird dann nur die Todesart geändert, nicht Tod durch verbrennen sondern Tod durch ersticken.Dafür würde mich eine Quelle interessieren.
Auch ist, insbesondere bei längeren Vorbrennzeiten der Brandklasse A, eine Zersetzung zu giftigen Folgeprodukten möglich bzw. wahrscheinlich.
Während meiner Dienstzeit bei der Bundespolizei wurden meine Kollegen und ich von sog. politisch anders denkenden, mit besonderen Geschenken bedacht. Das waren kleine, mit einem brennenden Lappen verzierte Glasflaschen. Beim Aufprall gab es einen lustigen Lichteffekt. So manches mal stand dann ein Kollege lichterloh in Flammen. Oft genug haben wir denjenigen dann unter einen TM-170 (SW-4 Radpanzer) gestoßen und die Halonlöschanlage abgeschossen. In allen mir bekannten Fällen hat das "Opfer" durch die Löschung keinen gesundheitlichen Schaden erlitten. Im Gegenteil. Die meisten haben sich anschließend noch nachdrücklicher bei den "Geschenkeverteilern" für die kleine Aufmerksamkeit "bedankt".
Das Zeug ist einfach genial und den höheren Preis absolut wert. Darüber hinaus lassen sich die Löschsysteme durch "wiegen" ganz leicht überprüfen. Da klumpt nichts und das Löschmittel dringt zuverlässig bis zum Brandherd vor, selbst wenn dieser nur durch kleine Öffnungen zu erreichen ist.
Aus allen möglichen Randale-Einsätzen und meiner jetzigen Tätigkeit als Schadenregulierer, kenne ich auch die Folgen von Pulverlöscheinsätzen. Es greift die Lunge an, unterbindet sofort die Sicht und wirkt in Verbindung mit der Luftfeuchtigkeit, stark korrosionsfördernt. Pulverlöscher sind eigentlich nur als "Nahkampfwaffe" richtig gut zu gebrauchen oder, wenn einem das zu löschende Gut anschließend egal sein kann.
Wenn man tatsächlich einen Brand löschen möchte, dann ist die Spraydose ein adäquater Ersatz für das Halon, da es nach einem vergleichbaren Effekt löscht.
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