Unfall durch Wirbelschleppe

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  • Habe vor einigen Jahren
    auch eine nette Begegnung mit der Anna gehabt.



    Irgendwie hatte ich den
    Wunsch mit der Anna gemeinsam zu starten, ich mit einem Fisher Classic
    Doppeldecker mit  Rotax 914.



    Der Pilot sagte kein
    Problem wir starten zusammen, ich solle aber leicht hinter ihm bleiben.



    Da es ein schmaler Platz war habe ich mich links von der
    Anna mit max. 10m Abstand von Fläche zu Fläche hingestellt . Die Anna dreht
    hoch, rollt an ich habe sie vielleicht 10-20m weggelassen, dann Vollgas…



    …eine wirkliche Nahtoterfahrung,
    ich war nur noch Gast  in meinem Flieger …



    Nach dem Start, volle
    Leistung des  914, in 5-10m Höhe zog die
    Maschine brutal nach rechts, volles, haltendes Querruder links konnten den Rechtsdrift
    nicht stoppen, kaum Höhengewinn, obwohl ich wie ein Ochse gezogen habe…ich
    wollte ja über die Wirbelschleppe kommen….



    Nach der Aktion befand
    ich mich recht vom Flugweg der Anna, auf eine weitere Begleitung der Anna hatte
    ich dann irgendwie keinen Bock mehr….



    Tausend Schutzengel und
    der Rotax haben an der Maschine gezerrt und mich nicht auf dem Boden
    zerschellen lassen…

    ciao Peter

  • Man sollte bei der Beurteilung des Berichtes (was die darin behandelten formalen und gesundheitlichen Aspekte betrifft, die zwar nicht unfallursächlich waren, aber doch ausführlich dokumentiert werden) auch bedenken (und vielleicht ging das auch in die Akribie des Untersuchungsberichtes ein): das war eine Luftfahrtveranstaltung, da wurden gewerbliche Rundflüge gemacht und drei Fluggäste haben nicht nur (relativ) viel Geld für den Flug bezahlt, sondern mit ihrem Leben bzw. Gesundheit.

    VG Mike
  • Heftig heftig Peter!  

    Was immer mal interessant ist, ist in die eigene Wirbelschleppe zu fliegen. Das geht, indem man einen Vollkreis mit ganz leichter Sinkrate und sich leicht vergrößerndem Radius fliegt. 
  • Danke für die Hinweise, erschreckt mich sehr, hätte ich so nicht gedacht.
    Gerade am Wochenende bin ich unmittelbar nach einer Skyvan voll mit Fallschirmspringern gestartet und habe ehrlich gesagt keine Sekunde an Wirbelschleppen gedacht.
    Habe auch nichts gemerkt, aber werde es in Zukunft mit anderen Augen betrachten.
    Jetzt versuche ich mir aber gerade vorzustellen, was passiert, wenn ich in der gleichen Situation wie der verunglückte Pilot an einem Flugtag am Rollhalt stehe, hinter mir 5 andere abflugbereite Machinen, und ich sage, ich warte jetzt vorsichtshalber erstmal 3 Minuten ...

    Matthias
  • Ich kann mich auch noch an eine meine ersten Trike-Flugstunden erinnern wo ich einen Vollkreis geflogen bin (und wohl die Höhe nicht 100% gehalten habe) und mich dann ziemlich über den Ruck erschrocken habe als ich in die eigene Wirbelschleppe geflogen bin. Der FLuglehrer hatte mich extra nicht davor gewarnt, sondern wollte das ich möglichst unvorbereitet die Erfahrung mache und mir dann alles darüber erklärt und wie man sich beim Start/Landung etc. verhalten soll.

    Hier mal ein Video zweier Trikes: https://www.youtube.com/watch?v=l2PD2eh3oBE

    Und hier bin ich selbst (in einer C42) mal in die Wirbelschleppe eines Trikes geflogen, man sieht den Wackler bei 1:41min ganz gut. Nicht dramatisch, aber doch spürbar. https://www.youtube.com/watch?v=H6rZxIvVfJg

    @Matthias: wenn Du mal wirklich in der Situation bist, dass da vor Dir ein Flieger startet oder landet wo Du Dir nicht sicher bist, ob dessen Wirbelschleppen eine Gefahr für Dich darstellt, dann erinnere Dich an diesen Unfallbericht und das sollte Dir dann genug Zuversicht vermitteln, ganz ruhig und entschlossen Deine Entscheidung als PIC, noch 3min zu warten, allen anderen gegenüber "durchzusetzen".

    VG Mike
  • Einen Vorteil haben wir mit den ULs: Wir können eigentlich immer über dem Flugweg der anderen bleiben. Wenn ich weiß, dass ich weit vor dem vorausfliegenden "Großen" abheben werde, kann ich vielleicht etwas "mutiger" sein. Wirbelschleppen sinken ja immer ab (angeblich).

    Jetzt versuche ich mir aber gerade vorzustellen, was passiert, wenn ich in der gleichen Situation wie der verunglückte Pilot an einem Flugtag am Rollhalt stehe, hinter mir 5 andere abflugbereite Machinen, und ich sage, ich warte jetzt vorsichtshalber erstmal 3 Minuten ...

    Dann sollen sich die anderen aufregen, auf der Wiese an mit vorbeirollen, mich als Weichei bezeichnen oder was auch immer - besser als ein unnötiges Risiko eingehen. Ich bin auch schon ein paar mal durchgestartet, wo andere den Vogel noch irgendwie auf die Bahn geprügelt hätten. Und wenn mich deswegen jemand für einen Feigling hält - na und? Ich merke als Nicht-mehr-Anfänger aber Noch-lange-nicht-Profi auch schon mal die Versuchung, etwas mehr zu riskieren. Dann zwinge ich mich ganz schnell wieder dazu, den Respekt nicht zu verlieren..

    MCRider
  • d-mike Ich finde der Untersuchungsbericht vorbildlich, sowohl aus formaler als auch auch wissenschaftlicher Sicht.
    Dito. Im Gegensatz zu vielen anderen BFU-Berichten sehr lehrreich! Bei uns fliegt auch eine AN2 sowie weitere Absetzmaschinen. Ich habe den Link gleich an meinen Verein weitergeleitet. Da ich die BFU-Berichte nur sporadisch scanne: Danke an den TO!

    Bye Thomas
  • Es geht bei den Wirbelschleppen übrigens nicht nur um den Start sondern oft auch um Formationsflug z.B. Nie mehr werde ich die Seite unterhalb der Flugfläche meine Vorfliegers wechseln. Je nach Nähe wackelt das nicht nur ein bisschen! Egal ob Antonov oder Trike....

    Gruss Stephan
  • Wirbelschleppen gibt es immer, aber je langsamer der Vorflieger fliegt, umso stärker.  Am krassesten dürften die Wirbelschleppen im Moment des Abhebens sein, um dann mit zunehmender Fahrt abzunehmen.  Ebenso im Abfangbogen kurz vor der Landung. 

    Was mich an Formationsflügen immer wundert ist, wie dicht die manchmal zusammen fliegen. Ein Wunder, dass es nicht mehr Probleme mit Wirbelschleppen gibt. 
  • Ach, ich kenne einen Flughafen,

    da wird eine Citation vor meinen Augen auf die Bahn geschickt, obwohl man schon über der Bahn und kurz vorm aufsetzen ist, wenn man dann die Landung eben wegen einer möglichen Wirbelschleppe abbricht, weil man damit als Schüler schon mal konfrontiert wurde und nach rechts in die Rechtsplatzrunde abdreht, darf man anschließend den Tower anrufen und muß sich noch gemecker anhören.
    Einen Tag später wird man dann nach der Landung zum VVD geschickt, der einen dann im Auftrag des Turms 1,5 Stunden kontrolliert.
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