KAR: > Nein, der Anstellwinkel hat mit den Zusatzwiderständen nichts zu tun. Der hängt nur von der Flugmasse, Geschwindigkeit und Klappenstellung ab. (von erhöhten G-Kräften in Kurven abgesehen) <
...dann interessiert es mich nun wirklich, wieso immer behauptet wird, daß Widerstände ja gerade verhindern, daß das Flugzeug mit v (²) reagiert, also stattdessen den Anstellwinkel Alpha erhöht und sich damit - letztendlich eben aufgrund der "unsauberen" (Gesamt-) Konstruktion - erhöhten CWi einfängt, der die Gleitzahl merklich einschränkt: bis auf 1:Plumps oder so. Dieser CWi, also induzierte Widerstand, beträgt bei oder in der Nähe von Höchstauftrieb das Vielfache des gesamten Flügelwiderstandes.
CWi = ca² / (Pi x Lambda)
Lambda = b² / FF mit b als Spannweite und FF als Flügelfläche
Was soll die Kiste denn machen, wenn sie eingebaute Widerstände mit sich rumschleppt und buchstäblich ausgebremst wird? Von wegen v [m/s] erhöhen - geht ja wohl nicht! Solche Flugzeuge haben wir früher beim Abfliegen im Herbst als hoffnungslose Fälle verbrannt, damit wir uns beim Biertrinken nicht erkälteten...
Gruß hob
Was soll die Kiste denn machen, wenn sie eingebaute Widerstände mit sich rumschleppt und buchstäblich ausgebremst wird? Von wegen v [m/s] erhöhen - geht ja wohl nicht!
hob:
Die Diskussion um giftig auf Motorausfall reagierende C42 interessiert mich sehr.
Ich hab′s mal ausprobiert, allerdings mit einer älteren 80PS-Version. Ich hab′s nicht geschafft, den Flieger bei Motorausfall im Steigflug zum Abkippen über die Fläche zu bekommen, obwohl ich wesentlich heftiger und erfindungsreicher mit den Rudern gespielt habe, als man es wohl in einem solchen Fall normalerweise tun würde. Der Vogel blieb gutmütig wie man es erwarten würde (bewusstes Einleiten von Trudeln war natürlich nicht dabei).
Offensichtlich ist bei den problematischen Mustern irgendetwas anders. Es kann natürlich an der Kombination 100 PS, mehr Drehmoment, mehr Slipstream, anderer Motorsturz liegen. Ich kann mir aber nur schwer vorstellen, dass die Auswirkungen dieser Verhältnisse so deutlich sein können. Mehr oder weniger Seitenruderausschlag hat bei meinem o.a. Versuch jedenfalls nicht viel verändert.
Spekulation: bei der C42 gibt es doch diese formgebenden Stäbe unter der Bespannung und die bleiben nicht immer heil und in Position. Könnte eine ungünstige Profilveränderung für die Abkipptendenzen sorgen? Wenn die Schränkung nicht mehr stimmt und die Strömung außen zu früh abreißt ...!?
Techbär
KAR: >Aber es ändert natürlich schon etwas an der Gleitzahl und auch an der
Steigleistung in Abhängigkeit von Motorleistung und Geschwindigkeit.
Und zwar ist klar: Je höher der induzierte Widerstand und je höher deine
Zusatzwiderstände sind, umso flacher steigt das Flugzeug. Und da der
Anstellwinkel konstant bleiben muss, sinkt das Pitch, also der Winkel,
mit dem die Nase nach oben zeigt. Und aus dem gleichen Grund steigt der
Winkel, mit dem die Nase nach unten zeigt, wenn der Motor ausfällt.<
@KAR
ich registriere, daß Dein kategorischer Imperativ bezgl. der Flugzeug-Widerstanzresistenz nunmehr aufgeweicht ist. Das ist gut für die weitere Diskussion.
Was
soll die Kiste denn machen, wenn sie eingebaute Widerstände mit sich
rumschleppt und buchstäblich ausgebremst wird? Von wegen v [m/s] erhöhen
- geht ja wohl nicht!
Ich hab′s mal ausprobiert, allerdings mit einer älteren 80PS-Version. Ich hab′s nicht geschafft, den Flieger bei Motorausfall im Steigflug zum Abkippen über die Fläche zu bekommen, obwohl ich wesentlich heftiger und erfindungsreicher mit den Rudern gespielt habe, als man es wohl in einem solchen Fall normalerweise tun würde. Der Vogel blieb gutmütig wie man es erwarten würde (bewusstes Einleiten von Trudeln war natürlich nicht dabei).
Wenn man die Unfall Berichte liest merkt man, dass es Piloten verunglückten die erfahren waren und oft etwas eher älter.
Mein Verdacht richtet sich darauf das die Reaktion nicht schnell und deutlich genug kommt. Vielleicht noch ein Startversuch unternommen wird. Oder das Seitenruder doch ins Spiel kommt.
Es gab auch schon Berichte das Flieger völlig unbeabsichtigt voll im Seitenruder standen und damit gestartet aber auch schon verunglückt sind.
Vielleicht kommt die falsche Reaktion vom Autofahren wo ja das Pedal eine ganz andere Funktion hat.
In Stresssituation übernimmt das Unterbewusstsein und läßt einen Tunnelblick entstehen das eine kritische und schnelle Beurteilung seines Handelns nicht mehr erlaubt.
Das war beim Air France wie auch beim Crossair Unfall so. Da hat der Pilot nach rechts gesteuert obwohl er links fliegen sollte. Bis zum Aufschlag.
Ich denke wenn man sich vor dem Start die Situation bewusst mach ( sollte vielleicht das mit in die Checkliste aufgenommen werden) ist man mental besser vorbereitet.
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