Wieso sollten Notlandungen auch nur den schlechten Piloten vorbehalten sein?

Nein, Du/wir hast/haben mich/uns leider falsch verstanden.

Ich bin der Ansicht, dass das der Fasci-Pilot sehr gut gemacht hat. Chapeau!!

Dein Posting dagegen wertete ich so, dass ein hervorragender Pilot erst gar nicht in die Verlegenheit einer Notlandung gerät, weil er ja so hervorragend ist, der Fasci-Pilot sich also quasi selbst in diese Situation gebracht hätte. Insofern dachte ich, Du selbst hättest noch keine Notlandung machen müssen, weshalb ich Dir eine deratige Beurteilung der Wasserung nicht durchgehen lassen wollte.
Dann hast Du aber zu verstehen gegeben, dass Du schon mehrer Notlandungen gemacht hättest, wobei mich das "mehrere" doch schon sehr erstaute.
In unseren Verein wird nun seit fast 50 Jahren motorgeflogen und bisher gab es erst 4 Notlandungen, und eine davon von mir.
Also, wieviel Notlandungen hast Du denn schon hinter Dir?

Michael

Hier ein erweiterter Bericht mit vielen Fotos.
Das Bugfahrwerk ist noch drin, also dürft die Überlegung von HP38 stimmen. Da die Maschine aus dem schwäbischen Raum stammen dürfte, müsste HP38 wissen, ob da ein el.-hydr. HFW oder ein elektrisches verbaut war. Geht das el. HFW auch in der Notauslösung mit einem Schlag in die Ausfahrstellung?
Jedenfalls, der Pilot hat eine Glanzleistung vollbracht, dass er weder unterschnitten noch einen Überschlag erlitten hat.

Jedenfalls, der Pilot hat eine Glanzleistung vollbracht, dass er weder unterschnitten noch einen Überschlag erlitten hat.

Naja, dass er keinen Ueberschlag oder sonstwas hatte, werte ich als reines Glueck (erst recht mit ausgefahrenem (?) Fahrwerk), sowas kann man nicht gezielt beeinflussen ohne es ausgiebig geuebt zu haben. Und wer hat schonmal ′ne Notwasserung geuebt...;)
Dass er im Wasser gelandet ist/landen musste... Spricht auch nicht unbedingt fuer eine tolle Leistung.
Wie auch immer, ist glimplich ausgegangen, das zaehlt.

warum hat er eine Notwasserung gewählt? Gibt es denn dort keine Landefläche neben dem See ? Ist eine Wasserlandung sanfter ?

Ich denke, er hatte keine Wahl. Eine Notwasserung ist so ziemlich die letzte Wahl, wenn man denn eine hat. Absolut unkalkulierbar und extrem gefaehrlich. Nebenbei hat man noch die Garantie, dass der Flieger hinterher Schrott ist.


Chris

Jetzt lass ich es raus,...
Zu viele Besserwisser.......
Rüdiger

Chris EDNC: ..."Naja, dass er keinen Ueberschlag oder sonstwas hatte, werte ich als
reines Glueck (erst recht mit ausgefahrenem (?) Fahrwerk), sowas kann
man nicht gezielt beeinflussen ohne es ausgiebig geuebt zu haben. Und
wer hat schonmal ′ne Notwasserung geuebt...;)
Dass er im Wasser gelandet ist/landen musste... Spricht auch nicht unbedingt fuer eine tolle Leistung...."
Herrje, was Du alles beurteilen kannst. Toll ! Hut ab vor soviel Sachverstand !

Rüdiger: ..."Jetzt lass ich es raus,... Zu viele Besserwisser..Rüdiger"
Also, wenn Du Recht hast, dann hast Du Recht. :-))

Herrje, was Du alles beurteilen kannst. Toll ! Hut ab vor soviel Sachverstand !

Du traust Dir also zu, reproduzierbar eine Notwasserung ohne Ueberschlag und sonstiges durchzufuehren, natuerlich auch bei Wellengang etc? Hut ab vor soviel fliegerischer Finesse! ;)

Ich traue mir das ehrlich gesagt nicht zu, schon garnicht mit einem Hochdecker wie meiner CT, gehoere damit dann wohl zu den hier schon angesprochenen schlechten Piloten, damit kann ich aber leben.

Chris

Der Pilot hat mein Respekt. Mehr muss hier nicht kommentiert werden.

Nur ein paar grundsätzliche Überlegungen zu Notlandungen, die aus den Statistiken stammen:

- Überschläge bei Wasserlandungen sind selten. Ob Fest- oder Einziehfahrwerk, ob Tief- oder Hochdecker - das scheint keinen in den Zahlen erkennbaren Einfluss zu haben. Überschläge sind selten.
- Die Wasserlandung selbst ist in der ganz überwiegenden Zahl der Fälle überlebbar. Entscheidend ist, danach rechtzeitig aus dem Wasser zu kommen.
- Bei Notlandungen nach Motorausfall ist - je nach Gelände - Wasser eine hervorragende Option. Eine weitere, so vorhanden, ist das Rettungssystem.
- Seit dem Zweiten Weltkrieg ist offenbar niemand mehr bei einer Gear-Up-Landung gestorben
- Wohl aber sind Menschen gestorben, wenn vor/während der Gear-Up-Landung experimentiert wurde, also etwa Formationsflug, um nachzuschauen, was los ist, Motor im kurzen Endanflug aus & Propeller gerade usw. Das soll nicht heißen, dass man so etwas nicht erfolgreich machen kann - aber ehrlich gesagt: Wenn ich schon voller Adrenalin eine Landung hinlegen soll, wie ich sie vorher noch nie gemacht habe, dann muss ich vielleicht die Schwierigkeit nicht noch erhöhen, nur um der Versicherung (oder meinem Konto) einen Gefallen zu tun.
- Zumindest bei schwereren Maschinen ist von einer Landung im Gras neben der Piste abzuraten. Die Gefahr, dass die Maschine in Unebenheiten hängen bleibt oder sich "eingräbt", ist nicht zu verachten. Eine Betonpiste dagegen ist schön eben und "glatt".

Ob Fest- oder Einziehfahrwerk, ob Tief- oder Hochdecker - das scheint keinen in den Zahlen erkennbaren Einfluss zu haben. Überschläge sind selten.

Tief- Hochdecker egal? Eine z.B. CTSW mit Flaechentanks soll sich "selten" bei einer Wasserlandung ueberschlagen? Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Die Ueberschlagswahrscheinlichkeit duerfte hier bei ueber 100% liegen, die liegen ja schon auf dem Land oefter mal auf dem Dach...


Chris

Das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen,

Quantenphysik konnte ich mir auch nie vorstellen... ;-) "Über 100 Prozent" ist allerdings lustig.

Wie so oft helfen Fakten. Hier hat sich jemand die Mühe gemacht: http://www.equipped.org/ditchingmyths.htm