Segelfliegen vs. UL-Fliegen

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  • tobimersi schrieb:
     Grund ist, dass ich ein außergewöhnliches Hobby suche.

    wolbauer schrieb:
    Dann kannst Du ja auch Großwildjagden oder Briefmarkensammeln. Fliegen ist Faszination und Leidenschaft, egal womit.

    Wollte schon ähnliches schreiben, hab′s mir aber zunächst verkniffen. Weitere geeignete Hobbys aufgrund des Seltenheitswertes dürften auch sein: Telefonbücher auswendig lernen, überhaupt echte Bücher lesen, oder platt gefahrene Kaugummis mit lustigen Gesichtern bemalen.

    Fliegen will man eigentlich um des Fliegens willen, oder man hat eine generelle Affinität für die Luftfahrt. Einige stecken sich dann auch erst bei nem Rundflug an. Ich konnte kaum laufen, als ich jedem Motoren- und Rotorengeräusch am Himmel hinterher rannte. Als Jugendlicher radelte ich 20 Km zum nächsten Flugplatz um mir endlich ′nen Rundflug zu gönnen. Irgendwann hab ich dann das Fliegeralphabet auswendig gelernt lange bevor ich dran dachte wirklich selbst zu fliegen, nur weil ich das Fliegerkauderwelsch gern hörte. Ich kannte sämtliche Flugsimulatoren, angefangen vom pixeligen C64 bis zu akzeptablen Szenerien auf modernen PC′s. Und heute beobachte ich gern vom Turm aus den gesamten Flugbetrieb. Egal, ob ein paar schöne Kisten am Vorfeld stehen, ein Brummer in den Endteil eindreht, eine charmante Lady abrollt, oder eine lädierte Mühle mit offener Cowling in der Werft: ALLES in der Fliegerei ist unglaublich faszinierend und fesselnd. Nicht nur das eigentliche in-der-Luft-sein.

    Und wem dieses Feuer nicht im Blut lodert, sondern einfach was anderes, cooles machen will, der dürfte sich in ′nem Luftsportverein auch nicht aufgehoben fühlen. Dann ist das Geld irgendwo anders besser investiert, vllt. beim Apnoetauchen im Mariannengraben, macht auch nicht jeder.

    Meine 5 Gallonen dazu.
  • wosx schrieb:

    gegen Segelfliegen:
    + vereinsbasiert, d.h.
    + hoher Zeitverbrauch
    + Abhängigkeit von Team/Gruppe
    + im Winter Vereinsarbeit
    außerdem
    + stark wetterabhängig
    + im Winter wird praktisch nicht geflogen
    + Es werden viel nur Runden in Platznähe gedreht, Streckenflug kommt seltener vor.
    + Gezielter Streckenflug von A nach B ist praktisch unmöglich.

    Dazu kommt noch das Gehabe mancher Funktionsträger sowie das machmal nervige Procedere, dass junge Piloten unter "Anleitung" der älteren Piloten durchlaufen müssen.
    Ich habe deshalb die Segelfliegerei immer gemieden. Es gibt kaum Verständnis zw. Segel.- u. Motorfliegern. Jedenfalls bei den Vereinen, in denen ich war.
    Mein Argument, die Motorflieger brauchen den Propeller doch nur zum Kühlen des Piloten, haben die nie geglaubt.
    Dabei kann man das beweisen: Fällt der Quirl als Vortrieb aus, erhitzt der Pilot so stark, dass er schwitzt. ;-)
  • Wobei ich eine Sache nicht unerwaehnt lassen will: Segelflugpiloten sind fuer mich immernoch die wahren Cracks. Keiner hat so ein Verstaendnis und Gefuehl fuer das Element Luft/Wetter und allem, was damit zusammenhaengt. Ok, gibt Ausnahmen. ;) Aber diesen tiefen Bezug bekommt man als schnoeder Motorflugpilot nicht.


    Chris
  • Ja der Segelflug ist alt,manchmal auch noch in den Köpfen.
    Wir haben jedes Jahr Silvesterflliegen, mit Segelflugzeugen. Einfach gegen den alten Zopf.
    Jedoch sind gerade kleine Vereine auf diese intensive Arbeit im Winter angewiesen. Wir eigentlich auch.
    Und trotz alledem, Segelflug ist Königsdisziplin.
    Im übrigen, auch gezielte Streckenflüge sind durchaus machbar. 1000m Höhe gleich etwa 40+ Km Reichweite ist doch eine Hausnummer oder?
    Eigentlich sollte man diesen Vergleich so nicht machen.
    Rüdiger

    PS: ich weiß eigentlich nicht mehr, wer uns Flieger in Gruppen geteilt hat, aber der Zweck war schon immer: Teile und Herrsche!
  • Na, dann will ich auch mal eine Erfahrung mit dem "Vereinssegelflug" beitragen, die zwar schon 30 Jahre zurückliegt, mir aber immer noch präsent ist :
    Ich hatte mich damals mit einem Motorflieger, der gerde seinen PPL erworben und einen Flieger gechartert hatte dazu verabredet, einen Verkehrsflughafen anzufliegen. Als ich morgends zum Platz kam, wurden gerade die Segelflugzeuge ausgeräumt, wobei ich geholfen habe, obwohl ich an diesem Tag nicht am Segelflugbetrieb teilnehmen wollte. Dann ließ mein Motorfliegerfreund den Motor warmlaufen, es sollte dann gleich losgehen. Habe mich also von den Segelfliegerfreunden verabschiedet - denkste ! Ein schon älterer Kamerad, der an diesem Tag Flugleiterdienst hatte, wollte mich anweisen, die Segelflieger noch mit zum anderen Platzende zu schieben, vorher könne ich nicht weg. Mein Hinweis, dass ich gar nicht am Flugbetrieb teilnehmen wolle, fand kein Gehör. Mir wurde vielmehr eröffnet, dass er - falls ich seiner Anordnung nicht nachkommen sollte - ein mehrwöchiges Startverbot verhängen werde. Da mein Motorflugkollege aber nicht länger warten wollte, bin ich eingestiegen und wir sind abgeflogen. Tatsächlich wurde gegen mich ein dreiwöchiges Startverbot wegen unkameradschaftlichem Verhalten verhängt, selbst Gespräche mit dem Vereinsvorsitzenden konnten hieran nichts ändern. Das war es dann für mich in diesem Verein. Heutzutage ist das sicher nicht mehr so, aber es bestehen immer noch häufig Aversionen von Segelfliegern gegenüber Motorfliegern. Mein letztes Erlebnis war, dass mir ein Hallenstellplatz zunächst zugesagt, dann aber doch verweigert wurde mit der Begründung, dass der Vorstand keine Motorflieger am Platz haben wolle, um den Charkter des Vereins als Segelfluggruppe ( an einem Verkehrslandeplatz beheimatet !)nicht zu verfälschen :-)
  • Herzlichen Glückwunsch, Du hast einen Idioten gefunden. 

    Soll ich jetzt aufzählen, welche Idioten, Vereinsmeier und unfreundlichen Menschen mir bereits in einem UL begegnet sind? 

    TD
  • taildragger schrieb:
    Herzlichen Glückwunsch, Du hast einen Idioten gefunden. 

    Soll ich jetzt aufzählen, welche Idioten, Vereinsmeier und unfreundlichen Menschen mir bereits in einem UL begegnet sind? 

    TD
    Und, ist Dein galliger Beitrag nun nicht von einem (jetzt gerade) unfreundlichen Menschen ?
  • taildragger schrieb:
    Herzlichen Glückwunsch, Du hast einen Idioten gefunden.
    Ich für meinen Teil wollte Segelflieger nicht als Idioten bezeichnen, sondern nur Entscheidungskriterien geben. Wer gern im Verein ist, viel Zeit und wenig Geld hat, wem es nicht ums spontane Losfliegen auf eigene Faust zu einem bestimmten Ziel geht, sondern nur ums "In der Luft Sein" um seiner Selbst willen, für den ist Segelflug die bessere Wahl. Es wird auch oft gesagt, dass Segelfieger die besseren Piloten sind, weil sie Gleitwege besser abschätzen können und jede Landung genau sitzen muss, weil man keine 2. Chance hat. Da ist vermutlich was dran.
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