UL Absturz im Emsland / Beesten bei Lingen

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  • Moin,

    Frage an die Wissenden:

    Warum muss ein Motor in hohen Drehzahlen wie der Rotax verwendet werden? Geht es nicht auch mit einem stärkeren Motor der bei geringerer Belastung bereits die gewünschte Leistung abgibt? Der Matto macht es doch vor. Da kann sogar  aufgrund der geringeren Drehzahl das Getriebe eingespart werden was den Motor unterm Strich bei höherer Leistung nicht schwerer macht. Und eine geringere Dauer-Belastung kommt doch sicher der Langlebigkeit und dem TBO zugute oder seh ich das falsch?

    Also warum bleibt Rotax bei einem so hochdrehenden Motor?
  • Hallo edhs,

    > Geht es nicht auch mit einem stärkeren Motor der bei geringerer
    Belastung
    > bereits die gewünschte Leistung abgibt?

    ja, natürlich geht das...


    > ... Da kann sogar  aufgrund der geringeren Drehzahl das
    > Getriebe
    eingespart werden...

    Ja, kein Problem...


    > was den Motor unterm Strich bei höherer Leistung nicht schwerer macht.

    ...und da platzt die Blase!   :-)))



    > Also warum bleibt Rotax bei einem so hochdrehenden Motor?

    Damit sie uns damit soetwas ersparen:




    Wiegt "nur" 120kg und säuft wie ein Loch.

    ;)))

    Ich kann bei einem "kleinen" Motor bei hoher Drehzahl
    aber mit einem Getriebe einen größeren Propeller mit mehr
    Steigung Drehen als im Direktantrieb (bei gleicher Leistung)
    Damit steigt mein Propellerwirkungsgrad deutlich an.
    Und der Krach geht deutlich runter.

    Will ich einen Propeller direkt antreiben, dann benötige ich dazu
    ein sehr hohes Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen.
    Das geht nur über viiiiel Hubraum und die entsprechenden
    Ladungsverluste bei der Brennraumbefüllung etc.
    So wie es aussieht, ist der Gesamtwirkungsgrad im Bezug
    auf Kraftstoffausnutzung beim niedrig drehenden Direkttriebler
    im Verglich zum Getriebemotor eher "bescheiden".

    Und ein Garant für längere Haltbarkeit ist das auch nicht...   ;)

    BlueSky9
  • BlueSky9 schrieb:

    Damit sie uns damit soetwas ersparen:

    Wiegt "nur" 120kg und säuft wie ein Loch.
    Und hat auch nur 2000h TBO, welche von vielen Motoren allerdings nicht erreicht wird. Die Rotaxe hingegen, erst recht die 80PS-Variante, schiessen regelmaessig weiiiiiit ueber die TBO hinaus. So verkehrt sind die Rotaxe nicht.


    Chris
  • Hallo!

    > So verkehrt sind die Rotaxe nicht.

    Sehe ich ähnlich, denn das Gras auf der anderen Seite ist auch nicht grüner!

    Die Rotaxe sind bei den kleinen Stückzahlen teuer und
    sie haben ein Quasimonopol. Das ist blöd, ist aber so.

    Aber es wird ja niemand davon abgehalten, einen 80-100PS
    Flugmotor auf den Markt zu bringen, der leicht ist, wenig
    Benzin verbraucht, leise ist, bei dem der Service funktioniert
    und der zumindest an die Zverlässigkeit der 80PS 912er heranreicht.*

    Wenn er dann noch weniger kostet, dann kauf′ ich sofort!!

    :-)

    BlueSky9

    *Aber bevor jemand das nochmal hinbekommt, gibt es sowieso schon den
    C42-Umrüst-Kit auf Elektroantrieb. Mit Akkukapazität für 3,5h Flugdauer...
  • BlueSky9 schrieb:
    Hallo!

    > So verkehrt sind die Rotaxe nicht.

    Sehe ich ähnlich, denn das Gras auf der anderen Seite ist auch nicht grüner!

    Die Rotaxe sind bei den kleinen Stückzahlen teuer und
    sie haben ein Quasimonopol. Das ist blöd, ist aber so.

    Aber es wird ja niemand davon abgehalten, einen 80-100PS
    Flugmotor auf den Markt zu bringen, der leicht ist, wenig
    Benzin verbraucht, leise ist, bei dem der Service funktioniert
    und der zumindest an die Zverlässigkeit der 80PS 912er heranreicht.*

    Wenn er dann noch weniger kostet, dann kauf′ ich sofort!!

    :-)

    BlueSky9

    *Aber bevor jemand das nochmal hinbekommt, gibt es sowieso schon den
    C42-Umrüst-Kit auf Elektroantrieb. Mit Akkukapazität für 3,5h Flugdauer...
    Vielen Dank für die sachliche Information.

    Kleine Stückzahlen kann ja bei Rotax nicht stimmen. Auf deren Homepage sprechen sie selbst von 1 Million Motoren. Aber das mag sich auf die verschiedenen Typen verteilen, ich weiss es nicht.

    Aber das sich bisher kein Konkurrenzanbieter gefunden hat spricht  für grössere Probleme einen Rotax zu ersetzen. Es  bleibt aber bei den Beschwerden über diese Firma und die Unbehaglichkeit mit Preis und Leistung.

    Ich würde bei der neuen Maschine gerne ein Ersatzprodukt fliegen. Das Risiko gehe ich gerne ein.
    Wenn sich keine
  • edhs schrieb:
    Ich würde bei der neuen Maschine gerne ein Ersatzprodukt fliegen. Das Risiko gehe ich gerne ein.
    Damit repraesentierst Du, grosszuegig geschaetzt, 0,01% der Flugzeughalter ;) Alle anderen wuerden so ein hohes Risiko nie eingehen und daher haette es ein neuer Anbieter unglaublich schwer, seinen riesen Invest in absehbarer Zeit wieder zu sehen, von Gewinn ganz zu schweigen. Rotax als quasie-Monopolist wird uns daher noch sehr lange erhalten bleiben.

    Und die Stueckzahlen sind wirklich klein, die Flugmotorensparte bei Rotax ist winzig im Vergleich. Ralle hat da sicher genaue Zahlen.


    Chris
  • ... dann gäbe es ja noch den UL-Power. Nicht günstiger klingt aber gut. Dann noch den D-Motor Macht auf mich einen sehr guten Eindruck. Rotax wird schon noch Konkurrenz bekommen. Sollte der Rotax der DIVA mal schlapp machen, dann kommt einer der Konkurrenz rein, das ist mal sicher.

    Grüße
    Carson
  • Da der Zitierbuton gerade nicht funktioniert selber nachlesen, lieber edhs: Hast Du also doch nochmal über Deine letzten Beiträge nachgedacht. Das freut mich. Umsomehr als ich einen solchen Sinneswandel von absoluter Ablehnung jedes Risikos beim Fliegen zum bereitwilligen Eingehen eines solchen durch Kaufen eines "Ersatzproduktes" als wahrhaft heldenmütig einschätze. Jetzt bleibt mir nur zu hoffen dass Du dieser neuen und sicher enthusiastischen Firma nicht gleich beim Kauf eines ihrer Produkte mit Androhung von schrecklichen Rechtsfolgen kommst, sollte dieser Motor dann irgendwann mal husten und Dich zum Abstürzen bringen. Ich meine schliesslich willst Du ja angstfrei fliegen... Das muss denen von vornherein klar sein... ;-)
    Aber Ironie beiseite, ich finde es wirklich gut dass Du so schnell anscheinend wieder normal geworden bist. Schliesslich haben wir alle mal einen schlechten Tag...

    Gruss Stephan
  • Hi zusammen,

    es passt jetzt vielleicht an dieser Stelle nicht so richtig, möchte mich aber noch mal zu den angesprochenen Themen zu Beginn des Threads äußern.

    Es ging um die Gefahr der versehentlichen Auslösung des Rettungssystems für Feuerwehrangehörige. 
    Aus zuverlässiger Quelle ist mir bekannt, dass natürlich die Rettungskräfte zunächst die Lage erkundet haben. Ein Notarzt konnte den Tod des Piloten feststellen. Das Rettungssystem hätte also nicht von einer Rettung abgehalten. 

    Flugzeugabstürze sind glücklicher Weise recht selten. Die "Gefahr" dass ein Feuerwehrangehöriger einen solchen als Einsatzkraft erlebt, ist sehr gering. In der Masse ist, so meine ich sagen zu können, in den Feuerwehren nicht wirklich bekannt, was bei Flugzeugabstürzen im Speziellen zu berücksichtigen ist. Natürlich kann man von vorhandenem Wissen der technischen Rettung und der Brandbekämpfung auch auf Maßnahmen schließen, die ein Flugzeugabsturz mit sich bringen. Spezialwissen ist jedoch eher selten. Gerade die Gefahr durch ein Rettungssystem wird sicherlich zu 99 % nicht erkannt. In dem Falle in Beesten wurde man auch erst aufgrund externer Hinweise darauf aufmerksam. Weil ich mich mit beiden Lagern (UL-Fliegerei und Feuerwehr) beschäftige, ist mir aber folgender Hinweis bekannt:

    Hinweise Gesamtrettungssystem

    In der Breite sind diese Infos aber nicht vorhanden und - seien wir ehrlich - sie werden auch nicht gebraucht, weil das absolut kein Tagesgeschäft ist und vielleicht 0,01 x in einem Feuerwehrleben vorkommt. Nichts desto trotz, nice to know :-)


    Zu der Diskussion über die Gefahren in der UL-Fliegerei:

    Wenn ich überlege, wie viele Rückrufaktionen es in der PKW-Branche gibt, dann kann ich nicht ganz nachvollziehen, wieso hier alle der Meinung sind, man dürfe in der UL-Fliegerei damit zaghafter umgehen. Natürlich wissen wir die Freiheiten und Vorzüge zu schätzen. Auf das Gerät muss ich mich aber grundsätzlich verlassen dürfen. Und wenn es da nachgewiesen ein strukturelles Problem beim Motor gibt, dann gehört er stillgelegt - und zwar bei allen ULs. 

    Insofern hoffen wir mal auf einen aufklärenden Bericht zum Absturz.
  • Stephan2 schrieb:
    Da der Zitierbuton gerade nicht funktioniert selber nachlesen, lieber edhs: Hast Du also doch nochmal über Deine letzten Beiträge nachgedacht. Das freut mich. Umsomehr als ich einen solchen Sinneswandel von absoluter Ablehnung jedes Risikos beim Fliegen zum bereitwilligen Eingehen eines solchen durch Kaufen eines "Ersatzproduktes" als wahrhaft heldenmütig einschätze. Jetzt bleibt mir nur zu hoffen dass Du dieser neuen und sicher enthusiastischen Firma nicht gleich beim Kauf eines ihrer Produkte mit Androhung von schrecklichen Rechtsfolgen kommst, sollte dieser Motor dann irgendwann mal husten und Dich zum Abstürzen bringen. Ich meine schliesslich willst Du ja angstfrei fliegen... Das muss denen von vornherein klar sein... ;-)
    Aber Ironie beiseite, ich finde es wirklich gut dass Du so schnell anscheinend wieder normal geworden bist. Schliesslich haben wir alle mal einen schlechten Tag...

    Gruss Stephan

    Hallo Stephan,

    eine noch viel größere Absturzgefahr besteht durch "Abreißen" des Funkverkehrs, dessen Folge lt. Medienberichten  *immer* ein Absturz ist, während ein Motorausfall i.d.R. immer durch den Flugleiter, der bekanntlich in D den Flug leitet, verhindert werden kann, wenn der Pilot nicht allzu dämlich vorgeht.

    Gruß hob

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