UL Absturz im Emsland / Beesten bei Lingen

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  • edhs schrieb:
    ... irgend etwas versteh ich jetzt nicht. Wenn ein Motorausfall zu einem Absturz führen kann, dann muss diese Ursache untersucht werden und notfalls die betroffenen Flieger gegroundet werden sowie Herstellerverantwortung gerichtlich überprüft werden. Was gibt es da zu deuteln und herumzureden?
    ...
    Edhs,

    Bist Du Anwalt? Dann könnte ich Deine Position wenigstens verstehen.
    1. Ein Motorausfall führt nicht zum Absturz.
    2. Es gibt Haftung und Gewährleistung, aber die muss auch zu Recht nachgewiesen werden und das nicht auf Grund von Forumsgerüchten. Übrigens, wenn Du einen neuen Rotax-Motor kaufst und die Kiste öffnest, findest Du zuerst ein rotes Schild mit der Aufschrift (sinngemäß): Dieser Motor kann jederzeit ausfallen!
    3. Du hast das UL-Prinzip (nicht zertifizierte Teile, dafür höhere Sicherheit durch Langsamflugeigenschaften und Rettungssystem) nicht verstanden.
    4. Wenn die das UL-Fliegen zu gefährlich ist, mache doch was einfach was anderes.

    Sorry, dass meine Verärgerung über solche Diskussionsbeiträge und die Meinungen dahinter gerade Dich getroffen hat ;-)
    Die Antworten mögen auch für alle anderen gelten.

    Gruß
    Andreas
  • edhs schrieb:
    Und wenn ein Motorenhersteller ein minderwertiges Produkt abliefert dann gilt das Gleiche. Wenn ein Motor innerhalb der Vorschriften benutzt und gewartet wird, dann erwarte ich ein problemlosen Lauf ohne dass ich laufend daran herumschrauben muss.
    Natuerlich muss man an einem z.B. ULS regelmaessig, auch lange vor erreichen der TBO, "herumschrauben" Das nennt sich dann z.B. 100Std.-Kontrolle. Aber auch sonst sollte man immer mal nach dem rechten unter der Cowling schauen und ggf. schraubend eingreifen.

    Und eben dieses "innerhalb der Vorschriften benutzen" ist etwas, was sehr sehr oft falsch gemacht wird.


    Chris
  • Chris_EDNC schrieb:
    edhs schrieb:
    Und wenn ein Motorenhersteller ein minderwertiges Produkt abliefert dann gilt das Gleiche. Wenn ein Motor innerhalb der Vorschriften benutzt und gewartet wird, dann erwarte ich ein problemlosen Lauf ohne dass ich laufend daran herumschrauben muss.
    Natuerlich muss man an einem z.B. ULS regelmaessig, auch lange vor erreichen der TBO, "herumschrauben" Das nennt sich dann z.B. 100Std.-Kontrolle. Aber auch sonst sollte man immer mal nach dem rechten unter der Cowling schauen und ggf. schraubend eingreifen.

    Und eben dieses "innerhalb der Vorschriften benutzen" ist etwas, was sehr sehr oft falsch gemacht wird.


    Chris
    Chris,

    was sind denn die Dinge, die sehr sehr oft falsch gemacht werden? Ich kenne einige Piloten, bei denen ich ziemlich sicher bin, dass sie kaum etwas "falsch machen" und denen die Nockenwelle des 912ULS zum Motorausfall verholfen hat.

    Ein Flugmotor darf doch nicht so sensibel sein, dass er eine gelegentliche, kleine Fehlbedienung mit einem kapitalen Schaden quittiert. 

    Gruß
    Eric
  • ako schrieb:
    edhs schrieb:
    ... irgend etwas versteh ich jetzt nicht. Wenn ein Motorausfall zu einem Absturz führen kann, dann muss diese Ursache untersucht werden und notfalls die betroffenen Flieger gegroundet werden sowie Herstellerverantwortung gerichtlich überprüft werden. Was gibt es da zu deuteln und herumzureden?
    ...
    Edhs,

    Bist Du Anwalt? Dann könnte ich Deine Position wenigstens verstehen.
    1. Ein Motorausfall führt nicht zum Absturz.
    2. Es gibt Haftung und Gewährleistung, aber die muss auch zu Recht nachgewiesen werden und das nicht auf Grund von Forumsgerüchten. Übrigens, wenn Du einen neuen Rotax-Motor kaufst und die Kiste öffnest, findest Du zuerst ein rotes Schild mit der Aufschrift (sinngemäß): Dieser Motor kann jederzeit ausfallen!
    3. Du hast das UL-Prinzip (nicht zertifizierte Teile, dafür höhere Sicherheit durch Langsamflugeigenschaften und Rettungssystem) nicht verstanden.
    4. Wenn die das UL-Fliegen zu gefährlich ist, mache doch was einfach was anderes.

    Sorry, dass meine Verärgerung über solche Diskussionsbeiträge und die Meinungen dahinter gerade Dich getroffen hat ;-)
    Die Antworten mögen auch für alle anderen gelten.

    Gruß
    Andreas


    >3. Du hast das UL-Prinzip (nicht zertifizierte Teile, dafür höhere Sicherheit durch Langsamflugeigenschaften und Rettungssystem) nicht verstanden. 


    Doch, hat er wohl, denn er glaubt als dämlicher Deutscher - sorry, aber es geht um Dein Leben - ja bedingungslos seiner Obrigkeit und deren verlogenem "Maria-hilf"-Vorschiftenwesen, offenbar bis in der Tod. Aber durch eine Klage - der deutschen "Rechtsschutz"-Lieblingsbeschäftigung - wird niemand mehr lebendig. Die "Götterdämmerung" kommt spätestens 1 Sekunde vor dem Newtonschen "Aufticken" und kann insofern nicht mal mehr ins Langzeitgedächtnis übernommen werden, weil oft auch noch eine sofortige Feuerbestattung an der Absturzstelle auch das verhindert.


    >Höhere Sicherheit durch Langsamflugeigenschafte? Da lachen doch die Hühner! 

    Wenn die widerstandserhöhenden Lande-Klappen zur Erlangung der Musterzulasung mit 65 km/h   Mindestgeschwindigkeit per Stummelflügel mit gleichzeitig hoher Flächenbelasung  - >472,5 kg - nur funktionieren, wenn gleichzeitig der Motor bis zur Landung Leistung  abgeben kann, stimmt was nicht. Der Motor muß diesen erhöhten Widerstand, der über den eines Segelflugzeugs weit hinausgeht, kontinuierlich liefern. Und diese 300-km/h-Miniflächen-Boliden sind sehr schlechte Segelflieger. Diese Flächen sind so mini, eben weil die 300 km/h möglichst erreicht werden sollen.

    >Sicherheit durch Rettungssystem? Da lachen sogar die polnischen Mastgänse fröhlich, obwohl bald Weihnachten ist.

    Es gibt gar kein Rettungs-SYSTEM - wie beim Cirrus. Da baut jeder in ULs an Teilen ein, wie ihm gerade zumute ist oder wie es seiner Raffgier entspricht. 

    Die Obrigkeit jedenfalls hat Entfaltungsstoßhemmer eingeführt - Abnäher an den Schirmen, die durch die Luftkraft erst ein- /auf-gerisssen werden müssen, damit sich der Schirm voll entfalten kann -, um ihre illegalen 300-km/h-Zulassungen zu retten - mit denen hochmütige PPL-A-Piloten bis zur Luftzerlegung voll durch die Hammerthermik bretterten -, und denen sonst die Schirme sofort platzen würden, die aufgrund erwünschter obrigkeitlicher Diversifikation die langsamen und niedrig fliegenden ULs lt. BFU-Unfallberichten eben nicht retten können.

    Unerträglich!


    Gruß hob
  • Doch, 100PS Rotaxe fallen häufiger aus. Ich hatte nur einen Rotax, der hat etwa 360h bis zum (bekannten ----> diesbezügliche LTA) Motorblockriss gehalten.
    Rüdiger
  • Andreas hat das ganz wunderbar klargestellt. Du, lieber edhs hast auch meiner Meinung nach noch nicht begriffen was Ul-Fliegen heisst. Solltest Du nochmal drüber nachdenken, ehrlich. Wenn bei Dir ein Motorausfall zum Absturz führt solltest Du tatsächlich gewisse Dinge nochmal intensiv üben. Wir erkaufen uns gewisse Freiheiten gegenüber der zertifizierten Fliegerei. Wir dürfen selber schrauben, zahlen die Motoren (ein bisschen) weniger und die Technokraten lassen uns ein klein wenig mehr in Ruhe. Und da schreist Du nach Massengrounding? Denn darauf kommt Deine Bemerkung ja hinaus. Irgendwo hustet ein Rotax und alle die damit ausgerüstet sind bleiben erstmal unten bis die Sache zwischen Sachverständigen, Gerichten und dem Motorenhersteller geklärt ist. So etwa 5 Jahre wenn alles gut geht... :-)
    Merkst schon was Du da für Unsinn denkst, nicht?
    Wie Du so auf Haftung und gerichtlicher Klärung nicht nur in der Fliegerei herumreitest sehe ich in Dir ein Produkt der jüngeren Gesellschaft die selber keinerlei Verantwortung mehr für egal was übernehmen will sonder nur von morgens bis abends mit "Rundumsorglospaketen" aller Art versorgt werden will. Das ist doch kein Leben mehr! Mit dieser Art von Meinung braucht man sich über das permanente Einschränken von persönlichen Freiheiten nicht weiter zu wundern...
    Und mit dem Esprit der Ul-Fliegerei hat das gleich gar nichts mehr zu tun!

    Gruss Stephan
  • Also:

    Wenn im Rahmen der Musterzulassung dieselbe nur dann erteilt wird, wenn 65 km/h Mindestgeschwindigkeit nachgewiesen werden kann - mit oder im Zustand Motor aus, ist die ursprüngliche Forderung erfüllt, die damals zu den 65 km/h führte.

    Ehrliche Kontrukteure bauten damals schon ULs mit großen Flügelflächen und somit auch geringer Flächenbelastung.

    Wird das nicht erreicht, sollte ein zertifizierter Motor her und die Schrauberei daran im LTB erfolgen müssen.

    Vielleicht kriegen wir ja dann ULs, die diesen Namen auch wieder verdienen - und z.B. 120kg wiegen.

    Also nicht Freiheit wovon, sondern  Freiheit wofür...

    Gruß hob

  • edhs schrieb:
    .......Wenn ein Motor innerhalb der Vorschriften benutzt und gewartet wird,.....
    Zitat aus dem 912er Betriebshandbuch:
    "Der Dauerbetrieb unterhalb der Normalbetriebstemperatur des Motoröls (90-110°C) ist zu vermeiden....
    ....muss mindestens 1x täglich 100° Öltemperatur erreicht werden."

    Wer bekommt das regelmäßig, auch ausserhalb des Hochsommers hin?

    Gruß

    Thomas
  • Vielen Dank für die Belehrungen. Aber die könnt Ihr getrost für Euch behalten. Mir ist es egal, ob ich in einem UL oder einem Echo-Flieger sitze. Ich will Fliegen geniessen und das mit der notwendigen Portion Sicherheit um auch unversehrt wieder landen zu können. Wenn in der Scene die Verantwortlichkeit und die Kritikfähigkeit soweit abgesunken sind, dass ausreichende Sicherheit und Zuverlässigkeit nicht mehr hinterfragt werden um ein paar Euros zu sparen dann möchte ich nicht mit Euch in einer Maschine sitzen.

    Ein Motor, dem vom Hersteller schon bei Lieferung bescheinigt wird, dass er u.U. nicht zuverlässig arbeitet, gleichzeitig aber demselben Motor mit Fantasie-TBO-Werten bewirbt würde ich garnicht annehmen sondern zurückschicken. Bei den Zocker-Preisen sowieso. Wenn schon der Hersyteller nicht hinter seinem Produkt steht wieso soll es dann der Pilot?

    Der letzte Absturz im Emsland wirft Fragen auf, die anscheinend nicht interessieren. Warum? Nur um ein paar vermeintliche Freiheiten ausleben zu können mit einem Risikozuwachs den Ihr garnicht abschätzen oder vertreten könnt?

    Die UL-Scene ist interessant wegen der vielen Innovationen, aber die Kritiklosigkeit mit der einige diese neuen Flieger benutzen bringt mich zum Kopfschütteln. Und so Totschlagargumente wie "da hast Du keine Ahnung" zu benutzen anstatt die Argumente aufzugreifen bringt mich ehrlich gesagt den Kritikern näher die diese Scene aus der Echo-Klassen-Sicht sehr zurückhaltend bis ablehnend beurteilen.

    Für mich sind die Flieger nicht wirklich ausgereift, die Bestimmungen (MTOW) passen nicht, die Zuverlässigkeit könnte besser sein. Technisch halte ich die Probleme für lösbar, incl. der Motorprobleme. Aber wenn Ihr als Kunden, die diese Maschinen kaufen sollen von vorherein mit den Unzulänglichkeiten zufrieden seid, dann wird die Industrie auch nichts besseres liefern. Da setzt meine Kritik an, geltende Bedingungen hin der her, die sind doch nicht für die Ewigkeit gemacht und änderbar.

    So es reicht jetzt. Wenn Ihr mich nicht verstehen wollt, dann lasst es. Ich wollte nichts schlecht machen, sondern ausdrücken was mich ernstlich bewegt, auch aus meinen beruflichen Erfahrungen heraus, aber diese Diskussion ist unfruchtbar. Sie zeigt aber wohl das Dilemma stärker auf als ich es ahnte.
  • So einen Unsinn habe ich ja lange nicht gehört.
    Klingt irgendwie "unausgereift" .
    Gib das Fliegen auf!!
    Rüdiger
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