UL Absturz im Emsland / Beesten bei Lingen

Forum - Allgemeines & Aktuelles
  • Karl-Alfred_Roemer schrieb:
    Wieder eine Eurostar mit möglicherweise Motorproblemen. Erst vor einigen Wochen gab es ja in Koblenz einen tödlichen Absturz dieses Typs, der in Zusammenhang mit Motorproblemen stand. 
    Hallo Karl
    Das in Koblenz war ein Nockenwellenschaden vom Rotax 912S.
    Gruß Gerd
  • Wenn sich das bewahrheitet wird es Zeit das sich betroffenen mit Hilfe der Verbände zusammenschliessen und eine Sammelklage gegen Rotax anstrengen wegen massiver Qualitätsmängel. Ich kenne allein in meinem Umfeld 4 Leute denen die Nockenwelle verreckt ist und die alle penibelst auf die ordentliche Wartung und Serviceintervalle geachtet haben. Auffällig ist, das es sich häufig um Motoren aus den Jahren 2005 - 2009 handelte. Laienhaft ausgedrückt wurden hier wohl die Nockenwellen fehlerhaft gehärtet da sie entweder "Pitting" aufwiesen oder sich schlicht verdreht haben und in Folge gebrochen sind.

    Ich finde sowas mehr als fahrlässig auch wenn Rotax hier Kulanz halt walten lassen. Sobald aber Menschen zu Schaden kommen, in dem speziellen Fall sicherlich selbst verschuldet, ist Schluss mit lustig!

    Sorry EDIT wegen der dämlichen Autokorrektur....
  • MOIN schrieb:
    Sammelklage gegen Rotax anstrengen

    Das wird wohl nicht gelingen.
    In der deutschen ZPO gibt es nämlich keine Sammelklage!


    Michael

  • Hallo,
    eigentlich äußere ich mich nicht zu Themen, wo es darum geht, welche ′Meinung′ man hat. Ich möchte hier aber mal eine Ausnahme machen.
    Ich halte Informationen über Unfälle für wichtig. Vielleicht können die unter uns, die tatsächlich fliegen, daraus etwas lernen.
    Rotax halte ich für eine gute Firma mit guten Produkten. Ohne meinen 912er - der mir auch manchmal ein wenig Kummer macht - hätte ich ein wesentlich langweiligeres Leben. Hoffentlich geht es der Firma noch lange gut und wir können alle von ihren Erzeugnissen profitieren.
    Es gibt viele Diskussionen über die Gefahren der Privatfliegerei. Manche verorten das Risiko etwa gleich hoch wie beim Motorradfahren. Ich akzeptiere dieses Risiko und versuche, es durch angemessenes Verhalten zu minimieren.
    Von Journalisten sollte man keine qualifizierten Beiträge erwarten. Sie produzieren notwendigerweise regelmässig schnell und laienhaft.
    Ende des Meinungsbeitrags
    Gruß, Georg
  • Zunächst möchte ich den Hinterbliebenen des Piloten mein Beileid aussprechen.


    .... und dennoch:

    Abschweben schrieb:
    Das in Koblenz war ein Nockenwellenschaden vom Rotax 912S.
    Ich denke, dass die BFU noch keinen Untersuchungsbericht veröffentlicht hat - somit ist das nur eine Spekulation.
    Sicher hingegen ist, dass bei den meisten Motorausfällen Spritmangel die Ursache ist - warum auch immer.

    MOIN schrieb:
    ... oder sich schlicht verdreht haben und in Folge gebrochen sind ....
    Das Thema hatten wir hier schon mal und ich halte die Aussage nach wie vor für ein Märchen !

    _________________________
    Hoch auf dem gelben Wagen
    sitz ich beim Ralle vorn.
    Vorwärts die Rösser traben,
    lustig schmettert das Horn.

    Viele Grüße
    Ralf
  • Mit dem Spritmangel hast Du meiner Meinung nach recht, Ralle. Allerdings ist es auch bei uns mittlerweile ein alter Hut dass der 912 ULS wesentlich mehr verreckt als die 80PS Version. Es gibt natürlich auch einige die ohne Probleme die TBO erreicht haben. Die Tatsache bleibt trotzdem gegeben. Unser grösster Rotax-Verschleisser hier hat alle seine Maschinen wieder auf 80 PS Versionen zurückgerüstet. Bei mehreren tausend Stunden pro Jahr für seinen Flugzeugpark denke ich mal kann er da schon ein wenig mitreden. Mit der Ursachenforschung halte ich mich zurück. Ich würde mir auch keinen ULS einbauen. 
    Das ist genauso wie z.B. bei SSangYong Geländewagen die LSD Hinterachsen. Sie gehen einfach kaputt. Da können die Vertragswerkstätten schreiben was sie wollen von wegen mangelnder Pflege usw. Die Tatsache dass die Dinger beim Otto Normalverbraucher hundertmal mehr kaputtgehen als bei anderen Marken lässt eben nur den Schluss zu dass sie nicht alltagstaulich sind. Ganz einfach. Ist nur ein Beispiel. Kann man beliebig in der Mechanik fortsetzen. 
    Der 912 ULS ist sicher im Grunde ein sehr guter Motor aber für bestimmte Anwendungen eben nicht so gut wir die 80PS Version. Das kann man nicht einfach wegreden. Ob das jetzt Nockenwellenbrüche oder Pleuelstangen sind welche durch′s Gehäuse schlagen ist erstmal zweitrangig.

    Gruss Stephan
  • FlyingDentist schrieb:

    Aber eine rückwärtige Schwerpunktlage ist ohne Motorvortrieb deutlich kritischer zu fliegen. Die Maschine reagiert schnell und kräftig auf Steuereingaben und stallt deutlich früher als bei korrekter bzw. schnauzwärtiger Schwerpunktlage.

    Diese Aussage kann man leicht missverstehen:
    Ich weiß zwar dass Du den High Speed Stall meinst, aber ohne Höhenrudereingaben stallt eine rückwärtige Schwerpunktlage später, d.h. bei geringerer Geschwindigkeit.
  • Stephan2 schrieb:
    Allerdings ist es auch bei uns mittlerweile ein alter Hut dass der 912 ULS wesentlich mehr verreckt als die 80PS Version. Es gibt natürlich auch einige die ohne Probleme die TBO erreicht haben. Die Tatsache bleibt trotzdem gegeben. Unser grösster Rotax-Verschleisser hier hat alle seine Maschinen wieder auf 80 PS Versionen zurückgerüstet. Bei mehreren tausend Stunden pro Jahr für seinen Flugzeugpark denke ich mal kann er da schon ein wenig mitreden. Mit der Ursachenforschung halte ich mich zurück. Ich würde mir auch keinen ULS einbauen. 
    Das ist genauso wie z.B. bei SSangYong Geländewagen die LSD Hinterachsen. Sie gehen einfach kaputt.
    Sehr gewagter Vergleich...
    Dass beim angesprochenen Unternehmen die ULS oefter verreckt sind als die UL, das glaube ich sofort. Aber was sagt das aus? Etwa dass die ULS bei alltaeglichem Gebrauch mehr oder weniger zwangslaeufig kaputt gehen wie die angesprochene Hinterachse, so wie von Dir behauptet? Nein.
    Du hast "vergessen" zu erwaehnen, dass die Motore von den Rundfluganbietern auf Reunion am absoluten Limit betrieben werden und das auch nur, WENN ihn ein Pilot bedient, der sehr sorgfaeltig vorgeht und auch dann nur im guenstigsten Fall. Bei diesem Rundflugunternehmen wird unter absolutem Zeitdruck mehrmals am Tag eine Rotation geflogen mit jeweils Auf- und Abstieg von 0 auf 10′000 Fuss. Moeglicherweise gibt es Piloten, die hier sehr sorgfaeltig vorgehen, aber tun das alle? Da habe ich leichte Zweifel...
    Die Erfahrungen hier zeigen also maximal nur, dass der ULS empfindlicher auf Missbrauch reagiert, bzw. weniger tolerant ist.


    Chris
  • nur mal so, normale nockenwellen können sich nicht verdrehen, kurbelwellen schon. und wenn jemand nicht merkt, dass in seinem motor etwas wie die nockenwelle pitting entwickelt - sieht man deutlich an der magnetschraube und im (!) ölfilter und entwickelt sich über einen längeren zeitraum - bzw. damit fliegt, der hat was nicht verstanden. neben konstruktiven mängeln und/oder einer mangelhaften oberflächenhärtung spielt die ölqualität dabei übrigens eine grössere rolle.
  • ... irgend etwas versteh ich jetzt nicht. Wenn ein Motorausfall zu einem Absturz führen kann, dann muss diese Ursache untersucht werden und notfalls die betroffenen Flieger gegroundet werden sowie Herstellerverantwortung gerichtlich überprüft werden. Was gibt es da zu deuteln und herumzureden?

    Und wenn ein Motorenhersteller ein minderwertiges Produkt abliefert dann gilt das Gleiche. Wenn ein Motor innerhalb der Vorschriften benutzt und gewartet wird, dann erwarte ich ein problemlosen Lauf ohne dass ich laufend daran herumschrauben muss. Den Betreiber für Ausfälle verantwortlich zu machen, weil er den Motor auch innerhalb der Zulassungsbedingungen nutzt ist schon ein schräges Verständnis von Verbraucher- und Herstellerhaftung.

    Irgendwie habe ich den Eindruck, dass Schönreden einen grösseren Anteil an Sicherheitsdiskussionen einnimmt als es angemessen wäre. Das ist mir zuerst im Bereich der Zuladungs-Dikussion aufgefallen. Und ich frage mich warum das so ist, obwohl es doch um existentielle Gefährdungen geht.

    Beruflich haben viele von uns ähnliche Vorkommnisse und da gibt es keine Diskussion sondern Haftung. Und da werden Ansprüche durchgesetzt.
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