UL bei Koblenz abgestürzt, 2 Tote

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  • Ich bin Flugschüler.
    Wenn ich das alles hier so lese, dann sieht es so aus, als ob solche Situationen öfters vorkommen.

    Macht mich bloß nicht bange!
  • Autounfaelle kommen auch oefter vor, trotzdem faehrt jeder...

    Man muss sich nur im klaren sein, dass die Fliegerei ein nicht zu vernachlaessigendes Gefahrenpotential in sich traegt. Man kann dem mit viel Training, Disziplin, der richtigen Herangehensweise usw. usf. begegnen, auf Null bringt man das Risiko aber selbstverstaendlich nicht.

    Die Moral der Geschichte mit dem Rettungsgeraet: Es zu haben sollte keinesfalls dazu verleiten, hoehere Risiken einzugehen (ich hab ja zur Not noch den Schirm...). Denn ihn zu haben und ihn im richtigen Moment dann auch auszuloesen sind 2 Paar Stiefel.


    Chris
  • ich glaube, dass das rettungssystem die ultima ratio bei den meisten von uns ist und man deshalb wahrscheinlich zu spät - zu niedrig zieht. mir ist der gedanke zu ziehen extrem unangenehm. liegt wahrscheinlich daran, dass man tatsächlich ausgeliefert ist. dabei geht es mir gar nicht um die evtl extrem unerfreuliche landung am schirm - mir treibt eher die vorstellung des unvollständigen öffnens den schweiß auf die stirn, denn dann ist man definitiv erledigt. man hat ein bisschen mehr zeit die sünden zu bilanzieren. gründe? schirm paar mal feucht geworden, supoptimaler einbau, materialversagen ... . 

    etwas anderes ist sicher, wenn man oben wesentlicher teile verlustig geht, leitwerk oder fläche. dann zieht man wahrscheinlich fast reflexartig (und vergißt dann vor schreck den prop zu stoppen ...)

    und wie immer gehört wahrscheinlich ein bisschen glück dazu, frei nach dem motto, dass dich der teufel auch aus einem weihwasserbecken fischen kann.
  • Schlimm was da in Koblenz und Norddeutschland passiert ist und ich will das nicht irgendwie kommentieren oder klugschiss hinzufügen aber zu den Kommentaren und Fragen möchte ich schon zwei, drei Dinge sagen:

    1. In Gefahrensituationen bekommt man sehr schnell den bekannten Tunnelblick, schwört beispielsweise Dinge gehört zu haben, die nachweislich am Funk nicht gesagt wurden. Das Hirn greift zum erstbesten Begriff, den es finden kann weil es schnell gehen muss. Das Wahrnehmungsfeld verändert sich.

    2. Rettungssysteme sind alles schön und gut aber direkt nach dem Start in niedriger Höhe so wie in Koblenz denke ich nicht, dass ein Rettungssystem geholfen hätte, zumal die Maschine womöglich auch mit gezogenem Schirm noch Feuer gefangen hätte. 
  • Früher, als UL-Motoren nicht nur theoretisch stehenbleiben durften, war es undenkbar ohne landbares Gelände im Gleitwinkelbereich zu fliegen.

    Auch manche Fluglätze schieden damit einfach aus.

    So bleibt dann an manchen Stellen nur noch die Rettung einschließlich der Hoffnung, dass das Tal tief genug für die Öffnung ist.

    Gruß
    Thomas
  • Leider wird bei beiden Unfällen vermutlich menschliches Versagen als Grund herauskommen.

    Man munkelt bei dem Breezer das der Pilot eine Umkehrkurve "üben" wollte, dazu gedrosselt hat und ihm dann schlicht die Höhe ausging. Besonders tragisch da es sich wohl um einen erfahrenen Jetpiloten handelte. Somit komplett unnötig.

    Im Koblenzer Fall scheint es so zu sein das der Pilot wegen unrundem Motorlauf gelandet war, sich beim ansässigen LTB nach möglichen Ursachen erkundigt hat, er aber am Boden nichts finden konnte und dann erneut startete. Augenzeugen sollen wohl berichtet haben das im Steigflug erneut der Motor stotterte, dies noch vor der Halbbahnmarkierung und somit eine Landung in der Platzverlängerung möglich gewesen wäre. Stattdessen versuchte er wohl weiter zu steigen und als dies nicht ging hat er wohl eine Umkehrkurve mit anschliessendem Strömungsabriss aufgrund der extrem widrigen Winde an dem Tag, erlitten.

    Ich halte mich aus solchen Spekulationen normalerweise heraus, aber wenn sich die o.a. Dinge so bewahrheiten sollten dann trifft die Regel das 90% aller Unfälle nicht durch technisches Versagen erfolgen, leider zu. 
  • Stotternder Motor wäre ja aber doch schon erstmal technischer Natur gewesen.
    Und je nach Zeitpunkt und Höhe gibt es dort dann eine Phase, wo es weder nach vorne noch zurück reicht.
    Jedenfalls ist das bei meinem Flieger so.
    Optionen gibts dann eigentlich keine mehr.
  • MOIN schrieb:
    Ich halte mich aus solchen Spekulationen normalerweise heraus, aber...

    Nix aber.


    Chris
  • Chris_EDNC schrieb:
    MOIN schrieb:
    Ich halte mich aus solchen Spekulationen normalerweise heraus, aber...

    Nix aber.


    Chris

    Doch aber - Achtung! Provokation:

    Wir haben ja obrigkeitlich und kostenpflichtig verordnete Universal-Retter, die genau das hier Geschilderte eben nicht abdecken, wie mehrfach bewiesen ist - gemeint sind die Entfaltungsstoßhemmer für die 300 km/h-Ultra-Fast-Kandidaten.

    Also scheißt doch auf diese oft untaugliche dt. Kadavergehorsams-Gleichmacher-Technik, baut das Billigste und Allerbilligste ein, was auf dem Markt ist, werft es den Prüfern vor die Füße und laßt sie prüfen bis zum heiligen St.-Nimmerleinstag und benutzt Euren Kopf und den Rest des eingesparten Geldes für was Besseres im Kantschen Sinne - halt für den Weg aus der selbstverschuldeten deutschen Unmündigkeit:

    Es gibt im Bereich Gleitschirmfliegen Retter in Form eines Drachens, die sich extrem schnell öffnen, auch das Öffnen im freien Fall noch gut aushalten, sogar noch in 30 m Höhe sicher funktionieren und dazu noch steuerbar sind, wenn, ja wenn... ein Gurtzeug getragen wird, was eh der Fall sein wird - denn Strick um die Taille ergibt meist Querschnitt! Gibt es auch preiswert als Leichtgurtzeug. Die Sinkgeschwindigkeit ist sehr moderat:

    Rausspringen und fröhlich weiterleben - Rette Deinen Arsch, denn Du hast nur einen..., Bußgeld wegen verbotener Benutzung einer Rettung lächelnd bezahlen und den Flieger abschreiben, der sonst höchstwahrscheinlich auch "krumm" gewesen wäre...

    Alternative: zertifizierter und damit noch teuererer Motor, an dem niemand nicht - außer LTB - jemals eine Schraube rumdrehen dürfte - in D wahrscheinlich sonst Straftatbestand, wie alles teuer und beschissen, in was sich der Staat einmengt.

    Was ist denn dann der Tod mit staatlich verordneten und also versagenden Rettungen???

    Nur Pech gegen Gebühren?

    Gruß hob

  • MOIN schrieb:
    Leider wird bei beiden Unfällen vermutlich menschliches Versagen als Grund herauskommen.

    Man munkelt bei dem Breezer das der Pilot eine Umkehrkurve "üben" wollte, dazu gedrosselt hat und ihm dann schlicht die Höhe ausging. Besonders tragisch da es sich wohl um einen erfahrenen Jetpiloten handelte. Somit komplett unnötig.

    Im Koblenzer Fall scheint es so zu sein das der Pilot wegen unrundem Motorlauf gelandet war, sich beim ansässigen LTB nach möglichen Ursachen erkundigt hat, er aber am Boden nichts finden konnte und dann erneut startete. Augenzeugen sollen wohl berichtet haben das im Steigflug erneut der Motor stotterte, dies noch vor der Halbbahnmarkierung und somit eine Landung in der Platzverlängerung möglich gewesen wäre. Stattdessen versuchte er wohl weiter zu steigen und als dies nicht ging hat er wohl eine Umkehrkurve mit anschliessendem Strömungsabriss aufgrund der extrem widrigen Winde an dem Tag, erlitten.

    Ich halte mich aus solchen Spekulationen normalerweise heraus, aber wenn sich die o.a. Dinge so bewahrheiten sollten dann trifft die Regel das 90% aller Unfälle nicht durch technisches Versagen erfolgen, leider zu. 

    Natürlich wird man nicht mehr genau herausbekommen was letztlich genau der Grund für die  Unfalle war. Aber unabhängig davon könnten hier  typische Fehlermuster für menschliche Fehlentscheidungen vorliegen die immer wieder vorkommen.

    1) Der Druck unbedingt wieder nach Hause zu kommen. Trotz Wetter oder unklarer Maschine wird gestartet.

    2) In der Umkehrkurve zu langsam auf Grund fehlender Höhe. Der starke Wille die Maschine nicht zu schrotten.(fehlende Vollkasko ?)    

    3) Für Trainingszwecke werden riskante Manöver geflogen

    Besonders der letzte Punkt kommt häufig bei erfahrenen Piloten vor und alle sind total überrascht. Auch FIs sitzen da oft in den Maschinen. 

    @ methusalixxxx , Flugskeptiker, Beginners : So traurig wie es ist, man kann daraus Erkenntnis gewinnen. Wer einfach nur wie gelernt fliegt wird erstaunt sein, dass dar nichts  wirklich Gefährliches passiert.    

    Der Leichtsinn ist der Teufel.  

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