edhs schrieb:
Ich habe mich danach noch bei einem Kaffee mit einem Berufspiloten unterhalten, der nicht gut auf die UL's und besonders auf die Rotax-Motore zu sprechen war. Er sprach von Bestrebungen, die Ul's wegen der häufig auftretenden Probleme neu zu reglementieren. Gebe ich einfach mal so weiter.
Also ich denke mal, wenn so ein Rotax-Motor in einem UL die gleiche gründliche Zuwendung bekommen würde wie andere zertifizierte Motoren, dann würde er wahrscheinlich statistisch nicht schlechter abschneiden. Gerade im UL-Bereich ist man eben bemüht die Kosten gering zu halten und auch deshalb eher nur das allernötigste von einem Fachbetrieb durchchecken bzw. austauschen/reparieren zu lassen, wobei ich keinem Selbst-Schrauber jetzt dessen Kompetenz absprechen möchte.
humilitas schrieb:Gute Frage, die ich mir auch schon oefter gestellt habe.
mir stellt sich beim Lesen der Unfallmeldungen immer wieder die Frage, warum die Piloten nicht das Rettungssystem auslösen?
Manni schrieb:Beim Absturz in Flensburg handelt es sich um eine Breezer:
hallo,
weiß jemand um welchen flugzeugtyp es sich dabei handelt ?
gruss manni
Chris_EDNC schrieb:Das kann ich für mich als Mopedfahrer klar bestätigen. Trotz mehrerer Sicherheitstrainings mit u. a. Hinweisen zur mentalen Konditionierung für den "Erstfall" bin ich nach kurzzeitigem Kontrollverlust auf einen Betonpfeiler ohne sinnvolle Reaktion zu gefahren. Damit will ich Sicherheitstrainings nicht abwerten, und ich nehme an so etwas weiterhin sehr gerne teil (man lernt ja nie aus, nä :-)), aber für mich ist klar, dass ich zu den Slow-Performern gehöre, die in solchen Situationen mehr Zeit als 2-3 Sekunden benötigen. Heißt für mich: Versuchen, solche Situationen möglichst zu vermeiden (Vorbereitung, Risikominimierung).
Aber als ich mich in der Situation befand stellte sich ein ausgepraegter Tunnelblick ein, nicht den Bruchteil einer Sekunde dachte ich an den Griff! Ob ich dann letztlich rechtzeitig gezogen haette, ich habe leichte Zweifel...
Wer die Unfallberichte ließt wir feststellen, dass häufig der der Kommentar kommt : "erfahrener Pilot wir können gar nicht verstehen wie ihm / ihr das passieren konnte".
Wer oft fliegt ist natürlich auch dem Risiko häufiger ausgesetzt, aber das sollte ja durch Erfahrung kompensiert sein.
Ist es das wirklich? Denn eigentlich kommt es nur selten zu kritischen Situationen. Und die vielen positiven Erfahrungen könnten dazu beitragen, dass die Sensibilität nachlasst.
Das beantwortet vielleicht auch warum kein Rettungsschirm gezogen wurde. Der erfahrene Pilot hat sich ja im Vorfeld damit befasst. Ist die Situation nicht eindeutig ausweglos würde er immer zu landen versuchen. Was ist aber wenn es bis zum Strömungsabriss nicht eindeutig war ?
Ein weiterer Aspekt ist das letzte Eindrehen aus dem Queranflug in den Endanflug. Oft ist das Endteil bis zur Schwelle nur kurz . Die Geschwindigkeit ist da schon sehr reduziert. Ein wenig Unaufmerksamkeit, ein bisschen Rückenwind und die Strömung reist innen ab. Das Unfallmuster gibt es häufig.
Auch die Umkehrkurve bei Problemen im Startsteigflug gehört zu dem Unfallmuster.
humilitas schrieb:Ich denke, dass hängt auch immer von der Höhe ab in der ein Problem auftritt. Gerade in den Start- und Landephasen werden die wenigsten von uns das Rettungsgerät im Ernstfall auslösen. Leider sind das aber gerade die Phasen, bei denen häufig die Probleme auftreten die zu tödlichen Unfällen führen. Auf der anderen Seite werde ich bei einem Motorausfall in 3000 Fuß auch zwei Mal darüber nachdenken, ob ich das Rettungssystem auslöse oder - wahrscheinlicher - nach einem gescheiten Außenlandefeld ausschau halte.
mir stellt sich beim Lesen der Unfallmeldungen immer wieder die Frage, warum die Piloten nicht das Rettungssystem auslösen?