Karl-Alfred_Roemer schrieb:Na ja: Hab zwar noch keine C42 ohne Motor gelandet (trotz mehr als 100 Std. auf dem Modell), aber schon andere Modelle (LSA Klasse). Diese Flieger verhalten sich ganz anders ohne Standgas. Ist doch auch logisch mit weniger Anströmung ohne Quirl bei niedrigen Geschwindigkeiten (bestes gleiten) auf das Heck. Auf einmal hat man Ziegelsteine am Stick. Der ganze Flieger wird schwerfällig und der Stick will mit Muskeln bewegt werden. Wenn man dann noch in Panik ist.......... Man sollte es wengstens einmal mit einer erfahrenen Person das an einem Platz mit langer Bahn üben. Ein Motorflugzeug ist kein Motorsegler.
---- Ich selbst habe auch schon paar Landungen mit stehender Latte geübt. Die meisten auf FK9 und einige auf C42. Nach meinen Erfahrungen ist das Flugverhalten extrem ähnlich, sofern das Gas wirklich komplett rausgenommen wurde.
Karl-Alfred_Roemer schrieb:Ich kann nur von der P-96 sprechen, mit der habe ich das relativ haeufig gemacht. Um es kurz zu machen: Wenn es mir tatsaechlich passiert waere ohne vorherige Uebung, also der Motorausfall, garantiert haette ich die Landung versaut, weil viel zu kurz. Kein Problem, wenn das Feld vorne noch ein paar Meter uebrig hat, verheerend, wenn nicht... Auch der Abfangbogen war ein ganz anderer, ich musste viel naeher an den Boden hinfliegen vorm ausflaren.
Ich selbst habe auch schon paar Landungen mit stehender Latte geübt. Die meisten auf FK9 und einige auf C42. Nach meinen Erfahrungen ist das Flugverhalten extrem ähnlich, sofern das Gas wirklich komplett rausgenommen wurde.
Diese Flieger verhalten sich ganz anders ohne Standgas. Ist doch auch logisch mit weniger Anströmung ohne Quirl bei niedrigen Geschwindigkeiten (bestes gleiten) auf das Heck. Auf einmal hat man Ziegelsteine am Stick. Der ganze Flieger wird schwerfällig und der Stick will mit Muskeln bewegt werden. Wenn man dann noch in Panik ist.......... Man sollte es wengstens einmal mit einer erfahrenen Person das an einem Platz mit langer Bahn üben. Ein Motorflugzeug ist kein Motorsegler.
So sehe ich das auch! Meine Fluglehrer haben das in der Ausbildung auch mit mir gemacht. Landung aus ungewöhnlicher Position, schnelle Landung, Landung mit stehendem Propeller und so weiter. Hat Spaß gemacht und hat mir viel Sicherheit gegeben, weil ich dann wusste, was man mit so einem Flieger alles machen kann.
LG Marina
GTi schrieb:Seit JAR habe ich mich nicht mehr mit MoSe befasst , früher durfte man sehr wohl mit PPL MoSe fliegen aber eben den Motor nicht abstellen.maxmobil schrieb:Wenn Du einen Eintrag TMG in Deinem PPL(A) hast, darfst Du selbstverständlich das Triebwerk abstellen. Falls Du den Eintrag nicht hast, darfst Du eh nicht damit fliegen.
Ich bin nicht der Ansicht, dass man einen Notfall absichtlich herbeiführen darf/muss um das dazugehörige Verfahren zu üben. Wenn mir zB als Inhaber eines PPL(A) nicht einmal bei einem Motorsegler das Abstellen des Triebwerks erlaubt ist würde ich gern das Gesetz sehen das es mir im UL gestattet.
Im Übrigen leben wir immer noch in einem Land, in Erlaubt ist, was nicht explizit verboten ist.
Auch der Abfangbogen war ein ganz anderer, ich musste viel naeher an den Boden hinfliegen vorm ausflaren.
Andere Maschinen moegen anders reagieren.
Karl-Alfred_Roemer schrieb:Hallo Karl,Auch der Abfangbogen war ein ganz anderer, ich musste viel naeher an den Boden hinfliegen vorm ausflaren.
Andere Maschinen moegen anders reagieren.
Normalerweise hat ein ′windmillender′ Propeller mehr Luftwiderstand, als ein stehender. Wenn es bei deinem Flieger nicht so war, dann bist du vermutlich unwissentlich mit Schleppgas angeflogen. Das fehlt dann natürlich wenn die Latte steht, was sich umso stärker bemerkbar macht, je langsamer man fliegt.
Bei unserer Z602 ist es vermutlich genauso. (′vermutlich′ deshalb, weil ich die Maschine noch nie mit stehender Latte gelandet habe)
Bei der Z602 ist es nur mit relativ viel Kraft am Gasschieber möglich, die Drehzahl unter 2500 U/min zu bekommen. Man hat also quasi dauernd Schleppgas, ohne es zu wollen, mit der Folge, dass die Kiste trotz voll gesetzten Klappen relativ lange ausschwebt. Mit stehender Latte wird die Z vermutlich durchsacken wie ein Stein, wenn man nicht nahe genug an die Bahn fliegt, vor dem Abfangen.
Ich kann mich erinnern wie ich meinen FI in der ersten
Flugstunde u.a. eine Menge bezüglich Fliegen mit und ohne Motorausfall gefragt
habe. Neben den zahlreichen Erklärungen hat er mir auch das Gleiten des ULs
ohne Motor in 2.000 ft gezeigt und dazu den Motor für eine kurze Zeit
abgestellt. Als Flugschüler in der ersten Flugstunde war ich positiv überrascht
wie unsere C42 durch die Luft segelte und auf die verschiedenen Ruder
reagierte. Das hat mir damals schon ein Gefühl des größeren Vertrauens in das
Fliegen mit UL gebracht als ich es zuvor hatte, denn in meinen Vorstellungen
ging der Höhenabbau bzw. Höhenverlust bis dato deutlich schneller und gefährlicher ab. Später haben
wir dann während der Ausbildung ein paar Mal auf meinen ausdrücklichen Wunsch
das Landen ohne Motor geübt. Ich will nicht behaupten, dass dies automatisch zu
einem überzogenen Sicherheitsgefühl für den potenziellen Ernstfall geführt hat.
Aber ohne diese Erfahrungen würde ich vermutlich doch bei einem ungeplanten
Motorausfall noch überraschter und von daher evt. unüberlegter reagieren, als
es wahrscheinlich so noch immer der Fall sein wird. Von daher kann ich Stephan
nur zustimmen und es nur begrüßen, wenn eine solche Situation in der Ausbildung
geübt wird.
mike.lima
maxmobil schrieb:Das verstehe ich jetzt nicht! Du bist doch Airliner-Pilot. Gehören da nicht vielfache Notfall-Procedures zu den immer wiederkehrenden Pflichtübungen im Simulator?
Ich bin nicht der Ansicht, dass man einen Notfall absichtlich herbeiführen darf/muss um das dazugehörige Verfahren zu üben.
FlyingDentist schrieb:Sicher, aber im Flieger stellen wir das Triebwerk keinesfalls ab um den Triebwerksausfall zu üben (idle thrust reicht), "gear up" Landungen werden logischerweise nur im Sim trainiert.maxmobil schrieb:Das verstehe ich jetzt nicht! Du bist doch Airliner-Pilot. Gehören da nicht vielfache Notfall-Procedures zu den immer wiederkehrenden Pflichtübungen im Simulator?
Ich bin nicht der Ansicht, dass man einen Notfall absichtlich herbeiführen darf/muss um das dazugehörige Verfahren zu üben.
OK, nur im Simulator. Aber wenn's den nicht gäbe, müsstest Du es wohl oder übel unter realen Bedingungen trainieren, oder?
Michael