BFU Unfallberichte wegen Spritmangel

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  • Ich halte es eher für eine Dummheit dies nicht zu üben. Eih wir reden hier immer noch, auch wenn es einigen nicht in den Kopf will, von ULs. Dat sind die kleinen Dinger mit ′nem "Hilfsmotor" da vorne oder da hinten. Die die gern mal ausgehen können. 

    Das war einmal. 
    95% der aktuellen ULs haben Viertaktmotoren, davon fliegt der größte Teil  mit Rotax 912er und Jabiru. Diese Motoren  fallen statistisch vielleicht alle paar tausend Stunden mal aus und halten bezüglich Zuverlässigkeit mit den ′echten′ Flugmotoren amerikanischer Produktion gut mit, und von der Leistung pro Kg kann man bei aktuellen ULs auch nicht mehr von Hilfsmotoren sprechen, aber das nur nebenbei. 


    In Anbetracht der äußerst geringen Wahrscheinlichkeit eines echten Motorausfalles, macht es meiner Ansicht nach keinen Sinn, die doch relativ gefährliche Übung einer Landung mit stehender Latte Schülern aufzuzwingen. Wahrscheinlich würden bei diesen Übungen deutlich mehr Unfälle passieren, als durch gelungene Notlandungen in echten Notfällen verhindert werden. 

    Ich gehe aber nicht so weit, dass ich Landungen mit stehender Latte verbieten würde. Wer sie machen will, der soll dadurch nicht kriminalisiert werden. 

    Ich selbst habe auch schon paar Landungen mit stehender Latte geübt. Die meisten auf FK9 und einige auf C42.  Nach meinen Erfahrungen ist das Flugverhalten extrem ähnlich, sofern das Gas wirklich komplett rausgenommen wurde. 

    Bei einigen Fliegern hat man größte Mühe, die Drehzahl unter 2500 U/min zu ziehen. In diesen Fällen fliegt man praktisch immer mit leichtem Schleppgas an. So ist auch klar, dass insbesondere das Ausschwebeverhalten völlig anders ist, insbesondere, wenn die Landeklappen ordentlich angeblasen werden. 
  • Hallo!

    > Wahrscheinlich würden bei diesen Übungen deutlich mehr Unfälle
    passieren,
    > als durch gelungene Notlandungen in echten Notfällen
    verhindert werden.

    Das ist in der Tat eine interessante Theorie, die ich so
    noch nie durchdacht habe...    

    Es gibt ja wirklich schon genug Dinge, die Flugschüler
    kaputt machen kann - auch _mit_ laufendem Motor :)


    BlueSky9
  • Und wo führt das dann letzendlich alles hin? Diese neuartige Philosophie nach welcher Motoren ja heute voll zuverlässig sind? Piloten von heute brauchen also keinesfalls mehr zu lernen wie man ordentlich slipt, wie man einen S-Anflug macht (wozu? ist mit Schleppgas doch viel einfacher und mein Motor ist ja jetzt zuverlässig), wie man mit stehendem Propeller anfliegt, Notlandeübungen nie ohne FL, Trudeln ist ja eh schon lange out usw. Dazu noch schön die Angst vor Aussenlandungen schüren... Das führt dazu dass man früher selbstverständliche Fähigkeiten für einen Pïloten einfach verliert oder noch nicht einmal erlernt. Könnte beim Üben ja was passieren. Jedem das seine, ich mache da auf jeden Fall nicht mit. Mag altmodisch sein aber das bin ich ja sowieso, I love Oldschool... :-)

    Gruss Stephan
  • FlyingDentist schrieb:
    Chris_EDNC schrieb:
    Letzte Frage zuerst: Ja, ich habe diverse Lizenzen.

    Was für eine wachsweiche Antwort, warst Du mal Politiker?

    Ist mir zu bloed jetzt, denk′ und mach, was Du willst.


    Chris
  • Stephan2 schrieb:
    Und wo führt das dann letzendlich alles hin? Diese neuartige Philosophie nach welcher Motoren ja heute voll SCHNIPPbin ich ja sowieso, I love Oldschool... :-)

    Gruss Stephan
    Das passt doch zur heutigen Philosophie, wo die Anforderungen an die mentalen und geistigen Fähigkeiten der jeweilig Betroffenen angepasst werden. Je dümmer die Leute werden, je weniger müssen sie können. Auf der anderen Seite wollen wir den Mars besiedeln. Aber wahrscheinlich will da dann nur die Bildungselite hin, um das Drama hier auf der Erde nicht mehr mit ansehen zu müssen.
    bb
    hei
  •  Jedem das seine, ich mache da auf jeden Fall nicht mit. Mag altmodisch sein aber das bin ich ja sowieso, I love Oldschool... :-)


    Du hast ja nicht unrecht, Stephan, aber obwohl du scheinbar der gegenteiligen Meinung bist, ist der Grundgedanke doch der gleiche: 
    Auch du wägst ab, was im Endeffekt mehr Sicherheit bietet: 
    Die Frage bei dir, wie auch bei mir lautet: Was erzeugt mehr Schäden: Schlechte Notlandungen wegen ′Mangel an Übung im Fliegen ohne Motor′ oder die Übungen im Fliegen ohne Motor? 

    Beim Zweitakter würde ich auch heute noch dazu tendieren, dass man die Übungen machen sollte. Bei den modernen Viertaktern aber eher nicht mehr. 

    Slippen ist kaum gefährlich, bringt aber einen enormen Sicherheitsgewinn, sollte man ganz klar lernen, üben und können. 

    S-Anflüge halte ich persönlich nicht für sinnvoll.  Was soll das bringen?  Steilere Anflüge? Ich denke mit Slippen kommt man noch steiler runter. Beides kombinieren halte ich für gefährlich und uneffektiv. 

    Trudeln ist so ne Sache. Im normalen Flugzustand kippt heute kein Mensch mehr versehentlich ins Trudeln. Die Zeiten der instabilen Flugzeuge sind seit 100 Jahren vorbei.  Sofern  man die Weight & Ballance richtig gemacht hat. 
    Heut′ zu Tage passiert das nur noch in der Start- oder Landephase und da ist man zum Abfangen in der Regel zu tief.  Dazu kommt, dass viele ULs nicht Trudelerprobt sind. Das macht die Übung dann wieder etwas gefährlich.  So gesehen würde die Sicherheitsabwägung auch eher gegen Trudelübungen im UL sprechen. Was aber niemanden daran hindern sollte, diese Übungen in einem Sicherheitstraining auf zugelassenen Maschinen mit Kunstfluglehrer zu machen. 


  • S-Anflüge halte ich persönlich nicht für sinnvoll.  Was soll das bringen?  Steilere Anflüge? Ich denke mit Slippen kommt man noch steiler runter. Beides kombinieren halte ich für gefährlich und uneffektiv. 


    Wieso bitte soll das gefährlich sein? Gehört absolut zur Grundausbildung. Eine wunderbare Übung koordiniert fliegen zu lernen und ist im Gegenteil sehr effektiv um Höhe abzubauen. Aber lassen wir es. Jeder hat wohl seine Techniken, der eine eben mehr der andere weniger. 

    Gruss Stephan
  • BlueSky9 schrieb:
    Hallo!
    > Wahrscheinlich würden bei diesen Übungen deutlich mehr Unfälle
    passieren,
    > als durch gelungene Notlandungen in echten Notfällen
    verhindert werden.
    Das ist in der Tat eine interessante Theorie, die ich so
    noch nie durchdacht habe...    
    Es gibt ja wirklich schon genug Dinge, die Flugschüler
    kaputt machen kann - auch _mit_ laufendem Motor :)

    BlueSky9
    Doch den Verdacht habe ich schon lange. Schau mal die Unfallberichte an. Da sitzen sogar FI s mit drin und fallen mit c 42 auf den Rüssel. Gerade wenn es heißt " so erfahren, können wir überhaupt nicht verstehen" , dann wurde immer was ausprobiert. In diesen  "Trainings" oder "Tests" werden oft kritische Situationen absichtlich herbeigeführt. Irgendwann schlägt Murphy dann zu. Sehr tragisch. Das wird leider in den Unfallberichten nicht herausgearbeitet. Da hilft  dann nur ein bisschen  Spekulation.      
  • Ich bin nicht der Ansicht, dass man einen Notfall absichtlich herbeiführen darf/muss um das dazugehörige Verfahren zu üben. Wenn mir zB als Inhaber eines PPL(A) nicht einmal bei einem Motorsegler das Abstellen des Triebwerks erlaubt ist würde ich gern das Gesetz sehen das es mir im UL gestattet.
  • maxmobil schrieb:
    Ich bin nicht der Ansicht, dass man einen Notfall absichtlich herbeiführen darf/muss um das dazugehörige Verfahren zu üben. Wenn mir zB als Inhaber eines PPL(A) nicht einmal bei einem Motorsegler das Abstellen des Triebwerks erlaubt ist würde ich gern das Gesetz sehen das es mir im UL gestattet.
    Wenn Du einen Eintrag TMG in Deinem PPL(A) hast, darfst Du selbstverständlich das Triebwerk abstellen. Falls Du den Eintrag nicht hast, darfst Du eh nicht damit fliegen.

    Im Übrigen leben wir immer noch in einem Land, in Erlaubt ist, was nicht explizit verboten ist. Welchen Sinn würden sonst UL's wie z.B. der Taurus machen?

    Grüsse
    Thomas
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