Ich muß die obige Angabe sogar noch etwas relativieren. Die 11 Stunden sind Blockzeit, reine Flugzeit war sogar nur 9:43.
Ich glaube auch das es unwichtig ist ob jemand nach 10 oder 20 Stunden seinen Solo macht. Das ist doch von vielen individuellen Parametern abhängig. Wichtig ist das man einen FL hat der erkennt wann jemand "reif" ist.
Bei mir war das der Tag an dem mit mein FL kurz nach dem Start und ohne das ich damit gerechnet hatte, das Gas rausschlug auf Leerlauf. Statt zu fragen was das soll, war meine erste Reaktion das Höhenruder nachzulassen und die Nase der Maschine runterzunehmen. Erst dann kam meine Frage was das soll. Seine Reaktion " alles gut, wollte nur mal sehen wie Du reagierst"
Tags drauf dann der Flug mit einem anderen FL mit der Begründung das meinem bisherigen FL was dazwischen gekommen war.
Das war quasi der Doppelcheck.
Man muß aber auch dazu sagen das ich sehr intensiv die Ausbildung durchgezogen habe. Ich hatte im September angefangen und bis Ende November dann bereits 16 Stunden geflogen, (reine Flugzeit, keine Blockzeit) und 74 Landungen, dazu schon minimum 20 Stunden Theorie mit BZF Prüfung in Köln. Möglich war das auch nur weil mein damaliger Arbeitgeber bzw. mein Chef sehr offen dafür war und ich auch mal eben eine Flugstunde während der Arbeitszeit machen konnte. Die Flüge waren im Schnitt um die 27 Minuten reine Flugzeit mit viel Airwork, Landungen und Navigationsdingen ausgefüllt. Erstmal hört sich 27 Minuten ja wenig an aber am Anfang der Ausbildung war ich nach diesen Flügen wirklich müde im Kopf. Die mentale Belastung war doch hoch da man sich sehr konzentrieren mußte. Das ist über Excel gerechnet der Schnitt, da wraen auch Flüge mit um die 55 Minuten dabei, keine Sorge ;-)
Die restlichen Stunden inkl. von 4 "Spasstunden" auf einer Spornradmaschine wurden dann von März bis April gemacht und dann war die Prüfung Wetter und wegen meines Urlaubs am 22.05.2010
Direkt im Anschluss dann kam das Angebot mit wenigen Stunden Theorie und Flugstunden denn PPL-A/N zu machen. Das habe ich dann sofort gemacht und es nicht bereut denn wenige Monate danach war diese Tür zu. Durch das "upgrade" auf LAPL dann quasi 1,3 Tonnen geschenkt bekommen :-)
MOIN schrieb:Das hat mein Prüfer in der Praxisprüfung noch im Steigflug unter 500 ft gemacht. Der war sowieso hart im nehmen (ehemaliger Tornadopilot) und hat mit mir Flugzustände und die Reaktionen des Breezers darauf ausprobiert, über die wir Stunden vorher mit den anderen Prüflingen diskutiert hatten. ("... Mach mal nicht so ′ne Pussy-Kurve. I have contol! ... " *reiß*). War interessant und hat mich selbst in der Prüfung noch einiges gelehrt!Gruß Lucky
... der Tag an dem mir mein FL kurz nach dem Start und ohne das ich damit gerechnet hatte, das Gas rausschlug auf Leerlauf. ...
Ich habe so viel Stunden gebraucht, das traue ich mich hier nicht zu erzählen, sonst meint ihr noch, ich wäre doch besser beim Radfahren geblieben. Auch habe ich in der langen Ausbildungszeit gelegentlich einen anderen FI genutzt, wenn ich im Urlaub mal einen Platz mit UL-Schulung in der Nähe hatte. Das war wirklich interessant, wie unterschiedlich die Herangehensweise ist. Einer hat mir mal gesagt, ‘so, jetzt würde ich dich alleine fliegen lassen, denn jetzt geht bei der Landung nichts mehr kaputt. Den Rest mache ich vom Boden aus, sonst bekomme ich noch ein Schleudertrauma‘. – auch eine Methode. Manche Plätze hatten eine extrem kleine UL-Platzrunde, was Zeit und Geld spart, und waren auch am WE und im Winter für Platzrunden offen – was oft nicht der Fall ist, aber selten so kommuniziert wird.
Hier Outen sich ja eher die Tollen Hechte die schnell alleine fliegen dürften . Ich behaupte, dass ich jedem auf einer C 42 beibringen kann unter 15 Stunden 3 Platzrunden alleine zu fliegen Wenn der Schüler jünger ist oder Vorkenntnisse hat z B Segekflug geht das unter 10 Stunden
Wichtig ist aber das in kurzen Abstnden geflogen wird alles an mehreren Tagen in der Woche und keine großen Zeitraeume dazwischen liegen.
Grosse Angst um das Fahrwerk hätte ich nicht
Aber:
Die Frage ist nur wieviel Risiko will ich tragen wenn dem Anfänger in der Platzrunde der Motor ausfällt ? Ist der schon fit
wenn überraschender Weise plötzlich Traffic ist ? Oder irgend etwas unvorhergesehenes ?
Vor kurzen ist ein Segelflieger mit einem Jugentlichen abgestürzt . Jetzt soll es eine Anklage gegen den Ausbilder geben .
Es ist eine andere Zeit heute, da wird die Schuld Schell beim anderen gesucht .
Da fliegen die meisten FI s halt lieber noch mal mit.
QDM
Ich denke nicht das die "Tollen Hechte" oder Selbstdarsteller das Problem sind. Ich sehe mich selbst eher auch nicht so. Bei meiner Ausbildung lief das bei allen so. Eigenverantwortung war da noch kein Fremdwort. Ich finde es sehr interessant hier die Zahlen von anderen Forumsmitgliedern zu lesen. Das bestätigt mich nur in unserer (Fluglehrer, Fahrlehrer, Lehrer, erfahrene Flieger und viele mehr) Beobachtung.
Die kognitiven und besonders die motorischen Fähigkeiten sind in den letzen 25 Jahren eher nicht besser geworden. Natürlich stimmt es, dass wir damit jetzt leben müssen. Aber müssen wir damit auch zufrieden sein?
Natürlich stimmt es auch, dass immer mehr die Verantwortung woanders gesucht wird. Aber besonders in unserem Sport/Hobby sollten wir uns energisch dagegen wehren. Fliegen war immer etwas Besonderes. Häufig liegt mein Leben (und das des Mitfliegers evtl. auch) in meiner Hand. Fehler haben manchmal größere Auswirkungen als woanders. Aber wenn ich dem nicht gewachsen bin, sollte ich die Finger davon lassen. Sonst ist irgendwann alles so kompliziert und reguliert, dass es keinen Spaß mehr machen wird.
Sorry, meine Meinung
Tom
@Quax der Bruchpilot
Ich glaube nicht, dass die motorischen und kognitiven Fähigkeiten in den letzten Jahren abgenommen haben. Ich kenne auch keine seriöse Studie, die so etwas belegen würde. Ich glaube eher, dass sich die Fähigkeiten verlagert haben. Der junge Mensch von heute ist vielleicht handwerklich weniger geschickt, als sein Altersgenosse von vor 30 Jahren. Dafür ist er - sofern er regelmäßigt zockt, wie meine Jungs - erheblich multitaskingfähiger als frühere Generationen. Wenn ich meinem Sohn (15 Jahre) dabei zuschaue wie er LOL zockt, wird mir regelrecht schwindelig. Diese Informationsverarbeitungsgeschwindigkeit und Fingerfertigkeit muss man erst mal hinbekommen.
Im übrigen ist es doch so, dass der durchschnittliche UL-Flugschüler i.d.R. deutlich älter als 40 Jahre alt ist. Zumindest nach meiner Beobachtung sind jüngere Flugschüler (vor allem U30) die absolute Ausnahme.
Moin,
ausserdem sind auch die Bedingungen dramatisch unterschiedlich. Egelsbach oder Kassel sind deutlich komplexer als z.B. Breitscheid. Ich habe als erstes Flugzeug ne Beech F33 geflogen mit Einziehfahrwerk und Verstellprop nebst Gemischverstellung, ohne Vorkenntnisse in der Fliegerei. Dagegen ist meine FK9 so komplex wie ein Kinderlaufrad. Die reine Stundenzahl in der Ausbildung sagt genauso wenig über den Piloten aus wie die Gesamtflugstundenzahl über die Erfahrung.
Es gab in meiner Ausbildung immer Lehrer, von denen habe ich sofort was mitgenommen, und andere, da habe ich nichts verstanden. Dazu sind auch die Persönlichkeiten viel zu unterschiedlich. In den Beiträgen zur Schulsuche wird das auch hier schon Thematisiert, eventuell mal danach suchen.
Gruß Raller
Das ist halt total unterschiedlich mit dem ersten Alleinflug.
Ich bin mit ca 1000h und 1000 Starts auf der "Segelfluguhr" 2003 in das UL fliegen eingestiegen. Mein FL ist nach 2 Platzrunden mit der Wild Thing ausgestiegen :-).
Damals war das Funkgerät mein größtes Problem, bis dahin hatte ich ich nur drei Funksprüche "Schneller","Langsamer" und "Position" angewendet:-).
Gruß,
Roman.
Hier geht es doch nicht darum "ein toller Hecht" zu sein. Das finde ich eher unfair in so eine Ecke gedrängt zu werden nur weil ich nüchtern meine Erfahrung weitergebe. Lasst so was doch bitte.
Ich schrieb doch einschränkend das dies doch eh ein individuelles Bild ist und es uninteressant ist ob es 10 oder 25 Stunden waren. Wichtig ist doch das man selbstsicher wird und auch in ungewöhnlichen Situationen richtig reagiert.
Das ist unabhängig von den geflogenen Stunden bzw. doch auch vom individuellen Typ abhängig.
Beim ersten dauert es 20 Stunden, beim nächsten 15, wiederum bei anderen halt eben unter 10.
Ist wie beim Führerschein...
Moin Lucky,
hieß Dein Prüfer zufällig Tom J. ?
mir ging es damals in meiner Prüfung nämlich sehr ähnlich... :)
gruss enno
Aktuell sind 13 Besucher online, davon 1 Mitglied und 12 Gäste.