Also ich habe da ehrlich gesagt keine bestimmte vorgehensweise. Was ich auf jeden Fall mache ist nahezu jeden Schritt erklären, um den Passagieren vielleicht die Angst zu nehmen, die sie uns gar nicht zeigen.

Beim Vorflugcheck gehe ich zwar nicht ins Detail, aber ich erklären, dass ich mir das Flugzeug anschaue um evtl. äußere Beschädigungen feststellen zu können.

Ich erkläre dem Passagier genau wie er einsteigen muss (Trittflächen, etc.), helfe ihm bei der Einstellung der Gurte und des Headsets und sage dem Passagier vor dem Anlassen des Motors, dass ich jetzt den Motor anlasse und wir uns danach über das Intercom verständigen.

Auch bevor ich funke, sage ich dem Passagier bescheide, dass ich mein Vorhaben jetzt über Funk mitteilen werden. Die Frage ob andere unsere Gespräche im Flugzeug mithören können, beantworte ich mit einem Nein ^^.

Ansonsten gehe ich beim Fliegen, vor allem in den kritischen Phasen (Start und Landung), so vor, dass ich einfach laut denke. Das heißt, dass ich in diesen Phasen wirklich erkläre was ich machen, wann ich es mache und warum ich es mache.

Das hat so bisher sehr gut geklappt und ich werde es weiter so vornehmen. Ein Briefing kann man es daher eigentlich nicht nennen. Es ist eher wie eine kleine Schnupperstunde...

Ich mache das so ähnlich.
Beim Vorflugcheck nehme ich den Passagier aber mit, und erkläre wofür die Steuerflächen sind usw. Im Cockpit zeige ich dann immer wo er die Höhe und Geschwindigkeit ablesen kann. Das Rettungssystem erkläre ich auch immer. Dann sage ich immer, dass er sich wenn es sein muss, mit seinen Händen an den Schultergurten festhalten soll. Vor irgend welchen Manövern sage ich was gleich passieren wird. Dann versuche ich, dass derjenige mit mir redet. Daran kann man ganz gut merken ob jemanden übel wird. Kotztüte ist nicht so wichtig :-) ich charter doch.

Danke für die Tipps.

Meinst Du denn, dass ein aufgeregter Passagier das kurze Nachdrücken bemerkt?

Bei unserer 80PS C42 merkt man das vielleicht. Bei der Remos eher weniger.

Da ich hauptsächlich Gastflüge durchführe merke ich immer wieder, wie Passagiere, die vorher entweder noch gar nicht, oder nur im Airliner geflogen sind, die ganze Angelegenheit wahrnehmen.

Einiges wurde schon gesagt, noch meine Ergänzungen:

- Immer Spucktüten dabei haben
- Viele Passagiere verheimlichen ihr Unwohlsein auch deswegen, weil sie denken, eine Umkehr sei so schnell nicht möglich, der Pilot oder andere Mitflieger wären verärgert oder sie hoffen zu lange auf eine Besserung ihres Zustandes. Ich weise immer ausdrücklich auf das Gegenteil hin. (Auch wenn′s mich doch nervt den Flug abzubrechen ;-)   )

Wenns dann doch mal kurz vor 12 ist, dann hilft u.a. die Heranführung von Mund und Nase an einen Lufteinlass und die Fixierung eines Gegenstandes im Cockpit oder in der Ferne. Gleichmäßiges Atmen und Ablenkung des Passagiers vom Gedanken "Kotzen!".
Bei den meisten meiner Paxe hat das geklappt, bei anderen war′s schon zu spät. Aber spätestens seit Stefan Raabs Einweisung im Kunstflug durch Klaus Lenhardt wissen wir: "Wenn du schpucksch, du putsch!"

Viele Grüße

Ich habe sogar eine kleine Checkliste:

• Sicherheitsgurte erklären

  
  

• Gurte immer geschlossen halten!

  
  

• Crash-Position

  
  

• Türen und Fenster erklären,
  werden nur nach Rücksprache mit PIC geöffnet!

  
  

• Erklärung der Steuerorgane –
  Beinfreiheit beachten!

  
  

• Nichts Berühren ohne Anweisung
  

  
  

• Im Flugzeug piept und blinkt es
  ständig – Keine Sorge!

  
  

• Spucktüte und Lüftungsöffnungen
  zeigen

  
  

• Unwohlsein jeglicher Art melden!

  
  

• Rettungssystem erklären

  
  

• Bedienung der Kopfhörer und Sitz
  Mikrofon
  

  
  

• „Steriles Cockpit“ unterhalb
  1000 Fuß und Situationen in denen nicht geredet werden darf!

  
  

• Deutlich machen das außerhalb
  dieser Situationen jede Frage erwünscht ist!

  
  

• Notfälle sind besser zu meistern
  wenn der Passagier ruhe bewahrt!

  
  

• Jedes andere Flugzeug in der Luft
  melden!

  
  

• Viel Spaß!

  
  

War so ähnlich auch im fliegermagazine... gruß Tobi
PS: Dürft sie gerne verwenden oder ergänzen!

Guten Morgen die Herren,

ich finde es sehr gut, wie ihr alle hier vorgeht.

Meine Prüfung steht demnächst bevor und dann werde auch ich mit verschiedensten Leute in die Luft gehen. Was das Unwohlsein angeht, kann ich mich da als bestes Beispiel nehmen und weiß, warum und wann mir schlecht wurde - genau aus dem Grund, dass mir zu wenig erklärt wurde und alles einfach unbekannt war.

Ich habe mir auch dne Artikel im Fliegermagazin aufgehoben "der perfekte Gastgeber" und werde daraus, genau wie aus dem Forum einiges an Infos mitnehmen, um diesem Titel gerecht werden zu können.

Besonders wichtig fand ich an euren Beispielen, dass man mit dem Paxe sprechen sollte und ihn darauf hinweist, dass man jederzeit wieder runter kann. Hier in Hannover haben wir die Möglichkeit innerhalb von 10 Minuten rund 6 verschiedene Plätze anfliegen zu können und das gibt dann doch ein recht beruhigendes Gefühl.

Was auf jeden Fall zu unterlassen ist, schöne Steilkurven am Anfang zu fliegen, damit man sehen kann, was der Superman-Pilot nicht alles kann ;-)


Grüße

Scooby

Ihr übertreibts doch dann ganz schön...

Das was der Passagier wissen muss ist, wie er bei einem Unfall aus dem Flieger raus kommt. Wo Feuerlöscher, etc. sich befinden und was man tut wenn ein Vorfall vorliegt.

Ned mal im CPL macht man so viel wie ihr das hier diskutiert :)