turbulente (ruppige) Luft

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  • Hab mal ne theoretische Frage: welches Tragflächenprofil (oder Spannweite) ist bei turbulenten Bedingungen besser verträglich?

    Hintergrund: wir beabsichtigen ein neues UL zu erwerben und meine bessere Hälfte verträgt das Gewackel bei ruppigem Wetter nicht so gut.

    Gibt es entsprechende Erfahrungen oder Empfehlungen für ein besonders "ruhiges" UL ?

    Danke und Grüße Karl
  • Ja, ein Tragschrauber.


    Gruß Harald

  • Das ist eine interessante Frage. Spontan würde ich sagen, daß nur Masse, Airspeed und evt. Elastizität der Tragflächen das "Gefühl" beim Durchfliegen von Turbulenzen beeinflussen, aber ich bin auf Meinungen gespannt ....

    Matthias
  • Ich kann Dir aus eigener Erfahrung leider nicht weiterhelfen. Der
    Hersteller des M7 Servator macht auf seiner Internetseite jedoch
    Werbung, dass sein Flieger wenig empfindlich sei bei Turbulenzen.
  • Würde ich auch sagen, dass die Elastizität der Tragflächen enorm wichtig ist. Das ist wie eine Federung beim Auto. 

    Außerdem ist für die  Böenhärte das Verhältnis von aktueller Fluggeschwindigkeit zur Stallspeed in der aktuellen Konfiguration wichtig. Je schneller man im Verhältnis zur aktuellen Stallspeed fliegt, umso härter werden Böen.  

    Flugzeuge, bei denen man die Wölbklappen auf negativ stellen kann, wie z.B. bei den meisten CTs sind hier klar im Vorteil. 


    Hintergrund: wir beabsichtigen ein neues UL zu erwerben und meine bessere Hälfte verträgt das Gewackel bei ruppigem Wetter nicht so gut.


    Was die Übelkeit betrifft, ist aber nicht nur die Härte wie der Flieger auf Böen reagiert, wichtig. Auch die Art, wie es reagiert, spielt eine Rolle, denn Böen kommen nicht immer exakt von unten oder oben und heben nicht nur die Maschine Fahrstuhlartig nach unten oder oben, sondern gelegentlich wollen sie den Flieger auch um irgendwelche Achsen drehen.   Flugzeuge, deren Gewicht sich vor allem im Schwerpunkt tummelt, reagieren  heftiger  auf turbulenzbedingte Drehungen um alle Achsen, als solche, bei denen die Masse außen verteilt ist. 

    Außerdem gibt es Flugzeuge, bei denen das Flugzeug auf Querrudereingaben mit starken meist negativen Wendemomenten reagiert. Wenn man also eine Böe abbekommt, die das Flugzeug um die Längsachse drehen will und man nur mit Querruder reagiert, so reagiert das Flugzeug auch um die Hochachse.  Das wird dann vom Pilot vielleicht zeitversetzt ausgeglichen, was dann wieder ein Wende-Rollmoment (oder wie das noch mal hieß) erzeugt. Womit man wieder mit Querrunder reagiert, was dann wiederum... Es kann also ein unangenehmes Geeiere werden, woran aber nicht nur der Flieger, sondern auch der Pilot schuld ist. 

    Flugzeuge mit kombinierten Querrudern- und Landeklappen sind im allgemeinen auch eiriger bei Turbulenzen. 

    Es gibt Flugzeuge (und ULs sind auch Flugzeuge) die bei ruhigem Wetter angenehm zu fliegen sind, und bei unruhigem Wetter hat man das Gefühl, das Fliegen komplett verlernt zu haben. So lange, bis man sich an die Eigenheiten der Maschine gewöhnt hat und automatisch die richtigen Rudereingaben macht. 
  • Moin.

    In diesem Zusammenhang wirkt sich auch eine hohe Flächenbelastung ( Gesamtmasse/ Tragfläche [kg/m²] ) positiv aus. Sind dann noch die Tanks in den Flächen, also nicht im Rumpf, so wirkt sich das ebenso sehr positiv bei Vertikalböen auf die Gesamtkonstruktion aus ( grosse, leichte Flächen werden eher vom schweren Rumpf abgebrochen, als umgekehrt ).  

  • Stimmt. Die Flächenbelastung beruhigt auch enorm gegen Böen.  Flieger mit hoher Flächenbelastung fliegen meistens auch schnell. Dann bewirkt eine 15m/s Böe eine wesentlich geringere Anstellwinkeländerung, als eine langsame fliegende Maschine mit niedriger Flächenbelastung. Demnach gibt′s auch weniger Gs. 

    Ich würde ja schon mal gerne eine F16 oder ähnliches fliegen, um dann vielleicht festzustellen, dass die Maschine rein fliegerisch ein Kinderspiel ist, im Vergleich zu einem UL.  Kaum Böenempfindlichkeit, mechanisch unkaputtbar, durch Fly-by-wire nicht stallbar...
  • Gegen ruppige Luft hilft nur höher fliegen.
    Gegen Böen ist IMHO alles egal. Bei Thermik kommt es auf den Durchmesser des Thermikschlauches an. Die von FK haben damals damit geworben, daß die FK9 MKIV Short Wing weniger auf Turbulenzen reagiert, weil eben der Flügel kürzer wäre.
    bb
    hei
  • Karl-Alfred_Roemer schrieb:

    [...] Ich würde ja schon mal gerne eine F16 oder ähnliches fliegen, um dann vielleicht festzustellen, dass die Maschine rein fliegerisch ein Kinderspiel ist, im Vergleich zu einem UL.  Kaum Böenempfindlichkeit, mechanisch unkaputtbar, durch Fly-by-wire nicht stallbar...

    Ich bin zwar keine F16 geflogen, aber ältere ein- und zweistrahlige Military-Jets. Es stimmt; diese sind grundsätzlich einfacher zu fliegen.  Aber in Bodennähe habe ich wegen der "Luftlöcher" öfters kotzen müssen. 


  • Ich bin zwar keine F16 geflogen, aber ältere ein- und zweistrahlige Military-Jets.


    Oh, dann sprichst du aus Erfahrung. Ich leider nur aus der Theorie, was das Thema Böen und extreme Flächenbelastung betrifft. Welche Kisten hast du geflogen, wenn man fragen darf?  Bestimmt Alphajet, Starfighter, Phantom und Tornado?

    Aber in Bodennähe habe ich wegen der "Luftlöcher" öfters kotzen müssen.


    Warum das?  Ich denke, wir sind uns einig, dass solche Kisten Böen (und Luftlöcher sind ja nichts anderes als eine spezielle Art von Böen) wesentlich unempfindlicher sind? Oder seid ihr im Tiefflug den Geländekonturen gefolgt? 
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