Birdstrike, schonmal passiert?

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  • Birdstrike ist sehr selten, kommt aber vor. Die äusseren Beschädigungen des Fliegers sind das eine. Aber wir kommen jetzt in die Jahreszeit mit Temperaturen unter 10°C Bodentemperatur. Da versprödet zum Einen die Kunststoffscheibe und kann schneller bersten. Zum Anderen kühlt der, der bis dahin geschützt hinter der Scheibe gesessen hat, extrem schnell aus. Die notwendige Feinmotorik ist sofort dahin, die Sicht geht durch Vereisung auf Null. So geschehen vor ca. 10 Jahren im Berliner Raum. Es kam zum Absturz und Tod des Piloten (obwohl der Flieger voll steuerbar blieb).
    Die relevanten Gebiete mit erhöhtem Vogelaufkommen sind ja in der ICAO Karte eingezeichnet. Die Gebiete meide ich bzw. überfliege sie in ausreichender Höhe.
    GrußAchim
  • Wenn das Blut und das Gemisch aus Gewebe und Federn erstmal antrocknet ist es im wahrsten Wortsinn eine "Mords-Arbeit", den Flieger wieder sauber zu kriegen. Bei den meisten Typen dürfte ein frontaler Einschlag in der Kabinenhaube sehr unwahrscheinlich sein, da der systemimmanente Schredder davor viel abhällt. Schäden an Flächen oder Fahrwerken sind da viel häufiger, aber weniger bedrohlich. Insgesamt dürfte das Thema geringe relevanz haben, solange man es aus der Sicht des Flugzeugs betrachtet. Die andere Seite sieht das natürlich ganz anders.

    Pete

    P.S. Offenbar hat die Geschichte noch ganz andere Facetten!
  • Pete, einfach Spitze die Flugentengeschichte....ich hab mich weggeschmissen......

    Bei uns kreisen auch oft die Geier ...oder Bussarde... über dem Platz, ab und zu kommen sie mal dichter ran, aber meist drehen sie dann wieder ab...sind halt auch lärmempfindlich die Tierchen...

    Gruß,

    Volker

  • Einem Fliegerkollegen ist mal eine Taube durch die Kabinenhaube
    geschlagen. Das es eine Taube war, konnte man nur noch an dem Ring
    feststellen, den sie getragen hat. Glück im Unglück: Es war eine
    Reisetaube und der Besitzer konnte festgestellt werden und dessen
    Versicherung hat den Schaden dann bezahlt. Ja, ist wahr, Reisetauben
    müssen versichert sein! Gibts wahrscheinlich nur in Deutschland.

    Die ′andere Seite′: klick
  • Ziegenpeterle schrieb:

    Habt ihr schonmal damit Probleme gehabt? Seit ihr schon mal durch ein Vogelschwarm geflogen?

    Zum Glück für beide Seiten nicht. Nach meiner Erfahrung sind die Vögel aber nicht blöd, die passen schon selbst auf. Meine Ausbildung hatte ich in EDBF, dort ist das Vogelschutzgebiet Linum in der Nähe, wo fast das ganze Jahr Reiher und Kraniche, und im Sommer auch Störche unterwegs sind. Die fliegen auch durch die Platzrunde, aber sie weichen den Flugzeugen geschickt aus. Später flog mir mal im Anflug auf Uetersen ein Pärchen Stare oder Elstern fast direkt vor den Propeller, aber die konnten sich auch retten. Es sah fast aus wie ne Mutprobe, die müssen mich eigentlich kommen gesehen haben.
  • Also ich hatte diese Erfahrung auch gemacht. Wärend meiner Ausbildung bei meinem 2. Soloflug hatte ich beim Start eine sehr nahe begegnung mit einem Mäusebussard! Ich hab mich tierisch erschreckt... Zum Glück ist der Vogel ausgewichen... Hab dann schnell meine Platzrunde beendet und es für den Tag sein lassen... 
  • Tassilo,


    bei meinem 2. Soloflug ( C 42 )  ist mir beim Start in ca. 30 m Höhe die rechte Türe aufgeknallt, weil der Lehrer sie nicht richtig verschlossen hatte.


    Diese Landung vergesse ich nie mehr.


    Lange Rede kurzer Sinn...Ich habs nicht bleiben lassen an dem Tag, sondern hab 3 Starts und Landungen hinterhergeschoben, um mich quasi zu bestätigen. Vorher hätte ich den Platz nicht verlassen.


    Gruß,


    Markus

  • Peter Wille schrieb:
    Wenn das Blut und das Gemisch aus Gewebe und Federn erstmal antrocknet ist es im wahrsten Wortsinn eine "Mords-Arbeit", den Flieger wieder sauber zu kriegen. Bei den meisten Typen dürfte ein frontaler Einschlag in der Kabinenhaube sehr unwahrscheinlich sein, da der systemimmanente Schredder davor viel abhällt.


    P.S. Offenbar hat die Geschichte noch ganz andere Facetten!

    http://pilots24.com/pilots24/galerie/details.php?image_id=2591&mode=search



    Das war eine Gans bei ~130kt im Endanflug auf einen Flugplatz in Polen.
    Eine ziemliche Sauerei bis in die kleinsten Ritzen. 60cm tiefer und der Vogel wäre kommentarlos durch die Frontscheibe gedonnert. (was im übrigen ebenfalls bei einer P58 passiert ist)
    Mir ist ein Kleinvogel bei der S9 und ~ 160km/h an der Leading Edge "zerplatzt".
    Und was den Schredder vorne angeht.... Vergiss es. Der hilft Dir nicht!
    Habe leider keine Bilder von der B60 gemacht wo ein größerer Vogel durch den Propeller gegangen ist, an dem ersten Zylinder zerschellt ist um mit den Resten den Propellerregler (der unter einem Blech unterhalb der Zylinder angebracht ist ) zu zerstören, die oberen Zündkabel abzureisen und hinten seitlich aus der Cowling wieder auszutreten.

    Vogelschlag ist kein Spaß

    Uwe
  • Cobra Uwe schrieb:

     60cm tiefer und der Vogel wäre komentarlos durch die Frontscheibe gedonnert.

    Ich find′s etwas viel verlangt, dass das arme Tier dazu auch noch einen Kommentar abgeben soll.
  • Ein gutes Thema m.E. Weil es vermutlich in die "passiert-miiiiier-doch-nicht"-Sparte gehört ...

    Stimmt, in den Karten sind Infos eingetragen. Der Link hält weitere bundeslandspezifischen Hinweise parat.

    Ich muß zugeben, daß ich diese bisher aus Nachlässigkeit ignorierte. Danke also für's Erinnern.
    Dabei konnte ich gerade gestern einen fantastischen Zug von Kranichen beobachten. Vom Boden aus. Überschlagen aus der Zeit, in der ich eine Flanke etwa zur Hälfte noch mitzählen konnte, müssten das locker 250 Vögel gewesen sein.

    Viel spannender und hilfreicher, als die allgemeinen Infos auf der Karte, fände ich dann ja aber aktuelle Infos. Gerade jetzt, wenn große Züge unterwegs in den Süden sind.

    Hab' mich also mal ein wenig umgeschaut:

    Der DAVVL (Deutscher Ausschuss zur Verhütung von Vogelschlägen im Luftverkehr e.V. - dochdoch) postet derzeit folgende Nachricht:

    " Vogelzugvorhersage

    Die seit dem 18. Oktober 2012 gültige Vogelzugvorhersage des DAVVL e.V. lautet:    
     
    Der Vogelzug hat seinen Höhepunkt erreicht und führt über ganz Deutschland zu einer hohen Vogelflugintensität. Die ersten Kraniche ziehen Richtung Süden und Südwesten über Deutschland hinweg, während nordische Gänse den Norden und Nordosten erreichen. Ihre Zahlen werden sich in den nächsten Wochen deutlich erhöhen. Zudem ist bis Ende Oktober / Anfang November mit dem Durchzug von Ringeltauben, Staren und Drosseln zu rechnen. Limikolen, Störche und Schwalben sind dagegen bereits größtenteils abgezogen. Abgeerntete Felder stellen Anziehungspunkte für Krähen, Möwen und Greife dar und können lokal zu einer hohen Vogelflugaktivität führen. Der Vogelzug findet sowohl tagsüber als auch nachts statt und erreicht Höhen bis etwa 6000 ft."

    Quelle: http://relaunch.davvl.de/de/vogelzugvorhersage
    Dort wird auch über Zusammenstöße mit Fliegern berichtet.


    Eine täglich aktualisierte, animierte und qua GPS-Sendern recht exacte Karte darüber, welche Vögel gerade wo ziehen, gibt es bei birdmap .

    Die Seite migraction.net führt zu diversen regionalen Karten.
    Beispiel Kraniche in Deutschland , Beispiel Frankreich


    Etwas anders gelagert sind diese beiden:

    Der NABU führt eine Birdwatch-Seite. Auch mit der Bitte, Beobachtungen zu melden.

    Das Portal " Luftige Begegnungen " betrachtet das Miteinanderfliegen von seiner faszinierenden Weise


    Und Wiki erzählt uns auch etwas über die Techniken: Wie machen die das bloß ?! :)

    LG.
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