Hi Tomahawk,
ich selbst habe seit 2 Jahren eine 602. Damit fliege ich ca. 170h/Jahr. Die Maschine war ein Bausatz, jedoch nicht von mir zusammengebaut sondern meinem Vorbesitzer. Das Ergebnis unterscheidet sich im Detail schon von dem, was der Roland und seine Leute bauen. Die Unterschiede sind zwar eher optischer Natur aber deutlich sichtbar vorhanden.

Jedoch stelle ich es mir für einen, der der nicht professionell baut schwer vor, die Qualität zu errreichen, die Roland Dir liefert.

Meine Meinung zum selbstbauen:
- Geld sparen? Eher nein oder nicht sooo wesentlich wenn Du alles, einschließlich der Werkzeuge zusammenrechnest.

- Spaß am bauen, viel Zeit, Erfahrung, Werkzeuge und handwerkliches Geschick und Helfer, die mit anfassen? Dann vielleicht, für mich keine Option.

Zur Maschine selbst, obwohl das nicht Deine Frage war nur so viel: ich würde mir sofort wieder eine kaufen. Für mich ist kein besseres Preis/Leistungsverhältnis denkbar.

Fazit:
Aus meiner Sicht: fertig kaufen (neu oder gebraucht) und Spaß haben.

Gruß Micha

Micha602 schrieb:
Damit fliege ich ca. 170h/Jahr.

Wow. 170h ist echt sportlich. Bin gespannt, wieviel ich mit dem eigenen Flieger unterwegs sein werde.

Steve

OsramBulb schrieb:

Mein persönlicher Standpunkt:

Ich würde nicht in einen selbst gebauten Flieger einsteigen, erst recht nicht, wenn ich ihn zusammen gebaut habe. Ich habe früher auch mal einen handwerklichen Beruf gelernt und ausgeführt. Da habe ich so manchen Heimwerker kennen gelernt, der dachte seine Gas, Wasser, Elektroinstallation fachmännisch durchgeführt zu haben. Wenn man das ganze mal einem Fachmann gezeigt hat, ist das grosse Erwachen gekommen. Was man da so zu sehen bekommt, das würde man nicht glauben. Ich habe vor 5 Jahren auch ein Häuschen gekauft wo der Vorbesitzer viel in Eigenleistung gemacht hat. Für mich auf den ersten Blick nicht zu erkennen, tauchen nun immer mehr Tücken auf.

Und wegen den 5000 - 7000 Euro "Ersparnis" pro Flugzeug da fehlt mir schlichtweg das Verständnis und die Freizeit um 1000 Stunden (Ich würde sicher 2000h benötigen) aufzubringen.

Gebrauchte Flieger gibt es schon ab 20000.- Euro. Ein guter Gebrauchter für 40000.-.

Also was soll′s....

Steve

Mit dem Haus das kommt mir sehr bekannt vor.... ähnliche Themen bei mir gerade.

In selbst gebauten Flieger steigen - würde ich schon. Auch wenn er evtl. nicht perfekt ist :)

Wenn ein gebrauchter Flieger mit 10 Jahren auf dem Buckel und lt Datenblatt relativ bescheidenen Flugleistungen inklusive grauer Historie 30000 kosten soll und es einen nageneuen mit besseren Flugleistungen für 55000 gibt - überlege ich mir das schon. Gleichwertige Flieger wie den Z602 lt Datenblatt ist der Gebrauchtpreis meist gleich oder höher als der Neupreis der Z602 Economy. CTSW, Facination, Breezer usw. alle meist gebraucht 40t€ - 70t€

Große Ersparnis beim Selbstbauen erwarte ich übrigens auch nicht. Nur Erfahrungszugewinn und Kenntnis des eigenen Fliegers - Verbunden höchstens mit dem Vorteil der Streckung der Baukosten - dazu kommen dann aber auch wieder Charterkosten usw.

Aber wie gesagt, geht am Thema vorbei :)

So weit am Thema vorbei geht das dann doch nicht. Ich war auch mal in einer Orientierungsphase. Habe in der Zeit gechartert. Danach kam eine Haltergemeinschaft, die dann gescheitert ist.

In der Orientierungsphase habe ich dann meine jetztige Z-602 gefunden. Wie gesagt mit optischen Mängeln. Ich habe die Maschine dann vom Hersteller prüfen lassen. Mit dem Befund "technisch keinerlei Bedenken" Die Nasen vom Lack, die kleinen Beulchen, die anderen optischen Fehler tun der Sicherheit keinen Abbruch.

Seitdem fliege ich schon sportlich viel, gern auch größere Strecken. Zum Glück fliegt Frau gern mit und so geht es am WE an die Ostsee,
Nordsee, München usw. Das ist mit Chartermaschinen in der Form kaum
möglich.

Für Reisen ist die 602 optimal. So viel Platz hast Du in kaum einem anderen Flieger. 2 Gepäckfächer in den Flächen + großer Stauraum hinten, 130 Liter Tank, super robustes Fahrwerk, echte 180 km/h Reise (IAS)... Wenn man die W&B beachtet geht da richtig was rein.

Für "Kirchturmflüge" ist die 602 nicht so gut, da Tiefdecker. Dafür geht die C42 besser. Die war für mich allerdings zu teuer. Sowohl neu als auch gebraucht.

Gruß Micha

Micha,

"Seitdem fliege ich schon sportlich viel, gern auch größere Strecken. Zum Glück fliegt Frau gern mit und so geht es am WE an die Ostsee, Nordsee, München usw. Das ist mit Chartermaschinen in der Form kaum möglich."

Das hört sich an als hätten wir ein ähnliches Anforderungsprofil. Und dieselben Bedenken bzw. in deinem Fall Erfahrungen bezüglich Chartermaschinen zwecks Ausflügen...

Was den Teil mit der C42 angeht - zu teuer Preis/Leistung?
Oder zu teuer in Bezug zu deiner Aktuellen?! Ich hätte preislich nach bisherigen Beobachtung eine Z602 eher eine Ecke über einer C42 eingeordnet...täusche ich mich da so?

Bevor mich irgend jemand falsch versteht: ich habe nichts gegen die C42. Ich habe darauf gelernt und viel gechartert. Super robust, leicht zu fliegen u.v.m.

Für mich ist a) die C42 nicht der richtige Flieger und b) chartern nicht das richtige Modell

Chartererfahrungen meinerseits. In meiner Umgebung gibt es nur eine Maschine, die in Frage kommt. Diese kurzfristig für ein ganzes Wochenende zu bekommen ist schwer. Langfristige Buchungen scheiden wegen Wetterunabwegbarkeiten aus. (Wie gesagt, ich fliege oft lange Strecken).

Zum zweiten tickt die Charterkostenuhr immer mit und man überlegt, kann ich mir den Umweg noch leisten? Mit eigener Maschine ist das nicht mehr so, wenn genug Sprit im Tank ist.

Vor zwei Jahren habe ich die C42 mal durch den Kalkulator laufen lassen und Gebrauchtpreise verfolgt. Mir war sie für den Gegenwert zu teuer. Das ist aber leicht durch den hohe Beliebtheits- (und vor allem Bekanntheits)grad erklärbar.

Mach mal einen Probeflug mit der für Dich in Frage kommenden Maschine. Du merkst schon, wenn es paßt. Es ist wie bei einer Frau, es funkt einfach, wenn es dir richtige ist. Bei mir halt die 602.

Auch wichtig: Vertrauen in die Maschine und vor allem den Service. Roland habe ich auch schon am Wochenende angerufen und bin bisher über die zwei Jahre hervorragend betreut worden. Alle Preise waren sehr angemessen. Für die Maschine gibt es keine einzige LTA.

Zur Diskussion eigene Maschine oder nicht. Ich habe lange überlegt und für mich war die eigenene Maschine definitiv die richtige Wahl. Wenn Du viel gern und auch größere Strecken fliegst, sehe ich keine Alternative zur eigenen Maschine.  

Für den Gelegenheits- und Kirchturmflieger lohnt sich das wohl eher nicht oder nur in einer HG.

Gruß Micha

@Tomahawk: Ich möchte dir nicht deine Illusion rauben, aber mit 55.000€ bei der Z602 kommst du nicht hin. Das ist der Nettopreis der Economy, und solange du den Flieger nicht vorsteuerabzugberechtigt kaufen kannst (also z. B. gewerblich), kommt die MwSt dazu. Damit wärst du schon bei 65-66.000€. Die Economy ist von Haus aus nicht lackiert und dürftig ausgestattet/instrumentiert. Ich würde an deiner Stelle mit mindestens weiteren 10.000€ rechnen.
Trotzdem empfehle ich dir die Z602. Ich kann so ziemlich alles unterstreichen, was Micha602 gesagt hat. Top Flieger, top Service. Ich selber habe jetzt eine Z602 seit Juni diesen Jahres und schon 35 h auf diesem Muster auf der Uhr. Gelernt habe ich auch auf einer C42 und dank eines hervorragenden Einweisers (Hallo Peter) schon viel Freude mit der Z602 gehabt.
Gruß
Eric

Hallo Eric,

danke für den Hinweis mit der MWST.

Ist mir selbst ebenfalls schon aufgefallen. Der Bausatz um den es hier eigentlich geht ( bzw. mal gehen sollte), sieht dann auch nochmal preislich anders aus. Gewerblicher Kauf ist darüber hinaus potentiell auch eine Option. Ich mag einige Illusionen haben - ganz zweifelsohne. Die Realität des Geldes gehört aber (leider) schon lange nicht mehr zu den Posten bei denen ich mir Illusionen erlaube :(

Das die Z602 unlackiert ist ist mir klar. Ist mir sogar ganz recht - habe einen Lackmeister an der Hand der mir noch den ein oder anderen Handschlag schuldig ist :D Instrumente kann man beim Selbstbau wohl selbst einbauen.

Was ich mit dem Beispiel (das klar hinkt) eigentlich aufzeigen wollte war schlicht das die Differenz der meisten halbwegs vergleichbaren, gebrauchten ULs zu dem Neupreis einer Z602 recht klein ist. Was mich wirklich wundert/ etwas irritiert.

Wie dem auch sei, über Hinweise zum Bausatz, vor allem, falls irgendwo ein Bautagebuch auftaucht, würde ich mich nach wie vor freuen.

Tomahawk schrieb:

Was ich mit dem Beispiel (das klar hinkt) eigentlich aufzeigen wollte war schlicht das die Differenz der meisten halbwegs vergleichbaren, gebrauchten ULs zu dem Neupreis einer Z602 recht klein ist. Was mich wirklich wundert/ etwas irritiert.

Wieso irritiert dich das? Nimm die Bauzeit der Kit-Zodiac, rechne sie in Geld um und pack die Summe auf den Preis des gebrauchten UL′s drauf, schon haste ein Neues.

Ohne Frage empfinde ich die Preise der Hersteller als Frechheit und würde mir niemals ein neues "Normalo"-UL in Deutschland kaufen... .

Beste Grüße

Ich finde die 602 im Vergleich zu anderen Maschinen auch günstig. Das weckt schnell mal das Gefühl, daß billig auch schlecht ist. Dem ist im konkreten Fall definitiv nicht so. An der Qualität und Stabilität der Maschine gibt es nichts zu deuteln.
Deine Bedenken in dieser Hinsicht kann ich verstehen, hatte ich auch. Meine gebrauchte war 1 Jahr alt und so "billig", daß ich auch Bedenken hatte und nach dem Haken gesucht habe. Es gab keinen. Gegenmittel: ab zum Hersteller und genau anschauen und/oder mit einem Halter treffen, der so ein Teil hat und genau schauen und fragen.

Eventuelle Reparaturen lassen sich sicherlich besser machen als bei Kunststofflliegern. Was mir am meisten Sorgen macht ist Hagel. Den wird das Blechle wohl nicht ohne Schäden überstehen. Wie ist das bei Kunststoff (GfK, CfK)? sind dort Schäden zu befürchten?