Flugplan Helgoland

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  • fl95 schrieb:



    Bei ausreichender Flughöhe kann man mit einem modernen UL von jedem Punkt der Überwasserstrecke noch gleitend Land erreichen.




    Ja, wenn nicht die EDD-101A wäre, die die Flughöhe ggf. auf 5500 ft beschränkt. Allerdings ist der Flug über offene See tatsächlich nur ca. 20 Minuten lang, und auf dem Weg von Wilhelmshaven/Wangerooge ist alles voller Schiffe. Richtung Büsum oder St. Peter ist es allerdings ziemlich leer.
  • fl95 schrieb:
    Oliver Reik schrieb:
    ..
    Man sollte auch nicht vergessen, dass es ohne Überlebensanzug selbst im Sommer innerhalb von 2 - 3 Stunden im Wasser lebensgefährlich wird. Im Winter ist Überlebensanzug ein absolutes Muss.

    Viele Grüße, Oliver
    Wenn man die Küste überfliegt, kann man Helgoland meist schon erkennen. Auf dem weiteren Weg überfliegt man meist mehrere große Schiffe.
    Flugplan ist bei UL Pflicht, Schwimmweste bei allen Fliegern. Alles andere halte ich bei der kurzen Strecke für reichlich übertrieben. Bei ausreichender Flughöhe kann man mit einem modernen UL von jedem Punkt der Überwasserstrecke noch gleitend Land erreichen.

    Man fliegt nach Helgoland, nicht nach Grönland..... :-)
    Achim

    Das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden, wie er es handhabt und zugegebenermaßen ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass man genau auf dieser, relativ kurzen, Strecke baden geht. Von der Küste vor St. Peter Ording bis nach Helgoland sind es aber immerhin (oder nur, je nach Sichtweise) 47 Km. Mit einem Gleitflug ans rettende Ufer wird es u. U. also knapp.

    Entsprechende tödliche Unfälle gab es übrigens bereits. Mir schaudert schon, wenn ich den Bericht der BfU lese. Obwohl sie nur ca. 7 nm von der Insel Scharhörn in wohl relativ dicht befahrenen Gewässern notwasserten, einen Notruf absetzen konnten, das Wasser Anfang September laut DGzRS 18,3 °C warm war, die Helfer sie nach 2:20 h bei Tageslicht relativ schnell bergen konnten, der Flieger noch nicht völlig untergegangen war und sie es sogar unverletzt aus dem Flugzeug schafften, kam für die Frau jede Hilfe zu spät - sie starb an Unterkühlung.

    Im Winter sieht die Sache noch wesentlich schlechter aus. Auch wenn die Nordsee nicht der Nordatlantik vor Grönland ist, sind die Wassertemperaturen u. U. aber doch sehr ähnlich. Dieses Jahr im Februar gab es sogar Eisbildung. Mit dieser Information im Hinterkopf, erscheint mir dieser Bericht vielleicht doch nicht mehr so ganz weit weg. Trotzdem sich mehrere Hubschrauber in unmittelbarer Nähe befanden, er einen Überlebensanzug trug und er es unverletzt aus dem Flieger schaffte, hat er es nicht überlebt.

    Vielleicht bin ich übervorsichtig. Wenn ich mir solche Berichte (aus anderen Ländern gibt es noch mehr davon) durchlese, gehe ich aber doch lieber auf Nummer sicher. Unsere amerikanischen Fliegerfreunde haben jede Menge Erfahrung mit Flügen über Terrain, in dem nach einer Notlandung der Flieger mit hoher Wahrscheinlichkeit Schrott ist und man nicht einfach ins nächste Dorf laufen kann. Deren Empfehlungen nehme ich deshalb gerne an.

    Ich kann mir kaum ein blöderes Gefühl vorstellen, als irgendwo in der Pampa zu stehen oder im Wasser zu treiben und keiner sucht nach mir. Oder ich sehe das Suchflugzeug seine Bahnen ziehen, ich kann aber nicht auf mich aufmerksam machen und habe weder etwas zu trinken noch zu essen dabei. Ist man verletzt, können schon wenige hundert Meter zur nächsten Straße zu weit sein. In den USA gibt es übrigens eine Untersuchung, dass man nach einer Bruchlandung in der Regel nicht mehr an seine Sachen im Flieger kommt, wenn man erst einmal raus ist. Deshalb soll man sein Notpaket auch am Besten am Körper tragen.

    --> meine Frau und ich haben deshalb immer einen kleinen ′Survival-Rucksack′ mit Handy, Handfunke, Notblitzer, Wasser, Müsliriegeln und einigen Erste-Hilfe Utensilien griffbereit dabei. Selbst wenn es nicht um Leben und Tod geht, ist man nach einer Notlandung u. U. ganz froh ein Handy und etwas zu futtern zur Verfügung zu haben... ;-)


    Viele Grüße,

    Oliver
  • Tipp:   Neben der vorgeschriebenen Rettungsweste würde ja schon ein 2,-- €  Kinder-Schwimmring  vom Aldi die Überlebenschance steigern.  Flach am Körper getragen ist er nach der Notwasserung in der Nordsee dabei. Im Wasser kann er aufgeblasen werden und bringt den Körper größtenteils über die Wasserlinie.  Das Händy noch vor dem Abflug wasserdicht  in einen Gefrierbeutel einschweißen. Fertig --  Schon ist die UL- Sicherheitsausrüstung komplettiert. ;)

    Freu mich schon auf meinen nächten Helgoland-Flug.

    Ich hoffe nur,  ich brauche sie nicht ;)

    ???? Frage an die Notwasser -Experten :   Soll ich mit meinem Hochdecker C42 die Notwasserung mit dem Rettungssystem durchführen oder auf der Wasseroberfläche landen und den Überschlag riskieren ?

    Kann es sein das die C 42 noch lange schwimmt ?

    Grüße

    Peter

  • Oliver Reik schrieb:

    Im Winter sieht die Sache noch wesentlich schlechter aus. Auch wenn die Nordsee nicht der Nordatlantik vor Grönland ist, sind die Wassertemperaturen u. U. aber doch sehr ähnlich.


    Ich würde da im Winter nicht hinfliegen, nur im Sommer wenn das Wasser Badetemperatur hat (oder was in der Nordsee dafür durchgeht).
  • Hallo Peter, ich würde alles machen nur nicht das RG ziehen. So lange ich das UL steuern kann bleibt der Schirm wo er ist.
    Also Lande Anflug auf die Wasseroberfläche machen, wenn es geht in der Näher eines Schiffes, Rolle vorwärsteinplanen und versuchen raus zu kommen.  Im übrigen hätte ich beim Tiefdecker fliegen eher Angst ich blieb mal Kopf über auf der Kuppel und komm nicht mehr heraus. Beim Hochdecker ist Austeigen immer noch eher möglich.
    LGDirk
  • Hi,

    ich würde das Rettungssystem nutzen und alle Türen vor der Wasserung öffnen. Der Schirm erhöht auch meine Chancen im Wasser gesehen zu werden und die Gefahr des Überschlags ist gebannt.

    Grüße
    Maik
  • QuaxC42 schrieb:

     Soll ich mit meinem Hochdecker C42 die Notwasserung mit dem Rettungssystem durchführen oder auf der Wasseroberfläche landen und den Überschlag riskieren ?

    Grüße

    Peter

    Das Fahrwerk nimmt beim Aufschlag im Wasser wenn Du am Schirm hängst kaum Energie auf. Da haben Leute mit der Cirrus schon sehr schlechte Erfahrungen gemacht.
  • Ich würde da im Winter nicht hinfliegen, nur im Sommer wenn das Wasser Badetemperatur hat (oder was in der Nordsee dafür durchgeht).

    Ich war im August vor zwei Jahren dort und es war trotzdem recht kühl. Bin am nächsten Tag weiter nach WYK auf Föhr geflogen, wo die Infomenschen mich ein bisschen veräppelt haben, weil ich vom Fuselfelsen käme. ;) Habe auf Wyk noch bisschen mit den Leuten gesprochen und laut denen wäre der ′Fuselfelsen′ im Winter fast menschenleer. Viele Einwohner würden über den Winter auf′ s Festland gehen oder irgendwo im Süden Dauerurlaub machen. 
    Ich hatte keine ernsthaften Sorgen, dass mein Motor ausfallen könnte. Habe mir einfach gesagt: "Warum sollte dieser Motor vor mir ausgerechnet jetzt eine Störung haben? Der hatte noch nie eine Störung und das trotz viel härterer Nutzungsbedingungen."  Als Notausrüstung hatte ich die Rettungsweste eines ehemaligen Schülers angezogen. 
  • @QuaxC42:

    Ich bin zwar auch kein Notwasserungsspezialist, antworte aber trotzdem mal. ;-)

    Wenn Du mit Englisch klar kommst, wäre vielleicht dieser Bericht einer Cirrus Notwasserung ganz interessant. In dem Bericht wird auch erwähnt, dass man das Risiko einer missglückten Notwasserung ein Stück weit gegen die Gefahr von Rückenverletzungen eintauscht, weil die dämpfende Wirkung des Fahrwerks beim Aufschlag wegfällt (edit: hat Nurmi_A schon geschrieben). Unter dem Strich sollen die Chance an der Rettung aber einen Tick besser sein.
    Bemerkenswert ist sicherlich auch seine Notausrüstung: u. A. Rettungswesten, Rettungsinsel(!!) und ein PLB. Die max. Entfernung bei einem Flug auf die Bahamas beträgt dabei auch nur max. 100 Km und das Wasser ist auch immer mindestens 25°C warm.

    Einen Blick wert ist sicherlich auch diese Seite, die Zahlen und Tipps beinhaltet. In den USA gab es demnach von 1979 bis 1983 immerhin 214(!!) Notwasserungen.

    Ich persönlich würde die Rettung nur dann ziehen, wenn die Steuerung ausgefallen oder das Gelände absolut unlandbar ist. Einfach, weil man an der Rettung zum Passagier wird und es schon Fälle gab, in denen die Rettung versagte.

    Ich sehe es jedenfalls so, dass man mit einfachen Maßnahmen wie der Aufgabe eines Flugplans, dem mitführen einer kleinen Sicherheitsausrüstung, sich bei FIS anzumelden, damit man im Notfall gleich auf der richtigen Frequenz ist und der Vermeidung der kalten Monate das Risiko bei solchen Flügen sehr deutlich reduzieren kann.

    Viele Grüße,

    Oliver
  • 214 Notwasserungen in den paar Jahren und nur in den USA ist überraschend viel.  Aber um daraus irgendwelche Schlüsse zu ziehen müsste man diese Zahl in Relation zur über Wasser geflogenen Stundenzahl sehen.  Außerdem müsste man wissen, wie viele Notwasserungen direkt nach dem Start oder vor der Landung passiert sind.  In dem Fall braucht mal kein FIS, Handy oder ähnliches. Die Towerbesatzungen werden diese Unfälle vermutlich direkt mitbekommen und Hilfe organisieren.  Man muss es hauptsächlich nur irgendwie schaffen, aus dem Flieger herauszukommen. 
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