Ich finde, der Spruch "der Weg zum Flugplatz ist das Gefährlichste am Fliegen" ist zwar immer wieder belustigend und für einige evtl. beruhigend, kann aber so einfach nicht stehen bleiben.
Bei Statistiken ist es immer wichtig, zu betrachten, was womit verglichen wird.
Als Beispiel mag hier die vielzitierte Statistik herangezogen werden, ob Bahnfahren oder Fliegen sicherer ist. Setzt man die Unfallhäufigkeit (bzw. die bei einer Reise getöteten Passgaiere) ins Verhältnis zur zurückgelegten Strecke, "gewinnt" die Flugreise, setzt man sie ins Verhältnis zur zurückgelegten Zeit (also Reisezeit), "gewinnt" die Bahn.
Ich gehe mal davon aus, dass die meisten zum Flugplatz fahren, um dort anzukommen, und nicht, weil die Fahrt dorthin so schön ist. D. h., die Unfälle, die auf dieser Strecke (bzw. Zeit) passieren, müssen ins Verhältnis zur zurückgelegten Strecke gesetzt werden. Ebenso gehe ich davon aus, dass die meisten UL-Flieger einen Flug unternehmen, um Zeit in der Luft zu verbringen (nicht, um irgendwo anzukommen). Die Unfälle in dieser Zeit (auf dieser Strecke) gehören also ins Verhältnis zur Flugzeit gesetzt.
Laut obigen Ausführungen würden wir also am sichersten leben, wenn wir mit dem UL zum Bahnhof fliegen würden, um von dort mit der Bahn zu fahren und möglichst lange die schöne Reise genießen würden. ;-)
Ich für meinen Teil lebe da lieber etwas unsicherer!
Gruß
Eric
Achim schrieb:
FLUGUNFALLUNTERSUCHUNGSSTELLE BEIM LUFTFAHRT-BUNDESAMT
Seit wann gibt's die denn??
Michael
Achim schrieb:
Seit vielen vielen Jahren...
... nicht mehr!!
Die völlig unabhängige Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung gibt es seit 1998 und das ist auch gut so!
Was geschieht, wenn auch die Untersuchung von Unfällen der gleichen "Behörde" untersteht, die auch Lizenzen und Zulassungen für Luftfahrtgerät erlässt, durften wir ja in den letzten Jahrzehnten ausgiebig durch den DAeC incl. dem Büro für Flugsicherheit und seiner tollen Flugsicherheitsinspektoren erfahren.
Gottlob wurde die Flugunfalluntersuchung von ULs vor einigen Jahren der BFU übertragen, das Büro für Flugsicherheit geschlossen und die Flugsicherheitsinspektoren entlassen!
Leider ist das bei den Hängegleitern immer noch so! Dort darf weiter unaufgeklärt gestorben werden.
Insofern sollten wir alle sehr dankbar sein, dass es diese Flugunfalluntersuchungstelle beim Luftfahrt-Bundesamt nicht mehr gibt!
Michael
Achim schrieb:
Ich habe da jetzt irgendwie einen Block
Tja, dann hast Du diesen Block wohl schon länger und in den ersten Jahren dieses Jahrtausends mit anscheinend ganz besonderer Ausprägung.
Was soll ich da jetzt machen?
Vielleicht hilft das Studium der Unfallberichte der BFU über Ultraleichtflugzuege ab Mai 2008. Möglicherweise hilft ein persönliches Gespräch mit Herrn Knoll. Für Herrn Knoll übrigens sind nach eigener Aussage solche Gespräche sehr wichtig! Also ruf ruhig an.
Vielleicht reicht aber auch die einfach Erkenntnis, dass selbst schlechte unabhängige Untersuchungen immer besser sind als solche, die einem Interessenskonflikt zwischen Verbandsarbeit, hoheitlicher Beleihung mit Lizenz-, Zulassungs- und Prüfwesen und obendrein kaum überwindlicher persönlicher Abhängigkeiten geschuldet sind.
Michael
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