landung c42 seitemruder

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  • Ich bin gerade in der ausbildung mit einer c42. 
    Ich bin starrfluegel trike flieger habe also kein Seitenruder.
     Bei einer heutigen Landung hing die linke Tragfläche etwas kurz vor dem aufsetzen. Zur Korrektur sollte ich einfach das Seitenruder nach rechts betätigen. Mir ist klar dass,  die Betätigung des rechten Seitenruders Ein drehen um die die Hochachse nach Rechts hervorruft.
    Ich habe auch gelesen dass dadurch die linke Tragfläche mehr Geschwindigkeit bekommt  und dadurch mehr Auftrieb und dadurch in der Tat der linke Flügel wie gewünscht angehoben wird.
    Damit würde man das Seitenruder dann bei der Landung nicht nur für die Ausrichtung der Längsachse gegenüber der Landebahn nutzen sondern auch zusätzlich Als Queruderersatz.


    Damit würde man das querruder bei der Landung zumindest auf einer c42 im endteil kaum oder nur minimal einsetzen.

     Ich dies so richtig ?
  • Das wird an manchen Flugschulen tatsächlich so gelehrt. Das kommt daher: Beim Landen, insbesondere im Abfangbogen und in der Ausschwebephase hat man hohe Anstellwinkel. Bei manchen Flugzeugen gibt es beim Querruder bei hohen Anstellwinkeln eine Ruderumkehr. Wenn man bei solchen Flugzeugen also eine hängende Fläche mit Querruder ausgleichen wollte, würde das Flugzeug erst Recht in diese Richtung kippen. 
    Die übliche Erklärung für diese Ruderumkehr ist folgende:Wenn die Tragfläche schon kurz vor dem Strömungsabriss ist, bewirkt ein abwärts gerichtetes Querruder den völligen Abriss der Strömung am abwärts gerichteten Querruder. Also wird weniger Auftrieb erzeugt, anstatt mehr. Die Theorie ist einleuchtend, passt aber bei den meisten Flugzeuge nicht. Z.B. bei der C42 hat die Tragfläche überall annhähernd das gleiche Profil. Querruder und Landklappen haben auch das gleiche Profil. Wenn man bei einer C42 die Landklappen setzt, müsste nach obiger Theorie bei hohen Anstellwinkeln die Strömung an den Landeklappen beim setzen der selben zusammenbrechen, weil die Strömung dort völlig abreißt. In der Praxis ist es aber nicht so. Da die Querruder das Gleiche Profil haben, wie die Landeklappen, gilt das gleiche hier auch. Auch hier wird bei vollem Ruderausschlag auch bei hohen Anstellwinkeln noch mehr Auftrieb erzeugt. 

    Aaaaaaaaber:Alle Flugzeuge, auch die C42, haben ein mehr oder weniger starkes negatives Wendemoment. 
    D.h. wenn man Querruder in die eine Richtung gibt, geht die Nase in die andere Richtung. Ich habe folgendes oft bis zum Exzess vorgeführt: Wenn man mit dem Seitenruder die Richtung stur hält, also jedes negative Wendemoment mit Seitenruder ausgleicht, so dass sich der Flieger nicht um die Hochachse dreht, wenn man Querruder gibt, kann man sogar im Stall Vollausschläge mit dem Querruder machen, ohne, dass es zur Ruderumkehr kommt. Man kann sagen, die C42 hat unter diesen Umständen absolut NULL Ruderumkehr.  Gleicht man das negative Wendemoment nicht aus, gibt es eine gewisse Tendenz zum Abkippen in die falsche Richtung. Nur: Wo will ein Flugzeug in einer Höhe von 50cm oder weniger großartig hin abkippen? Bevor kritische Schräglagen erreicht sind, hat das eine Rad bereits den Boden berührt.  Probiert das alles einfach mal in großer Höhe aus und ihr werdet sehen, die C42 ist in der Hinsicht sehr harmlos.  Ihr müsst ja nicht gleich Vollausschläge machen - erst mal langsam herantasten. Und immer stur die Nase des Flugzeuges in einer Richtung halten! Das ist zwingende Voraussetzung, dass das klappt!  
    Das einzige mit bekannte UL, wo man aufpassen muss, ist die Allegro 2000. Die hat ein extremes negatives Wendemoment. Gleicht man das nicht aus, kippt die Maschine recht schlagartig und stark weg. Aber auch hier kann man große Querruderausschläge im Langsamflug machen, wenn man nur die Nase ordentlich konstant gerade hält mit Seitenruder.  Superkritisch mögen auch einige Segelflugzeuge sein. Durch deren gigantische Spannweiten wird die zurückgehende Fläche extrem viel langsamer als die vorgehende. So kann die langsame Fläche sehr gerne in den Strömungsabriss kommen, so dass der Auftrieb hier großflächig zusammen bricht und die Maschine tatsächlich in die andere Richtung kippt.  Aber auch hier ist primär das negative Wendemoment schuld an der Problematik und das kann man mit dem Seitenruder ausgleichen.

    Deshalb habe ich die Methode, die du oben erklärt hast, nie gelehrt. Bei mir haben (bei der Methode der hängenden Fläche zum Seitenwindausgleich) die Füße die Richtung zu halten, so dass der Rumpf immer schön parallel zur Landebahn ausgerichtet ist und das Querruder gleicht eventuellen Seitenwind und Böen aus.
    Bei der  alternative Methode des Anfluges mit Vorhaltewinkel zum Ausgleich von Seitenwind sollten die Querruder die Maschine gerade halten (also Flächen parallel zur Erde) und die Füße steuern mit dem Seitenruder den Vorhaltewinkel so, dass sich Vorhaltewinkel und Abdrift exakt ausgleichen und man so auf die Bahn zudriftet, obwohl die Nase in eine andere Richtung zeigt. 
  • Hallo natuerli,
    ich verstehe das Problem nicht ganz. Du hast also Trike Erfahrung und erweiterst die Lizenz jetzt auf 3-Achs. Und bei der Landung hing eine Fläche etwas. OK, mit beiden Räderns des Hauptfahrwerkes gleichzeitig aufsetzen wäre perfekt. Aber mit einer Seite zuerst ist aber gar kein Problem. Ich lasse häufig eine Seite etwas hängen wenn Seitenwind herrscht und setzte dann mit der hängenden Seite zuerst auf. Warum Du jetzt auf Geheiss Deines Fluglehrers ins Seitenruder gehen solltest verstehe ich nicht ganz. Da müsstest Du ihn fragen.
    Ich setzte das Querruder im Anflug auch ein, es gibt für mich keinen Grund es nicht zu tun.

    GrußAchim 
  • Danke fuer die antworten. Habe gestern selber mal in 1000 feet das rechte seitenruder kurz und stark betaetigt. In der tat hebt sich sie linke tragflaeche deutlich und der flieger dreht sich um die hochachse um etw 20 grad nach rechts. Das war im moment des aufsetzen, das was benoetigt wurde. Habe die anderen fluglehrer gefragt: klassische reaktion waere aber eine kombination aus rechtem querruder und rechtem seitenruder um das negative drehmoment auszugleichen.
  • Hallo natuerli,

    kann es sein dass Du nicht den hängenden Flügel, sondern einen Schiebezustand mit dem Tritt ins Pedal ausgleichen solltest?

    Grüße
    Maik
  • Habe heute zum ersten Mal auf einem 3 achser c42, 3 landungen im alleinflug sebstaendig durchgefueht !Die zweite  landung habe ich aber per durchstart an der halbbahnmarkierung abgebrochen!
    Der grund:
    Da ein vorraussfliegendes flugzeug im endteil war, bin  ich etwas langsamer und hoeher angeflogen.
    Schliesslich habe ich das gas voll wegenommen  und ploetzlich ging ein rotes licht an.
    Im stress des zweiten solo lande anfluges habe ich gerade so viel gas gegeben das die lampe ausging. Nur flog ich jetz alleine und im boden effekt mit 15 prozent gas wollte die maschine nicht landen, nachdruecken war ja verboten und ich dachte es waere kein gas mehr angelegt. Na ja duchrstart und eine perfekte endlandung rettete meine laune und die des fluglehres. 
    Hapy landings :)
  • Hallo natuerli,

    gut reagiert, die rote Lampe ist so eine C 42 Besonderheit. Da muß man sich nur Kümmern wenn die Spannung wirklich mal längere Zeit abfällt. Bei Leerlauf kannst Du mal den Landescheinwefer einschalten, dann ist sie auch gleich an.  

    Ich hatte übrigens bei meinem zweiten Solo ausgerechnet Trafic und durfte im Queranflug  2 Kreise fliegen. Sonst kam natürlich nie einer  um mich auszubremsen. :)  

    Ja, die Nerven von einem Fluglehrer muß man haben.

    Grüße

    Peter

  • natuerli schrieb:
    Bei einer heutigen Landung hing die linke Tragfläche etwas kurz vor dem aufsetzen. Zur Korrektur sollte ich einfach das Seitenruder nach rechts betätigen.

    Ich setze einmal voraus, dass tatsächlich nur die linke Fläche hing und der Flieger wirklich kurz vor dem Aufsetzten war.


    Die C42 ist ein 3-achs-gesteuertes UL. Um die Querachse mit dem Höhenrüder, um die Hochachse mit dem Seitenruder und um die Längsachse mit dem Querruder steuerbar. Logischerweise werden gewünschte Langeänderungen aber natürlich auch unerwünschte Abweichungen um die jeweilige Achse mit den entsprechenden, dazugehörigen Steuerflächen beeinflusst. Es macht daher sehr wenig Sinn, beispielsweise eine unerwünschte Querneigung statt direkt mit dem Querruder quasi über einen aerodynamischen Umweg mit dem Seitenruder korrigieren zu wollen.
    Sollte das tatsächlich die Auffassung und Lehrmethode Deines Fluglehrers sein, suchst Du Dir besser schleunigst einen, der sein Handwerk auch versteht!!


    Michael

  • ich gehe mal davon aus, dass auch die Längsachse vor dem Aufsetzen nicht ausgerichtet war und der FL Seitenruder rechts gab bzw. forderte. Völlig normale Sache, wenn sich Flugschüler den Propeller vor die Nase holen - bis sie irgendwann begreifen, dass sie eibentlich wie im Auto neben der Mitte sitzen und der Stern halt auf den Fussweg zeigen muss, um in der Fahrspur zu bleiben. Bei Seitenwind wird es dann noch anspruchsvoller, schiebendes Aufsetzen auszuschliessen, zu vermeiden, dass Radlager in die Hände klatschen, Räder abreissen, Schwingen brechen .....

    Herr FD: bitte etwas Zurückhaltung üben bei den Ferndiagnosen über Fluglehrerqualitäten

    Mike
  • FoxMike schrieb:
    Herr FD: bitte etwas Zurückhaltung üben bei den Ferndiagnosen über Fluglehrerqualitäten

    Es ist nicht interessant, was ein Fluglehrer beabsichtigt, sondern das was sozusagen beim Flugschüler rauskommt:


    natuerli schrieb:
    Damit würde man das querruder bei der Landung zumindest auf einer c42 im endteil kaum oder nur minimal einsetzen.

     Ich dies so richtig ?

    Wenn dabei dann so ein Mist herauskommt, sollte man den FI dringend nachschulen oder besser ganz aus dem Verkehr ziehen!!


    Michael

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