Xwind-Simulator in EDHF?

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  • Mowa, jetzt verstehe ich, was du meinst mit dem Überschlagen bei einer Seitenwindböe und es leuchtet mir sogar ein. In der Praxis ist mir das nie passiert. Nicht mal ein Hauch von Kipptendenz bei reinen Vorhalteanflügen und ich war weder Wenigflieger noch Schönwetterflieger - eher das Gegenteil.  

    Das klang so, als würdest du bei Böen die Variante Vorhaltewinkel favourisieren.  


    Das klang nicht nur so, sondern war auch genau so gemeint. 


    Ich hatte in meiner Anfangszeit die Vorhaltewinkelmethode beigebracht bekommen. Habe dann aber konsequent die hängende Fläche trainiert und so perfekt beherrscht, wie es meine Reaktionszeit zugelassen hat. Zwischendurch dann aber auch immer mal Vorhaltewinkel, weil ich mir nicht nachsagen lassen wollte, ich könnte nur die eine Methode.  Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Anflüge mit Vorhaltewinkel immer viel gemütlicher und ruhiger waren. Dennoch war hängende Fläche und das kontrollierte Landen auf einem Rad war für mich so etwas wie eine höhere Kunst, auf die ich stolz war, sie zu beherrschen. Bis ich dann einmal von der kurzen harten Böe irgendwo in Norddeutschland erwischt worden bin, die mich aus vielleicht 20cm Höhe heftig an den Boden gedrückt hat. Das war gefühlt mehr als nur ein normaler Durchsacker. Durch intensives Nachdenken darüber kam ich auf die Idee, dass man bei hängender Fläche den Seitenwind in zwei Komponenten zerlegen könnte. Eine Komponente genau parallel zur Tragfläche und eine senkrecht zur Tragfläche abwärts gerichtet. 
    Dabei gilt: Je stärker der Wind, umso höher der ′hängende-Fläche-Winkel′ Für gegebenen Hängende Fläche-Winkel gilt: Je stärker der Seitenwind, umso stärker die Abwärtskomponente UND umso stärker die Änderung der Abwärtskomponente bei Seitenwindänderung. 

    Rechenbeispiel:Wir hätten einen Flieger, bei dem man bei Seitenwind von im Mittel 20 Knoten mit sagen wir 30° hängen lassen müsste. Dann wäre die abwärts gerichtete Komponente die Hälfte der Seitenwindstärke. Das gleiche gilt für die Böe. Nehmen wir an, die Böe hätte 10 Knoten. Dann blieben 5 Knoten Abwärtswindkomponente.  Das sind ungefähr 2,6m/s.  Nehmen wir an, wir schweben aus und haben aktuell 90Km/h und 10° Anstellwinkel. 
    Bei diesen Gegenwind- und Abwindkomponenten ergibt eine Anstellwinkelreduzierung um knapp 6°. (arcsin(2,6m/s / 25m/s) Bleiben also 4° übrig. (hoffe ich habe richtig gerechnet) Wir hätten also nur noch 40% des Auftriebes. Die Beschleunigung nach unten wäre 4-9,81m/s² = 6m/s². Mit S=a/2*t²  -> t=Wurzel(2s/a) = Wurzel(2*0,2/6) ergibt sich bei 20cm Schwebehöhe eine Zeit von 0,8 Sekunden bis zum Aufschlag. In der Zeit muss man nicht nur irgendwie reagieren, sondern auch noch mit dem richtigen Ruderausschlag reagieren, also weder zu viel, noch zu wenig ziehen, wobei auch das Ziehen selbst nicht unendlich schnell geht. 
    In dem oben konstruierten aber nicht unrealistischen Fall sieht man, dass man als Pilot kaum eine Chance hat, das auszubügeln. 
    Diese grobe Rumrechnerei und meine äußerst positiven Erfahrungen mit Vorhaltewinkel bei windmäßig illegalem Flugwetter haben mein Anflugverfahren dahingehend beeinflusst, dass ich bei starkem Wind + evtl starken Böen auf jeden Fall mit Vorhaltewinkel angeflogen bin, in zwei krassen Fällen sogar bis zum butterweichen aber schiebenden Aufsetzen. 
    Mowa, da unsere Erfahrungen gegensätzlich sind (und ich respektiere deine Erfahrungen und denke drüber nach) , denke ich, sollten wir das vorerst nicht weiter diskutieren, sondern erst mal die anderen ihre Erfahrungen berichten lassen. 
  • Achtung: Zwischen diesen beiden Beiträgen liegen mehr als 2 Jahre.
  • Sorry, für das Threadrausfleddern, aber gibt es noch weitere Erfahrungen mit dem XWindSim? Ich bin momentan auf einem Ausbildungsstand, bei dem ich die Landung bei ruhigem Wetter ganz gut hinbekomme. Bei Seitenwind und insbesondere bei den Verwirbelungen auf unserem Flugplatz muss der Fluglehrer allerdings doch noch recht viel eingreifen. Daher überlege ich, ob es evtl. Sinn macht, das im Simulator in EDHF etwas intensiver zu trainieren?
  • Es lohnt sich auf jeden Fall Tomtom. 

    Ich war Anfang der Saison da und kann das Training nur weiter empfehlen. 
    Hinterher musst du nicht mehr überlegen, sondern machst die Seitenwindlandungen fast intuitiv. 
  • Ich hab das Training auch mitgemacht und fand es gut. Dort wurde mir der Unterschied zwischen Slippen und Seitenwindlandung klarer (Slippen: Seite auf Anschlag und mit Quer Richtung halten, SWLandung: mit Quer die relative Position zur Centerline halten und  mit Seite die Nase zur Piste). Also praktisch umgekehrt.

    Mit den beiden Laserpointer auf dem Sim sieht man dann, wie falsch man in der Luft hängt. Die Koordination von Seite und Quer ist der springende Punkt.
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